Ich zweifle keinesfalls an, dass es Ressourcenverteidigung gibt, aber ich denke, dass es oft auch unterstellt wird, wo eine normale Kommunikation nicht ankommt. Eben dort wo Missverständnisse in der gegenseitigen Kommunikation bestehen.
Man sieht ja hier gar nicht, wie der Konflikt entstanden ist. Alles was man sieht, ist dass auf dem Video noch ein Problem besteht.
An die Theorie mit dem Baum glaube ich nicht, zumindest nicht im Augenblick des Videos. Es muss ja auch etwas vor Aufnahme des Videos gewesen sein, was Julia dazu veranlasst hat, hier ein Video aufzunehmen. Für mich ergibt es da keinen Sinn, warum der Hund auf einmal auf den Baum umschwenken sollte.
Erste-Hilfe-Maßnahme wäre für mich erstmal die eigene Körpersprache deeskaliernd anzupassen also Blick (und Smartphone) vom Hund abzuwenden, sich ggf. mit dem Oberkörper zusätzlich rausdrehen. Vermitteln, dass man gerade gar nicht beabsichtigt den Hund zu belästigen.
Schmeißt man den Hund direkt in so einer Situation von der Couch könnte es sein, dass es bei diesem Vorgang richtig eskaliert.
Ich sehe das Wegschauen als deeskalierendes Beschwichtigen mit Aufrechterhaltung der Warnung, das sieht man oft bei unsicheren/ängstlichen Hunden.
Es geht auch nicht um ein „Runterschmeißen“, sondern ein Runterschicken, also nüchtern ohne Aufregung ihm einen anderen Platz zuweisen. Wenn der Hund noch nicht in so einem guten Trainingszustand ist, würde ich sein Interesse und Neugierde wecken irgendwo im Raum, dass er freiwillig kommt.