Ich denke, dass ist weniger eine Frage von Training, sondern eher wie man das Umfeld für einen Angsthund gestaltet.
Der „Trick“ für mich ist, meinem Hund immer nur so viel zuzumuten, wie er in dem Moment wirklich verkraften kann. Ich vergleiche immer schnell, was andere mit ihren Hunden machen können und was ich alles nicht kann.
Reality check: Nach einem Jahr fahre ich mit meiner (Angst-)Hündin noch lange keine Bahn oder in den Urlaub. Es wäre einfach zu überfordernd. Fokus im Training war erst, dass sie gut alleine bleiben kann (damit ich sie nicht unnötig „mitschleppen“ muss) und sie sich an zwei anderen Orten abgesehen von meiner Wohnung zu Hause fühlt, wenn ich verhindert bin oder in den Urlaub möchte. Als nächstes kam Auto fahren, um unseren Radius etwas zu erhöhen.
Und davon ausgehend kann man dann - wie die Nutzerin vor mir schrieb - ausgehen und kleine Alltagsabenteuer starten: Verkehr beobachten, mal zusammen einen Besuch bei Freunden machen, eine Station Bahn fahren, … .
Je mehr ich mich auf das Lerntempo meiner Hündin einlasse, desto mehr sehe ich, wie sie aufblüht und ich plötzlich Sachen mit ihr machen kann.
Vor paar Wochen haben wir zum Beispiel mit der Hundeschule anfangen können und sie fängt an bei Besuch zu schlafen (statt sich zitternd unter den Tisch zu verziehen).
Es ist oft mit großen Einschränkungen verbunden, einem Hund eine zweite (oder dritte :P) Chance zu geben.
Also mein Tipp: nicht mit anderen vergleichen, das Leben für den Hund so ruhig gestalten wie es dem psychischen Zustand entspricht, priorisieren, was aktuell das wichtigste ist (Bahn fahren/ Auto/ zu Besuch/ …) und nur eine Sache gleichzeitig üben und dann mit vieeeeel Geduld und Durchhaltevermögen dranbleiben!!!