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Heike
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zuletzt 25. Jan.

Angst vor Nähe und Berührung

Hallo! Wir haben einen 1,5jährigen rumänischen Rüden zur Pflege bekommen und wir brauchen dringend Tipps. Er lässt sich überhaupt nicht anfassen, außer beim an- und ableinen, was aber auch nur schlotternd und zitternd in der hintersten Ecke an der Haustür geschehen kann. Auch an der Decke vorbei gehen geht nur mit 50 cm Abstand. Sobald die Hand näher kommt, wird er steif und haut sogar teilweise ab. Leckerchen nimmt er nicht, außer wir legen sie auf die Decke. An spielen ist gar nicht zu denken. Das ist aber auch die einzige Macke! Er läuft draußen super an der Leine, hört echt schon sehr gut, bellt nicht, ist neugierig wenn andere Hunde den Weg kreuzen. Er geht freiwillig zur Tür wenn wir die Leine in die Hand nehmen, folgt uns auf Ruf die Treppe hoch in der Wohnung, usw... Nur Nähe ist nicht drin 🤷 Wie stellen wir es am besten an, dass er die Angst vor der Hand und unserer Nähe verliert? Er muss ja kein Dauerschmuser werden 😉
 
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Dogorama-Mitglied
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23. Jan. 16:08
Liebe Heike, mein Tipp wäre, auf eure Körpersprache zu achten und möglichst wenig bedrohlich zu wirken. Das bedeutet nicht frontal auf den Hund zugehen, seitlich drehen, nicht über ihn beugen etc. Bezugnehmend auf die Handfütterung, bitte bitte nicht. Damit Jeffrey sich bei euch sicher fühlen kann sollte die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse selbstverständlich sein, dazu zählt auch die regelmäßige Fütterung.
 
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Olli
23. Jan. 15:41
Das klingt ja, als ob er noch nicht lange bei euch ist. Ich würde ihm da einfach Zeit zum Ankommen geben. Habt ihr schon Handfütterung probiert? Gut ist ja schon mal, das er nicht die Zähne nutzt, wenn ihr ihn anleint. Nimmt er das Leckerlie während ihr ihn anleint, wenn ihr es vor ihn auf den Boden legt?
 
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Dogorama-Mitglied
23. Jan. 16:05
Wenn er erst kurz bei euch ist dann braucht er Zeit um eine Bindung und Vertrauen zu euch aufbauen zu können. Du kannst dich ja immer mal wieder in seine Nähe aber ein gewissen Abstand auf einer Decke auf den Boden setzen. Immer mal wieder ein Leckerli ohne ihn anzuschauen in seine Richtung Rollen lassen oder eine Schleckmatte mit Leberwurst zwischen euch legen. Einfach mal abwarten ohne ihn anschauen ob er etwas in deine Nähe kommt. Einfach Geduld. Auch beim vorbei gehen immer mal ein Leckerli fallen lassen das er merkt wenn du vorbei gehst gibt's was feines.
 
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Dogorama-Mitglied
23. Jan. 16:08
Liebe Heike, mein Tipp wäre, auf eure Körpersprache zu achten und möglichst wenig bedrohlich zu wirken. Das bedeutet nicht frontal auf den Hund zugehen, seitlich drehen, nicht über ihn beugen etc. Bezugnehmend auf die Handfütterung, bitte bitte nicht. Damit Jeffrey sich bei euch sicher fühlen kann sollte die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse selbstverständlich sein, dazu zählt auch die regelmäßige Fütterung.
 
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Cornelia
23. Jan. 16:11
Am besten gar nichts machen. Einfach ignorieren. Das Kerlchen kommt irgendwann von ganz alleine! Da bin ich mit sicher!😆
 
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Connie
23. Jan. 16:18
Als Baffo vor vier Jahren kam,war er auch so. Er hatte ein Leben voller Gewalt hinter sich. Ich habe mich einfach immer in seine Nähe gesetzt und zum Beispiel gelesen. Ihn also nicht angesehen. Dabei habe ich oft leise mit ihm gesprochen. Irgendwann bin ich auch näher gerutscht, allerdings nicht direkt an ihn ran. Handfütterung habe ich bewusst nicht versucht, da das ängstliche Hunde in einen Konflikt bringen kann (Fressen ist lebensnotwendig, aber die Angst so groß) und sie dadurch zusätzlich in Stress versetzen könnte. Leckerchen in seine Nähe legen, ohne ihn anzugucken ist auf jeden Fall nicht schlecht. Gebt eurem Hund so viel Zeit, wie er braucht. Das kann auch lange sein. Wer weiß, was er für Erfahrungen mit Menschen gemacht hat. Seid präsent, aber bedrängt ihn nicht. Ihr braucht möglicherweise ganz viel Geduld. Bei uns hat das sehr gut funktioniert, aber auch lange gedauert. Das erste Mal an mich rankuscheln hat er nach gut drei Jahren gemacht. Und das zu Beginn nur kurz. Nähe aushalten war für ihn sehr schwer.
 
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Heike
23. Jan. 16:22
Liebe Heike, mein Tipp wäre, auf eure Körpersprache zu achten und möglichst wenig bedrohlich zu wirken. Das bedeutet nicht frontal auf den Hund zugehen, seitlich drehen, nicht über ihn beugen etc. Bezugnehmend auf die Handfütterung, bitte bitte nicht. Damit Jeffrey sich bei euch sicher fühlen kann sollte die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse selbstverständlich sein, dazu zählt auch die regelmäßige Fütterung.
Ich gehe (so weit es geht) in die Hocke und komme auch nicht frontal auf ihn zu. Auf Handfütterung umsteigen ist für uns keine Option. Er braucht sein Futter regelmäßig und zuverlässig, da er noch ein paar Kilo zulegen muss 😉
 
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Nadine
23. Jan. 16:41
Einfach in Ruhe lassen. Lasst ihn erstmal ankommen. Bedrängt ihn nicht. Das Geschirr würde ich erstmal 24/7 anlassen, beim anleinen würde ich mich klein machen und schräg neben ihn hocken. Wie verhält er sich draußen? Habt ihr einen Garten? Wir haben unsere Hündin auch, wie andere beschrieben erstmal 4 Wochen aus der Hand gefüttert. Da sie auch sehr schüchtern war. Dazu habe ich mich anfangs drinnen auf den Boden gesetzt und später dann draußen im Garten und noch etwas später während dem Gassi ☺️ Sind anfangs nur sehr kurze Gassirunden gelaufen zum lösen. Haben sie immer wieder positiv gemarkert, wenn sie gewünschtes verhalten gezeigt hat. Aber grundsätzlich, lasst eurem Vierbeiner Zeit, vertrauen zu euch zu finden.
 
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Heike
23. Jan. 16:54
Einfach in Ruhe lassen. Lasst ihn erstmal ankommen. Bedrängt ihn nicht. Das Geschirr würde ich erstmal 24/7 anlassen, beim anleinen würde ich mich klein machen und schräg neben ihn hocken. Wie verhält er sich draußen? Habt ihr einen Garten? Wir haben unsere Hündin auch, wie andere beschrieben erstmal 4 Wochen aus der Hand gefüttert. Da sie auch sehr schüchtern war. Dazu habe ich mich anfangs drinnen auf den Boden gesetzt und später dann draußen im Garten und noch etwas später während dem Gassi ☺️ Sind anfangs nur sehr kurze Gassirunden gelaufen zum lösen. Haben sie immer wieder positiv gemarkert, wenn sie gewünschtes verhalten gezeigt hat. Aber grundsätzlich, lasst eurem Vierbeiner Zeit, vertrauen zu euch zu finden.
Einen Garten haben wir leider nicht. Draußen ist er einfach toll! Er läuft mit durchhängender Leine, ist neugierig und schnuppert noch viel. Hat keine Probleme mit Autos, Fahrrädern, Bussen, Menschen, scheppernden Anhängern, Zügen - nichts!
 
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Dogorama-Mitglied
23. Jan. 16:59
Ich gehe (so weit es geht) in die Hocke und komme auch nicht frontal auf ihn zu. Auf Handfütterung umsteigen ist für uns keine Option. Er braucht sein Futter regelmäßig und zuverlässig, da er noch ein paar Kilo zulegen muss 😉
Ich würde mich mit der Seite oder dem Rücken ihm zugewandt nähern. Am schlechtesten ist vorübergebeugt. In die Hocke gehen ist zwar gut, aber nicht wenn man sich gleichzeitig nach vorne beugt. 😅
 
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Dogorama-Mitglied
23. Jan. 17:28
Ich habe gerade auch eine extrem unsichere Hündin zur Pflege aus Rumänien. Ich erzwinge nichts und stelle keine Erwartung, sondern arbeite mit dem was ich bekomme. Ich stelle Regeln auf und habe Strukturen. Das führt zu Vertrauen und Bindung. Amber besteht nur aus Knochen und Haut, ich habe mit der Handfütterung aus der Box angefangen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht was Handfütterung mit der Hund ist noch sehr dünn zu tun haben soll? 🤨 Ich gehe nie frontal auf die Hündin zu. Wenn ich sie ansehe dann nicht in die Augen, immer vorbei (ist jetzt kein Thema mehr) auf Ohr oder Rücken. Ich setze mich neben sie, gebe ihr Futter oder bleibe schlicht auch mal 5-10 Min Ereignislos neben ihr sitzen. Sie hat eine Hausleine mit der ich sie auf ihren Platz führe. Beim Anleinen sitze ich seitlich von ihr in der Hocke. Auch hier kein direkter Blickkontakt. Ruhige Ausstrahlung, lasse Amber an Leine 1 Schnüffeln, gehe langsam an das Halsband und tausche Hausleine mit Führleine. Dann zweiter Karabiner, schnüffeln lassen, entspannt ans Geschirr befestigen. Ich lobe draußen durch leichte Berührung an der Schulter oder Hals, eben so mit Ton. (Aber nicht von heute auf morgen, langsam eingeführt) Vor 2 Tagen habe ich sie das erste mal gestreichelt als ich neben ihr saß. Dabei ihre Körperhaltung im Blick behalten und immer wieder mal aufgehört um zu prüfen ob sie sich wegneigt. Man muss einfach ruhig arbeiten mit dem Tier :) Auf die Körpersprache des Tieres und einem selbst achten um dem Hund nichts aufzuzwingen. Kannst du dich ohne Flucht des Hundes neben ihn setzen. Wenn ja mach es doch mal mehrere Tage und mach dabei gar nichts oder lies ein Buch oder hör Musik