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Billi🙋🏼‍♀️&
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Anzahl der Antworten 96
zuletzt 18. März

An der Leine ein Leben lang

🐾 Hallo, ihr trefft doch sicherlich auch oft die gleichen Hundebesitzer. Manche Hunde tun mir wirklich leid. Jeden Tag sind sie an der Leine und ihre Besitzer gehen jedem Kontakt aus dem Weg. Immer Angst zu haben vor der Reaktion des eigenen Hundes, anstatt die Situation als Training zu nutzen. Natürlich soll auch mein Hund niemanden belästigen, aber er soll artgerecht auch seinen Freilauf haben. Genau wegen dieser Freiheiten kann er gut mit allen Hunden umgehen. Was denkt ihr, kann ein Hund sich normal entwickeln, wenn er nur an der Leine gehalten wird? (Ich denke hier nicht an Härtefälle aus dem Tierschutz)
 
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Ilona
17. März 19:54
Es ging aber ja nicht um " mal " an der Leine sondern um immer...
Ja aber auch bei immer ist das kein Todesurteil. Damit ein Hund zufrieden und glücklich ist bedarf es doch mehr als nur den Freilauf.
 
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Nicola
17. März 19:55
Ich kann nur von mir sprechen und kenne die Vorurteile anderer HH auch mir gegenüber. Ich finde es anmaßend, über andere zu urteilen ohne den Hintergrund zu kennen. Man sieht immer nur eine Momentaufnahme.
Mailo läuft im Feld prinzipiell an der Schlepp und in der Stadt an der Führleine. Warum? Er ist jetzt 4 Jahre bei uns. Als wir ihn bekommen haben, war er ca 2 Jahre. Davor hat er auf der Straße gelebt. Dazu kommt noch ein ausgeprägter Jagdtrieb. Also eine schlichtweg sehr doofe Kombi. Und ja, wir trainieren viel an der Bindung draußen...aber er ist total außen fokussiert. Durch eine Unmerksamkeit meinerseits, ist er mir bereits draußen entwischt. Dank des Trackers hab ich ihn gefunden. Das möchte ich nie wieder erleben.
Wir gestalten unsere Spaziergänge immer abwechslungsreich. Hundekontakt hat er trotzdem. Wir gehen mit mehreren Spazieren und dann kann bei uns im Garten gespielt werden. 2x die Woche sind wir zum Training auf dem Hundeplatz mit anschließendem Freispiel.
Wenn ich allerdings manchmal andere HH sehe, die ihre Hunde einfach ableinen und dann stundenlang aufs Handy schauen, ohne mit den Hunden zu agieren, dann denke ich, dass Mailo draußen trotz Leine mehr Spaß hat.
 
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Michi
17. März 19:56
Ja aber auch bei immer ist das kein Todesurteil. Damit ein Hund zufrieden und glücklich ist bedarf es doch mehr als nur den Freilauf.
Mehr als den Freilauf natürlich.
Todesurteil natürlich nicht.
Trotzdem gehört für mich Freilauf und Hundekontakt zum Hundeleben unbedingt dazu !
Über die eventuellen Ausnahmen habe ich ja unten geschrieben...
 
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A
17. März 19:57
Leine bedeutet eben auch Kommunikation und Sicherheit. Man kann als Hundehalter mit dem Hund sehr viel über die Leine kommunizieren. Kurze Lein z.B. flottes Gehen, lange Leine, Zeit zum Schnüffeln etc.. Tippen an der Leine, Aufmerksamkeit etc. . Und ja, gerade Jagdhunde. Wer schon mal neben einem Beagle, der eine Spur verfolgt hat, gelaufen ist, diesem Hund dabei die Ohren hochheben konnte, der weiß, dass ein Jagdhund auf Fährte in Trance ist und garantiert nichts mehr hören kann.
 
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Dogorama-Mitglied
17. März 20:00
Warum willst du denn unbedingt Kontakt zu unangeleinten Hunden? Was versprichst du dir davon und welchen Mehrwert hat der andere Hundehalter und dessen Hund davon? Warum gehst du von - wenn auch regelmäßigen, aber eben doch nur - Momentaufnahmen davon aus, dass diese Hunde nicht artgerecht bewegt werden? Was ist an deiner Art, deinen Hund auszulasten anders oder besser?

Ich persönlich hätte umgekehrt gar nichts dagegen, wenn bestimmte Personen ihre Hunde wesentlich häufiger anleinen würden. Auch sind wir nicht pauschal die Sparringspartner für unausgelastete Hunde oder Trainingspartner für solche, die meinen ihr Hund wäre ja nur so aggro, weil er nicht "Hallo sagen" darf.

Ich hatte Hunde, die im Grunde gar keine Leine gebraucht hätten und ich hatte bzw habe Hunde, die aus guten Gründen angeleint blieben. Alle wurden körperlich und geistig ausgelastet und deren einwandfreie Sozialkompetenz lag in meinen Augen nicht daran, dass es möglichst viele, sondern sehr ausgesuchte Kontakte gab, auch wenn diese ggf nicht täglich stattfanden.
 
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Sina
17. März 20:01
Ich habe mich mit der Halterin unterhalten, da hatte sie noch den alten Hund. Natürlich kann ein Hund der jagt nicht ohne Leine laufen, aber es müssen nicht 1-2 Meter sein. Aber spannend, dass du darüber urteilst, dass wir nicht gesprochen hätten. Bei dem Welpen unpassend finde ich, WIE das Management stattfindet, nämlich gar nicht, außer den Hund nicht hin zu lassen… Da wird der Welpe in der Leine stehen und ziehen gelassen, anstelle ihn hin zu lassen, ODER sich dagegen zu entscheiden und entweder weiter zu gehen, oder den Hund in ruhigen Zustand (z.B aus größter Entfernung) schauen zu lassen… Und natürlich wird nicht jeder Hund, der nicht jeden begrüßen darf zum Leinenpöbler, aber die ersten Ansätze sind beim Welpen schon da…
Mir ging es ums Allgemeine, denn deine Formulierung hat sehr wohl impliziert, dass nicht immer Kommunikation stattfand.
„[…], die laufen bestimmt im Feld nicht frei…“, „[…], das „tüddelt“ so. „Ob anderweitig Kontakt ermöglicht wird, weiß ich zwar nicht, […] Ich gehe davon aus, dass es der nächste Leinenpöbler wird.“

Verstehe mich bitte nicht falsch, es ist nicht meine Intension jetzt hier eine Diskussion anzufechten und Aussagen auseinander zu nehmen, jedoch spielt in einem nonverbalen Diskussionsforum, die Formulieren eine wichtige Rolle, um adäquat und produktiv sich austauschen zu können.

Demnach entschuldige bitte, wenn ich etwas zu viel zwischen den Zeilen gelesen habe, das kann durchaus passiert sein. Aber deine Aussagen kamen eben so bei mir an und das sollte nicht außer Acht gelassen werden, wie eigene Aussagen beim Empfänger ankommen.

Deine Erläuterung nun leuchtet auf jeden Fall mehr ein, wenn das Management der Halterin fehlt. Das ist nunmal eines der wichtigsten Aspekte im Hundetraining. Deshalb kann man nicht pauschal sagen, dass eine Leinenhaltung schlecht für den Hund sei.
 
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Johanna
17. März 20:02
Ja aber auch bei immer ist das kein Todesurteil. Damit ein Hund zufrieden und glücklich ist bedarf es doch mehr als nur den Freilauf.
Ja, aber nie ohne Leine ist schon eine Einschränkung. Für manche Hunde mehr als für andere.

Ich kann meine Hündin auch (fast) nicht frei laufen lassen.
1. würde sie alles jagen was bei drei nicht auf dem Baum (oder in der Luft) ist.
Inzwischen durch Trauung zwar deutlich besser, aber wehe es läuft los.
Und 2. ist sie nicht mit allen Hunden verträglich und geht dann auch in die Offensive (zumindest bei Erzfeinden), trägt also auch einen Maulkorb wenn andere frei laufen.

Generell hätte unsere Hündin aber gerne einen großen Radius (eher so 100-200 Meter um uns rum, nur möglich am Strand ohne Hunde), ist dabei auch super orientiert an uns und würde in dem Umkreis bleiben, außer sie kann jagen…
Mit Schleppleine (8 bzw. 12 Meter) hat sie sich abgefunden, man merkt aber, dass sie häufig gerne mehr hätte und nicht so frei und glücklich ist wie sie gerne würde.
Hundekontakt gibt es nur ausgewählt, Schleppleine bleibt dann halt dran
 
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Andrea
17. März 20:03
Ich habe mich mit der Halterin unterhalten, da hatte sie noch den alten Hund. Natürlich kann ein Hund der jagt nicht ohne Leine laufen, aber es müssen nicht 1-2 Meter sein. Aber spannend, dass du darüber urteilst, dass wir nicht gesprochen hätten. Bei dem Welpen unpassend finde ich, WIE das Management stattfindet, nämlich gar nicht, außer den Hund nicht hin zu lassen… Da wird der Welpe in der Leine stehen und ziehen gelassen, anstelle ihn hin zu lassen, ODER sich dagegen zu entscheiden und entweder weiter zu gehen, oder den Hund in ruhigen Zustand (z.B aus größter Entfernung) schauen zu lassen… Und natürlich wird nicht jeder Hund, der nicht jeden begrüßen darf zum Leinenpöbler, aber die ersten Ansätze sind beim Welpen schon da…
Das muss die Halterin letztlich selber wissen wie sie mit ihrem Hund umgeht.
Ob der Hund nun zum Pöbler wird ist nicht in Stein gemeißelt.
 
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Michi
17. März 20:04
Ja, aber nie ohne Leine ist schon eine Einschränkung. Für manche Hunde mehr als für andere. Ich kann meine Hündin auch (fast) nicht frei laufen lassen. 1. würde sie alles jagen was bei drei nicht auf dem Baum (oder in der Luft) ist. Inzwischen durch Trauung zwar deutlich besser, aber wehe es läuft los. Und 2. ist sie nicht mit allen Hunden verträglich und geht dann auch in die Offensive (zumindest bei Erzfeinden), trägt also auch einen Maulkorb wenn andere frei laufen. Generell hätte unsere Hündin aber gerne einen großen Radius (eher so 100-200 Meter um uns rum, nur möglich am Strand ohne Hunde), ist dabei auch super orientiert an uns und würde in dem Umkreis bleiben, außer sie kann jagen… Mit Schleppleine (8 bzw. 12 Meter) hat sie sich abgefunden, man merkt aber, dass sie häufig gerne mehr hätte und nicht so frei und glücklich ist wie sie gerne würde. Hundekontakt gibt es nur ausgewählt, Schleppleine bleibt dann halt dran
100 bis 200 m um euch rum ist natürlich schon ne Hausnummer 😄
 
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Ilona
17. März 20:04
Mehr als den Freilauf natürlich. Todesurteil natürlich nicht. Trotzdem gehört für mich Freilauf und Hundekontakt zum Hundeleben unbedingt dazu ! Über die eventuellen Ausnahmen habe ich ja unten geschrieben...
Ja klar ist der Freilauf erstrebenswert. Aber wenn es nicht geht, geht es nicht. Man sollte allerdings immer nach Möglichkeiten suchen, ihn zu ermöglichen, sei es in eingezäunzen Gebieten, reizarmen Gegenden, auf Brachflächen etc. Trotzdem ist der Freilauf eine von vielen Stellschrauben, was hündische Befürfnisse angeht. Und daher kann eun Hund auch an der Leine gut ausgelastet werden und Befürfnisse können auch erfüllt werden.