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Kveld
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 34
zuletzt 12. Jan.

Angst vor Treppen

Hallo! Wir haben heute unsere neue Hündin aus dem Tierheim abgeholt und direkt Zuhause hat sich herausgestellt, dass sie panische Angst vorm Treppensteigen hat. Rauf geht noch iwie, aber runter überhaupt nicht... Ihr wurde vor ein paar Jahren das rechte Vorderbein amputiert, evtl. liegt es daran. Weil das Treppensteigen mit nur 3 Beinen ja schon schwieriger ist. Wir haben bereits eine Geschirr und eine tolle Tragevorrichtung, mit der wir ihren Brustkorb angeben und sie beim Laufen unterstützen können. Nun ist aber die Frage: habt ihr schon mit sowas Erfahrung gemacht? Legt es sich mit der Zeit, wenn sie mehr Übung darin hat? Oder kann ich sie irgendwie noch mehr unterstützen?
 
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Kveld
10. Jan. 17:56
Ein Hund mit 3 Beinen sollte gar keine Treppen laufen
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Derzeit geht es leider nicht anders. Aber wenn ich nicht wüsste, dass wir demnächst in ein Haus umziehen, wo sie dann ebenerdig wohnen kann, hätte ich sie auch nicht angeschafft :)
 
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Kveld
10. Jan. 17:57
Ja ,auch da sollte es klappen,hier hat jemand eine Rampe auf seinen 3 Treppen draußen vor seiner Eingangstür liegen.Deshalb dieser Vorschlag 🙂
Ah, ich verstehe. Das ist tatsächlich garnicht so dumm, wenn ich darüber nachdenke 😄 Dankeschön! ☺️
 
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Havanna
10. Jan. 18:00
Ah, ich verstehe. Das ist tatsächlich garnicht so dumm, wenn ich darüber nachdenke 😄 Dankeschön! ☺️
Und zusammen geschoben auch platzsparend.Würde ich evtl mit einer dieser Tragehilfen kombinieren, damit sie nicht stürzt, falls du dich für eine Rampe entscheiden solltest
 
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Sabine
10. Jan. 18:35
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Derzeit geht es leider nicht anders. Aber wenn ich nicht wüsste, dass wir demnächst in ein Haus umziehen, wo sie dann ebenerdig wohnen kann, hätte ich sie auch nicht angeschafft :)
Trotzdem danke das ihr sie mit 3 Beinen genommen habt
 
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Christina
10. Jan. 18:43
Erst einmal finde ich es großartig, dass Ihr die Herausforderung angenommen habt. Wahrscheinlich wäre sie wohl im Tierheim geblieben und mit diesen Gedanken ist es nebensächlich, dass ihr eine Treppe habt. Dafür wird es sicherlich Lösungen geben. Die Vorschläge mit einer Rampe sind doch gut. Vielleicht könnt ihr ein Wägelchen draufstellen und sie hochziehen....Jonne hatte auch Angst vor Treppen. Wir haben geübt. Anfänglich ihn getragen, wiegt ja nur 11 KG. Mittlerweile liebt er die Treppe, weil er dann das gesamte Haus im Blick hat.
 
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Kveld
10. Jan. 19:08
Wir waren jetzt nochmal zum Abendspaziergang draußen und ich bin mir mittlerweile sicher, dass es sich echt bessert. Immernoch viel Angst, aber nicht mehr komplett panisch, wie beim ersten Mal. Ich bin extrem stolz auf die süße Maus ♥️
 
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Andreas
10. Jan. 19:17
Grundsätzlich kommen ja hier grob 3 Gründe in Betracht: 1. Sie kennt Treppen steigen aus ihrem bisherigen Leben nicht. Dann ist treppauf meist weniger das Problem als treppab, wo der Hund quasi in der Falllinie nach unten gucken muss. Hier hilft große Aussentreppen mit griffigem Belag (meist Beton in Aussenbereichen, Parks oder dgl.) und geringer Höhe (2-3 Stufen maximal). Hausflure haben oft einen für Hunde rutschigen Belag, da wird schnell eine Aversion verstärkt. 2. Schlechte Erfahrung/Negative Verknüpfung. Wenn also bereits - evtl. mit Druck - das Treppen(ab)steigen „durchgesetzt“ wurde, kann eine Angst/Vermeidung natürlich auch daraus resultieren. Hier hilft nur, über weite, trittsichere Treppen Selbstvertrauen beim Hund aufzubauen. Ggfs. hilft es, wenn du rückwärts vor dem Hund die Stufen einzeln runtergehst. Sie kann sich an dir orientieren und der Blick die Falllinie runter ist durch dich blockiert. Wenn sie nich zu aufgeregt ist, kannst du dabei von vorne noch ihre Brust etwas „abfangen“ (vom Gewicht her, wenn sie auf die untere Stufe aufsetzt. Aber nur, wenn ihr das nicht zuviel „Gewusel“ bzw. Manipulation am Körper ist. 3. Schmerzen bzw. Überanstrengung. Sie muss ja tatsächlich mit dem Vorderbein „abstoßen“ und dieses dann auf der unteren Stufe aufsetzen und damit fast ihr ganzes Gewicht abfangen. Das kann durchaus sehr unangenehm sein und daher Vermeidung. Die Unterstützung mit der „Trage“ ist schon eine super Maßnahme. Sie muss natürlich auch erst Zutrauen entwickeln, bis sie sich auf euren Support einlassen/verlassen kann. Auch hier nicht vom oberen Treppenabsatz anfangen, sondern möglichst mit 1,2 Stufen. Naja, und dann kann natürlich auch eine Kombination der Elemente zusammen kommen. Meist ist das „glücklicherweise“ eine Situation, die im Alltag oft geübt wird, zwangsläufig. Und da kommt der „Klick“ oft ganz schnell. Wichtig, ihr Tempo/ihre Lernfähigkeit einzuhalten und Zuversicht und Ruhe zu bewahren. Jedwede vorgeschlagenen Hilfsmittel sind natürlich einen Versuch wert, ob sie eine Erleichterung bringen. Ich frage mich nur, wie sind die baulichen Besonderheiten, so eine Rampe etc. muss wirklich bombenfest installiert werden können, wenn da einmal was verrutscht, hast du größere Probleme als vorher. Ich wäre beim Abbau der Scheu und Unterstützung durch die Trage/Geschirr.
 
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Sonja
10. Jan. 22:40
Wir waren jetzt nochmal zum Abendspaziergang draußen und ich bin mir mittlerweile sicher, dass es sich echt bessert. Immernoch viel Angst, aber nicht mehr komplett panisch, wie beim ersten Mal. Ich bin extrem stolz auf die süße Maus ♥️
Das ist doch toll! Bleib dran, aber pass auf, dass sie nicht vor Erleichterung übermütig wird. Wir haben eine alte Kellertreppe mit unregelmäßigen Stufen. Für alle Hunde eine Herausforderung. Als sie das gemeistert und ihre Angst überwunden hatten, nahmen sie gerne 3 Stufen auf einmal vor Begeisterung, wenn wir nicht aufgepasst haben.
 
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Kveld
10. Jan. 23:34
Grundsätzlich kommen ja hier grob 3 Gründe in Betracht: 1. Sie kennt Treppen steigen aus ihrem bisherigen Leben nicht. Dann ist treppauf meist weniger das Problem als treppab, wo der Hund quasi in der Falllinie nach unten gucken muss. Hier hilft große Aussentreppen mit griffigem Belag (meist Beton in Aussenbereichen, Parks oder dgl.) und geringer Höhe (2-3 Stufen maximal). Hausflure haben oft einen für Hunde rutschigen Belag, da wird schnell eine Aversion verstärkt. 2. Schlechte Erfahrung/Negative Verknüpfung. Wenn also bereits - evtl. mit Druck - das Treppen(ab)steigen „durchgesetzt“ wurde, kann eine Angst/Vermeidung natürlich auch daraus resultieren. Hier hilft nur, über weite, trittsichere Treppen Selbstvertrauen beim Hund aufzubauen. Ggfs. hilft es, wenn du rückwärts vor dem Hund die Stufen einzeln runtergehst. Sie kann sich an dir orientieren und der Blick die Falllinie runter ist durch dich blockiert. Wenn sie nich zu aufgeregt ist, kannst du dabei von vorne noch ihre Brust etwas „abfangen“ (vom Gewicht her, wenn sie auf die untere Stufe aufsetzt. Aber nur, wenn ihr das nicht zuviel „Gewusel“ bzw. Manipulation am Körper ist. 3. Schmerzen bzw. Überanstrengung. Sie muss ja tatsächlich mit dem Vorderbein „abstoßen“ und dieses dann auf der unteren Stufe aufsetzen und damit fast ihr ganzes Gewicht abfangen. Das kann durchaus sehr unangenehm sein und daher Vermeidung. Die Unterstützung mit der „Trage“ ist schon eine super Maßnahme. Sie muss natürlich auch erst Zutrauen entwickeln, bis sie sich auf euren Support einlassen/verlassen kann. Auch hier nicht vom oberen Treppenabsatz anfangen, sondern möglichst mit 1,2 Stufen. Naja, und dann kann natürlich auch eine Kombination der Elemente zusammen kommen. Meist ist das „glücklicherweise“ eine Situation, die im Alltag oft geübt wird, zwangsläufig. Und da kommt der „Klick“ oft ganz schnell. Wichtig, ihr Tempo/ihre Lernfähigkeit einzuhalten und Zuversicht und Ruhe zu bewahren. Jedwede vorgeschlagenen Hilfsmittel sind natürlich einen Versuch wert, ob sie eine Erleichterung bringen. Ich frage mich nur, wie sind die baulichen Besonderheiten, so eine Rampe etc. muss wirklich bombenfest installiert werden können, wenn da einmal was verrutscht, hast du größere Probleme als vorher. Ich wäre beim Abbau der Scheu und Unterstützung durch die Trage/Geschirr.
Wahnsinn! Danke für die tollen Tipps und die detailierten Beschreibungen! Da werden wir auf jeden Fall einiges ausprobieren und schauen, was ihr am besten hilft :)
 
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A&O
11. Jan. 00:05
Die bildhübsche Dreibeinige ist also da! Wie schön! Mein voriger erwachsener Herdenschutzhund hatte tierische Angst vor Treppen (vor allem anderen auch), runter noch schlimmer als rauf. Ich habe mir die ersten Male viel Zeit genommen, jede Pfote einzeln gesetzt, Stufe für Stufe mit viel Ruhe. Runter kosteten hauptsächlich immer die ersten Stufen Überwindung. Da musste ich den 55kilo Hund vorne hochheben um ihn überhaupt bis zur Treppe zu kriegen. Dann am Geschirr die ersten zwei Stufen tragen und ziehen. ABER nach ca. viermal wusste der Hund er kriegt es hin. Hoch war kein Problem mehr , runter habe ich dann noch einige Zeit unterstützt. Da dein Hund auch hüfthoch sein dürfte - man kann gut zwischen den Schultern ins Geschirr greifen. Mein neuer Hund hat vor gar nix Angst, nur Treppen kannte er nicht. Es kostete ihn Überwindung in die Tiefe zu gehen. Das Verlassen der Ebene verunsichert wohl. Hunderampen wurden ja schon erwähnt. Ich würde die der Einfachheit halber im Mietshaus auch benutzen. Vorher am Sofa üben. Meine (Marke vergessen, übers Internet) hat ca. 200€ gekostet, ist sehr lang, ca 10kg, rutschfester Belag, biegt sich nicht durch, trägt 60kg und ist die beste Investition. Meine beiden springen nicht gerne in den Kombi, lege ich aber die Rampe an, ist es kein Problem (und liegt nicht an meinem Fahrstil). Noch eine Idee, kauft dem Hund eine Pampers, wenn der Weg nach draußen so lange dauert und so stressig ist, läuft es schon mal raus... Lieben Gruß, Arja mit Mastin Ontje (3) und Labrador Fiete (10)