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Annika
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 89
zuletzt 15. Juli

Angst vor Geräuschen Kurs Tipp

Hallo ihr Lieben, mein Hund (3 Jähriger Rüde) hat leider Angst vor Geräuschen, die er nicht sehen kann. Also Flugzeuge, Schüsse, Donner etc. Leider wird es immer schlimmer und ich bin echt am verzweifeln… Der arme ist so gestresst und ich würd ihm so gerne helfen… Kein Tag an dem er sich nicht wegen dem kleinsten Geräusch unter dem Tisch versteckt… Er braucht irgendwie einfach Sicherheit und ich weiß nicht wie ich ihm diese in dem Fall geben kann… Kennt jemand zufällig gute Kurse, die euren Hunden bestenfalls schon geholfen haben? Unsere Hundetrainerin meinte nur wir sollen ihn jedes Mal bei Fluchtverhalten in seine Box schicken, aber geändert hat das nichts… Es geht mir nicht direkt um laute Geräusche, falls das einen Unterschied macht, ein Traktor oder so neben ihm stört ihn nicht. Nur Geräusche die er nicht sehen kann. Ich wär euch sehr dankbar falls jemand einen guten Tipp/Kurs hat, danke!!
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 11:09
Und du überschätzt dich und das, was du über Hunde zu wissen glaubst und ignorierst wissenschaftlich belegte Vorgänge, aber das kennen wir ja schon von dir 😉
Würde mal etwas konstruktives von euch Hundeverhätschlern kommen dann könnte ich euch auch bisschen ernster nehmen aber leider sehe ich nur unerzogene Hunde und Tipps, die am Ende oft zur Abgabe oder Isolation eines Hundes führen. Also Kirche im Dorf lassen.
 
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Svenja
10. Juli 12:16
Würde mal etwas konstruktives von euch Hundeverhätschlern kommen dann könnte ich euch auch bisschen ernster nehmen aber leider sehe ich nur unerzogene Hunde und Tipps, die am Ende oft zur Abgabe oder Isolation eines Hundes führen. Also Kirche im Dorf lassen.
Weil ich weiß, wie eine generalisierte Angststörung entsteht und zu trainieren ist, bin ich kein Hundeverhätscheler und meine Hunde hören sehr gut auf mich.
Und ich für meinen Teil gebe bewusst niemals online irgendwelche "konstruktiven Tipps" oder sonstige Empfehlungen.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 12:22
Weil ich weiß, wie eine generalisierte Angststörung entsteht und zu trainieren ist, bin ich kein Hundeverhätscheler und meine Hunde hören sehr gut auf mich. Und ich für meinen Teil gebe bewusst niemals online irgendwelche "konstruktiven Tipps" oder sonstige Empfehlungen.
Na dann schlag doch der Annika vor wie du es machen würdest falls du es noch nicht getan hast und wenn es funktioniert sind alle glücklich 🙏
 
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Rim
10. Juli 12:28
Vorab: Ich habe keine Kurs-Empfehlungen und auch keinen Angsthund, gesundheitlich ist auch alles ok. Mein Erfahrungsbericht:
Unsere Hündin fand im Welpenalter viele laute Geräusche erstmal beängstigend. Die meisten Geräusche sind aber sichtbar (Schüsse natürlich nicht).
Ich habe jedes sichtbare Geräusch chillig mit "Schau, das war / ist xyz" kommentiert und in die Richtung gezeigt (z. B. Hubschrauber - fliegt täglich mehrmals über unser Haus drüber, ist wirklich laut). Bei Flugzeugen zeige ich auch auf den Himmel. Selbst wenn sie diese nicht sieht, weiß sie, dass diese da oben und weit entfernt sind.
Dass die Türen bei Wind laut zuknallen, sieht der Hund auch. Das ist uns auch mehrmals passiert 🙈. Danach hat sie sich auch versteckt. Seitdem kündige ich das Lüften an, schicke sie auf die Couch (bzw. sie geht da von sich aus hin) und gut ist. Dann gibt es "alles zu" und sie geht dahin, wo sie sein will. Auf der Couch fühlt sie sich sicher und hat kein Problem mit Lüften. Sie will nur nicht mitten im Durchzug stehen, wo eine Tür laut zuknallen könnte.
Feueralarm gibt es hier 1x im Monat. Das kommentiere ich auch, aber sie schaut nur, hat kein Problem damit.
Wenn es irgendeinen Krach im Treppenhaus gibt, rufe ich sie zu mir und wir gehen gemeinsam nachschauen. Wenn sie ein Paar Mal nichts gesehen hat, dann ist es wohl nicht schlimm.
Schüsse haben wir nicht. Daher kann ich hier nichts berichten und weiß nicht, wie ich damit umgehen würde. Das müsste ich live erleben.
Ich kommentiere die Geräusche, zeige diese, wenn sie (für mich) sichtbar sind, gehe mit ihr nachschauen, treffe Vorkehrungen, bleibe einfach entspannt. Leckerli habe ich nur im Welpenalter verwendet, aber keinen wirklichen Nutzen festgestellt. Wenn unsere Hündin weiß, dass sie keine Angst haben muss, dann braucht sie keine. Wenn sie Angst hat, dann helfen sie nicht.
Bei Silvesterfeuerwerk mache ich alle Rollos zu, schalte den Fernseher an und geh mit ihr auf die Couch kuscheln. Dann ist es einigermaßen ok. Sonst hat sie einfach Angst; nichts zu machen. Wenn ich aufs Klo muss, sage ich "Komm mit". Ich weiß, dass sie alleine Angst hat, daher muss sie nicht alleine auf der Couch bleiben.
Aktuell haben wir kein einziges Geräusch, welches sie in Panik versetzt. Außer wir würden in der Silvesternacht Gassi gehen, aber das tun wir nicht.
 
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Tom
10. Juli 14:34
Wir haben vor sechs Jahren eine ängstliche und Geräusch empfindliche Hündin aus sehr schlechter Haltung übernommen und gerade dieses Thema aktiv trainiert.
Bei uns war es enorm hilfreich, wenn der Lärm von uns vorher für sie ANGEKÜNDIGT wurde (evtl zusammen mit ner guten, positiven ABLENKUNG) .

Das war ein Wort das gleich was lautes und er Schreckliches passiert war "AAACHTUNG!"
... und das ist sicherlich nicht ganz so schlau gewählt.
Zusätzlich stärkt es als schönen Nebeneffekt das Vertrauen und den Respekt des Hundes vor seinem Menschen.
Das muss ja immerhin ein ganz toller Held und "Durchblicker" SEIN, wenn der tatsächlich immer schon kurz vorher weiß, das gleich was völlig überraschendes und sehr lautes passiert.
Zb dass n Topf runter scheppert oder ein Staubsauger völlig unerwartet an geht und krach macht...
 
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Sonja
10. Juli 15:36
Ach Jochen..streicheln und Bemitleiden haben beide die selbe negative Wirkung auf den Hund in solchen Situationen. Und es hat auch niemand etwas von mit Gewalt durch Situationen schleifen gesagt sondern dem Hund nicht das Gefühl zu geben, dass es etwas gibt worüber man sich Sorgen machen müsste. Übrigens führen meine "apodiktischen" Tipps zum Ziel und helfen, das scheint bei einigen hier aber nicht die Priorität zu sein habe ich das Gefühl. 😉
Hm, komisch, dass es meinen Hunden in solchen Situationen hilft, wenn ich sie streichle. Muss man halt auf die richtige Art machen.
 
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Sonja
10. Juli 15:52
Werde ich mir auch definitiv anhören! Ich weiß noch nicht ganz wie sowas in der Realität aussieht. Man ist im Haus, es knallt außen, Hund wird nervös, fiept, läuft rum und versteckt sich dann. Wie binde ich da die Party ein? 😅 Und fressen ist in dem Moment keine Option mehr.
In oder ab dem Moment, wo Dein Hund den Reiz wahrnimmt.

Ich habe das neulich mit Ella im Garten gemacht, als mal wieder jemand das ganze Dorf beschallen musste. Ich habe getanzt und gejubelt, habe sie dabei einbezogen. Sie hat sich tatsächlich von der Musik ablenken lassen und sich direkt im Anschluss gelöst. Noch vor 1 Monat hat sie bei Musik auf dem Absatz kehrt gemacht, an draußen Lösen war nicht zu denken.

Es kommt nicht so drauf an, was man macht, hauptsache, man verbreitet gute Laune. Jeder Hund ist da anders, bei Yoshi dürfte ich nicht wild rumspielen, da muss ich sanfter vorgehen. Ich mache viel mit der Stimme, singen, jubeln, immer wieder toll, fein, super (soweit das kein Markerwort ist). Es wirkt natürlich erst nach einer Weile, man darf nur nicht aufgeben.
 
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Sonja
10. Juli 15:56
Wir haben vor sechs Jahren eine ängstliche und Geräusch empfindliche Hündin aus sehr schlechter Haltung übernommen und gerade dieses Thema aktiv trainiert. Bei uns war es enorm hilfreich, wenn der Lärm von uns vorher für sie ANGEKÜNDIGT wurde (evtl zusammen mit ner guten, positiven ABLENKUNG) . Das war ein Wort das gleich was lautes und er Schreckliches passiert war "AAACHTUNG!" ... und das ist sicherlich nicht ganz so schlau gewählt. Zusätzlich stärkt es als schönen Nebeneffekt das Vertrauen und den Respekt des Hundes vor seinem Menschen. Das muss ja immerhin ein ganz toller Held und "Durchblicker" SEIN, wenn der tatsächlich immer schon kurz vorher weiß, das gleich was völlig überraschendes und sehr lautes passiert. Zb dass n Topf runter scheppert oder ein Staubsauger völlig unerwartet an geht und krach macht...
Bei planbaren Geräuschen mache ich das auch, und auch bei unseren Hunden führt es zu Gelassenheit und Entspannung.
 
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Rim
10. Juli 16:04
Wir haben vor sechs Jahren eine ängstliche und Geräusch empfindliche Hündin aus sehr schlechter Haltung übernommen und gerade dieses Thema aktiv trainiert. Bei uns war es enorm hilfreich, wenn der Lärm von uns vorher für sie ANGEKÜNDIGT wurde (evtl zusammen mit ner guten, positiven ABLENKUNG) . Das war ein Wort das gleich was lautes und er Schreckliches passiert war "AAACHTUNG!" ... und das ist sicherlich nicht ganz so schlau gewählt. Zusätzlich stärkt es als schönen Nebeneffekt das Vertrauen und den Respekt des Hundes vor seinem Menschen. Das muss ja immerhin ein ganz toller Held und "Durchblicker" SEIN, wenn der tatsächlich immer schon kurz vorher weiß, das gleich was völlig überraschendes und sehr lautes passiert. Zb dass n Topf runter scheppert oder ein Staubsauger völlig unerwartet an geht und krach macht...
Ich kündige auch alles mögliche (neue) an: Schirm aufspannen, Schlüsselbund fallen lassen (passiert mir ab und zu), etc. Das Geräusch ist dann bekannt und nicht mehr gruselig.
 
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Tom
10. Juli 16:29
Bei planbaren Geräuschen mache ich das auch, und auch bei unseren Hunden führt es zu Gelassenheit und Entspannung.
Man kann natürlich nicht alles voraussehen und ankündigen aber zum Trainingszwecken kann man natürlich den Lärm auch selber einschalten.

Hund kapiert dann meist eh nicht, dass man ehrlich gesagt selbst der Übeltäter und Verursacher ist. Sondern feiert er seinen Menschen dafür, dass der das alles blickt, gut unter unter Kontrolle hat und das vorher gewusst hat und das schafft eben Vertrauen.
So kann man die Resistenz gegen Lärm trainieren und sich gleichzeitig als Halter und Hundeführer noch ein bisschen aufblasen mit billigen Taschenspielertricks.
Aber die Resistenz und die Toleranz wird größer und das Vertrauen wird gestärkt und das ist vielleicht der wesentliche Punkt. Oder beides zusammen.
Denkweise des Hundes, wie ich sie unterstelle
"wenn mein Mensch bei mir ist, dann hat er das alles unter Kontrolle und die Welt ist in Ordnung".
Das wirkt sich am Ende auch im Alltag aus. Zb wenn beim Gassi von hinten aus der Ferne ein LKW ran gedonnert kommt.

Hier ein Video von uns beiden auf meiner Dachboden Baustelle, wo die Maus immer gerne dabei war und ich Sie gerne bei mir hatte.
Kreissäge inklusive Baustaubsauger machen halt schon amtlich ordentlich Lärm und am Anfang ist sie immer panisch abgesaust. Traurig und doof dann.
Das hier ist das Resultat von 2 bis 3 Wochen Training.
Als Warnwort wäre wie schon gesagt was anderes wahrs besser.