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Jay
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 566
zuletzt 28. Okt.

Analyse & Interpretation von Verhalten

Auf mehrfachen Wunsch hin versuch ich hier mal einen Sammelthread zu Analysen und Interpretationen von Verhalten zu starten. Ich denk das könnte ganz spannend werden 😊 Einfach Videosequenz posten und ggf etwas Drumherum-Wissen (z.B. Alter, Geschlecht, Beziehung der Hunde untereinander etc.) posten und schauen was Andere darin sehen. Auch Sequenzen ohne große weitere Beschreibung könnten eventuell interessante Sachen hervor bringen. Bin mal gespannt ob es Anklang findet und was so bei rum kommt.
 
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M.
11. Juni 10:49
Da muss ich jetzt mal nachfragen woran du erkennst das der Boxer versucht die Interaktion zu vermeiden?
In dem Video zeigen sich meiner Meinung nach beim Boxer mehrere kleine Signale, die zusammengenommen auf eine eher passive bis abwartende Haltung hindeuten – also weniger klassische Spielbereitschaft, sondern eher ein Aushalten der Situation.

Zum Beispiel:
- Seine Bewegungen wirken im Vergleich zum Amstaff eher langsam und wenig initiierend.
- Er zeigt mehrere Blickabwenden
- Außerdem gibt es Passagen, in denen er sich kaum selbständig fortbewegt, sondern sich bespielen lässt
- Auch das angespannte Maul und die relativ steife Körperhaltung sind Hinweise darauf, dass er die Interaktion eher über sich ergehen lässt

Diese Signale fallen oft unter das, was man im Verhalten als Beschwichtigung oder Deeskalation beschreibt, also der Versuch, eine Situation ohne direkten Konflikt auszubalancieren. Natürlich ist das immer kontextabhängig, und kein Signal allein bedeutet sofort „Unwohlsein“. Aber in Kombination und bei dieser Dynamik wirkt es für mich einfach nicht wie ein wirklich freiwilliges, lockeres Spiel auf Augenhöhe.
 
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Jörg
11. Juni 11:24
Ich kann das zum Beispiel nicht erkennen, zumindest nicht zweifelsfrei. Sobald mal ein paar cm Abstand zwischen den Hunden ist setzt der Boxer selber nach. Er versucht auch seinen Kopf über den Kopf/Schulterbereich des Amstaffs zu legen, nur gelingt es ihm nicht gut. Weil er einfach mega "abspackt" auf gut deutsch. Wofür Boxer ja auch bekannt sind, einfach riesen Kasper und Clowns. Natürlich vorausgesetzt er ist nicht das größte Schaf und kann sich Null behaupten. Aber wie gesagt, dafür müsste man den Hund kennen und in anderen Interaktionen sehen. Die Interaktion geht laut Aussage im Video ja schon länger so. Wenn der da gar keinen Bock darauf hätte, würde zumindest mehr Muskeltonus und aktives Meiden einsetzen. Meiner wendet sich im Spiel auch oft ab und haut dem Gegenüber seinen Hintern ins Gesicht (oder haut ihn um, wenn er sich verschätzt). Das ist aber bei ihm kein Meiden, sondern eher die Absicht, dass es weiter geht. Viele Hunde schrecken nämlich zurück, wenn sie ihn im Spiel anspringen und er frontal reagiert. Daher hat er seinen Arschbomben Technik verfeinert. Hättest du was dagegen, wenn ich das Video verschiedenen Trainern zeige? Denn die Meinungen gehen hier schon sehr auseinander, was mega spannend ist. Die Wahrheit liegt vielleicht irgendwo dazwischen.
Kannst du machen. Wäre nett wenn du mir berichten würdest was die dazu sagen. Ich kann nur sagen das ich jedesmal eine andere Antwort bekommen habe von verschiedenen Leuten.
 
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Sonja
11. Juni 14:18
Ist schon etwas her aber was haltet ihr von dieser Interaktion der Hunde? Ich habe es dann auch beendet da es mir so schien als ob der Boxer doch etwas überfordert wirkte. Der Boxer ist daheim in seinem Korb direkt eingeschlafen, mein Stinker hat mir daheim dann noch den Ball gebracht zum weiterspielen.
Hab ich es überlesen, oder fand bisher niemand erwähnenswert, dass der Boxer die ganze Zeit eine extreme Bürste" hat? Wenn so eine intensive Interaktion tatsächlich eine halbe Stunde geht, und die Bürste mir zeigt, dass der Hund dabei nicht entspannt ist, hätte ich schon 2 Gründe, warum ich mich für Eingreifen entscheiden würde. Nicht gleich zu Beginn, denn die 2 sind ziemlich ebenbürtig, und keiner macht auf mich einen hilflosen Eindruck. Aber nach einer halben Stunde würde ich davon ausgehen, dass die 2 nicht selbständig in der Lage sind, ein Ende zu finden.
 
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Jochen
11. Juni 14:43
Ist schon etwas her aber was haltet ihr von dieser Interaktion der Hunde? Ich habe es dann auch beendet da es mir so schien als ob der Boxer doch etwas überfordert wirkte. Der Boxer ist daheim in seinem Korb direkt eingeschlafen, mein Stinker hat mir daheim dann noch den Ball gebracht zum weiterspielen.
Was mich auch stören würde und mich das abbrechen ließe,ist, dass es nur eine einzige Sequenz ist. Kein Antäuschen, kein Auffordern, kein freies Rennen, kein auch mal auf Abstand bleiben ...
 
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Julia 🐾Nero
11. Juni 14:45
Hab ich es überlesen, oder fand bisher niemand erwähnenswert, dass der Boxer die ganze Zeit eine extreme Bürste" hat? Wenn so eine intensive Interaktion tatsächlich eine halbe Stunde geht, und die Bürste mir zeigt, dass der Hund dabei nicht entspannt ist, hätte ich schon 2 Gründe, warum ich mich für Eingreifen entscheiden würde. Nicht gleich zu Beginn, denn die 2 sind ziemlich ebenbürtig, und keiner macht auf mich einen hilflosen Eindruck. Aber nach einer halben Stunde würde ich davon ausgehen, dass die 2 nicht selbständig in der Lage sind, ein Ende zu finden.
Ist es eine Bürste?
Ich habe es fälschlich als dunkle Färbung auf dem Rücken interpretiert.

Ich kenne es aber von Kurzhaarhunden auch nicht gut. Bei meinem ist es zwischen den Schulterblättern und am Rutenansatz ausgeprägt. Dass der ganze Rücken durchgehend aufgestellt ist ist ja krass!
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juni 20:12
Da muss ich jetzt mal nachfragen woran du erkennst das der Boxer versucht die Interaktion zu vermeiden?
Er weicht mehrmals zur Seite aus bzw wendet sich ab und wird immer wieder vom grauen Hund getackled.
 
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Jörg
11. Juni 20:23
Er weicht mehrmals zur Seite aus bzw wendet sich ab und wird immer wieder vom grauen Hund getackled.
Ich sehe es eher so das der Boxer den Staff immer wieder versucht nach vorne von seinem Haltern weg zu drängen. Ist aber interessant das es doch unterschiedliche Meinungen gibt. Wo ich allen recht geben muss die beiden hätten wahrscheinlich kein Ende gefunden.
 
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Jörg
11. Juni 20:32
Was mich auch stören würde und mich das abbrechen ließe,ist, dass es nur eine einzige Sequenz ist. Kein Antäuschen, kein Auffordern, kein freies Rennen, kein auch mal auf Abstand bleiben ...
Dazu kann ich auch was sagen die zwei hatten auch schon Kontakt auf einer hoch bewachsenen wissen dort war auch Sequenzen dabei wo dieses frei rennen Zustande kamm. Eventuell war die Umgebung für die beiden ungünstig.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juni 20:35
Ich sehe es eher so das der Boxer den Staff immer wieder versucht nach vorne von seinem Haltern weg zu drängen. Ist aber interessant das es doch unterschiedliche Meinungen gibt. Wo ich allen recht geben muss die beiden hätten wahrscheinlich kein Ende gefunden.
Nachdem ich nicht weiß, wo der Halter des Boxers sich befindet, kann ich das nicht beurteilen.
 
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Jörg
11. Juni 20:36
Nachdem ich nicht weiß, wo der Halter des Boxers sich befindet, kann ich das nicht beurteilen.
Die Halterin und ich haben uns hinter den Hunden befunden. Mann sieht doch in welche Richtung wir laufen Hunde vorne Halterin und Halter hinten dran?