Also ich hab meinen Hund bekommen, als er acht Monate alt war. Er ist vom Grundtyp eher vorsichtig und Ängstlich., also er duckt sich recht schnell oder weicht aus. Vor Hunden hatte er Panik. Also echte Panik. Das war unsere größte Baustelle. Weil man ja das Verhalten anderer Hunde nicht immer und vor allem nicht immer schnell genug kontrollieren kann und es auch Situationen gab, die sehr schlecht gelaufen sind, weil ich einmal meknen 360 Grad Blick nicht richtig ausgeführt hab. Dann war es noch schlimmer als vorher. Dann kam mitten im Training Corona, wo es kaum noch möglich war, Leute mit Hunden beim Gassi gehen näher kennen zu lernen. Inzwischen kennt er viele Hunde und hat wenig Angst, er hat kein Problem mit bekannten Hunden in der Wohnung, genießt gemeinsame Gassirunden und nur noch Panik vor rennenden und dynamischen Hunden. Jetzt ist er fünf Jahre alt. Ich kann dir keinen Rat geben, wie viel jeweils ausreichend oder nötig ist vom Training her. Es kommt auf den Hund an und ist ein ständiges Austarieren. Aber ein paar grundlegende Dinge haben meinem Hund geholfen.
- denkspiele, Tricks und schnüffel Spiele zu Hause, wo er viiiiel gelobt wurde: gut fürs Selbstbewusstsein. Mit Leckerchen. Wenn Belohnung szentrum im Gehirn beteiligt ist, entstehen positive Gefühle. Ein Ängstlicher und gestresster Hund hat zu viel Cortisol im Körper das lange braucht um abzubauen. Also viele positive Gefühle als Ausgleich.
- dann eines der wichtigsten Dinge: den Hund konsequent führen, auch zu Hause. Die Regeln müssen für ihn eindeutig erkennbar sein und auch du und deine Körper Sprache. Nur wenn du ihn auf Hunde Sprache klar führst, bist du für ihn verlässlich. Grad wenn die Ängstlichen so lieb und hrav sind, lässt man oft unbemerkt doch ein bisschen die Konsequenz schleifen, das tut ihnen aber nicht gut.
- auch bestimmte Rituale können helfen
- kann deine Hündin gut mit Hunden? Wenn ja, dann würde ich mich darum bemühen, jemanden mit einem sehr souveränen gechillten Hund ab und zu zu verabreden um gemeinsam in solche Situationen wie Stadt oder Bahnhof zu gehen. Mein Ängstlicher Hund schaut sich inzwischen sehr viel von anderen ab, was ich nie gedacht hätte.
- je kleiner die Schritte, umso mehr Erfolg am Ende. Auch wenn es dauert.
Viel Geduld und Erfolg!!!