Wie Birgit schon schreibt, Nein.
Genau wie Birgit arbeite ich mit Angsthunden (Pflegestelle)
Und das erste was ihr benötigt ist eine Bindung und Vertrauen zu euch. Ohne diese Bindung ist alles andere deutlich schwieriger.
Und zu beginn muss deshalb alles reizarm gehalten werden draußen. Das Gewöhnen an euch ist für den Hund erst mal Stress genug.
Unter Stress können Hunde schlechter verarbeiten. Stress muss sich auch wieder abbauen können. Wenn ihr den Hund also auch draußen mit Stressigen Situationen konfrontiert, kann der Hund nicht lernen und ebenso wenig mit euch arbeiten.
Ich persönlich arbeite mit Raumverwaltung und Platzverweisen, da hat jeder andere Erfahrungen mit unsicheren Hunden.
Warum Raumverwaltung? Je weniger Räume der Hund zu beginn begeht, desto weniger Raum verursacht stress. Das hilft auch später beim Allein-Bleiben Training.
Platzvergabe warum?
Der Hund weiß nicht mit sich anzufangen. Er kennt eure Regeln nicht, er ist verängstigt. So ein fester Platz, der ihm gehört dient als Orientierung, gibt ihm die Möglichkeit zu erkennen, hier kann ich also hin.
Wichtig der Platz sollte nicht da sein wo die meiste action stattfindet.
Er sollte da sein, wo man nicht direkt an ihm vorbei geht, wo das Leben stattfindet, wo der Hund etwas Schutz hat, aber auch beobachten kann um zu lernen.
Hausleine wäre zudem auch zu empfehlen. So erspart man sich auch den Hund in der Wohnung „jagen oder einfangen“ zu müssen.
Nun weiß ich nicht wie sie zu euch kommt.
Bei unsicheren Hunden empfehle ich zu beginn, nicht frontal auf den Hund zugehen, eher seitlich oder rückwärts. Am besten auch nicht anstarren dabei, allgemein permanent.
Einfach in Ruhe lassen, ankommen lassen, beobachten lassen.
Draußen Doppeltgesichert führen. Wie Birgit schreibt. Da spazieren gehen wo euch keine Menschen begegnen. Spaziergänge kurz halten. 15 Minuten reichen aus. Auch 10 Minuten. Mehr brauch der Hund jetzt nicht. Er soll sich erst mal daran gewöhnen das ihr bei ihm seid draußen.
Ist dein Kind noch sehr hibbelig. Dann würde ich es erst mal nicht mitnehmen. Erste Tage nur du mit dem Hund raus.
Kann der Hund in reizarmer Umgebung mit dir laufen. Dann bringst du das Kind mit in den Spaziergang.
Erst wenn auch das klappt, kann man das ganze mit einer 5 Meter-Leine starten.
Und erst wenn ihr da souverän seid, dann beginnt mit Spaziergängen auf denen euch Menschen begegnen. Aber bitte nicht gleich alle Minute 1-2 Menschen.
Auch hier reichen am Anfang wieder 5 Minuten. Es muss ja erst mal verarbeitet werden.
Wieder Doppelsicherung. Hund wird weggeführt von Menschen. Am besten Richtung Hauswand.
Er rennt dabei nicht vor. Maximal ist der Abstand beim Passieren so hoch wie es möglich ist. Und mit der Zeit wird dieser reduziert.
-> Nicht stehenbleiben