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Tanja
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Anzahl der Antworten 22
zuletzt 2. Nov.

Angst durch Feuerwerk, keine Spaziergänge mehr möglich

Hallo Leute, Wir haben das Problem das Tito nicht mehr spazieren geht. Er freut sich zwar aber von Hof runter kommen wir nicht wirklich. Wir hatten vor 3 Tagen während des Abend Spaziergang ein Feuerwerk im Dorf gehabt. Privat nicht angekündigt. Und seid dem geht nichts mehr. Und nur im kleinen Garten ihn rauslassen ist auf Dauer auch keine Option. Könnt ihr mir Tipps geben wie ich ihm die angst nehmen kann ?
 
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Dogorama-Mitglied
1. Nov. 20:10
Unser Auto steht vor der Haustür und bis dort hin haben wir sie wie ich es beschrieben habe positiv motivieren können. Ich hatte früher öfter mit Emmi solche Situationen das sie Angst vor irgend etwas hatte. Unser Trainer hat mir gezeigt wie ich mit ihr daran arbeiten konnte. Deshalb dieser Weg. Wir sollten sie nicht in etwas hinein zwingen was sie noch nicht bewältigen kann. Deshalb auch immer mal weg fahren wo es ruhiger ist. Und schrittweise an ihren Ängsten arbeiten ohne sie zu überfordern. Das ist nicht immer einfach, aber mit seiner Hilfe hat es geklappt.
Verstehe. Finde ich auch die bessere Lösung! 👍🏼 Bei uns kann man mit dem Auto nicht vorfahren, wir müssten mindestens 20 Meter laufen, wenn man das Auto so nah wie möglich (bisschen illegal) abstellt. Und meiner wollte leider keinen Schritt vor die Tür gehen. Aber sofern man die Möglichkeit hat und es klappt, den Hund ein paar Schritte rauszulocken und ins Auto zu packen, würde ich deine Methode jederzeit bevorzugen! 👍🏼 Darf ich rein aus Interesse fragen, wieso ihr nicht getragen habt? Bei uns geht das klar wegen dem Gewicht nicht. Bei einem kleinen Hund würde sich das intuitiv anbieten, wobei es vermutlich zu viel Zwang ist oder?
 
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Dogorama-Mitglied
1. Nov. 20:15
Achja und Silvestergeräusche haben wir auch desensibilisiert wie Katharina es beschrieben hat.
Die Geräusche waren bei uns nicht das Problem. Geböllert wurde den ganzen Tag und meiner war so unbeeindruckt, das ich das komplett unterschätzt hatte 🙈. Aber als wir dann in der Dämmerung draußen waren hat er diese auf dem Boden stehenden "Funken" sprühenden Dinger gesehen, die minutenlang schießen und auf dem Feld wurden Raketen gezündet. Also das "Feuer" vom Feuerwerk selbst hat ihn extrem verschreckt. Sorry für die blöde Ausdrucksweise mir fallen die korrekten Begriffe nicht ein. Das war aber auch echt naiv von mir, wir waren schon ziemlich weit gelaufen und als wir um die Ecke kamen ging da gerade die Show ab. Damit hatte ich um die Uhrzeit einfach nicht gerechnet.
 
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Sylvi
1. Nov. 20:21
Die Geräusche waren bei uns nicht das Problem. Geböllert wurde den ganzen Tag und meiner war so unbeeindruckt, das ich das komplett unterschätzt hatte 🙈. Aber als wir dann in der Dämmerung draußen waren hat er diese auf dem Boden stehenden "Funken" sprühenden Dinger gesehen, die minutenlang schießen und auf dem Feld wurden Raketen gezündet. Also das "Feuer" vom Feuerwerk selbst hat ihn extrem verschreckt. Sorry für die blöde Ausdrucksweise mir fallen die korrekten Begriffe nicht ein. Das war aber auch echt naiv von mir, wir waren schon ziemlich weit gelaufen und als wir um die Ecke kamen ging da gerade die Show ab. Damit hatte ich um die Uhrzeit einfach nicht gerechnet.
Oje das ist echt Mist sowas. Der arme Kerl. Wie findet er denn ein Lagerfeuer? Das knistert ja auch eventuell kann man da was trainieren? 🤔 Bei einer Freundin haben welche noch vor Silvester einen Böller nach dem Hund geworfen. Der hatte danach richtig Probleme auch mit seinem Gehör. Die Menschen sind einfach schrecklich manchmal. Auch deshalb fahren wir wenn möglich vorher eher weg wo es ruhiger ist.
 
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Sylvi
1. Nov. 20:26
Verstehe. Finde ich auch die bessere Lösung! 👍🏼 Bei uns kann man mit dem Auto nicht vorfahren, wir müssten mindestens 20 Meter laufen, wenn man das Auto so nah wie möglich (bisschen illegal) abstellt. Und meiner wollte leider keinen Schritt vor die Tür gehen. Aber sofern man die Möglichkeit hat und es klappt, den Hund ein paar Schritte rauszulocken und ins Auto zu packen, würde ich deine Methode jederzeit bevorzugen! 👍🏼 Darf ich rein aus Interesse fragen, wieso ihr nicht getragen habt? Bei uns geht das klar wegen dem Gewicht nicht. Bei einem kleinen Hund würde sich das intuitiv anbieten, wobei es vermutlich zu viel Zwang ist oder?
Das Tragen sollten wir laut unserem Trainer nur machen wenn es gar nicht geht, um nicht eventuell doch noch was zu verstärken an Unsicherheit. Da muss man immer aufpassen bei ihr. Lieber sie für ihren Mut belohnen und ihr Selbstbewusstsein wieder stärken. Jetzt haben wir da ganz gute Strategien entwickelt aus solchen Situationen raus zu kommen. Ich hocke mich auch manchmal neben sie um ihr Schutz zu bieten und die Lage gemeinsam zu checken, einfach zu beobachten und dann geht es wieder.
 
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Katharina
1. Nov. 20:48
Die Geräusche waren bei uns nicht das Problem. Geböllert wurde den ganzen Tag und meiner war so unbeeindruckt, das ich das komplett unterschätzt hatte 🙈. Aber als wir dann in der Dämmerung draußen waren hat er diese auf dem Boden stehenden "Funken" sprühenden Dinger gesehen, die minutenlang schießen und auf dem Feld wurden Raketen gezündet. Also das "Feuer" vom Feuerwerk selbst hat ihn extrem verschreckt. Sorry für die blöde Ausdrucksweise mir fallen die korrekten Begriffe nicht ein. Das war aber auch echt naiv von mir, wir waren schon ziemlich weit gelaufen und als wir um die Ecke kamen ging da gerade die Show ab. Damit hatte ich um die Uhrzeit einfach nicht gerechnet.
Wenn die Lichter das Problem sind, wird es mit dem Training schwerer 😅 und die sieht man an Silvester ja auch im Haus :/ mir käme da als spontane Idee vielleicht ein Discolicht zu benutzen um die schnellen Lichter zu imitieren. Bei uns wurde gestern auf dem Feld auch geböllert. Linda wollte sofort den Rückwärtsgang einlegen. Ich habe mich mit einem leckerlie drei Meter weiter weg hingesetzt und gewartet bis sie zu mir gekommen ist. Nachdem sie nach 10m noch nicht gestorben ist, hat sie verstanden, dass es gar nicht so schlimm ist
 
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Conny
1. Nov. 21:30
Hallo Tanja, das wird ein etwas längerer Text - sorry dafür. Ich schreibe so ausführlich, weil ich erlebt habe, was passiert, wenn ein Schock nicht aufgelöst wird sondern sich manifestiert... Hier also ein Tipp: Meine Missy hat an ihrem 1.Silvester ein lebenslanges Trauma erlitten. Es war erst 18h und sie hatte in den Tagen davor überhaupt nicht ängstlich auf entferntere Knaller reagiert. Wir mussten eine Gruppe von Jugendlichen passieren und ich bat die Jungs schon von weitem, ein wenig mit dem Knallen zu warten, damit Missy sich nicht verjagte. Sie reagierten scheinbar  verständnisvoll - und als wir genau auf ihrer Höhe waren, zündeten alle gleichzeitig einen Knaller.... das war's ! Als sie am nächsten Morgen fröhlich mit mir durch die Rieselfelder marschierte, dachte ich zuerst, alles sei gut.... bis zum 4.Januar hat sie sich dann immer weiter in sich zurückgezogen, war gar nicht erreichbar und reagierte nicht mal, als direkt hinter der Wohnzimmerscheibe Eichhörnchen vor ihrer Nase rumtollten.... den Schockzustand konnten wir mit Akupunktur lösen - die Angst blieb und wurde so schlimm, dass sie jahrelang ab Mitte September bis Ende Februar ab Dämmerung überhaupt nicht rauszubekommen war. Über Silvester hat sie 2Tage das Haus nicht verlassen, nix gefressen, keinen Stuhlgang, kein Pipi... nur gezittert wie Espenlaub. Die Desensibilisierung über CD funktionierte überhaupt nicht  Missy merkte den Unterschied, blieb bei der CD entspannt und drehte durch, wenn am Ende eines Films ein Feuerwerk kam... Ein bisschen Erleichterung brachte kurzfristig Adaptil in allen verfügbaren Formen - aber im Lauf der Jahre kamen Gewitterangst (Erstarren schon 12Std vor einem Gewitter) und  Angst bei Schüssen dazu (wir wohnten in der Nähe eines Schützenverein und während der Trainingsstunden ging sie nicht mal in den 3km entfernten Wald. Eine Freundin überredete mich zu einem Versuch mit Aconitum - wegen der Schwere des Traumas gab sie Missy in einer Paniksituation EIN EINZIGES C30 Kügelchen, die Anspannung wich zusehends, die Rute war nicht mehr eingeklemmt sondern tatsächlich auf Halbmast und sie versuchte zwar weiterhin zum sicheren Auto zu fliehen, aber zog mich nicht mehr parallel zum Boden hinter sich her. Weil die C-Potenz in die Psyche eingreift, habe ich danach  nur noch die D12 Potenz genutzt- natürlich mit mäßigerem Erfolg (der Angst immerhin die Spitze nehmend) Ich weiß schon, dass sich an homöopathischen Mitteln die Geister scheiden - aber weder Missy noch ich haben daran geglaubt und dennoch gab es diese Erleichterung... inzwischen nutze ich sowohl für mich als auch für meinen Oskar einiges und habe zB immer Notfalltropfen dabei Vielleicht hilft euch Aconitum auch?
 
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Katharina
1. Nov. 21:52
Hallo Tanja, das wird ein etwas längerer Text - sorry dafür. Ich schreibe so ausführlich, weil ich erlebt habe, was passiert, wenn ein Schock nicht aufgelöst wird sondern sich manifestiert... Hier also ein Tipp: Meine Missy hat an ihrem 1.Silvester ein lebenslanges Trauma erlitten. Es war erst 18h und sie hatte in den Tagen davor überhaupt nicht ängstlich auf entferntere Knaller reagiert. Wir mussten eine Gruppe von Jugendlichen passieren und ich bat die Jungs schon von weitem, ein wenig mit dem Knallen zu warten, damit Missy sich nicht verjagte. Sie reagierten scheinbar  verständnisvoll - und als wir genau auf ihrer Höhe waren, zündeten alle gleichzeitig einen Knaller.... das war's ! Als sie am nächsten Morgen fröhlich mit mir durch die Rieselfelder marschierte, dachte ich zuerst, alles sei gut.... bis zum 4.Januar hat sie sich dann immer weiter in sich zurückgezogen, war gar nicht erreichbar und reagierte nicht mal, als direkt hinter der Wohnzimmerscheibe Eichhörnchen vor ihrer Nase rumtollten.... den Schockzustand konnten wir mit Akupunktur lösen - die Angst blieb und wurde so schlimm, dass sie jahrelang ab Mitte September bis Ende Februar ab Dämmerung überhaupt nicht rauszubekommen war. Über Silvester hat sie 2Tage das Haus nicht verlassen, nix gefressen, keinen Stuhlgang, kein Pipi... nur gezittert wie Espenlaub. Die Desensibilisierung über CD funktionierte überhaupt nicht  Missy merkte den Unterschied, blieb bei der CD entspannt und drehte durch, wenn am Ende eines Films ein Feuerwerk kam... Ein bisschen Erleichterung brachte kurzfristig Adaptil in allen verfügbaren Formen - aber im Lauf der Jahre kamen Gewitterangst (Erstarren schon 12Std vor einem Gewitter) und  Angst bei Schüssen dazu (wir wohnten in der Nähe eines Schützenverein und während der Trainingsstunden ging sie nicht mal in den 3km entfernten Wald. Eine Freundin überredete mich zu einem Versuch mit Aconitum - wegen der Schwere des Traumas gab sie Missy in einer Paniksituation EIN EINZIGES C30 Kügelchen, die Anspannung wich zusehends, die Rute war nicht mehr eingeklemmt sondern tatsächlich auf Halbmast und sie versuchte zwar weiterhin zum sicheren Auto zu fliehen, aber zog mich nicht mehr parallel zum Boden hinter sich her. Weil die C-Potenz in die Psyche eingreift, habe ich danach  nur noch die D12 Potenz genutzt- natürlich mit mäßigerem Erfolg (der Angst immerhin die Spitze nehmend) Ich weiß schon, dass sich an homöopathischen Mitteln die Geister scheiden - aber weder Missy noch ich haben daran geglaubt und dennoch gab es diese Erleichterung... inzwischen nutze ich sowohl für mich als auch für meinen Oskar einiges und habe zB immer Notfalltropfen dabei Vielleicht hilft euch Aconitum auch?
Es tut mir erstmal sehr leid, dass dir das passiert ist. Ich würde aber in der hier geschilderten Situation erstmal davon abraten irgendwelche Mittel zu geben. Zum einen weil die Situation bei weitem nicht so schlimm war wie deine, zum zweiten weil es besser ist wenn sich solche Situationen durch die Bindung zum Halter wieder lösen. So schlimm so ein Erlebnis auch für den Hund ist, es ist eine hervorragende Möglichkeit um dem Hund Vertrauen zu vermitteln. Linda ist am 02.01 auf eine nicht gezündete Knallerbse getreten, die dann unter ihrer Pfote geknallt hat. Laute Geräusche bei Dunkelheit jagen ihr auch immer noch Angst ein aber sie lernt, dass es okay ist und sie bei mir Schutz findet und geht irgendwann von alleine weiter
 
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Sandra
1. Nov. 21:53
Ich versteh euch so gut 👍 🤗 Ich hab Nissa seit 4 Wochen und jetzt schon Böllern Jugendliche. Gerade eben. Sie wollte strak weit weg rennen und zitterte. Ich stelle mich ganz eng an Sie heran. Als Ruhe eintraf brauchte sie 3min bis sie weiterging. Ich lese gerne weiter mit 🤩 das war nur 0.001% von dem Was kommt.
 
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Daniela
1. Nov. 22:49
Die Geräusche waren bei uns nicht das Problem. Geböllert wurde den ganzen Tag und meiner war so unbeeindruckt, das ich das komplett unterschätzt hatte 🙈. Aber als wir dann in der Dämmerung draußen waren hat er diese auf dem Boden stehenden "Funken" sprühenden Dinger gesehen, die minutenlang schießen und auf dem Feld wurden Raketen gezündet. Also das "Feuer" vom Feuerwerk selbst hat ihn extrem verschreckt. Sorry für die blöde Ausdrucksweise mir fallen die korrekten Begriffe nicht ein. Das war aber auch echt naiv von mir, wir waren schon ziemlich weit gelaufen und als wir um die Ecke kamen ging da gerade die Show ab. Damit hatte ich um die Uhrzeit einfach nicht gerechnet.
Wie wäre es, wenn du mit Nero übst und zum Beispiel Wunderkerzen mit ihm anzündest? Vielleicht mit einer weiteren Person, die zündelt, du mit super-Leckerlies bewaffnet. Erstmal eine Wunderkerze, am helllichten Tag. Wenn er das auf Abstand kann, dann mal wieder eine, oder mehrere in den Boden stecken und abbrennen. Feuchten Untergrund na klar vorausgesetzt. Und das dann in die Dunkelheit übertragen. Wunderkerzen gibt es ja immer, das könnte man ja jetzt schon anfangen zu üben.
 
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Conny
1. Nov. 23:12
Es tut mir erstmal sehr leid, dass dir das passiert ist. Ich würde aber in der hier geschilderten Situation erstmal davon abraten irgendwelche Mittel zu geben. Zum einen weil die Situation bei weitem nicht so schlimm war wie deine, zum zweiten weil es besser ist wenn sich solche Situationen durch die Bindung zum Halter wieder lösen. So schlimm so ein Erlebnis auch für den Hund ist, es ist eine hervorragende Möglichkeit um dem Hund Vertrauen zu vermitteln. Linda ist am 02.01 auf eine nicht gezündete Knallerbse getreten, die dann unter ihrer Pfote geknallt hat. Laute Geräusche bei Dunkelheit jagen ihr auch immer noch Angst ein aber sie lernt, dass es okay ist und sie bei mir Schutz findet und geht irgendwann von alleine weiter
Naja, "es" ist weniger mir passiert als meiner Maus ... aber ich denke wir wollen unseren Tieren helfen - und kennen diese Ohnmacht, wenn und nichts einfällt, deren Angst zu lindern. - Ich sehe meinen Hinweis als EINE (nicht alleinige) Möglichkeit, eher als flankierende Maßnahme. Hier wurden gute Tipps gegeben und werden sicher in erster Linie umgesetzt werden müssen. Bindung spielt eine große Rolle - und muss wachsen. Tanja schreibt ja, dass ihr Hund erst seit Kurzem bei ihr ist, da gibt es noch nicht viel, worauf man zurückgreifen kann.