Eines habe ich mit meinen vorbelasteten Hunde gelernt, langsam herantasten macht keine Situation besser, eher noch schlimmer. Man blockiert sich als Mensch mit diesen Gedanken selbst.
Meine junge Hündin hatte mit 5 Monate panische Angst an der Straße, und auf Parkplätze von Baumärkten hat sie absolut dicht gemacht.
Schwanz unterm Bauch, Augen gekniffen, Ohren ganz angelegt und in der Leine gehängt.
Sie ist jetzt 9 Monate alt, genau 4 Monate bei mir.
Sie läuft an der lockeren Leine an der Hauptstraße. Sie zeigt noch leichte Unsicherheit wenn es regnet und dunkel ist
Sobald ich sie aber anspreche läuft sie entspannt weiter.
Höre ich von hinten einen Lkw ankommen, spreche ich sie deutlich und sehr freundlich an und führe sie mit Leckerchen auf die abgewandte Seite, laufe aber sehr flott weiter mit Leckerchen in der Hand und Stimme.
Parkplätze, Glastüren das erarbeiten wir jetzt über das trailen.
Wir beginnen den trail zwischen vielen Autos, oder enden zwischen vielen Autos.
Alleine nach 5 trails ist dieser Hund so über sich hinaus gewachsen .
Ja, sie schaut, ja sie hält manchmal an, aber sie überwindet sich und mit jeder Überwindung bestärke ich sie.
Emmy hatte Panik vor Pferde, sie lief nach 6 Monate frei am Pferd.
Hörte sie einen Traktor ging gar nichts mehr.
Das war ganz schnell kein Thema sie liebt z.b. Menschen und sie spielt für ihr Leben gerne Ball, am liebsten mit Männer. Also hab ich einen Traktorfahrer gefragt ob er mit ihr kurz spielt. Der Typ fand das lustig und hat es gemacht. Danach war sie vorsichtig aber sehr interessiert. Wir haben das dann auf dem Pferdehof noch 3 Mal gemacht dann war es erledigt.
Boyo muss als Welpe in der Tötung in Verbindung mit Gummistiefel und Wasserschlauch schreckliches erlebt haben.
Bei mir bekam er einen Schreianfall als ich zum Gießen den Schlauch in die Hand nahm und die Gummistiefel in der Ecke sah.
Also habe ich ihn mit Gummistiefel am Gartenschlauch gefüttert, 4 Wochen lang 2 x tgl.
Dann war es erledigt. Danach hat ein ist okay gereicht und er blieb bei mir und legte sich sogar ganz entspannt beobachtend in die Nähe.
Ganz wichtig
Alles was zum menschlichen Alltag gehört und das sind Autos und vielbefahrene Straßen, müssen von uns Menschen dem Hund als ganz selbstverständliches, normales vermittelt werden. Alles andere bringt den Hund tagtgl in eine ungesunde Stresssituation.
Je länger dieses Verhalten vorliegt, je mehr es gefestigt und fehl verknüpft ist, desto schwerer ist es von negativ ins positiv zu wandeln.
Da Prägung angesprochen wurde...
Ein Hund lernt bzw lässt sich auch noch nach der 12. Woche prägen. Es dauert ein wenig länger, aber es geht.
Es ist also jetzt so schlimm weil du es versäumt hast das Problem richtig zu erarbeiten.
Du hast dich durch das Verhalten deines Hundes in Mitleid geübt was, wie du jetzt erkennst falsch ist/war.
Wichtig wäre für dich ein Trainer der dich vor Ort unterstützt. Der dir sagt wie du agieren musst damit dein Hund dir vertraut und mit dir durch schwierige Situationen läuft. Dazu gehört deine Körperhaltung und deine Stimme.
Der richtige Zeitpunkt den Hund anzusprechen und zu belohnen.
Du müsstest das evtl. mehrere Tage hinter einander unter Anleitung üben.
Es ist aber jetzt ein langer Weg den du vor dir hast.
Es ist aber möglich
Sorry, jetzt habe ich sehr viel geschrieben. Aber solche tief sitzende Probleme lassen sich halt nicht kurz erklären 😐
Ich wünsche dir, dass du einen Menschen findest der dich unterstützt und ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen