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Kerstin
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Anzahl der Antworten 42
zuletzt 17. Jan.

Angst oder aggressiv?

Es geht um meine 5 jährige 2,9kg leichte Pinscherhündin, die ich im April letzten Jahres aus dem Tierschutz bekommen habe. Ich weiß nicht viel, aber das sie als "Brutmaschine" gelebt hst in einem Animalhording Haus und dann Indien Tötung kam. Es gibt immer wieder Menschen, die sie gleich streicheln wollen und ohne zu fragen diese auch tun. Dann schnappt sie. Dafür wurde ich jetzt massiv angegangen. Ich müsse es ihr schnellstmöglich "austreiben". Was kann ich tun?
 
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R
12. Jan. 00:15
Ich habe das jetzt schon häufiger gelesen, dass hier einige Probleme mit „Fremdstreichlern“ haben. Da muss ich mal fragen, ohne das böse zu meinen, wie führt ihr denn die Hunde? Kalle freut sich über jeden, und wenn ich die Leine lang lasse, geht er auch auf jeden zu, der ihn anspricht. Komme ich in die Nähe von Menschen und ich will einfach meines Weges gehen, halte ich ihn kurz oder bei Fuß (mit Leine) und gehe vorbei. Zudem achte ich darauf, möglichst zwischen dem Hund und den Entgegenkommenden zu sein, egal ob Fahrrad, Fußgänger oder sonstwas. Die Leute müssten also zumindest erstmal mir sehr nahe kommen und das gäbe schon ne Karte, meine Individualdistanz ist mir wichtig bei Fremden. Und nach dem Hund zu grabschen ohne Erlaubnis gäbe Anruf und Notfall auch nen weggeschlagenen Arm von mir. Will sagen, so ganz ohne meine zumindest Passivität käme jemand gar nicht so ohne weiteres an Kalle heran. Wenn das also „gegen den Willen“ passiert, müsste das eigene Auftreten vielleicht auch mal überprüft werden. Gibt dem Hund vielleicht auch mehr Sicherheit. Und ich werde durchaus als angenehm und freundlich wahrgenommen, aber Höflichkeit heißt nicht, Distanzlosigkeit und Dummheit von anderen einfach hinzunehmen oder als gegeben zu erdulden.
Finde ich sehr erbaulich... Ich habe einen sehr zarten kleinen Stadthund. Dieser muss mit mir ständig durchs Wohngebiet. Braucht Mäntelchen und ist hier sowas wie "vorzeigbar" was die manierlichkeiten angeht. Sie ist für fremde nicht anfassbar (!) Ähnlich die animal hoarder Keule im Hintergrund. Deine Einstellung in ehren, aber je "süßer"und kleiner der Hund, umso öfter stolpert man regelrecht von diesem zu jenem Hannes, der dich vollquatscht, deinen Weg blockiert und ein anderer will in der Zeit noch den Hund streicheln, oder es beugt sich genau dann vor wenn man vorbeigeht .. ich wurde bereits von familien umzingelt, von Kinderrollern verfolgt, selbst Radfahrer sind fast auf uns draufgekippt nur weil ein kleiner Hund am Wegesrand wartete, dass das Ufo vorbeizieht..wohlgemerkt mit angsthund vor fremden und persönlicher Einstellung, dass ich von fremden nix will.... Es liegt an dem "kleinen" ruhigen Hund, der so ungefährlich aussieht... Und wie die beißer und Kläffer kaputtgespielt wurden/werden, kann ich mir mehr als lebhaft vorstellen. Hundeboom und alle wollen dem Trend folgen...irgendeine Ahnung ist ja keine Vorraussetzung . Zuerst hab ich mir den Mund fusslig gequatscht, dann würde es kurzgebundener und schlussendlich habe ich fast nur noch verachtungsvolle blicke für sowas, da mir die umgangsfreundlichen Worte ausgegangen sind. Das offenherzige beschützen ist gut, allerdings wird ein Zwergpinscher evtl. darauf einsteigen. Demnach ist eine meidemöglichkeit wohl eher angebracht und vor allem ihr Raum geben sich aus jedweder enge zu "befreien". Wenn sie sonst an Passanten vorbeigeht, muss man schon schauen, ob sie weitere Anzeichen macht. Gewisse toleranz muss sie schon mitbringen. Anfassen muss nicht sein, aber sie darf auch nicht kontrollieren wie sich andere Menschen bewegen. Es sollte also durchaus mit Fremdenkontakt geübt werden, a la Hund nicht beachten, nicht anschauen und nicht ansprechen. Sodass wirklich Korrektur zum Hund verlaufen kann.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 07:59
Also bei aller Liebe, aber ich hab auch einen Hund, der, wenn Fremde den ungefragt einfach so anpacken würden, Dinge tun würde, die mindestens meine Tierhalterhaftpflicht ungeil finden würde und der aber ein sehr apartes Aussehen hat, 30kg helles Fluff und je skeptischer/ängstlicher sie guckt, desto goldiger finden sie die Leute, da sie auch idR sehr ruhig und gesittet bei mir (an der Leine) läuft. Davon ab hab ich fürs TH schon Yorkies, Chihuahuas, Labradore, Aussies, Pitbulls und Co ausgeführt und ja, es ist möglich, jeden dieser Hunde vor Fremdstreichlern (was bei den TH Hunden halt aus Versicherhungsgründen verboten war) abzuschirmen, egal ob auf dem Feld, dem Wohngebiet oder am Tag der offenen Tür auf dem vollen Gelände. Ganz ohne Penis. Ist übrigens eine Situation, die sich gut in Hundeschulen oder mit befreundeten Hundehaltern üben lässt. Der Hund läuft immer an der von Menschen abgewandten Seite, unterhalte ich mich mit jemandem, geht der Hund hinter mich und ich behalte dabei die Umgebung im Auge, dass nicht von hinten wer an den Hund geht. Wenn ich Kot aufsammle, schau ich mich vorher um, ob in dem Moment jemand vorbeigeht. Wenn ich aus dem Haus gehe, wartet der Hund im Flur, bis ich durch die Tür bin. Wenn ich sehe, da ist Gedränge auf dem Fußweg, wechsle ich die Seite oder warte in einer Parklücke, wenn es mir zu heikel ist. Kommt trotzdem jemand auf meinen Hund zu, dann gibt es ein bestimmtes, aber eben ehrliches: »Bitte halten Sie Abstand zum Hund!« vielleicht noch mit deutlicher Erklärung, weil dann oft ein »Aber die guckt doch so lieb« oder (Evergreen) »Aber die wedelt doch mit dem Schwanz!« kommt, aber eher gehe ich dann zurück (mit Hund), als dass ich die Leute dann machen lasse. An mir kommt keiner vorbei. ICH bin im Zweifel das, was für meinen Hund, der Maulkorb und Leine kennt, zwischen der angeordneten Pflicht für beides steht, die im Zweifel kommt, wenn mein Hund zupacken sollte oder auch nur jemanden anspringt. Da lasse ich mit mir nicht diskutieren. Es gibt auch Wege, die sind mir zu eng und zu bestimmten Uhrzeiten zu belebt. Das traue ich mir und meinem Hund das nicht hundertprozentig zu oder ich weiß, dass ich dort an manchen Stellen keine Möglichkeit zum Ausweichen habe. Zum Beispiel die Straße direkt vor unserem Haus zwischen 7:30 und 8 Uhr. Dann kommt für den Fall der Fälle auf den Hund ein Maulkorb, wenn ich da ausgerechnet zu dieser Zeit trotzdem lang muss. Fertig. Wege teile ich im Kopf inzwischen wie Klettersteige nach Schwierigkeit ein. Klar, das ist sauanstrengend im Gegensatz zu normalem Gassigehen, man muss aufpassen wie ein Schießhund und es ist auch frustrierend, dass man da in seinen Wegen von Dritten limitiert wird, aber da bin ich am Ende des Tages wenigstens platt und schlaf gut. Wenn mein Hund jemanden tackern würde, egal wie blöd der sich angestellt hat, sähe das anders aus. Und ›den Leuten austreiben‹ kann man das in der eigenen Familie (vielleicht). Im Freundes- und womöglich noch im Bakanntenkreis, oder, wenn man Glück hat, in der direkten Nachbarschaft. Aber es wird immer Heiopeis geben, die es trotzdem wieder versuchen werden, ob nun aus Unwissen, weil sie noch keinem aggressiven oder ängstlichem Hund begegnet sind, oder Unbelehrbarkeit, aber der Wunsch, die Menschheit dahingehend zu erziehen, dass der innerhalb eines Hundelebens doch noch eintritt ... Nein, wird nicht passieren. Egal wie respektlos und mies das ist, es wird immer unsere Arbeit als Halter bleiben und rechtfertigt keine Beißvorfälle. Da hilft echt nur üben, sowohl für Hund (weggehen und Schutz bei mir suchen, okay; beißen, no way) und Mensch (Sicherheit vermitteln, Kommunikation) und bis dahin die Eskalation so gut es geht vermeiden (Abschirmen, vorausschauend Handeln, ggf mit Maulkorb arbeiten). Das eigene Verhalten und das des Hundes sind die Parameter, auf die man noch den größten Einfluss hat. Alles andere ist in meinen Augen schöne Theorie.
 
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Tom
12. Jan. 09:18
Ach sorry, ich sehe jetzt erst das du ein Mann bist. Logisch das DU das eher nicht kennst. Hätte ich n Penis, würden sich das sicher auch weniger Leute wagen. Wer es tut merkt schnell das ich den Penis im Herzen trage xD
Oha. Das erklärt vielleicht, warum ich das auch so gar nicht erlebe. Auf die Idee wäre ich selbst tatsächlich nie gekommen, aber jetzt wo du es sagst klingt es irgendwie plausibel. Wenn es über mal "annäherungsversuche" an uns gibt, dann handelt es sich meist um ältere Damen mit zu viel Zeit. Aber die sind meist recht gut erzogen und fragen vorher ... 😇😄
 
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Snezana
12. Jan. 10:13
Also bei aller Liebe, aber ich hab auch einen Hund, der, wenn Fremde den ungefragt einfach so anpacken würden, Dinge tun würde, die mindestens meine Tierhalterhaftpflicht ungeil finden würde und der aber ein sehr apartes Aussehen hat, 30kg helles Fluff und je skeptischer/ängstlicher sie guckt, desto goldiger finden sie die Leute, da sie auch idR sehr ruhig und gesittet bei mir (an der Leine) läuft. Davon ab hab ich fürs TH schon Yorkies, Chihuahuas, Labradore, Aussies, Pitbulls und Co ausgeführt und ja, es ist möglich, jeden dieser Hunde vor Fremdstreichlern (was bei den TH Hunden halt aus Versicherhungsgründen verboten war) abzuschirmen, egal ob auf dem Feld, dem Wohngebiet oder am Tag der offenen Tür auf dem vollen Gelände. Ganz ohne Penis. Ist übrigens eine Situation, die sich gut in Hundeschulen oder mit befreundeten Hundehaltern üben lässt. Der Hund läuft immer an der von Menschen abgewandten Seite, unterhalte ich mich mit jemandem, geht der Hund hinter mich und ich behalte dabei die Umgebung im Auge, dass nicht von hinten wer an den Hund geht. Wenn ich Kot aufsammle, schau ich mich vorher um, ob in dem Moment jemand vorbeigeht. Wenn ich aus dem Haus gehe, wartet der Hund im Flur, bis ich durch die Tür bin. Wenn ich sehe, da ist Gedränge auf dem Fußweg, wechsle ich die Seite oder warte in einer Parklücke, wenn es mir zu heikel ist. Kommt trotzdem jemand auf meinen Hund zu, dann gibt es ein bestimmtes, aber eben ehrliches: »Bitte halten Sie Abstand zum Hund!« vielleicht noch mit deutlicher Erklärung, weil dann oft ein »Aber die guckt doch so lieb« oder (Evergreen) »Aber die wedelt doch mit dem Schwanz!« kommt, aber eher gehe ich dann zurück (mit Hund), als dass ich die Leute dann machen lasse. An mir kommt keiner vorbei. ICH bin im Zweifel das, was für meinen Hund, der Maulkorb und Leine kennt, zwischen der angeordneten Pflicht für beides steht, die im Zweifel kommt, wenn mein Hund zupacken sollte oder auch nur jemanden anspringt. Da lasse ich mit mir nicht diskutieren. Es gibt auch Wege, die sind mir zu eng und zu bestimmten Uhrzeiten zu belebt. Das traue ich mir und meinem Hund das nicht hundertprozentig zu oder ich weiß, dass ich dort an manchen Stellen keine Möglichkeit zum Ausweichen habe. Zum Beispiel die Straße direkt vor unserem Haus zwischen 7:30 und 8 Uhr. Dann kommt für den Fall der Fälle auf den Hund ein Maulkorb, wenn ich da ausgerechnet zu dieser Zeit trotzdem lang muss. Fertig. Wege teile ich im Kopf inzwischen wie Klettersteige nach Schwierigkeit ein. Klar, das ist sauanstrengend im Gegensatz zu normalem Gassigehen, man muss aufpassen wie ein Schießhund und es ist auch frustrierend, dass man da in seinen Wegen von Dritten limitiert wird, aber da bin ich am Ende des Tages wenigstens platt und schlaf gut. Wenn mein Hund jemanden tackern würde, egal wie blöd der sich angestellt hat, sähe das anders aus. Und ›den Leuten austreiben‹ kann man das in der eigenen Familie (vielleicht). Im Freundes- und womöglich noch im Bakanntenkreis, oder, wenn man Glück hat, in der direkten Nachbarschaft. Aber es wird immer Heiopeis geben, die es trotzdem wieder versuchen werden, ob nun aus Unwissen, weil sie noch keinem aggressiven oder ängstlichem Hund begegnet sind, oder Unbelehrbarkeit, aber der Wunsch, die Menschheit dahingehend zu erziehen, dass der innerhalb eines Hundelebens doch noch eintritt ... Nein, wird nicht passieren. Egal wie respektlos und mies das ist, es wird immer unsere Arbeit als Halter bleiben und rechtfertigt keine Beißvorfälle. Da hilft echt nur üben, sowohl für Hund (weggehen und Schutz bei mir suchen, okay; beißen, no way) und Mensch (Sicherheit vermitteln, Kommunikation) und bis dahin die Eskalation so gut es geht vermeiden (Abschirmen, vorausschauend Handeln, ggf mit Maulkorb arbeiten). Das eigene Verhalten und das des Hundes sind die Parameter, auf die man noch den größten Einfluss hat. Alles andere ist in meinen Augen schöne Theorie.
Klasse formuliert 👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼 Kann ich so nur bestätigen und gibt meinen Alltag mit Hund wieder. Die Menschen wollen partout einen Hund streicheln und kommen gar nicht auf die Idee, dass das kein Streichelzoo ist. Darüberhinaus ist feststellbar, dass sich viele nicht im Umgang Tier/Mensch mehr auskennen.
 
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Snezana
12. Jan. 10:14
1.) Mit dem Hund trainieren 2.) Menschen auf Abstand halten, bis Dein Hund sicher in diesen Situationen ist.
 
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Ramona
12. Jan. 10:18
Wir haben unseren eine gelb/rot dünne Weste geholt wo STOP drauf steht. Seit dem klappt es besser. Ob es so eine Weste für dein gibt weis ich leider nicht aber ein Versuch ist es wert
 
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R
12. Jan. 10:58
Ich wollte noch hinzufügen, dass dieser Hund unsicher sein wird. Das heißt, bei fehlender Grundsozialisierung lebenslang jede Konfrontation wird neu bewertet und es kann keine generelle Haltung erwartet werden können, wenn diese nicht durch Beobachtung einschätzbar wird. Es gibt viele Faktoren bei fremden im zugehen auf den Hund. Grundfaktoren sind Reaktionen bei Blickkontakt, Annäherung frontal/seitlich, bei meiner ganz stark - vorbeugen von Menschen, selbst wenn sie allgemein in den Schultern krumm sind und Überbeugen, wie bei Radfahrern oft automatisch ist. Auch gibt es Unterschiede wegen "vermummung" mit Winterkleidung, Regenschirmen oder die guten Taschen und Tüten. Die jeweilige Energie der Situation ist auch ein Faktor.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 17:39
Andere Leute haben sich von deinem Hund fern zu halten, es sei denn sie haben gefragt und du hast es erlaubt. Ansonsten geht das garnicht. Was würdest du machen wenn jemand zu dir her kommt und versucht dich zu streicheln oder dich einfach blöd anzumachen. Da würdest du auch ausrasten und dem die Meinung geigen. Hunde können nicht reden und zeigen Unmut mit knurren oder bellen oder sonst was. Ich denke das ist nicht aggressiv.
 
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Dogorama-Mitglied
12. Jan. 17:41
Ach ...... und bitte nicht austreiben dein Hund reagiert völlig normal.
 
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Tom
12. Jan. 17:57
Allein aus Fairness und Solidarität mit deinem Hund solltest du diesen Menschen direkt auf den Rücken springen und ihnen gründlich die Ohren abschlabbern... 🤔... aber vielleicht möchtest du das gar nicht tun und dein Hund hätte wohl auch nichts davon... 😄😄😄 Aber stell es dir einfach vor, wenn die Leute so doof sind. Dient vielleicht deiner Entspannung und Erheiterung