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Ronja
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zuletzt 7. Aug.

Angst/Panik vor Treppenhäusern

Hallo zusammen :) Ich stelle jetzt hier auch mal eine Frage, weil mich Tipps sehr interessieren. Meine Hündin (gut zwei Jahre alt) hat seit eigentlich immer Angst vor Treppenhäusern. Anfangs war es weniger auffällig, aber es war schon immer so. Sie fährt aber zum Beispiel problemlos Aufzug, solche Treppenhäuser sind deshalb überhaupt kein Problem. Mein Problem ist, dass sie Treppenhäuser ohne Aufzug nicht hochgeht. Ist für Besuch oder sowas sehr mühsam. Nun etwas genauere Infos: Sie hat auch Angst vor gewissen Brücken, ich schätze, dass das Geländer das Problem ist. Holz ist viel weniger problematisch als Metall. Sie hat auch Angst bei geschlossenen Treppen, wo sie nicht durchschauen kann. Treppenlaufen sonst ist kein Problem für sie. Hochlaufen geht eher als runterlaufen. Sie hat nicht einfach etwas Angst oder ist unsicher, sie hat wirklich Panik. Sie sperrt sich vor jedem Druck an der Leine, sie schleicht durch unser Treppenhaus (sie muss nur durchlaufen, keine Treppen), das sie täglich mehrfach läuft. Auch die besten Leckereien bringen da nichts und ihre Hundefreundin hat auch kaum was gebracht. Als sie mal (von sich aus mit anderem Hund) im ersten Stock war, hat sie angefangen zu zittern und war völlig panisch. Sie kam kaum noch wieder nach unten… Wir haben schon vieles ausprobiert, bisher haben wir sie nur vom Keller nach oben gebracht, runter nicht. Tipps vom Trainer war eben der andere Hund und nicht zwingen, bisher auch eher erfolglos. Sie hat eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion und ist dadurch allgemein stressempfänglich und eher ängstlicher. Dafür bekommt sie aber Medikamente. Draussen bei Angst kommt sie zu mir. Körperkontakt hilft ihr da sehr, Vertrauen hat sie also eigentlich schon. Ich habe schon echt lange mit ihr in Treppenhäusern gesessen. Kennt jemand das Problem? Habt ihr noch irgendwelche Tipps oder Ideen? Zum Video: Das war noch letztes Jahr ganz am Anfang, als sie noch nicht mal hoch kam. Inzwischen läuft sie da hoch. Aber so seht ihr auch das Treppenhaus noch, wie es eigentlich aussieht.
 
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Olli
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16. Juli 14:12
Wenn sie gesund wäre, hätte ich jetzt gefragt, ob ihr die Möglichkeit habt, auf 'nem Hundeplatz sie über A-Brücken rennen zu lassen - mit HD aber nicht. Im Videoschnipsel finde ich das Vorgehen etwas zu schnell. Ich würde auf jeder Stufe Party machen. Gibt's bei euch Lüftungs- oder Tierschutzgitter im Boden - dann würde ich dort ebenfalls mit ihr üben, damit sie lernt, dass verschiedene Untergründe kein Problem sind - Bällebad und Wackelbretter ebenso.
 
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Olli
16. Juli 14:12
Wenn sie gesund wäre, hätte ich jetzt gefragt, ob ihr die Möglichkeit habt, auf 'nem Hundeplatz sie über A-Brücken rennen zu lassen - mit HD aber nicht. Im Videoschnipsel finde ich das Vorgehen etwas zu schnell. Ich würde auf jeder Stufe Party machen. Gibt's bei euch Lüftungs- oder Tierschutzgitter im Boden - dann würde ich dort ebenfalls mit ihr üben, damit sie lernt, dass verschiedene Untergründe kein Problem sind - Bällebad und Wackelbretter ebenso.
 
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Sabrina
16. Juli 15:13
Ich würde mit ihr zusammen die Treppe nehmen. Stufe für Stufe und bei jeder bezwungen Stufe ein kleines Leckerlie.
 
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Sonja
16. Juli 15:19
In dem Video sieht das doch schon ganz gut aus. Da ist noch Unsicherheit, aber keine Panik. Ich würde mit ihr genau diese Treppe üben, bis sie die Stufen ganz selbstverständlich nimmt. Den Hund immer an der Wand führen. Was Du besser machen könntest: nicht frontal zu ihr gewandt locken, sondern neben ihr hoch gehen, und sie ganz selbstverständlich mitnehmen. Ruhig mit dem Leckerli direkt vor der Nase. Wenn sie stehen bleibt, bleibst Du auch stehen, so dass Du auf derselben Stufe stehst, aber durch Dein Körpergewicht etwas weiter vorne bist als sie. Du schaust aber weiter in die Laufrichtung und hältst das Leckerli neben Dir vor ihre Nase, wie beim Bei Fuß gehen. Wegen der HD würde ich mit dem Tierarzt klären, ob das so machbar ist, oder ob ihr das Treppen laufen zu sehr schadet. Und ich würde beim Tierarzt nachfragen, ob ein Grund für ihre Angst sein könnte, dass sie beim Treppen laufen Schmerzen hat. Wir hatten mit Ronja genau dasselbe. Bei ihr war es Panik vor dem Treppenhaus, also dass es da so tief runter geht. Das können Hunde nicht einschätzen. Wir haben bei jeder Gelegenheit geübt, erst möglichst kurze, flache Treppen, später dann alle. Mit jeder erfolgreich gemeisterten Treppe wurde es besser.
 
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Ronja
16. Juli 15:28
Wenn sie gesund wäre, hätte ich jetzt gefragt, ob ihr die Möglichkeit habt, auf 'nem Hundeplatz sie über A-Brücken rennen zu lassen - mit HD aber nicht. Im Videoschnipsel finde ich das Vorgehen etwas zu schnell. Ich würde auf jeder Stufe Party machen. Gibt's bei euch Lüftungs- oder Tierschutzgitter im Boden - dann würde ich dort ebenfalls mit ihr üben, damit sie lernt, dass verschiedene Untergründe kein Problem sind - Bällebad und Wackelbretter ebenso.
Danke für die Tipps! Wir haben tatsächlich zuerst Stufe für Stufe gemacht, es hat sicher eine Woche gedauert, bis sie die erste Stufe gemacht hat. Hoch geht sie inzwischen zum Glück schon mal. Hundeplatz gibt es hier leider nur bei einer echt schlechten Hundeschule (Gewalt und Unterdrückung). Gitter läuft sie, sogar Gittertreppen auf Wanderungen hat sie super gemeistert, ausser es war ihr zu hoch. Deshalb denke ich, dass das Geländer das Problem ist. Verschiedene Untergründe allgemein und Wackelbretter werde ich aber mal anschauen. Solche Dinge zu meistern gibt ihr sicher auch Selbstvertrauen. Muss schauen, wo ich mit ihr hin kann, um das zu üben. Danke :)
 
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Ronja
16. Juli 15:28
Ich würde mit ihr zusammen die Treppe nehmen. Stufe für Stufe und bei jeder bezwungen Stufe ein kleines Leckerlie.
Haben wir schon so gemacht, seit bald einem Jahr. Hoch haben wir sie genau so gebracht, runter leider nicht…
 
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Ronja
16. Juli 15:31
In dem Video sieht das doch schon ganz gut aus. Da ist noch Unsicherheit, aber keine Panik. Ich würde mit ihr genau diese Treppe üben, bis sie die Stufen ganz selbstverständlich nimmt. Den Hund immer an der Wand führen. Was Du besser machen könntest: nicht frontal zu ihr gewandt locken, sondern neben ihr hoch gehen, und sie ganz selbstverständlich mitnehmen. Ruhig mit dem Leckerli direkt vor der Nase. Wenn sie stehen bleibt, bleibst Du auch stehen, so dass Du auf derselben Stufe stehst, aber durch Dein Körpergewicht etwas weiter vorne bist als sie. Du schaust aber weiter in die Laufrichtung und hältst das Leckerli neben Dir vor ihre Nase, wie beim Bei Fuß gehen. Wegen der HD würde ich mit dem Tierarzt klären, ob das so machbar ist, oder ob ihr das Treppen laufen zu sehr schadet. Und ich würde beim Tierarzt nachfragen, ob ein Grund für ihre Angst sein könnte, dass sie beim Treppen laufen Schmerzen hat. Wir hatten mit Ronja genau dasselbe. Bei ihr war es Panik vor dem Treppenhaus, also dass es da so tief runter geht. Das können Hunde nicht einschätzen. Wir haben bei jeder Gelegenheit geübt, erst möglichst kurze, flache Treppen, später dann alle. Mit jeder erfolgreich gemeisterten Treppe wurde es besser.
Panik war erst, als sie mal oben im ersten Stock war. So ist sie einfach unsicher und gestresst. Ich habe es zuerst seitlich gemacht, hoch haben wir es inzwischen auch geschafft. Runter geht sie aber nicht, die Hinterbeine bleiben immer oben bisher. Treppen sind kein Problem eigentlich, da sie sonst ja keine laufen muss. Plus ist sie inzwischen einseitig operiert und gibt keine Schmerzen an. Das sollte - laut Tierarzt - kein Problem sein. Aber wenn du schreibst, ihr habt zuerst andere Treppen geübt. Ich könnte mal andere Treppenhäuser suchen mit Holz statt Metall. Vielleicht würde ihr das helfen…
 
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Nadine
16. Juli 15:45
Was mir ergänzend zu den bisherigen Kommentaren noch einfällt... Im Treppenhaus wirkt es ziemlich dunkel. Könnte das ein Problem sein? Wayne fand Treppenhäuser anfangs auch total gruselig, je dunkler und enger desto schlimmer. Tagsüber ging es deutlich besser als abends (jedenfalls daheim, wo das Treppenhaus große Fenster hat). Draußen alles kein Problem. Falls es daran liegen könnte, vielleicht mal eine starke Lichtquelle aufstellen (sollte aber nicht blenden) und damit versuchen. Falls das erstmal Sicherheit gibt, könnte man es dann langsam wieder abbauen. Ich würde auch mal versuchen, ob es mit einem Teppich besser wird. Der darf natürlich nicht rutschen. Kleine Mutproben draußen mit verschiedenen Untergründen einbauen. Vielleicht könnt ihr auch im Treppenhaus bisschen spielen? Es gab gestern die Wiederholung einer Hundeprofi Folge, wo der Rütter den Hund über den Futterbeutel überzeugt hat, die Treppe zu laufen. Kannst du dir diese Woche noch in der Mediathek anschauen. Ist es mit und ohne Leine das gleiche Verhalten? Außerdem würde ich üben, den Hund auf den Schultern zu tragen. Das ist natürlich keine Lösung für das Problem, macht es dir aber erstmal deutlich leichter, sie durch "gruselige" Treppenhäuser zu tragen, bis ihr einen vernünftigen trainingsweg hat. Und ich finde es immer gut, das geübt zu haben - ich musste letztens meinen Hund fast 1km weit tragen und auch bei 12,5kg kann das ne Herausforderung sein. Auf der Schulter aber weniger ein Problem 😉
 
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Ronja
16. Juli 15:52
Was mir ergänzend zu den bisherigen Kommentaren noch einfällt... Im Treppenhaus wirkt es ziemlich dunkel. Könnte das ein Problem sein? Wayne fand Treppenhäuser anfangs auch total gruselig, je dunkler und enger desto schlimmer. Tagsüber ging es deutlich besser als abends (jedenfalls daheim, wo das Treppenhaus große Fenster hat). Draußen alles kein Problem. Falls es daran liegen könnte, vielleicht mal eine starke Lichtquelle aufstellen (sollte aber nicht blenden) und damit versuchen. Falls das erstmal Sicherheit gibt, könnte man es dann langsam wieder abbauen. Ich würde auch mal versuchen, ob es mit einem Teppich besser wird. Der darf natürlich nicht rutschen. Kleine Mutproben draußen mit verschiedenen Untergründen einbauen. Vielleicht könnt ihr auch im Treppenhaus bisschen spielen? Es gab gestern die Wiederholung einer Hundeprofi Folge, wo der Rütter den Hund über den Futterbeutel überzeugt hat, die Treppe zu laufen. Kannst du dir diese Woche noch in der Mediathek anschauen. Ist es mit und ohne Leine das gleiche Verhalten? Außerdem würde ich üben, den Hund auf den Schultern zu tragen. Das ist natürlich keine Lösung für das Problem, macht es dir aber erstmal deutlich leichter, sie durch "gruselige" Treppenhäuser zu tragen, bis ihr einen vernünftigen trainingsweg hat. Und ich finde es immer gut, das geübt zu haben - ich musste letztens meinen Hund fast 1km weit tragen und auch bei 12,5kg kann das ne Herausforderung sein. Auf der Schulter aber weniger ein Problem 😉
Das mit der Dunkelheit ist wohl kein Problem, sie zeigt dasselbe bei hellen Treppenhäusern. Aber ein Versuch ist es sicher wert, ist ja jetzt nichts Schwieriges. Teppich haben wir auch schon probiert, ist aber echt schwierig, wir bräuchten kleine Stücke, damit es gut hält. Es wäre sicher besser mit Teppich (sehe ich bei der Ferienwohnung mit Teppich im Treppenhaus), aber auch da ist sie noch sehr unsicher. Mutproben draussen werde ich wohl einbauen, das ist sicher hilfreich. Spielbegeistert ist sie aber nicht genug, vor allem im Treppenhaus lässt sie sich für gar nichts begeistern. Die Leine macht es eher schlimmer (Angst vor Druck), aber in letzter Zeit haben wir eigentlich nur ohne geübt. Sie wiegt 24kg, ich kriege sie wohl gar nicht auf die Schultern. Hab sie schon mal über eine grosse Brücke mit Treppe (Wanderung) tragen müssen, sie krallt sich dann an mir fest und sie ist echt unglaublich schwer. Wie kriege ich denn einen grossen Hund auf die Schultern? Hast du da einen Tipp?🙈
 
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Nadine
16. Juli 16:06
Das mit der Dunkelheit ist wohl kein Problem, sie zeigt dasselbe bei hellen Treppenhäusern. Aber ein Versuch ist es sicher wert, ist ja jetzt nichts Schwieriges. Teppich haben wir auch schon probiert, ist aber echt schwierig, wir bräuchten kleine Stücke, damit es gut hält. Es wäre sicher besser mit Teppich (sehe ich bei der Ferienwohnung mit Teppich im Treppenhaus), aber auch da ist sie noch sehr unsicher. Mutproben draussen werde ich wohl einbauen, das ist sicher hilfreich. Spielbegeistert ist sie aber nicht genug, vor allem im Treppenhaus lässt sie sich für gar nichts begeistern. Die Leine macht es eher schlimmer (Angst vor Druck), aber in letzter Zeit haben wir eigentlich nur ohne geübt. Sie wiegt 24kg, ich kriege sie wohl gar nicht auf die Schultern. Hab sie schon mal über eine grosse Brücke mit Treppe (Wanderung) tragen müssen, sie krallt sich dann an mir fest und sie ist echt unglaublich schwer. Wie kriege ich denn einen grossen Hund auf die Schultern? Hast du da einen Tipp?🙈
Ist sie verfressen? Dann würde ich den Futterbeutel trotzdem mal testen, erst in der Wohnung und vielleicht auch draußen, und dann immer mal auch etwas ins Treppenhaus werfen. Dabei aber gut aufpassen, dass nicht zu viel Schwung dabei ist und sie ausrutscht, das wäre nämlich dann richtig doof. Auf der Schulter tragen kann man auch schwere Hunde und es ist deutlich stabiler als vor der Brust. Du siehst nämlich, wo du hin trittst, und kannst das Gewicht besser ausbalancieren. Dafür muss man das natürlich üben. Mein Tipp: erst mal mit einem schweren Sack üben, wie man am besten aufsteht. Wenn du den Bewegungsablauf drin hast, hund erhöht stellen (auf je Bank oder aufs Sofa) und kopf drunter durch stecken, belohnen. Das so lange wiederholen, bis er es freudig mit macht. Und dann nach und nach langsam anheben. Wenn ihr beide das gut hinbekommt, könnt ihr weiter unten starten.
 
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Pia
16. Juli 16:19
Hast du es schon mit einem Stufenteppich probiert ? Mein Riesenbaby hat auch erst mit 7 Jahren, als wir ihn aus dem Tierheim geholt haben, gelernt , Treppen zu gehen. War auch so eine "pro - Stufe- ein Leckerli" Lernphase. Seit diesen Stufenteppichen geht es, vor allem hinunter, viel besser. Das sind selbstklebende kleine Teppiche pro Stufe. Kannst wieder problemlos später entfernen. Ich wünsch dir alles Gute,