Unsere Hündin mag starken Wind auch nicht. Statt sie „umzuerziehen“, habe ich mich - aufgrund ihres Wesens - für einen liebevollen, respektvollen Umgang mit ihrer Angst entschieden.
Ich habe den Safe Place akzeptiert, nicht wegtrainiert. Hunde suchen sich oft selbst einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen. Diesen Ort respektiere und stärke ich. Ich habe sie zu ihrem Safe Place begleitet, den sie sich ausgesucht hat, mich ruhig dazu gesetzt, ein Buch gelesen, war einfach da.
Unsere Hündin nimmt auch keine Leckerlis an, reagiert nicht auf Lob, wenn sie richtig gestresst ist. Stattdessen hilft bei ihr ruhiger Körperkontakt. Nähe, sanftes Anlehnen, gemeinsames Verweilen. Wichtig: Nicht „trösten“, sondern einfach nur da sein.
Rituale helfen ihr immer. Wenn ich z. B. lüfte, kündige ich es an („Lüften“). So weiß sie, was kommt, und geht zu ihrem Safe Place.
Simulationen oder künstliche Geräusche haben bei uns nichts gebracht. Unsere Hündin unterscheidet zwischen echten und künstlichen Reizen. Starker Wind ist für sie nicht einfach nur ein Geräusch, es ist ein komplexes, körperlich spürbares Phänomen.
Statt gegen die Angst zu arbeiten, arbeite ich mit ihr. Ich gebe unserer Hündin Raum, Sicherheit und Wahlmöglichkeiten. Sie mag starken Wind immer noch nicht, aber sie weiß, wo sie hingehen kann, wo sie sich sicher fühlt. Da chillt sie mittlerweile ganz entspannt, allein, ohne meine Unterstützung.
Keine Ahnung, ob das richtig oder falsch ist. Für mich fühlt sich das richtig an.