Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Angst vor Wind, wenn in der Wohnung

Verfasser-Bild
Vivien
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 8
zuletzt 11. Sept.

Angst vor Wind, wenn in der Wohnung

Hallöchen, Ich haben seit kurzem das Problem, dass meine Hündin drinnen in der Wohnung Angst vor Wind hat. Den Auslöser dafür konnte ich leider nicht bestimmen. Folgendes ist damit gemeint: Knarrende Fenster und auch dieses leichte Tösen, welches man manchmal bei starken Böhen in der Wohnung hören kann. Dazu kommen noch zuschlagende Fenster, was ich in meiner Wohnung zwar gut kontrollieren kann, jedoch passiert dies öfters bei den Wohnungen unter mir. Leider knarren zudem meine Fenster relativ schnell, wodurch sie bei einer Windstärke ab 6/7 schon Angst bekommt. Sie kommt dann nicht zur Ruhe, läuft die ganze Zeit rum, fängt stark an zu hecheln und möchte am liebsten, je nach Stärke des Windes, in den Flur flüchten oder die Wohnung komplett verlassen. Es würde mich sehr freuen, wenn jemand Ideen hat wie ich sie vielleicht sensibilisiert bekomme und ihr die Angst wieder nehmen kann. Meine Idee wären jetzt erstmal die Geräusche mit Musik überdecken, aber langfristig wäre es halt schön, wenn sie in der Wohnung keine Angst mehr hätte. (Bitte keine Beruhigungsmittel empfehlen)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Rim
Beliebteste Antwort
11. Sept. 16:22
Unsere Hündin mag starken Wind auch nicht. Statt sie „umzuerziehen“, habe ich mich - aufgrund ihres Wesens - für einen liebevollen, respektvollen Umgang mit ihrer Angst entschieden.

Ich habe den Safe Place akzeptiert, nicht wegtrainiert. Hunde suchen sich oft selbst einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen. Diesen Ort respektiere und stärke ich. Ich habe sie zu ihrem Safe Place begleitet, den sie sich ausgesucht hat, mich ruhig dazu gesetzt, ein Buch gelesen, war einfach da.

Unsere Hündin nimmt auch keine Leckerlis an, reagiert nicht auf Lob, wenn sie richtig gestresst ist. Stattdessen hilft bei ihr ruhiger Körperkontakt. Nähe, sanftes Anlehnen, gemeinsames Verweilen. Wichtig: Nicht „trösten“, sondern einfach nur da sein.

Rituale helfen ihr immer. Wenn ich z. B. lüfte, kündige ich es an („Lüften“). So weiß sie, was kommt, und geht zu ihrem Safe Place.

Simulationen oder künstliche Geräusche haben bei uns nichts gebracht. Unsere Hündin unterscheidet zwischen echten und künstlichen Reizen. Starker Wind ist für sie nicht einfach nur ein Geräusch, es ist ein komplexes, körperlich spürbares Phänomen.

Statt gegen die Angst zu arbeiten, arbeite ich mit ihr. Ich gebe unserer Hündin Raum, Sicherheit und Wahlmöglichkeiten. Sie mag starken Wind immer noch nicht, aber sie weiß, wo sie hingehen kann, wo sie sich sicher fühlt. Da chillt sie mittlerweile ganz entspannt, allein, ohne meine Unterstützung.
Keine Ahnung, ob das richtig oder falsch ist. Für mich fühlt sich das richtig an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Thomas
11. Sept. 14:17
Wirklich helfen kann ich leider nicht, nur sagen das Du mit diesem Problem nicht alleine bist.
Eine meiner Drei - die Weisse - findet (starke) Windgeräusche von Draussen auch gruselig. Sind wir unterwegs: kein Problem, aber in der Wohnung ist das für sie schlimm. Sie sucht dann auffällig meine Nähe oder verkriecht sich in eine Ecke.
Das Verhalten hat sie mitgebracht - über den Auslöser kann ich also nur spekulieren.
Wenn es mal wieder soweit ist gibt es die gewünschte Rückendeckung von mir - mehr geht nicht. Das die Anderen bei Windgeräuschen völlig unbeeindruckt sind hilft ihr leider nicht im Geringsten...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
11. Sept. 14:33
Habe auch so einen, der dann sofort den skeptischen Gesichtsausdruck bekommt, die Ohren spitzt, hechelt und auch Durchzug schrecklich findet. Man kann an den Fenstern z.B. mit Tesamoll schon viel gegen die Geräusche unternehmen. Vielleicht kannst du ihr wenigstens einen Raum als Rückzugsort ein wenig "isolieren"?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Daniela
11. Sept. 14:41
Da lese ich mit ,Hope hat das auch
 
Beitrag-Verfasser
Ilona
11. Sept. 16:15
Vielleicht eine Box aufbauen in der sie sich dann zurückziehen kann. Oder aus dieser Windgeschichte was ganz tolles machen. Ein Spiel, eine Futtersuche, sodas es was positives wird und sich die Emotion von Angst auf Freude ändert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Mel und
11. Sept. 16:20
Ohje..Der böse "Windgeist".
Ich kenne das Problem nur zu gut!
Mein verstorbener Hund,hatte auch panische Angst vor Wind -den sich bewegenden Türen ,dem geklapper der Fensterläden etc.
Draußen wars kein Problem, aber drin wars schlimm .
Ich habs in 14 Jahren nicht geschafft ihm die Angst zu nehmen.
Vielleicht hat ja jemand nen Tipp, interessiert mich auf jeden fall
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Rim
11. Sept. 16:22
Unsere Hündin mag starken Wind auch nicht. Statt sie „umzuerziehen“, habe ich mich - aufgrund ihres Wesens - für einen liebevollen, respektvollen Umgang mit ihrer Angst entschieden.

Ich habe den Safe Place akzeptiert, nicht wegtrainiert. Hunde suchen sich oft selbst einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen. Diesen Ort respektiere und stärke ich. Ich habe sie zu ihrem Safe Place begleitet, den sie sich ausgesucht hat, mich ruhig dazu gesetzt, ein Buch gelesen, war einfach da.

Unsere Hündin nimmt auch keine Leckerlis an, reagiert nicht auf Lob, wenn sie richtig gestresst ist. Stattdessen hilft bei ihr ruhiger Körperkontakt. Nähe, sanftes Anlehnen, gemeinsames Verweilen. Wichtig: Nicht „trösten“, sondern einfach nur da sein.

Rituale helfen ihr immer. Wenn ich z. B. lüfte, kündige ich es an („Lüften“). So weiß sie, was kommt, und geht zu ihrem Safe Place.

Simulationen oder künstliche Geräusche haben bei uns nichts gebracht. Unsere Hündin unterscheidet zwischen echten und künstlichen Reizen. Starker Wind ist für sie nicht einfach nur ein Geräusch, es ist ein komplexes, körperlich spürbares Phänomen.

Statt gegen die Angst zu arbeiten, arbeite ich mit ihr. Ich gebe unserer Hündin Raum, Sicherheit und Wahlmöglichkeiten. Sie mag starken Wind immer noch nicht, aber sie weiß, wo sie hingehen kann, wo sie sich sicher fühlt. Da chillt sie mittlerweile ganz entspannt, allein, ohne meine Unterstützung.
Keine Ahnung, ob das richtig oder falsch ist. Für mich fühlt sich das richtig an.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
11. Sept. 16:48
Gib ihr einfach einen Raum, in den sie sich zurückziehen kann und wo sie sich dann wohl fühlt. Aussuchen sollte sie sich den selbst.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
11. Sept. 17:37
Das kenne ich und bei uns auch den Auslöser. Im Haus hilft ganz gut eine kleine Geräuschkulisse durch Radio oder Fernseher. Beim Camping, da wurde die Angst ausgelöst, ist es schon schwieriger. Da ist Körperkontakt gut und eine 'Höhle' mit einer Decke.