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Maximilian
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Anzahl der Antworten 18
zuletzt 27. Jan.

Angst vor großen, maskulinen Personen

Hallo meine Hündin (1 1/2) aus dem Tierschutz hat mäßige Angst vor der oben beschriebenen Personengruppe. Ihre Reaktion ist bellen und dabei zurückweichen, falls die Person Bewegungen in der Nähe macht. Nach einer Weile Konditionierung mit Leckerlies und Konfrontation wird sie ruhiger, bleibt aber auf Abstand zu der Person und plötzliches näher kommen gefällt ihr dabei auch nicht. Jedoch muss das immer wiederholt werden auch wenn sie die Person schon kennt. Ohne mich ist sie in den Fällen nur ängstlich und bellt nicht, sondern versteckt sich in einer Ecke. Zuhause bellt sie jeden Eindringling erstmal an, der nicht dauerhaft bei uns wohnt. Kann ich ihr die Angst noch nehmen, dass sie mutiger wird oder bleibt das so? Im Tierschutz kennt man ihre Vorgeschichte nicht, sie wurde mit gebrochener Pfote am Straßenrand gefunden.
 
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Sonja
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26. Jan. 10:04
Unser Yoshi ist nicht aus dem Tierschutz, aber er ist 6 Monate beim Züchter total isoliert aufgewachsen. Er hat Angst, wenn Menschen sich auf ihn zu bewegen. Da er in der Prägephase kein positives Muster für Menschen abspeichern konnte, muss er nun für den Rest seines Lebens jede Situation neu einschätzen. Heißt: ein fremder Mensch kommt auf ihn zu, er hat Angst, weicht aus, bellt. Yoshi hat sich nur an mich als Bezugsperson gebunden. Aber wenn er nicht mitkriegt, dass ich es bin, die sich auf ihn zu bewegt, weicht er auch mir aus. Mein Mann arbeitet seit über 1 Jahr mit Engelsgeduld daran, Yoshi versorgen und verwöhnen zu können. Versorgen geht, verwöhnen bedingt, aber wenn Yoshi ihn im Haus hört, oder wenn er auf Yoshi zu forsch zu geht, wird er angebellt. Wenn die 2 Gassi gehen wollen, wird Yoshi gelockt, läuft auch zu meinem Mann, bellt aber dabei - total ambivalent. Fremde, die schon öfter Kontakt mit Yoshi hatten, werden vorsichtig von hinten beschnüffelt und dürfen auch mal ein tolles Leckerli geben. Auf Yoshi zu bewegen geht nicht, aber er geht von sich aus hin und lässt ganz selten auch mal leichte Berührungen zu. Ganz Fremden weicht er mit ein paar Metern Abstand aus. Wenn er mit fremden Menschen Kontakt hatte (mit Besuch in einer Wohnung sein musste), ist er für den Rest des Tages insgesamt wieder scheuer. Wir haben Glück, dass er nicht nach vorne geht. Es wird ganz langsam besser, aber es wird nie normal werden. Wir zwingen ihn zu nichts, lassen ihm aber das Bellen nicht durchgehen. Wir ermutigen Fremde, sich von ihm beschnuppern zu lassen und loben ihn für alles, was er sich traut. Bleib dran, aber erwarte nichts. Das nötige Vertrauen kann man nicht erzwingen, es stellt sich aber von selbst ein. Nur nicht unbedingt in dem Maße, wie man es sich wünscht.
 
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Ute
26. Jan. 09:50
Wie lange ist sie denn schon bei Dir? Leider können sie ihre Geschichten nicht erzählen. Aber es wird besser, meine Kleene hatte auch Respekt und hat gebellt , dass macht sie heute nicht mehr. Sie weiß, dass sie mir vertrauen kann und ich alles Regel.
 
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Sonja
26. Jan. 10:04
Unser Yoshi ist nicht aus dem Tierschutz, aber er ist 6 Monate beim Züchter total isoliert aufgewachsen. Er hat Angst, wenn Menschen sich auf ihn zu bewegen. Da er in der Prägephase kein positives Muster für Menschen abspeichern konnte, muss er nun für den Rest seines Lebens jede Situation neu einschätzen. Heißt: ein fremder Mensch kommt auf ihn zu, er hat Angst, weicht aus, bellt. Yoshi hat sich nur an mich als Bezugsperson gebunden. Aber wenn er nicht mitkriegt, dass ich es bin, die sich auf ihn zu bewegt, weicht er auch mir aus. Mein Mann arbeitet seit über 1 Jahr mit Engelsgeduld daran, Yoshi versorgen und verwöhnen zu können. Versorgen geht, verwöhnen bedingt, aber wenn Yoshi ihn im Haus hört, oder wenn er auf Yoshi zu forsch zu geht, wird er angebellt. Wenn die 2 Gassi gehen wollen, wird Yoshi gelockt, läuft auch zu meinem Mann, bellt aber dabei - total ambivalent. Fremde, die schon öfter Kontakt mit Yoshi hatten, werden vorsichtig von hinten beschnüffelt und dürfen auch mal ein tolles Leckerli geben. Auf Yoshi zu bewegen geht nicht, aber er geht von sich aus hin und lässt ganz selten auch mal leichte Berührungen zu. Ganz Fremden weicht er mit ein paar Metern Abstand aus. Wenn er mit fremden Menschen Kontakt hatte (mit Besuch in einer Wohnung sein musste), ist er für den Rest des Tages insgesamt wieder scheuer. Wir haben Glück, dass er nicht nach vorne geht. Es wird ganz langsam besser, aber es wird nie normal werden. Wir zwingen ihn zu nichts, lassen ihm aber das Bellen nicht durchgehen. Wir ermutigen Fremde, sich von ihm beschnuppern zu lassen und loben ihn für alles, was er sich traut. Bleib dran, aber erwarte nichts. Das nötige Vertrauen kann man nicht erzwingen, es stellt sich aber von selbst ein. Nur nicht unbedingt in dem Maße, wie man es sich wünscht.
 
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Maximilian
26. Jan. 10:15
Wie lange ist sie denn schon bei Dir? Leider können sie ihre Geschichten nicht erzählen. Aber es wird besser, meine Kleene hatte auch Respekt und hat gebellt , dass macht sie heute nicht mehr. Sie weiß, dass sie mir vertrauen kann und ich alles Regel.
2 Monate ist sie bei mir, aber ist deine alleine denn noch ängstlich?
 
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Maximilian
26. Jan. 10:17
Unser Yoshi ist nicht aus dem Tierschutz, aber er ist 6 Monate beim Züchter total isoliert aufgewachsen. Er hat Angst, wenn Menschen sich auf ihn zu bewegen. Da er in der Prägephase kein positives Muster für Menschen abspeichern konnte, muss er nun für den Rest seines Lebens jede Situation neu einschätzen. Heißt: ein fremder Mensch kommt auf ihn zu, er hat Angst, weicht aus, bellt. Yoshi hat sich nur an mich als Bezugsperson gebunden. Aber wenn er nicht mitkriegt, dass ich es bin, die sich auf ihn zu bewegt, weicht er auch mir aus. Mein Mann arbeitet seit über 1 Jahr mit Engelsgeduld daran, Yoshi versorgen und verwöhnen zu können. Versorgen geht, verwöhnen bedingt, aber wenn Yoshi ihn im Haus hört, oder wenn er auf Yoshi zu forsch zu geht, wird er angebellt. Wenn die 2 Gassi gehen wollen, wird Yoshi gelockt, läuft auch zu meinem Mann, bellt aber dabei - total ambivalent. Fremde, die schon öfter Kontakt mit Yoshi hatten, werden vorsichtig von hinten beschnüffelt und dürfen auch mal ein tolles Leckerli geben. Auf Yoshi zu bewegen geht nicht, aber er geht von sich aus hin und lässt ganz selten auch mal leichte Berührungen zu. Ganz Fremden weicht er mit ein paar Metern Abstand aus. Wenn er mit fremden Menschen Kontakt hatte (mit Besuch in einer Wohnung sein musste), ist er für den Rest des Tages insgesamt wieder scheuer. Wir haben Glück, dass er nicht nach vorne geht. Es wird ganz langsam besser, aber es wird nie normal werden. Wir zwingen ihn zu nichts, lassen ihm aber das Bellen nicht durchgehen. Wir ermutigen Fremde, sich von ihm beschnuppern zu lassen und loben ihn für alles, was er sich traut. Bleib dran, aber erwarte nichts. Das nötige Vertrauen kann man nicht erzwingen, es stellt sich aber von selbst ein. Nur nicht unbedingt in dem Maße, wie man es sich wünscht.
Danke für die Antwort, wie reagiert er denn auf andere Hunde? Meine ist sehr neugierig und beim spielen eher unterwürfig.
 
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Sonja
26. Jan. 10:21
Danke für die Antwort, wie reagiert er denn auf andere Hunde? Meine ist sehr neugierig und beim spielen eher unterwürfig.
Yoshi war auch anderen Hunden gegenüber erst sehr ängstlich. Wir sind dann zu Freilauf-Wiesen gegangen. Die ersten 3x hat er je 1 Stunde zwischen meinen Beinen verbracht, und ich habe alle Hunde von ihm fern gehalten. Dann wurde er mutiger, hat gute Erfahrungen gemacht und ist in kürzester Zeit aufgetaut. Heute schicke ich Yoshi bei Hundebegegnungen vor, weil er freundlich fröhlich zum Spiel auffordert, egal, welchen Hund. Von Angst keine Spur mehr.
 
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Sonja
26. Jan. 10:23
Er ist beim Freilauf mal von einem Schäferhund in die Hinterbeine gezwickt worden. Nach 5 Minuten hat er wieder gespielt. Seitdem zwickt er unsere eigenen Hunde selber in die Hinterbeine.
 
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Bianca
26. Jan. 11:52
Gib ihr zeit. Wir haben auch gerade einen Notfall aus Rumänien. Gleicher Fall wie bei dir. Wir üben uns, es gibt und weniger gute Tage. Schließlich weiß man nicht, was sie erlebt hat.
 
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Maximilian
26. Jan. 12:40
Yoshi war auch anderen Hunden gegenüber erst sehr ängstlich. Wir sind dann zu Freilauf-Wiesen gegangen. Die ersten 3x hat er je 1 Stunde zwischen meinen Beinen verbracht, und ich habe alle Hunde von ihm fern gehalten. Dann wurde er mutiger, hat gute Erfahrungen gemacht und ist in kürzester Zeit aufgetaut. Heute schicke ich Yoshi bei Hundebegegnungen vor, weil er freundlich fröhlich zum Spiel auffordert, egal, welchen Hund. Von Angst keine Spur mehr.
Ja das scheint wirklich schlimmer zu sein als bei meiner Bayra. Sie mag andere Hunde von Beginn an, sogar die die sie ärgern.
 
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Maximilian
26. Jan. 12:41
Gib ihr zeit. Wir haben auch gerade einen Notfall aus Rumänien. Gleicher Fall wie bei dir. Wir üben uns, es gibt und weniger gute Tage. Schließlich weiß man nicht, was sie erlebt hat.
Ja das stimmt und es ist ja nicht so dass das gar nicht geht mit ihr, was den Umgang angeht. Aber ich wünsche mir vor allem für sie dass sie nicht so viel Angst haben muss.
 
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Flo
26. Jan. 13:29
Es kann einfach dauern.... Henri ist vor knapp zwei Jahren mit damals 1 1/2 Jahren aus Rumänien zu uns gekommen. Inzwischen wird Besuch nur noch angebellt, bis er brav am Tisch sitzt und am vergangenen Wochenende hat er sich bei meiner Schwiegermutter streicheln lassen (war bis vor einem Monat undenkbar). Hab Geduld, wenn du nicht damit rechnest gehts auf einmal wieder einen Schritt nach vorne😊