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Billi🙋🏼‍♀️&
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zuletzt 18. März

An der Leine ein Leben lang

🐾 Hallo, ihr trefft doch sicherlich auch oft die gleichen Hundebesitzer. Manche Hunde tun mir wirklich leid. Jeden Tag sind sie an der Leine und ihre Besitzer gehen jedem Kontakt aus dem Weg. Immer Angst zu haben vor der Reaktion des eigenen Hundes, anstatt die Situation als Training zu nutzen. Natürlich soll auch mein Hund niemanden belästigen, aber er soll artgerecht auch seinen Freilauf haben. Genau wegen dieser Freiheiten kann er gut mit allen Hunden umgehen. Was denkt ihr, kann ein Hund sich normal entwickeln, wenn er nur an der Leine gehalten wird? (Ich denke hier nicht an Härtefälle aus dem Tierschutz)
 
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Andrea
17. März 19:24
Meine Hunde sind leider auch gefühlt viel angeleint, weil wir an einer dichtbefahrenen Hauptstraße wohnen und es etwas dauert, bis wir an offenen Stellen sind.
Freilauf geht halt eher bei Ausflügen und wenn wir wirklich große Runden machen.
Die Wege werden an manchen Tagen aber auch von Radfahrern, Joggern, usw. genutzt.
Aus Höflichkeit bleibt also bei viel Verkehr auch da die Leine dran.
Klar, würde ich gerne mehr Freilauf ermöglichen, aber da geht einfach die Rücksichtnahme vor.

Lange Leinen finden meine zum Glück jetzt nicht schlimm. Mara freut sich sofort über mehr Bewegungsspielraum und nutzt diesen zum Toben mit Herrchen. Paavo geht gerne stöbern und mag es, wenn man ihn etwas suchen lässt. Hauptsache wir machen was zusammen.

Andere Hundehalter ergreifen in unserem Ort zu einem sehr großen Anteil die Flucht. Warum weiß ich nicht. Eine Passantin rannte mit ihrem Irish Setter buchstäblich davon.

Ich denke das es unterm Strich schon ok ist, wenn die Hunde mehrfach die Woche frei laufen und nicht täglich.
 
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Johanna
17. März 19:26
Ich denke auch, dass man einem Hund, der nicht von der Leine kann, ein Artgerechtes und glückliches Leben ermöglichen kann. ABER das ist definitiv nicht dauerhaft an einer 2 m Leine komplett ohne Kontakte.
Wenn das aufgrund von Verhalten oder Gesundheit ohne Leine nicht geht, ist es zwar möglich, aber auch aufwändiger und schwieriger als bei Hunden, die einfach frei laufen können weil sie erzogen, gesund und nett sind.

Also ohne Grund würde ich das keinem Hund antun…
 
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Johanna
17. März 19:31
Aber woher willst du wissen, dass der Hund nicht auch mal von der Leine gelassen wird (im Feld, wenn keiner in der Nähe ist, im Garten, auf einer Hundewiese…)? Das was du siehst, sind doch nur Momentaufnahmen und spiegeln nicht den tatsächlichen Alltag des Hundes wieder. Mein Hund läuft auch an der Leine, sobald ich Fremdhunde sehe - ja auch Hunde, denen wir täglich begegnen. Weil meiner sonst immer gerne auf andere zurennt, wie ein Bekloppter und wir dran sind, das zu trainieren. Das heißt für andere wirkt es, als wäre der Hund nur an der Leine - aber sobald der Weg frei ist, kommt er von der Leine und darf in den Freilauf. Aber zu der eigentlichen Frage: natürlich kann ein Hund sich „normal“ entwickeln, trotz stetiger Leinenhaltung. Entscheidend ist doch die alltägliche Auslastung, körperlich sowie mental, die Bindung zu seinen Haltern und die qualitative Beschäftigung. Der Gassigang sollte nicht das Einzige Aufregende am Tag sein.
Ich sehe leider regelmäßig Hunde, die auch im Wohngebiet (verkehrsberuhigt und außerhalb der Brut und Setzzeit erlaubt) nicht von der Leine gelassen werden weil sie jagen könnten, die laufen bestimmt im Feld nicht frei…
und an der Leine will man keine Kontakte, das „tüddelt“ so

Die Halterin hat inzwischen einen Welpen, der trotz offensichtlichem Interesse nicht zu anderen Hunden in der Siedlung darf. Ob anderweitig Kontakt ermöglicht wird, weiß ich zwar nicht, aber der aktuelle Umgang ist eher schwierig. Ich gehe davon aus, dass es der nächste Leinenpöbler wird…
 
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Sophie
17. März 19:33
Natürlich kann ein Hund, der ein Leben lang nicht in den Freilauf kann, ein artgerechtes Leben führen. Vor allem Hunderassen mit extremem Jagdtrieb können nunmal nicht oder nur nach sehr langen Training abgeleint werden. An der Leine kann man den Hund vielfältig beschäftigen, man muss vielleicht etwas kreativer sein, als wenn der Hund abgeleint werden kann. Oder man beschäftigt den Hund halt zu Hause, das muss ja nicht auf dem Spaziergang passieren. Kein Freilauf heißt ja auch nicht, dass der Hund nie in einem eingezäunten Bereich, z.B. Garten oder Hundewiese rennen darf. Natürlich ist es immer am besten, wenn man Freilauf ermöglichen kann. In manchen Sonderfällen ist das halt nicht möglich.
 
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A
17. März 19:38
Meiner Erfahrung nach, ist nicht jeder Hund darauf aus,mit Artgenossen Kontakt zu haben. Auch ich bin ein Verfechter des Wechsels auf die andere Straßenseite, wenn uns ein anderer Hund entgegenkommt. Nicht, weil meine Hunde aggressiv sind,nicht mit anderen Hunden können oder sonstiges. Sondern schlicht und ergreifend,weil ich das Bedürfnis meiner Hunde nach Distanz respektiere. Ich finde, man kann sich dann auch vom der gegenüberliegenden Seite grüßen und eigentlich sieht man dann schon an der Körperhaltung der Hunde, ob die sich sympathisch sind( und der andere Hundehalter auch) und dann kann man ja fragen, ob es in Ordnung ist, wenn wir rüberkommen und die Hunde mal Hallo sagen. Ich persönlich finde es ja auch nicht prickelnd, wenn jemand frontal auf mich zukommt. Und bevor man aufeinanderprallt, weicht man aus. Im Freilauf belästigen wir niemanden, aber wenn ein Hund sich normal annähert( und wir sprechen jetzt nicht von den Hunden, die einfach auf uns losstürmen und meine Zwerge überrennen), dann wird sich hundegemäß beschnuppert und auch mal gespielt. Ich weiß, jeder sieht das anders, aber ich muss meinen Hunden keine Kontakte aufzwingen. Wenn beiderseits Interesse besteht, dann gerne. Aber nicht auf Biegen und Brechen. Und was die Leine betrifft: auch an der Leine kann ich zusammen mit meinen Hunden eine Mordsgaudi haben. Gemeinsam patroullieren, schnüffeln, über Baumstämme springen, Spielchen machen etc.
 
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Sina
17. März 19:38
Ich sehe leider regelmäßig Hunde, die auch im Wohngebiet (verkehrsberuhigt und außerhalb der Brut und Setzzeit erlaubt) nicht von der Leine gelassen werden weil sie jagen könnten, die laufen bestimmt im Feld nicht frei… und an der Leine will man keine Kontakte, das „tüddelt“ so Die Halterin hat inzwischen einen Welpen, der trotz offensichtlichem Interesse nicht zu anderen Hunden in der Siedlung darf. Ob anderweitig Kontakt ermöglicht wird, weiß ich zwar nicht, aber der aktuelle Umgang ist eher schwierig. Ich gehe davon aus, dass es der nächste Leinenpöbler wird…
Ich finde die Art und Weise wie darüber geurteilt wird, ziemlich unpassend und unfair. Wenn ihr es genau wissen wollt, dann fragt die Halter freundlich und sprecht mit ihnen.

Wenn der Hund einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, ist es sehr verantwortungsbewusst, den Hund dann nicht von der Leine zu nehmen. An der Leine Kontakt haben kann ebenfalls kontraproduktiv sein, da Hunde dadurch in ihrer Körpersprache eingeschränkt sind und dadurch Missverständnisse entstehen und es eskalieren kann. Du sagst selbst, du weißt nicht, inwieweit der Welpe soziale Kontakte hat/haben wird, also verurteile doch nicht direkt vor. Was ist das denn bitte für ein Umgang miteinander? Natürlich hat ein Welpe Interesse an anderen Hunden bzw. seiner Umwelt, das ist sein Instinkt. Mein Hund durfte von Anfang an an Hunde und wurde trotzdem zum Leinenpöbler. Wieso? Eben darum, weil er gelernt hat, zu jedem Hund gehen zu dürfen und er irgendwann meinte den Macker zu spielen. Und wieso haben wir das zugelassen? Wegen solchen verurteilenden Menschen, die uns dies und jenes eingeredet haben. Also bitte: Bevor man urteilt, sprecht mit den Betroffenen.
 
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Leandra
17. März 19:41
Erst mal finde ich es nicht schlimm wenn ein Hund an der Leine läuft, das kann ja verschiedene Gründe haben.
Außerdem kann es ja sein dass der Hundehalter sich im sicheren Bereich mit anderen Hundehaltern trifft, das kann man ja nie wissen.
Ich wähle die sozialen Kontakte meines Hundes auch aus und lass sie niemals beim Spaziergang mit anderen Hunden zusammen wenn sich die Hunde nicht kennen. Im moment sind wir sowieso im Training und Chilli läuft nur an der Schleppleine und hat keinen Kontakt zu anderen Hunden außer zu unserer anderen Hündin (und ein paar Hunden mit denen wir zwar spazieren gegangen sind aber ohne richtigen Kontakt).
 
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Ilona
17. März 19:51
Ehrlich gesagt yuna ist auch ne kandidatin , die viel an der SL läuft. Sie hat Jagdtrieb und ist eben nicht immer gut abrufbar. Da sicher ich mich lieber ab und so haben wir trotzdem Spass zusammen. Sie hat Freilauf in ausgewählten Gebieten und auch ihre Spiele kumpel.
Was ich mich immer frage, ist warum die Leine bei vielen so negativ behaftet ist. Ich sehe hier viele Hunde frei laufen, die kein Stück auf ihre Halter hören. Die sogar einfach über die Strasse rennen. Ist das vielleicht erstrebenswert? Manchmal denke ich, das Freilauf um jeden Preis das Ego des Halters schmeichelt: schau, mein Hund darf immer frei laufen. Was bin ich doch für ein toller Hundehalter.
Es gibt viele Gründe, warum der Hund einfach mal an der Leine bleibt. Das zu verurteilen finde ich nicht gut.
 
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Johanna
17. März 19:51
Ich finde die Art und Weise wie darüber geurteilt wird, ziemlich unpassend und unfair. Wenn ihr es genau wissen wollt, dann fragt die Halter freundlich und sprecht mit ihnen. Wenn der Hund einen ausgeprägten Jagdtrieb hat, ist es sehr verantwortungsbewusst, den Hund dann nicht von der Leine zu nehmen. An der Leine Kontakt haben kann ebenfalls kontraproduktiv sein, da Hunde dadurch in ihrer Körpersprache eingeschränkt sind und dadurch Missverständnisse entstehen und es eskalieren kann. Du sagst selbst, du weißt nicht, inwieweit der Welpe soziale Kontakte hat/haben wird, also verurteile doch nicht direkt vor. Was ist das denn bitte für ein Umgang miteinander? Natürlich hat ein Welpe Interesse an anderen Hunden bzw. seiner Umwelt, das ist sein Instinkt. Mein Hund durfte von Anfang an an Hunde und wurde trotzdem zum Leinenpöbler. Wieso? Eben darum, weil er gelernt hat, zu jedem Hund gehen zu dürfen und er irgendwann meinte den Macker zu spielen. Und wieso haben wir das zugelassen? Wegen solchen verurteilenden Menschen, die uns dies und jenes eingeredet haben. Also bitte: Bevor man urteilt, sprecht mit den Betroffenen.
Ich habe mich mit der Halterin unterhalten, da hatte sie noch den alten Hund.
Natürlich kann ein Hund der jagt nicht ohne Leine laufen, aber es müssen nicht 1-2 Meter sein.
Aber spannend, dass du darüber urteilst, dass wir nicht gesprochen hätten.
Bei dem Welpen unpassend finde ich, WIE das Management stattfindet, nämlich gar nicht, außer den Hund nicht hin zu lassen…
Da wird der Welpe in der Leine stehen und ziehen gelassen, anstelle ihn hin zu lassen, ODER sich dagegen zu entscheiden und entweder weiter zu gehen, oder den Hund in ruhigen Zustand (z.B aus größter Entfernung) schauen zu lassen…

Und natürlich wird nicht jeder Hund, der nicht jeden begrüßen darf zum Leinenpöbler, aber die ersten Ansätze sind beim Welpen schon da…
 
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Michi
17. März 19:52
Ehrlich gesagt yuna ist auch ne kandidatin , die viel an der SL läuft. Sie hat Jagdtrieb und ist eben nicht immer gut abrufbar. Da sicher ich mich lieber ab und so haben wir trotzdem Spass zusammen. Sie hat Freilauf in ausgewählten Gebieten und auch ihre Spiele kumpel. Was ich mich immer frage, ist warum die Leine bei vielen so negativ behaftet ist. Ich sehe hier viele Hunde frei laufen, die kein Stück auf ihre Halter hören. Die sogar einfach über die Strasse rennen. Ist das vielleicht erstrebenswert? Manchmal denke ich, das Freilauf um jeden Preis das Ego des Halters schmeichelt: schau, mein Hund darf immer frei laufen. Was bin ich doch für ein toller Hundehalter. Es gibt viele Gründe, warum der Hund einfach mal an der Leine bleibt. Das zu verurteilen finde ich nicht gut.
Es ging aber ja nicht um " mal " an der Leine sondern um immer...