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Annika
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 89
zuletzt 15. Juli

Angst vor Geräuschen Kurs Tipp

Hallo ihr Lieben, mein Hund (3 Jähriger Rüde) hat leider Angst vor Geräuschen, die er nicht sehen kann. Also Flugzeuge, Schüsse, Donner etc. Leider wird es immer schlimmer und ich bin echt am verzweifeln… Der arme ist so gestresst und ich würd ihm so gerne helfen… Kein Tag an dem er sich nicht wegen dem kleinsten Geräusch unter dem Tisch versteckt… Er braucht irgendwie einfach Sicherheit und ich weiß nicht wie ich ihm diese in dem Fall geben kann… Kennt jemand zufällig gute Kurse, die euren Hunden bestenfalls schon geholfen haben? Unsere Hundetrainerin meinte nur wir sollen ihn jedes Mal bei Fluchtverhalten in seine Box schicken, aber geändert hat das nichts… Es geht mir nicht direkt um laute Geräusche, falls das einen Unterschied macht, ein Traktor oder so neben ihm stört ihn nicht. Nur Geräusche die er nicht sehen kann. Ich wär euch sehr dankbar falls jemand einen guten Tipp/Kurs hat, danke!!
 
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Sonja
Beliebteste Antwort
3. Juli 21:03
Das Türenknallen vom Wind hat bei Benny auch zu Angst vor Wind geführt, teilweise auch vor halboffenen Türen. Das war trainierbar, weil ich selbst mit der Tür klappern konnte. Ist heute kein Problem mehr und hat ca. 1/2 Jahr gebraucht. Aber Benny ist auch nur ein bisschen unsicher, er hat nicht viele Ängste.

Ganz anders Ella, aus dem Tierschutz, Jagdhündin aus der Toskana. Sie hat viele Ängste, Licht und Schatten, Gegenstände, die sie nicht kennt, fremde Menschen, ... Am schlimmsten Geräusche, deren Ursprung sie nicht ausmachen kann. Wenn in der Gegend gefeiert wird, mit lauter Musik, die man auch bei uns hört. Gewitter ist auch schlimm.

Ich habe im Februar online einen Workshop von Tina Schwarz mitgemacht.
https://tina-schwarz.de/
Ihr Ansatz ist deckungsgleich mit den Empfehlungen aus diesem Podcast
https://open.spotify.com/episode/6M0oxPtP3WcHLYs7k3Eekg?si=_is8mmT2QCeATo2oYrtiFQ

Man soll die Situation, die für den Hund so furchteinflößend ist, mit Fröhlichkeit, Spiel, Spaß und Superleckerli zum Positiven wandeln, so dass der Hund mit dem Auslöser nach einiger Zeit mehr positive Erfahrungen verknüpft als negative. Also nach der ersten Schrecksekunde, die sich bei plötzlichen Ereignissen nicht vermeiden lässt, Party machen. Du musst herausfinden, was Dein Hund ganz doll liebt, und das immer griffbereit haben. Und wenn nicht, nicht ärgern, sondern freuen, über was auch immer.
Daraus ergibt sich, dass jeder Zwang, jedes widerwillig ausgeführte Komnando zu viel Negatives in die Situation bringt, und daher vermieden werden sollte. Ein Hund, der sich bei Angst oder gar Panik verkriechen will, sollte das ungehindert dürfen. Trotzdem solltest Du für Deinen Hund da sein, in dem Maß, das der Hund gut findet. Streicheln wollen dann die wenigsten, selbst wenn sie fast in einen rein krabbeln. Unserem Sammy hat es bei starker Gewitterangst geholfen, die Pfote zu halten. Ella verkriecht sich und hat dort lieber ihre Ruhe. Aber sie beruhigt sich schneller, wenn man sich in die Nähe setzt und einfach da ist. Das hat uns Nala gestern vorgemacht. Ella hatte Gewitterangst und hat sich verkrochen. Den gewählten Rückzugsort sucht sie nur noch bei stärkerer Angst auf. Nala ging hin, schaute sich genau an, was Ella da macht, und legte sich dann quer vor den Eingang des Rückzugsortes.

Man kann auf den ängstlichen Hund einreden, wenn er ihm hilft, aber eben fröhlich. Auf keinen Fall bedauern oder bemitleiden, denn das beinhaltet negative Gefühle.

Ella ist jetzt 1 Jahr bei uns, seit dem Workshop im Februar "freuen" wir uns über alles, was passiert. Wir bleiben immer bei ihr, bis sie wieder entspannt ist, egal, was wir ursprünglich vor hatten. Sie darf sich immer verkriechen und den Ort selbst wählen, aber wir versuchen, so viel Routine wie möglich normal stattfinden zu lassen. Beim letzten Gewitter (gestern) dauerte es nur noch ca. 10 Minuten bis sie sich zum Schlafen eingerollt hat. Ab da kann sie auch auf unsere direkte Nähe verzichten.

In den Situationen mit Musik, die draußen zu hören ist, hat Ella in den ersten Monaten Panik gekriegt. Wollte nur rein, hat sich nicht lösen können. Inzwischen pinkelt sie trotz Musik. Sie will danach zwar auch direkt rein, aber nicht mehr panisch.

Für uns funktioniert das "Freuen" gegen die Angst gut. Man braucht Geduld. Je nach dem, wie gefestigt die Angst inzwischen ist, braucht es teilweise sehr lange, bis die positive Verknüpfung greift.
 
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Ilona
1. Juli 15:38
Seit wann hat er das denn schon? Falls es neu ist, lass das mal gesundheitlich abklären. Könnte auch von der Schilddrüse kommen.
Warum sollst du ihn in die Box schicken? Verstehe den Zusammenhang nicht.
Yuna ist bei Geräuschen wie Hubschrauber, drohnen, Flugzeuge auch unsicher. Ich hab jedes unbekannte Geräusch mit Leckerlis schön gefuttert. Mittlerweile setzt sie sich hin, und schaut mich an, wenn sie was hört, was sie nicht zuordnen kann.
 
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Lisa-Eileen
1. Juli 16:42
Hab da jetzt auch keinen Kurs Tipp, mir hat bei Rocket immer schön füttern bei sowas geholfen.
Am besten fängt man damit an bevor das Geräusch kommt und füttert hindurch weiter die supergeilsten Leckerlies und danach noch weiter.
So hab ich ihm es abtrainiert als er sich vorm Knallen der Rollstuhlklappe im Bus mal erschreckt hatte und seitdem total die Krise geschoben hat wenn das Geräusch kam.
Er hatte sich sogar gemerkt an welcher Haltestelle das immer war und wurd davor schon total hellhörig.
Wichtig wenn dein Hund Angst hat oder unsicher ist das du ihm emotional Support gibst.
Nicht bemitleiden oder so, aber zeigen das alles ok ist und du für ihn da bist.
Auch wenn das Ding eigentlich nix schlimmes ist, der Hund findets nunmal gruselig.
Auch helfen kann es wenn du dich ganz doll über die Sache freust, dann merkt der Hund das es garnicht so schlimm ist.
Da diese Sachen bzw Situationen aber ja schätz ich mal eher überraschend kommen würd ich das einfach mal stellen zb das ein Kumpel bei euch im Treppenhaus Geräusche macht oder in eurer Wohnung sodass du dich drauf vorbereiten kannst.
Und dann eben schon vorher anfangen schönzufüttern.
Iwann kann man es dann auch auf andere Situationen übertragen.
Falls es funktioniert könntest du auch aus nem anderen Raum Flugzeug oder Knallgeräusche abspielen.
Selbst wenn er da nicht drauf reagiert könntest du es trotzdem machen um ein Alternativverhalten aufzubauen damit es in seinem Kopf schonmal eingespeichert und automatisiert ist und du das dann in der realen Situation anwenden bzw üben kannst.
Supporten kannst du ihn durch ruhiges streicheln oder kraulen oder auch einfach ihn zu halten zb zwischen, neben oder vor dir.
Neben dir: Arm um ihn legen und an der Brust halten.
Vor dir/ zwischen den Beinen absitzen lassen und an der Brust halten.
Nicht vollquatschen, einfach nur halten oder streicheln.
Da musst du gucken was er für ein Typ ist was er lieber mag.
Vielleicht helfen dir die Tipps ja trotzdem schonmal was.
 
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Alena
1. Juli 16:48
Seid wann hat er das und was habt ihr bisher genacht
 
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Claudia
1. Juli 20:00
Ich finde das tatsächlich ein unheimlich schwieriges Thema, denn viele Geräusche kommen plötzlich oder wir nehmen sie zum Teil auch gar nicht wahr, bzw. Werden auch selbst überempfindlich. Dazu kommt, das man schnell Fehler machen kann, falsche Belohnung, bemitleiden ohne es zu wollen usw
Ich finde eine/e Trainer/in genau richtig und würde eher nach einem Einzeltraining schauen.
 
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Annika
1. Juli 20:48
ich glaube das ist leider eher so konditioniert mit der Zeit…
Ich würde sagen er hat das jetzt extremer seit etwa einem Jahr.
Davor war er nur teilweise mal etwas unsicher. Aber dann sind (leider) bei Wind oder ähnlichem mal viele Türen geknallt, es gab mega viele Flugzeugschalldurchbrüche und seit nem halben Jahr ca ist es jetzt echt wild und er ist gefühlt gar nicht mehr entspannt sondern immer nur am horchen wann das nächste Geräusch kommt…
Wir haben bisher immer nur unterstützt. Also wenn er Angst hatte durfte er sich verkriechen und wir haben uns dann halt teilweise dazu gesetzt und ihn dann aber in Ruhe gelassen weil er da nicht so viel gestreichelt werden will.
Wenn er denn mal frisst dann versuche ich die Geräusche immer mit Leckerchen positiv zu verknüpfen
allerdings sind das leider alles Geräusche die man gar nicht vorhersehen kann…
eine Trainerin meinte dann eben ja wenn er seine Box gerne mag (tut er eigentlich auch) dann sollen wir ihn immer da reinschicken, damit er nicht selber immer in den Panikmodus verfällt und sich verkriecht
nach dem Motto „ne du bleibst auf deinem Platz da bist du sicher, alles ist gut“
das haben wir auch ein paar Monate durchgezogen, aber er ist immer und immer wieder raus und hat sich verkrochen
wir haben ihn dann zwar wieder zurück geschickt, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er dadurch weniger gestresst war leider…
 
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Annika
1. Juli 20:50
und Geräusche abspielen etc. klappt leider auch gar nicht
haben wir schon versucht aber das checkt er einfach 😢
 
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Jochen
2. Juli 04:32
Das ist bei Pepe genauso. Angst vor undefinierten, spontanen und sporadischen Lärmquellen kann man leider nicht direkt angehen und ist eines der schwierigsten Angstthemen überhaupt.

Dh. du kannst nur "drumherum" alles optimieren. Also versuche die Bindung/Beziehung/Vertrauen/Selbstbewusstsein zu optimieren/aufbauen, tolle stressfreie Erlebnisse mit dir ermöglichen, alles herausbekommen, was er richtig richtig gerne hat und das dann regelmäßig mit ihm machen.
Wenn er Spaß am Tricksen hat, bringe ihm allen Blödsinn bei, der dir einfällt.

Sehr gut hilft, wenn ein singuläres Lärmereignis aufgetreten ist, dieses zu benennen, als zB: "Ich habe es auch gehört, war nur eine Autotür".

Bei Durchzug alles sichern und bei erwartbarem Lärm, zB. Gewitter, setze ihm Ohrschützer auf. (langsam auftrainieren wie einen Maulkorb). Pepe liebt seine Ohrschützer.

Den Tipp mit der zwanghaften Einschränkung, würde ich nicht weiter verfolgen, wenn er es nicht freiwillig annimmt, es gibt Hunde, denen gibt Eingrenzung Sicherheit, andere brauchen das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
Ich begrenze immer den Raum, also mache die Türen zu, damit er nicht im ganzen Haus rumläuft und immer nur 2 Sek. irgendwo verbleibt.

Wünsche dir viel Erfolg, das wird ein langer Weg.

Und ach ja, 100 % sicherstellen, dass er keine Schmerzen hat.
 
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Karin
3. Juli 19:00
Evtl zu einem Verhaltenstierarzt gehen.
Ich habe auch eine zeitlang ein Relax Pulver (frei käuflich) gegeben , damit meine entspannter sind und lernen können. Hilft aber nicht bei Gewitter/Feuerwerk😔.
 
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Simone
3. Juli 19:13
Meine Hündin ist auch so empfindlich.
Aber sie hat 2 Taktiken.
Flucht ins Schlafzimmer oder herumrennen und bellen

Zuletzt war es das Öffnen einer Sprudelflasche. Das konnten wir üben, weil es real ist.
Alles digital abgespielte kapiert sie.

Ich habe jetzt eine Bandage für ein Körperband geholt. Nachdem ich ein Video von Pia Gröning gesehen habe zu Entspannung mit Band

Meine Hündin ist tagsüber aber auch immer halbwach und reagiert bei jeder Bewegung
 
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Sonja
3. Juli 21:03
Das Türenknallen vom Wind hat bei Benny auch zu Angst vor Wind geführt, teilweise auch vor halboffenen Türen. Das war trainierbar, weil ich selbst mit der Tür klappern konnte. Ist heute kein Problem mehr und hat ca. 1/2 Jahr gebraucht. Aber Benny ist auch nur ein bisschen unsicher, er hat nicht viele Ängste.

Ganz anders Ella, aus dem Tierschutz, Jagdhündin aus der Toskana. Sie hat viele Ängste, Licht und Schatten, Gegenstände, die sie nicht kennt, fremde Menschen, ... Am schlimmsten Geräusche, deren Ursprung sie nicht ausmachen kann. Wenn in der Gegend gefeiert wird, mit lauter Musik, die man auch bei uns hört. Gewitter ist auch schlimm.

Ich habe im Februar online einen Workshop von Tina Schwarz mitgemacht.
https://tina-schwarz.de/
Ihr Ansatz ist deckungsgleich mit den Empfehlungen aus diesem Podcast
https://open.spotify.com/episode/6M0oxPtP3WcHLYs7k3Eekg?si=_is8mmT2QCeATo2oYrtiFQ

Man soll die Situation, die für den Hund so furchteinflößend ist, mit Fröhlichkeit, Spiel, Spaß und Superleckerli zum Positiven wandeln, so dass der Hund mit dem Auslöser nach einiger Zeit mehr positive Erfahrungen verknüpft als negative. Also nach der ersten Schrecksekunde, die sich bei plötzlichen Ereignissen nicht vermeiden lässt, Party machen. Du musst herausfinden, was Dein Hund ganz doll liebt, und das immer griffbereit haben. Und wenn nicht, nicht ärgern, sondern freuen, über was auch immer.
Daraus ergibt sich, dass jeder Zwang, jedes widerwillig ausgeführte Komnando zu viel Negatives in die Situation bringt, und daher vermieden werden sollte. Ein Hund, der sich bei Angst oder gar Panik verkriechen will, sollte das ungehindert dürfen. Trotzdem solltest Du für Deinen Hund da sein, in dem Maß, das der Hund gut findet. Streicheln wollen dann die wenigsten, selbst wenn sie fast in einen rein krabbeln. Unserem Sammy hat es bei starker Gewitterangst geholfen, die Pfote zu halten. Ella verkriecht sich und hat dort lieber ihre Ruhe. Aber sie beruhigt sich schneller, wenn man sich in die Nähe setzt und einfach da ist. Das hat uns Nala gestern vorgemacht. Ella hatte Gewitterangst und hat sich verkrochen. Den gewählten Rückzugsort sucht sie nur noch bei stärkerer Angst auf. Nala ging hin, schaute sich genau an, was Ella da macht, und legte sich dann quer vor den Eingang des Rückzugsortes.

Man kann auf den ängstlichen Hund einreden, wenn er ihm hilft, aber eben fröhlich. Auf keinen Fall bedauern oder bemitleiden, denn das beinhaltet negative Gefühle.

Ella ist jetzt 1 Jahr bei uns, seit dem Workshop im Februar "freuen" wir uns über alles, was passiert. Wir bleiben immer bei ihr, bis sie wieder entspannt ist, egal, was wir ursprünglich vor hatten. Sie darf sich immer verkriechen und den Ort selbst wählen, aber wir versuchen, so viel Routine wie möglich normal stattfinden zu lassen. Beim letzten Gewitter (gestern) dauerte es nur noch ca. 10 Minuten bis sie sich zum Schlafen eingerollt hat. Ab da kann sie auch auf unsere direkte Nähe verzichten.

In den Situationen mit Musik, die draußen zu hören ist, hat Ella in den ersten Monaten Panik gekriegt. Wollte nur rein, hat sich nicht lösen können. Inzwischen pinkelt sie trotz Musik. Sie will danach zwar auch direkt rein, aber nicht mehr panisch.

Für uns funktioniert das "Freuen" gegen die Angst gut. Man braucht Geduld. Je nach dem, wie gefestigt die Angst inzwischen ist, braucht es teilweise sehr lange, bis die positive Verknüpfung greift.