Existiert diese Gruppe noch? Ich habe kein Video, aber ein Problem… Mein Hund verhält sich völlig devot gegenüber meinem Mann und meinem erwachsenen Sohn. Das hat zur Folge, dass er den beiden auch nicht mehr gehorcht, wenn er zu Ihnen kommen soll. etc. Sind Sie draußen mit ihm spazieren– der eine oder der andere – funktioniert alles gut. Zu Hause allerdings kommt der Hund zu mir angekrochen und sucht bei mir Schutz, so dass ich natürlich auch die Schuld für sein Verhalten bekomme. Angeblich zeige ich ihm keine Grenzen auf. Mein Hund Darius ist ein Dalmatiner und ich habe ihn mit Liebe erzogen. Darius ist kein dominanter Hund. Bei mir macht er allerdings auch den Fehler, dass er, wenn wir draußen spazieren sind (möglichst ohne Leine)überall versucht , etwas zu fressen. Gestern hat er mir auch nicht gehorcht und etwas gefressen und nicht aufgehört, trotzdem ich ihn gerufen habe. Daraufhin musste ich ihn natürlich auch maßregeln und habe einen halben Tag lang Strenge an den Tag gelegt. Was mir tatsächlich sehr schwer fällt.
Was soll ich tun?
Ich blicke mal auf deinen letzten Absatz.
"Daraufhin musste ich ihn natürlich auch maßregeln und habe einen halben Tag lang Strenge an den Tag gelegt."
Gut, dass dir das schwer fällt. Hör auf dein Herz und verabschiede dich von solchen Umgangsformen ;-)
Nein, du musst nicht maßregeln. Was genau ist denn überhaupt darunter zu verstehen?
Wenn du weißt, dass Darius draußen Essbares aufnimmt, dann ist es an dir, vorausschauend zu laufen und ihn davor zu bewahren. Das geht auf liebevolle und freundliche Art. Ich würde erst einmal eine Leine dran lassen und Zuhause ganz in Ruhe mit ihm üben, Sachen liegen zu lassen. Meist reicht es aber schon tolle Leckerchen einstecken zu haben, die der Hund als Alternative haben kann :)
Weiterhin würde ich schauen, warum er denn draußen etwas zu sich nimmt. Ist es Stress? Ist es Hunger? Ist es die Angst davor, dass er nicht genug Zeit hat, gestraft wird oder abgehalten wird?
Und ganz wichtig. Ich würde genau beobachten. Sicher erkennst du dann bald, wie er sich verhält, kurz bevor er etwas tolles findet und kannst ihn dann freundlich umlenken, ohne in ihm unangenehme Gefühle auszulösen.
Und nun zum zweiten wichtigen Teil deiner Aussage. Dein Darius weiß nicht, dass er draußen nichts essen soll. Für ihn ist das ganz normales Verhalten und Teil seines Lebens als Hund. Noch viel weniger aber kann er verstehen, dass du einen halben Tag lang "streng" zu ihm bist. Es ist ihm unmöglich, deine Stimmung und dein damit verbundenes Verhalten mit diesem einen kurzen Moment zu verknüpfen. Wenn es deine Absicht war, ihn zu strafen (wovon ich persönlich nicht viel halte), dann hätte das kurz und knapp in eben dem Moment geschehen sollen. Alles, was danach von dir folgt, ist für Darius nicht nachvollziehbar und wirkt willkürlich. Auf diese Weise verliert er vermutlich eher Vertrauen in dich und wird nur unnötig verunsichert. Das also solltest du wirklich nicht tun.
Und wenn dein Mann und dein Sohn des öfteren so "streng" und unfreundlich mit Darius umgehen, dann ist sein Verhalten nur zu gut nachzuvollziehen. Statt auch damit anzufangen, für Darius unberechenbar und angsteinflößend zu werden, wäre es eher sinnvoll, den anderen beiden etwas mehr Verständnis und Mitgefühl an die Hand zu geben. So jedenfalls zeigt Darius schon mehr als deutlich, wie er sich in ihrer Gegenwart fühlt. Ich finde, kein Hund sollte bei seinen Menschen solch ein Verhalten zeigen müssen...