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Mandy
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Anzahl der Antworten 7
zuletzt 25. Okt.

Angst vor lauten Geräuschen und alleine bleiben

Hallo ihr lieben ich habe ein 7 Monate alten Jack Rassel Fox Terrier Mix. Das Problem war eines Abends da sind wir noch mal draußen im Dorf gelaufen und jemand hat eine Rakete abgeschossen da hat er so gejault und wollte nur weg habe natürlich habe ich versucht ihn zu beruhigen. Also sind wir schnell nach Hause dann war wieder alles gut. So und nun ist das Problem bei jeden lauten Geräusch hat er sofort Angst und fängt an zu zittern 😕 und das alleine bleiben ist auch ein Riesen Problem er ist maximal 2 Stunden alleine wenn’s hoch kommt und da habe wir über die Kamera beobachtet, wie er jault und bellt und alles zerstört . Kann ich mit ihm daran arbeiten? Hat jemand Tipps? Wäre super ich möchte nicht das er immer so Angst hat.
 
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Katrin
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22. Okt. 22:28
Angst bei Hunden ist ein Riesenthema. Trennungsängste bzw Kontrollverlust wie hier beschrieben erfordern durchaus einen Profi der euch dabei weiterhilft.
 
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Katrin
22. Okt. 22:28
Angst bei Hunden ist ein Riesenthema. Trennungsängste bzw Kontrollverlust wie hier beschrieben erfordern durchaus einen Profi der euch dabei weiterhilft.
 
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Jochen
23. Okt. 19:23
Hallo Mandy, wie Katrin und Rütter sagen, Angst gehört zu den schwierigsten Problemen. Das ist in den allermeisten Fällen eine langwierige kleinteilige Aufgabe. Ich habe auch einen Hund, bei dem laute Geräusche (da reichte das Klappen einer Autotür irgendwo im Tal) den Weltuntergang ankündigen. Wir trainieren da schon ein Jahr dran. Das perfide ist dabei leider, dass es nicht das Geräusch allein ist, sondern die situative Gesamtkonstellation. Beispiel, Nachbarskinder dribbeln mit dem Basketball auf der Holzterrasse. Ich Ball besorgt, gezeigt Leckerli, gerollt Leckerli, ungestümer gerollt Leckerli, ein bisschen gedopst Leckerli usw. so gesteigert über Wochen jeden Tag nun kann ich neben ihm dribbeln, dass Schwarte kracht. Dadurch ist das Thema Nachbarskinder aber lange noch nicht erledigt (allerdings viel besser). Auch die Autotür, die kann ich zuschlagen, dass das Auto umkippt, kein Problem mehr für ihn… und trotzdem, ist die Ursache des Geräuschs nicht klar ersichtlich, Angst. Dazu habe ich mich auf den Balkon gelegt und ihn Lekerli jagen lassen. Dann versucht mein Timing so präzise hinzubekommen, dass unmittelbar mit dem Geräusch das Leckerli fliegt. Auch besser geworden, aber lange noch nicht durch. Vor Silvester habe ich gelinde gesagt Panik. Mit Pech ist all das Training damit wieder zunichte. Alleinbleiben ist auch so eine Kleinteilige Sache. Gibt es auch einen guten Fall bei Rütter. Da gilt es natürlich zuerst zu schauen, was der Grund ist. Kontrolle? Oder doch das Alleinsein? Wenn Kontrolle, Regeln aufstellen, Körbchen/Boxtraining und wenn er dir ständig nachläuft, immer hinter dir die Türen schließen usw. Beim Gehen was Tolles geben, bei dem er lange was davon hat (mein letzter Hund hat mich zum Schluss richtig aufgefordert endlich abzuhauen) und wenn man wiederkommt nicht beachten (das ist sehr hart für die HalterInnen)… Dies mit ganz kurzen Einheiten starten und sukzessive und behutsam steigern (Kamera aufstellen und auf dem Smartphone gucken). Immer vor dem Kippen wieder da sein. Er ist ja noch Jung und gut formbar, das Verhalten noch nicht über Jahre ritualisiert. Das kriegst du hin, wenn du dran bleibst! Viel Erfolg
 
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Ingrid
23. Okt. 19:34
Das ist ein sehr schwieriges Thema. Mein Finn hält sowas auch nicht aus. Jedes Silvester ist ein Alptraum. Ich habe immer Angst, er stirbt an einem Herzanfall! Nach Silvester geht er 4 bis 5 Tage nicht mehr raus. Meine Lotta schläft auch bei der lautesten Knallerei. Es interessiert sie nicht was draußen ist. Für Finn werde ich mit unserer Tierärztin reden, was sie mir empfiehlt.
 
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Nadine
23. Okt. 19:41
Wie die anderen schon sagen, Angst ist ein kompliziertes Thema. Bis zu einem gewissen Maß kann man mit Gewöhnung arbeiten (also mit winzig kleinen Geräuschen starten und dann immer lautere Geräusche machen. Der Hund muss dabei IMMER entspannt sein). Außerdem hilft es, wenn der Hund vertrauen zu dir hat und bei dir Schutz sucht. Mein Hund fühlt sich daheim bei zb Gewitter mittlerweile zum Beispiel sicher, wenn ich da bin. Ohne dass wir ds irgendwie konkret dran rum trainiert hätten. An einem anderen Ort oder ohne mich ist das aber was anderes! Zum alleine bleiben: erstmal nicht mehr alleine lassen, sondern eine Betreuung suchen. Je öfter er alleine bleiben muss und dabei gestresst ist, desto mehr ritualisiert sich das Verhalten und desto schlimmer wird es. Ich würde hier über Entspannung arbeiten: https://www.hey-fiffi.com/angst-bei-hunden/trennungsstress-erkennen/ (auch Teil 2 anschauen)
 
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Katrin
23. Okt. 19:53
Ich mag da ehrlich gesagt keine großen Tipps geben. Würde auch nicht empfehlen da planlos dran rumzutesten. Im schlimmsten Fall verschlimmert sich das Problem. Such jemanden der Ahnung hat und sich euch beide und euren Alltag anschaut. Es gibt leider nicht DIE Lösung. Man muss schauen was du an dir selber ändern musst (weichere Stimme und Körpersprache vielleicht), was im Alltag verändert werden muss (Routinen, Rituale, Regeln) das Umfeld (entpannungsfördernd) anders gestaltet werden muss usw. Dann kann man sich einen Trainingsplan für den Hund überlegen. Das ist dann nicht ganz so leicht wie es sich anhört ein Problem ist immer das Ergebnis Charakter+negativer Erfahrung. Beides muss berücksichtigt werden. Der Charakter gestärkt und die Erfahrung neu überspielt werden. Man muss unterscheiden zwischen Angst, Furcht oder sogar Phobie und dementsprechend anders vorgehen.
 
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Ulli
23. Okt. 20:41
Ich würde auch zu professionellem Training raten. In dem Alter ist Dein Hund in einer wichtigen Prägephase. Alle Erfahrungen, die er jetzt macht - positive, wie auch negative - können sich verfestigen. Die negativen sind dann schwierig(er) wieder in den Griff zu bekommen. Meiner Erfahrung nach, ist "schnell wieder nach Hause gehen" natürlich gut gemeint, letztendlich aber eher kontraproduktiv. Der Hund wertet es so, dass seine Angst berechtigt war, sonst wäre er ja nicht "in Sicherheit gebracht worden". Zwei Stunden alleine bleiben wäre meiner Meinung nach in dem Alter schon eine super "Leistung". Da er aber bellt, jault und sogar alles zerstört, ist er weit davon entfernt, das schon zu können. Ich persönlich würde nochmal von vorne anfangen, es ganz kleinschrittig aufzubauen.
 
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Mandy
25. Okt. 18:22
Danke trotzdem werde es doch mal mit einem Hundetrainer probieren 🙋🏼‍♀️