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Jay
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 454
zuletzt 15. Dez.

Analyse & Interpretation von Verhalten

Auf mehrfachen Wunsch hin versuch ich hier mal einen Sammelthread zu Analysen und Interpretationen von Verhalten zu starten. Ich denk das könnte ganz spannend werden 😊 Einfach Videosequenz posten und ggf etwas Drumherum-Wissen (z.B. Alter, Geschlecht, Beziehung der Hunde untereinander etc.) posten und schauen was Andere darin sehen. Auch Sequenzen ohne große weitere Beschreibung könnten eventuell interessante Sachen hervor bringen. Bin mal gespannt ob es Anklang findet und was so bei rum kommt.
 
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Kirsten
14. Dez. 10:50
Ergänzung: Blick finde ich hier sehr schwierig zu erkennen. Beim Aufrichten schaut er zunächst direkt Richtung Kamera, wo ich auch die Person vermuten würde. Und guckt dann aus Betrachterperspektive weiter nach rechts. Blick verharrt dort. Bin mir nicht sicher, ob er dort jemanden anschaut oder ins Leere starrt.
 
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Sabine
14. Dez. 10:50
Züngeln, gähnen und Kopf abwenden zeigt er, das überspringt er nicht. Wenn ich ihn streichel und er etwas davon zeigt, höre ich auch auf damit. Auf der Couch konnte ich halt nicht einschätzen, was ihm da gerade nicht passt, weil ich schlicht nichts gemacht habe. Dann bleibe ich dabei, ihn von der Couch zu schicken, wenn er da Anstalten macht. Auf der Couch macht er das schon länger, geht dann aber meist grummelnd von alleine weg. Ansonsten hat er das früher (beginn Pubertät) auch beim streicheln gemacht, da waren wir auch beim TA, weil ich abchecken wollte, ob ihm nicht was weh tut, aber die hat nichts feststellen können. Wir hatten zu Anfang halt seine Zeichen (abwenden, züngeln, gähnen) nicht so wahr genommen, da achten wir aber seitdem sehr drauf.
Von der Couch schicken ist auf jeden Fall eine Sofort Erste Hilfe Maßnahme. Aber um ihm grundsätzlich klar zu machen, daß er nichts zu beanspruchen hat, würde ich ihn gar nicht erst drauf lassen und ihm einen Platz zuweisen, an dem er nicht gestört werden darf und der nicht in der Mitte des Geschehens liegt. Medical Training und Impulskontrolle wäre auch wichtig für euch. Frustrationstoleranz würde ich in diesem Fall nicht ohne Trainer angehen, halte ich aber auch für relevant.
 
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Julia
14. Dez. 11:30
Ergänzung: Blick finde ich hier sehr schwierig zu erkennen. Beim Aufrichten schaut er zunächst direkt Richtung Kamera, wo ich auch die Person vermuten würde. Und guckt dann aus Betrachterperspektive weiter nach rechts. Blick verharrt dort. Bin mir nicht sicher, ob er dort jemanden anschaut oder ins Leere starrt.
Er schaut erst mich an, und dann an mir vorbei. Hinter mir steht der Weihnachtsbaum, den wir gestern Abend aufgestellt haben. Den fand er erst unheimlich und dann sehr interessant
 
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Julia
14. Dez. 11:32
Von der Couch schicken ist auf jeden Fall eine Sofort Erste Hilfe Maßnahme. Aber um ihm grundsätzlich klar zu machen, daß er nichts zu beanspruchen hat, würde ich ihn gar nicht erst drauf lassen und ihm einen Platz zuweisen, an dem er nicht gestört werden darf und der nicht in der Mitte des Geschehens liegt. Medical Training und Impulskontrolle wäre auch wichtig für euch. Frustrationstoleranz würde ich in diesem Fall nicht ohne Trainer angehen, halte ich aber auch für relevant.
Ja, Frustrationstoleranz und Impulskontrolle war noch nie seine stärke, wir waren auch lange in der Hundeschule. Dann bemühe ich mich mal um Einzeltraining. Es ist sicher nicht verkehrt, wenn sich unsere Trainerin das dann mal vor Ort anschaut.
 
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Sabine
14. Dez. 11:32
Er schaut erst mich an, und dann an mir vorbei. Hinter mir steht der Weihnachtsbaum, den wir gestern Abend aufgestellt haben. Den fand er erst unheimlich und dann sehr interessant
Scheint dann grundsätzlich ein unsicherer Hund zu sein, der sehr viel Orientierung am Halter braucht.
 
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Pixel
14. Dez. 11:35
Er schaut erst mich an, und dann an mir vorbei. Hinter mir steht der Weihnachtsbaum, den wir gestern Abend aufgestellt haben. Den fand er erst unheimlich und dann sehr interessant
Hat da dann etwas angefangen zu blinken oder zu leuchten? Denn ich sehe da nicht unbedingt ein Grummeln aufgrund von Beanspruchen. Da wären die Augen nicht so aufgerissen. Das sieht mir mehr nach Unsicherheit aus. Hat er davor geschlafen oder gedöst. Dann hat er sich vor dem Baum wieder kurz erschrocken? Vielleicht braucht er noch etwas Zeit und immer wieder Unterstützung um den Baum zu akzeptieren.
 
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Sabine
14. Dez. 11:36
Ja, Frustrationstoleranz und Impulskontrolle war noch nie seine stärke, wir waren auch lange in der Hundeschule. Dann bemühe ich mich mal um Einzeltraining. Es ist sicher nicht verkehrt, wenn sich unsere Trainerin das dann mal vor Ort anschaut.
Das halte ich für eine sehr gute Idee 👍 das scheint kein Selbstläufer Hund zu sein, mit dem automatisch alles rund läuft. Aber man wächst mit seinen Aufgaben 😉
 
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Katja
14. Dez. 12:06
Wow, danke euch allen für die sehr anschaulichen Erklärungen! Ist ein toller Thread!!! Da seh ich mal wieder, wieviel ich über Hundekommunikation noch lernen muss… wir haben hier aber auch so‘n Selbstläufer-Modell am Start, da ist die Not nicht so groß!😉
 
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Sina
14. Dez. 12:26
Bewegst du dich? Hast das Handy laut? Oder irgendwas anderes störendes für den Schlaf des Hundes? Carl schaut manchmal so wenn ihm etwas nicht passt. Also eine Beschwerde. Wobei das knurren schon Recht vehement und deutlich klingt
So sehe ich das auch. Ich würde es als verunsichert, motzig beschreiben, irgendwas passt ihm gerade nicht. Eine ernste Drohung oder das beanspruchen der Couch sehe ich da überhaupt nicht. Dafür passt für mich die Körpersprache nicht. Aber natürlich kann man bei so einer kurzen Sequenz auch falsch liegen.
 
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Sonja
14. Dez. 16:07
Er schaut erst mich an, und dann an mir vorbei. Hinter mir steht der Weihnachtsbaum, den wir gestern Abend aufgestellt haben. Den fand er erst unheimlich und dann sehr interessant
Wenn sein Blick dem Weihnachtsbaum gilt, ist das was anderes. Beim Knurren kommt es darauf an, wann es kommt, zu Dir gerichtet oder zum Weihnachtsbaum. Das Aufrichten, dabei aber sich breit machend, der Blick, dabei aber die Ohren nicht angelegt, das würde ich nach wie vor als Ressourcenbeanspruchung sehen. Als ein "gib mir mehr Raum". Den anschließenden Blick zum Weihnachtsbaum sehe ich eher so, dass er das unheimliche Ding als potentielle Bedrohung sieht, und, falls das Knurren nur dorthin gerichtet ist, vorsichtshalber auf Abstand halten will. Aber er schaut zuerst Dich an, und ich finde nicht, dass der Blick hilfesuchend aussieht. Daher bleibe ich dabei, dass ich ihn vom Sofa schicken würde.