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Annika
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 89
zuletzt 15. Juli

Angst vor Geräuschen Kurs Tipp

Hallo ihr Lieben, mein Hund (3 Jähriger Rüde) hat leider Angst vor Geräuschen, die er nicht sehen kann. Also Flugzeuge, Schüsse, Donner etc. Leider wird es immer schlimmer und ich bin echt am verzweifeln… Der arme ist so gestresst und ich würd ihm so gerne helfen… Kein Tag an dem er sich nicht wegen dem kleinsten Geräusch unter dem Tisch versteckt… Er braucht irgendwie einfach Sicherheit und ich weiß nicht wie ich ihm diese in dem Fall geben kann… Kennt jemand zufällig gute Kurse, die euren Hunden bestenfalls schon geholfen haben? Unsere Hundetrainerin meinte nur wir sollen ihn jedes Mal bei Fluchtverhalten in seine Box schicken, aber geändert hat das nichts… Es geht mir nicht direkt um laute Geräusche, falls das einen Unterschied macht, ein Traktor oder so neben ihm stört ihn nicht. Nur Geräusche die er nicht sehen kann. Ich wär euch sehr dankbar falls jemand einen guten Tipp/Kurs hat, danke!!
 
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Annika
3. Juli 21:13
Danke für eure Nachrichten!
Vor allem Sonja, das schaue/höre ich mir auf jeden Fall mal an.
Das hört sich für mich nämlich auch ganz schlüssig an, danke! 🙏🏼
 
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Karin
3. Juli 21:27
Mir fällt gerade ein: 4Pfoten-on-Tour kann ich noch empfehlen.

https://4pfoten-on-tour.de/angst-beim-hund/?fbclid=IwQ0xDSwLT1IlleHRuA2FlbQIxMQABHsyaUPr1IGz63GsGbva_Y-kSbrabW_mdkvNopNlBKP1X27fuDi1XC_Slxoij_aem_8vSDd3_o-3WfdxslMjWnMA

Alexandra macht da im September einen Kurs zu Hunden mit Angst.
Ich habe schon ein paar Online Sachen mit ihr gemacht und einiges gelernt zum Wohle der Hunde. Vlt auch noch eine Alternative zu Sonja‘s Beitrag.
 
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Gabi 👣
9. Juli 21:42
Das Türenknallen vom Wind hat bei Benny auch zu Angst vor Wind geführt, teilweise auch vor halboffenen Türen. Das war trainierbar, weil ich selbst mit der Tür klappern konnte. Ist heute kein Problem mehr und hat ca. 1/2 Jahr gebraucht. Aber Benny ist auch nur ein bisschen unsicher, er hat nicht viele Ängste. Ganz anders Ella, aus dem Tierschutz, Jagdhündin aus der Toskana. Sie hat viele Ängste, Licht und Schatten, Gegenstände, die sie nicht kennt, fremde Menschen, ... Am schlimmsten Geräusche, deren Ursprung sie nicht ausmachen kann. Wenn in der Gegend gefeiert wird, mit lauter Musik, die man auch bei uns hört. Gewitter ist auch schlimm. Ich habe im Februar online einen Workshop von Tina Schwarz mitgemacht. https://tina-schwarz.de/ Ihr Ansatz ist deckungsgleich mit den Empfehlungen aus diesem Podcast https://open.spotify.com/episode/6M0oxPtP3WcHLYs7k3Eekg?si=_is8mmT2QCeATo2oYrtiFQ Man soll die Situation, die für den Hund so furchteinflößend ist, mit Fröhlichkeit, Spiel, Spaß und Superleckerli zum Positiven wandeln, so dass der Hund mit dem Auslöser nach einiger Zeit mehr positive Erfahrungen verknüpft als negative. Also nach der ersten Schrecksekunde, die sich bei plötzlichen Ereignissen nicht vermeiden lässt, Party machen. Du musst herausfinden, was Dein Hund ganz doll liebt, und das immer griffbereit haben. Und wenn nicht, nicht ärgern, sondern freuen, über was auch immer. Daraus ergibt sich, dass jeder Zwang, jedes widerwillig ausgeführte Komnando zu viel Negatives in die Situation bringt, und daher vermieden werden sollte. Ein Hund, der sich bei Angst oder gar Panik verkriechen will, sollte das ungehindert dürfen. Trotzdem solltest Du für Deinen Hund da sein, in dem Maß, das der Hund gut findet. Streicheln wollen dann die wenigsten, selbst wenn sie fast in einen rein krabbeln. Unserem Sammy hat es bei starker Gewitterangst geholfen, die Pfote zu halten. Ella verkriecht sich und hat dort lieber ihre Ruhe. Aber sie beruhigt sich schneller, wenn man sich in die Nähe setzt und einfach da ist. Das hat uns Nala gestern vorgemacht. Ella hatte Gewitterangst und hat sich verkrochen. Den gewählten Rückzugsort sucht sie nur noch bei stärkerer Angst auf. Nala ging hin, schaute sich genau an, was Ella da macht, und legte sich dann quer vor den Eingang des Rückzugsortes. Man kann auf den ängstlichen Hund einreden, wenn er ihm hilft, aber eben fröhlich. Auf keinen Fall bedauern oder bemitleiden, denn das beinhaltet negative Gefühle. Ella ist jetzt 1 Jahr bei uns, seit dem Workshop im Februar "freuen" wir uns über alles, was passiert. Wir bleiben immer bei ihr, bis sie wieder entspannt ist, egal, was wir ursprünglich vor hatten. Sie darf sich immer verkriechen und den Ort selbst wählen, aber wir versuchen, so viel Routine wie möglich normal stattfinden zu lassen. Beim letzten Gewitter (gestern) dauerte es nur noch ca. 10 Minuten bis sie sich zum Schlafen eingerollt hat. Ab da kann sie auch auf unsere direkte Nähe verzichten. In den Situationen mit Musik, die draußen zu hören ist, hat Ella in den ersten Monaten Panik gekriegt. Wollte nur rein, hat sich nicht lösen können. Inzwischen pinkelt sie trotz Musik. Sie will danach zwar auch direkt rein, aber nicht mehr panisch. Für uns funktioniert das "Freuen" gegen die Angst gut. Man braucht Geduld. Je nach dem, wie gefestigt die Angst inzwischen ist, braucht es teilweise sehr lange, bis die positive Verknüpfung greift.
Deine Podcastempfehlung kann ich nur jedem empfehlen. Dieser Podcast hat mir auch sehr geholfen..
 
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Dogorama-Mitglied
9. Juli 22:41
ich glaube das ist leider eher so konditioniert mit der Zeit… Ich würde sagen er hat das jetzt extremer seit etwa einem Jahr. Davor war er nur teilweise mal etwas unsicher. Aber dann sind (leider) bei Wind oder ähnlichem mal viele Türen geknallt, es gab mega viele Flugzeugschalldurchbrüche und seit nem halben Jahr ca ist es jetzt echt wild und er ist gefühlt gar nicht mehr entspannt sondern immer nur am horchen wann das nächste Geräusch kommt… Wir haben bisher immer nur unterstützt. Also wenn er Angst hatte durfte er sich verkriechen und wir haben uns dann halt teilweise dazu gesetzt und ihn dann aber in Ruhe gelassen weil er da nicht so viel gestreichelt werden will. Wenn er denn mal frisst dann versuche ich die Geräusche immer mit Leckerchen positiv zu verknüpfen allerdings sind das leider alles Geräusche die man gar nicht vorhersehen kann… eine Trainerin meinte dann eben ja wenn er seine Box gerne mag (tut er eigentlich auch) dann sollen wir ihn immer da reinschicken, damit er nicht selber immer in den Panikmodus verfällt und sich verkriecht nach dem Motto „ne du bleibst auf deinem Platz da bist du sicher, alles ist gut“ das haben wir auch ein paar Monate durchgezogen, aber er ist immer und immer wieder raus und hat sich verkrochen wir haben ihn dann zwar wieder zurück geschickt, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er dadurch weniger gestresst war leider…
Hört sich für mich an als seid ihr plus die Trainerin kontraproduktiv mit den Situationen und ihm umgegangen...er braucht Sicherheit und Führung um zu verstehen, dass da garnix schlimmes ist. Auf garkeinen Fall streicheln oder bemitleiden, machen viele leider den Fehler. Also lernen souverän und cool einfach weiter zu machen wenn sowas passiert, er spürt das und wird sich anpassen mit der Zeit.
 
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Jochen
10. Juli 03:24
Hört sich für mich an als seid ihr plus die Trainerin kontraproduktiv mit den Situationen und ihm umgegangen...er braucht Sicherheit und Führung um zu verstehen, dass da garnix schlimmes ist. Auf garkeinen Fall streicheln oder bemitleiden, machen viele leider den Fehler. Also lernen souverän und cool einfach weiter zu machen wenn sowas passiert, er spürt das und wird sich anpassen mit der Zeit.
Deine apodiktischen „Tipps“ sind schon bisweilen schwer erträglich. Versuche mal zu verstehen, dass es noch andere Settings gibt, als die, die aus deiner begrenzten Erfahrung mit deinem Hund und aus deinem Umfeld resultieren.

Streicheln und Bemitleiden sind zwei Paar Schuhe. Ein solcher Hund verliert sein Restvertrauen, wenn der Hundeführer ihn mit Gewalt durch Situationen schleift, die er noch nicht leisten kann. Das hat nichts mit Sicherheit vermitteln zu tun.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 10:08
Deine apodiktischen „Tipps“ sind schon bisweilen schwer erträglich. Versuche mal zu verstehen, dass es noch andere Settings gibt, als die, die aus deiner begrenzten Erfahrung mit deinem Hund und aus deinem Umfeld resultieren. Streicheln und Bemitleiden sind zwei Paar Schuhe. Ein solcher Hund verliert sein Restvertrauen, wenn der Hundeführer ihn mit Gewalt durch Situationen schleift, die er noch nicht leisten kann. Das hat nichts mit Sicherheit vermitteln zu tun.
Ach Jochen..streicheln und Bemitleiden haben beide die selbe negative Wirkung auf den Hund in solchen Situationen. Und es hat auch niemand etwas von mit Gewalt durch Situationen schleifen gesagt sondern dem Hund nicht das Gefühl zu geben, dass es etwas gibt worüber man sich Sorgen machen müsste. Übrigens führen meine "apodiktischen" Tipps zum Ziel und helfen, das scheint bei einigen hier aber nicht die Priorität zu sein habe ich das Gefühl. 😉
 
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Svenja
10. Juli 10:22
Ach Jochen..streicheln und Bemitleiden haben beide die selbe negative Wirkung auf den Hund in solchen Situationen. Und es hat auch niemand etwas von mit Gewalt durch Situationen schleifen gesagt sondern dem Hund nicht das Gefühl zu geben, dass es etwas gibt worüber man sich Sorgen machen müsste. Übrigens führen meine "apodiktischen" Tipps zum Ziel und helfen, das scheint bei einigen hier aber nicht die Priorität zu sein habe ich das Gefühl. 😉
Streicheln und Bemitleiden führt genauso wenig zu Besserung einer generalisierten Angststörung, wie soziale Unterstützung, die (will ich jetzt doch mal hoffen) du meinst.

Da laufen im Gehirn Prozesse ab, die nicht enden, nur weil der Halter zeigt, dass er keinen Grund zur Sorge sieht, wie z.B. bei kurzzeitiger Angst vor einer neuen Situation / Gegenstand etc, die gemeinsam überwunden werden kann.
Ein strukturiertes, kleinteiliges Training, wie Sonja es beschrieben hat, das die Emotionen und damit die neuronalen Verschaltungen ändert, wird da wohl am ehesten Früchte tragen.
 
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Dogorama-Mitglied
10. Juli 10:37
Streicheln und Bemitleiden führt genauso wenig zu Besserung einer generalisierten Angststörung, wie soziale Unterstützung, die (will ich jetzt doch mal hoffen) du meinst. Da laufen im Gehirn Prozesse ab, die nicht enden, nur weil der Halter zeigt, dass er keinen Grund zur Sorge sieht, wie z.B. bei kurzzeitiger Angst vor einer neuen Situation / Gegenstand etc, die gemeinsam überwunden werden kann. Ein strukturiertes, kleinteiliges Training, wie Sonja es beschrieben hat, das die Emotionen und damit die neuronalen Verschaltungen ändert, wird da wohl am ehesten Früchte tragen.
Da unterschätzt du aber die Wirkung von Körpersprache, Ausstrahlung und emotionaler Stabilität auf den Hund.
 
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Svenja
10. Juli 10:43
Da unterschätzt du aber die Wirkung von Körpersprache, Ausstrahlung und emotionaler Stabilität auf den Hund.
Und du überschätzt dich und das, was du über Hunde zu wissen glaubst und ignorierst wissenschaftlich belegte Vorgänge, aber das kennen wir ja schon von dir 😉
 
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Trish
10. Juli 11:04
Das Türenknallen vom Wind hat bei Benny auch zu Angst vor Wind geführt, teilweise auch vor halboffenen Türen. Das war trainierbar, weil ich selbst mit der Tür klappern konnte. Ist heute kein Problem mehr und hat ca. 1/2 Jahr gebraucht. Aber Benny ist auch nur ein bisschen unsicher, er hat nicht viele Ängste. Ganz anders Ella, aus dem Tierschutz, Jagdhündin aus der Toskana. Sie hat viele Ängste, Licht und Schatten, Gegenstände, die sie nicht kennt, fremde Menschen, ... Am schlimmsten Geräusche, deren Ursprung sie nicht ausmachen kann. Wenn in der Gegend gefeiert wird, mit lauter Musik, die man auch bei uns hört. Gewitter ist auch schlimm. Ich habe im Februar online einen Workshop von Tina Schwarz mitgemacht. https://tina-schwarz.de/ Ihr Ansatz ist deckungsgleich mit den Empfehlungen aus diesem Podcast https://open.spotify.com/episode/6M0oxPtP3WcHLYs7k3Eekg?si=_is8mmT2QCeATo2oYrtiFQ Man soll die Situation, die für den Hund so furchteinflößend ist, mit Fröhlichkeit, Spiel, Spaß und Superleckerli zum Positiven wandeln, so dass der Hund mit dem Auslöser nach einiger Zeit mehr positive Erfahrungen verknüpft als negative. Also nach der ersten Schrecksekunde, die sich bei plötzlichen Ereignissen nicht vermeiden lässt, Party machen. Du musst herausfinden, was Dein Hund ganz doll liebt, und das immer griffbereit haben. Und wenn nicht, nicht ärgern, sondern freuen, über was auch immer. Daraus ergibt sich, dass jeder Zwang, jedes widerwillig ausgeführte Komnando zu viel Negatives in die Situation bringt, und daher vermieden werden sollte. Ein Hund, der sich bei Angst oder gar Panik verkriechen will, sollte das ungehindert dürfen. Trotzdem solltest Du für Deinen Hund da sein, in dem Maß, das der Hund gut findet. Streicheln wollen dann die wenigsten, selbst wenn sie fast in einen rein krabbeln. Unserem Sammy hat es bei starker Gewitterangst geholfen, die Pfote zu halten. Ella verkriecht sich und hat dort lieber ihre Ruhe. Aber sie beruhigt sich schneller, wenn man sich in die Nähe setzt und einfach da ist. Das hat uns Nala gestern vorgemacht. Ella hatte Gewitterangst und hat sich verkrochen. Den gewählten Rückzugsort sucht sie nur noch bei stärkerer Angst auf. Nala ging hin, schaute sich genau an, was Ella da macht, und legte sich dann quer vor den Eingang des Rückzugsortes. Man kann auf den ängstlichen Hund einreden, wenn er ihm hilft, aber eben fröhlich. Auf keinen Fall bedauern oder bemitleiden, denn das beinhaltet negative Gefühle. Ella ist jetzt 1 Jahr bei uns, seit dem Workshop im Februar "freuen" wir uns über alles, was passiert. Wir bleiben immer bei ihr, bis sie wieder entspannt ist, egal, was wir ursprünglich vor hatten. Sie darf sich immer verkriechen und den Ort selbst wählen, aber wir versuchen, so viel Routine wie möglich normal stattfinden zu lassen. Beim letzten Gewitter (gestern) dauerte es nur noch ca. 10 Minuten bis sie sich zum Schlafen eingerollt hat. Ab da kann sie auch auf unsere direkte Nähe verzichten. In den Situationen mit Musik, die draußen zu hören ist, hat Ella in den ersten Monaten Panik gekriegt. Wollte nur rein, hat sich nicht lösen können. Inzwischen pinkelt sie trotz Musik. Sie will danach zwar auch direkt rein, aber nicht mehr panisch. Für uns funktioniert das "Freuen" gegen die Angst gut. Man braucht Geduld. Je nach dem, wie gefestigt die Angst inzwischen ist, braucht es teilweise sehr lange, bis die positive Verknüpfung greift.
Werde ich mir auch definitiv anhören!

Ich weiß noch nicht ganz wie sowas in der Realität aussieht.

Man ist im Haus, es knallt außen, Hund wird nervös, fiept, läuft rum und versteckt sich dann. Wie binde ich da die Party ein? 😅 Und fressen ist in dem Moment keine Option mehr.