Home / Forum / Verhalten & Psychologie / Angst vor Straßen und Autos

Verfasser-Bild
Pauline
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 19
zuletzt 19. März

Angst vor Straßen und Autos

Hallo :) Vielleicht hat jemand von euch einen tollen Tipp. Ich habe meine 1,5 jährige Hündin seit sie elf Wochen alt ist. Sie war ein Unfallwurf, kam aus einem privaten Haushalt und es lässt sich nicht herausfinden, ob etwas passiert ist. Seit Tag 1 hat sie panische Angst vor Autos und Straßen..ich übe mit ihr fast täglich, hatte mehrere Einzeltrainings mit verschiedenen Hundetrainern. Ich arbeite mich mit ihr langsam an die Straße ran, füttere ihr die Autos schön (Labimix, Lernen geht durch den Magen 😁) und es ist immerhin schon dahingehend besser geworden, dass sie nicht mehr fürchterlich miekst und jault, sobald sie ein Auto sieht. Sie ist ansonsten ein sehr fröhlicher und freundlicher Hund, lernt schnell, apportiert wir eine Weltmeisterin und ist total scharf darauf mit mir zu arbeiten, Hauptsache es sind keine Autos im Spiel. Laut TA klingt das nicht nach einer Schilddrüsenproblematik, da sie sonst vor allem Angst hätte, nicht nur vor Autos. Ich wohne verkehrsberuhigt, ab und an kommt mal ein Auto vorbei und wir müssen auf dem Weg zum Park eine etwas befahrene Straße überqueren, ansonsten versuche ich sie Autos nicht auszusetzen , wenn dann nur so weit, wie sie es verträgt und auch noch mit mir trainiert. Hat jemand von euch eine Ahnung, was ich noch mit ihr machen könnte? Sie ist sehr sensibel und einfach nur stumpfe Konfrontation bewirkt bei ihr das Gegenteil. Ich wäre total froh über Tipps von anderen Hundebesitzern, die vielleicht auch ein ängstliches Exemplar erwischt haben :)
 
Beitrag-Verfasser-Bild
mio
18. März 08:54
Du hast geschrieben, dass Wilma gerne apportiert. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, dieses zum Angstabbau zu nutzen. Der Hund tut dann etwas, was er gerne macht und kann im Idealfall die angstauslösenden Reize im Arbeitsmodus auslenden. Auf diese Weise könntest du sie kleinschrittig immer weiter heranführen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
18. März 20:42
Du machst das schon ganz richtig: Behutsame Konfrontation in dem Abstand, in dem der Hund noch ansprechbar ist. Hilfreich wäre zu wissen, was genau sie ängstigt: Geräusche, Bewegung, Geruch… oder die Kombination aus allem? Eine Idee könnte sein, zuhause mit Geräuschen (YouTube) von Autos zu arbeiten. Begonnen in minimaler Lautstärke und - wenn der Hund das verträgt - als ständiges Hintergrundrauschen laufen lassen. Bei Duldung sukzessive die Lautstärke erhöhen und dich ans Straßenniveau heranarbeiten. Fährt sie Auto?
Gibt es nun schon Führerscheine für Hunde? 😱
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Judith
18. März 20:47
Bis sie elf Wochen alt war gar nicht..was sicher die Hauptursache für das Problem ist. Aber ab 11 Wochen jeden Tag in geringen Dosen (verkehrsberuhigtes Wohngebiet).
Es wäre sicher besser gewesen, sie hätte früher Autos kennen gelernt. Trotzdem ist die Sozialisierung da noch nicht vorbei. Ihr zeigt durch euer Verhalten eine Menge. Viele machen den Fehler, sich zu sehr auf einen ängstlichen Hund einzustellen. Am meisten hilft man ihm aber, indem man keinen direkten Kontakt zum Hund aufbaut, ihn "absichert", also schützend vor ihn stellt und sich mit den Gefahren beschäftigt. Tipps dazu wurden hier schon viele gute genannt. Da heißt es, dranbleiben und den Hund nicht überzeugen zu wollen, dass Angst unnütz ist. Selbst wenn sie euch verstehen könnte, würde sie es euch nicht glauben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Robert
18. März 20:51
Wie ist deine Energie dabei? Gestresst, weil du denkst es geht gleich los. Was macht Sie wenn die Autos an ihr vorbei fahren? Kann Sie am Fahrrad laufen oder wenn du das Tempo erhöhst, wie ist dann das Verhalten? Viele Hunde haben bis zur einer gewissen Zeit keinen Kontakt zur Autos. Ich würde auch nicht nach einem Vorfall suchen. Wichtig ist kein Ding draus zu machen. Evtl. Spaziergang mit anderen Hunden zusammen an der Straße. Die Situation müsste man sich genauer anschauen. Was hatten die anderen Trainer unternommen? Was bei einer anderen Situation unsere Hündin geholfen hat, war die Rute hoch zu halten.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Pauline
19. März 09:52
Ich nehme sie an die von der Straße abgewandte Seite und kurz, verändere mein Tempo nicht und laufe mit ihr normal weiter. Straßen lassen sich nicht vermeiden, da man ja doch immer mal irgendwo hin muss :) ansonsten mit viel Lob, wenn sie mal bei einem Auto nicht direkt ausgeflippt ist. Die erste Hundetrainerin meinte: Konfrontation. An die befahrene Straße setzen, bis sie sich beruhigt. Das Resultat war, dass sie mit mir gar nicht mehr mit laufen wollte und ein wenig Vertrauen verlor. Seit ich mit ihr alles langsamer und in ihrem Tempo mache, vertraut sie mir wieder und läuft überall mit hin, wenn auch mit Stress. Konfrontation funktioniert sicher bei einigen Hunden, aber eben nicht bei allen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Robert
19. März 14:10
Ich nehme sie an die von der Straße abgewandte Seite und kurz, verändere mein Tempo nicht und laufe mit ihr normal weiter. Straßen lassen sich nicht vermeiden, da man ja doch immer mal irgendwo hin muss :) ansonsten mit viel Lob, wenn sie mal bei einem Auto nicht direkt ausgeflippt ist. Die erste Hundetrainerin meinte: Konfrontation. An die befahrene Straße setzen, bis sie sich beruhigt. Das Resultat war, dass sie mit mir gar nicht mehr mit laufen wollte und ein wenig Vertrauen verlor. Seit ich mit ihr alles langsamer und in ihrem Tempo mache, vertraut sie mir wieder und läuft überall mit hin, wenn auch mit Stress. Konfrontation funktioniert sicher bei einigen Hunden, aber eben nicht bei allen.
Mit einem zweiten souveränen Hund daneben schon probiert?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Andrea
19. März 14:18
Oje, das hatten wir auch. Bei jedem veorbeifahrenden Auto hat sie versucht irgendwo hin zu flüchten. Wir haben es recht schnell in den Griff bekommen. Nimm die Leine kurz. Schau das dein Hund sieht das du die “Gefahr” auch gesehen hast. Und lauf einfach weiter ohne dein Tempo zu verändern oder auf ihre Angst zu reagieren. Bei Lia hat das total schnell dann so geklappt. Sie hat gemerkt, mein Frauchen sieht was da kommt, aber läuft unbeirrt weiter. Also ist es vielleicht doch garnicht so schlimm 🤷🏼‍♀️ Bei meiner Angstmaus ist es so, je weniger ich auf ihre Ängste einging, desto schneller haben wir die Sachen in den Griff bekommen. Wenn ich sie versucht habe abzulenken, ist ihre Panik oft noch größer geworden. Ich denke weil man dann selbst auch angespannter ist, je mehr man sich mit der Situation beschäftigt. Das bestätigt ja dann eigentlich den Hund in seiner Angst wenn er merkt du bist auch nervös.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Pauline
19. März 14:19
Mit einem zweiten souveränen Hund daneben schon probiert?
Ja, das interessiert sie nicht. Auch mit sieben weiteren Hunden im Hundeschulkurs machen sie Autos verrückt, wo alle anderen Hunde entspannt bleiben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Isabell
19. März 14:26
Kannst du mit ihr denn an stehenden Autos vorbeilaufen? Wir haben ein ähnliches Problem .. Apollo hat unglaublich Angst vor Traktoren und Lkws bzw. vor allen großen Fahrzeugen, hier aber nur wenn sie auf uns zukommen .. wir haben den Trainingstipp bekommen aus weiter Entfernung Apollo ins Sitz zu schicken und mit Schmeckis abzulenken .. klappt meistens auch, wenn wir die Zeit noch haben auszuweichen aufs Feld .. aber ob das wirklich das Problem löst ?🤷🏽‍♀️😬