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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 23. Jan.

Alte Hasen vs. Ersthundebesitzer

Hallöchen, mir ist gerade etwas passiert, was mich ein bisschen sprachlos zurück gelassen hat und ich wollte fragen, ob das normal ist und ich mir einfach ein dickeres Fell zulegen muss oder, ob das so ein Ding aus der Twilight Zone war. Vielleicht zum Hintergrund kurz: mein Hund ist aus dem Tierschutz und ich habe ihn jetzt knapp vier Monate. Er ist drei Jahre alt und ein sog. Angsthund, d.h. er hat super viel Zeit gebraucht, überhaupt Vertrauen nur ansatzweise zu bekommen und unsere Hundetrainerin hat den Fokus erst einmal darauf gelegt und nicht primär auf Gehorsam und Tricks, etc. Jetzt zu heute: ich war mit meinem Hund im Wald spazieren und er war angeleint. Hinter uns kam eine Frau mit Hund, nicht angeleint. Sie hat ihn dann zu sich gerufen und angeleint. Soweit, so normal. Danach fragte sie in welche Richtung wir wollen; ich hab’s ihr gesagt und sie hat vorgeschlagen, dass sie mit ihrem Hund an uns vorbei geht. Ich meinte dann im Scherz:“Wahrscheinlich will er (mein Hund) dann mit.“ Und dann wurde es komisch. Sie dann ganz piquiert: „Ne, außerdem haben Sie ihn ja an der Leine.“ Ich dachte mir, okay, vielleicht hat sie den Witz nicht verstanden. Zehn Meter vor uns dann die Bitte meinen Hund noch näher zu mir zu nehmen mit dem Hinweis, dass sie „strikt“ gegen Kontakt an der Leine ist. Auch kein Problem. Als sie dann mit ihrem Hund auf unserer Höhe war, wollte Leon halt hin (er hat weder gebellt noch geknurrt) ich habe ihn selbstverständlich festgehalten. Und dann meinte sie so dem Sinn nach und in einem Ton, der auch netter gegangen wäre: „Ja, das ist gerade mal richtig falsch...Mensch...keine Ahnung, typisch, etc.“ Nach 20 Metern hat sie ihren Hund dann wieder abgeleint und ist weiter gegangen. Und jetzt wollte ich mal wissen: ist es vermessen von mir, mir einen anderen Kommunikationsstil zu wünschen? Wenn sie doch ganz klar so viel erfahrener ist, als ich- und das ist sie bestimmt- warum kann sie mir dann nicht einfach sagen, wie ich es besser machen kann, statt mir reinzudrücken, dass ich nur ein dummer Anfänger bin? Oder ist das normal, dass man - wie es Hunde untereinander machen - gemaßregelt wird? Ich weiß, Leon und ich sind noch lange nicht da, wo wir hinsollen, aber ich bemühe mich wirklich sehr. Außerdem bin ich immer froh und dankbar, wenn mich jemand an seiner Erfahrung teilhaben lässt. Mitteilen, dass jemand was falsch macht, finde ich grundsätzlich okay, aber dann doch bitte auch sagen, wie es besser geht.
 
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Christine
20. Apr. 15:00
Ich kann gut nachfühlen, wie es dir dabei gegangen ist, und es ist so leicht gesagt, diesen verbalen Angriff einfach zu ignorieren und zu vergessen. Es gibt Tage, da geht mir das so was von "am verlängerten Rücken vorbei" und andere Tage, wo ich stunden-/tagelang dran denken muss.
Meine Empfehlung: Guck deinem Hund in die Augen und arbeite einfach weiter mit ihm!
Mir hat mal jemand unterstellt, ich hätte gar keine reinrassige Welch Corgi-Hündin, nur weil sie 2 verschiedene Augen hatte. "Tja, dann müssen Sie halt dumm sterben" war meine Antwort und zog mit Hund weiter🤷‍♀️
Nur noch viele gute Erfahrungen wünsche ich dir 🙋‍♀️
 
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Hannelore
20. Apr. 15:38
Hallo Manuela, es wird Dir noch öfters passieren. Zur Zeit sind viele Menschen sehr aggressiv. Du hast nichts falsch gemacht, diese Frau hätte auch Euch meiden können ,gerade im Wald kann man sich aus dem Weg gehen.
 
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Silke
20. Apr. 19:51
Hey ihr lieben Ersthundbesitzer. Ich habe glaub ich schon mal geschrieben das ich zu den alten Hasen gehöre. Ich hatte schon 9 Hunde plus 3 Familienhunde bei denen ich voll involviert war. Und da war alles vertreten. Mischlinge, Rassehunde, Welpen und ältere Hunde aus dem Tierheim und dem Tierschutz. Ich habe mich jedesmal auf den einzelnen Hund eingelassen und alle mussten unterschiedlich trainiert werden. Zudem war ich auch ganz erfolgreich im THS unterwegs. Lasst euch von so dummen Kommentaren nicht verunsichern oder ärgern. Wirklich erfahrene Hundehalter nehmen entweder Rücksicht oder geben hilfreiche Tipps. Und wie heißt es so schön: Jeder fängt mal klein an und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.😉

Und übrigens alle die Hunde aus dem Tierschutz adoptieren haben Respekt verdient. Denn so ein Hund kann schon ne Mammutaufgabe sein.
 
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Jo
22. Apr. 12:36
Mach dir nichts drauß. Ich wurde vor kurzem gemaßregelt weil ich mit meinem angeleinten Hund am Wasser spazieren war und die Dame ihren, ziehenden, kläffenden Hund, nicht halten konnte. Sie schrie mir dann entgegen ich solle gefälligst weg gehen ich würde doch sehen das ihr Hund sich aufregt. Also ich darf nimmer aus dem Haus weil Menschen sich Hunde zulegen und sie nicht erziehen bzw nicht halten können?!!!!
Lächel und denk dir einfach, zum Glück weiß ich es besser😊
 
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Ines
22. Apr. 13:20
Hallo Manu, !
Ich finde es überhaupt nicht zuviel verlangt. Und ich nehme da mal kein Blatt vor den Mund ( auch wenn es vielleicht jemanden sauer Aufstoßen wird wenn ich Dir sage: da hilft nur ein dickeres Fell. Denn auf arogante Klugscheißer ohne Manieren wirst Du immer wieder treffen.
 
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Annett
22. Apr. 13:37
Es geht auch nicht alleine um die Jahre an Erfahrungen, sondern mit welchen Hunden du Erfahrungen gemacht hast. Mein Vater hatte schon immer PS gemacht für Auslandshunde und dadurch hab ich viel gelernt und hab seit 3 Jahren auch meinen eigenen Auslandshund, der mit vielen und aggressiven Baustellen herkam und gewisse Dinge bekommt man manchmal auch einfach nicht mehr hin. 3 Jahre Misshandlung kann ich ihm auch nicht nehmen zum beispiel. Für andere bin ich dann die böse, wenn er zeigt, dass er jemanden nicht mag, dabei ist das ganz normale Hundesprache, dass geht mir ziemlich überall vorbei. Weil ganz ehrlich einen kleinen Welpe ohne Vorgeschichte, bekommt jeder hin, mit etwas Ahnung und Verstand, oft versauen diese Leute ihren Hund selbst, aber mit Hunden die Vorgeschichten haben, ist das nicht so einfach und das kapieren viele Leute nicht. Mach dir darüber absolut keinen Kopf und genieße die Zeit mit deinem Hund :)
Auch einen kleinen Welpen ohne Vorgeschichte bekommt leider nicht jeder hin.😉🤪😅
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 13:41
Auch einen kleinen Welpen ohne Vorgeschichte bekommt leider nicht jeder hin.😉🤪😅
Auch ein kleiner Welpe ohne Vorgeschichte kann ein Haufen Arbeit sein und unglaublich schwierig 🤣
 
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V
22. Apr. 13:54
Also aus Ihrer Sicht könnte es so sein, das ihr Hund evt. schlechte Erfahrungen erlebt hatte und deswegen traumatisiert ist, was die Kombo Leine+Leine angeht. Leine + Freilauf ist m.e. auch nicht korrekt und kann zu Komplikationen führen. Zudem verhalten sich Hunde an der Leine gänzlich anders, als wenn sie nicht angeleint sind. Denn ein Hund außerhalb der Leine kann sich bei möglichen Gefahren einfach verziehen bzw. hat er die Chance wegzulaufen. So ist es aber das beide an einem kurzen Strang hängen und die Aggressionen sich weiter hochspielen. Es hilft dann wenn beide Leinen locker sind oder beide ableinen, dann müsste sich die Situation beruhigen. Ich finde von der gegnerischen Seite es sehr, sehr lobenswert, das die ihren Hund anleint, wenn sie einen angeleinten Hund sieht. Sowas sieht man heutzutage auch net oft. Daran merkt man, das sie sich in einigem im klaren ist.
Ich würde dir empfehlen frag die gegnerische Seite einfach immer warum man keinen leinenkontakt von beiden Seiten haben möchte, das würde wohl einiges leichter gestalten. Und wenn jemand sagt du machst was falsch, dann frag mal nach warum. Wenn die Person dir dann keine Antwort geben kann, dann weiss sie selber nicht weiter.
 
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Birgit
22. Apr. 14:05
Hallo, mir geht es ähnlich. Mein Hund ist aus dem Tierschutz, aus Rumänien, 2 Jahre alt und davon 2 Monate bei mir, hat auch noch einiges an Nachholbedarf. Er war ein Strassenhund und hat sich lange Zeit selbst ernährt. Das merkt man beim Gassigehen im Wald deutlich. Im Wald zieht er noch wie verrückt. Ausserhalb vom Wald wird es schon besser. Hundeschule ist grad nicht, wegen Corona. Mir wurde auch schon gesagt, wenn man nicht weiss wie man seinen Hund dazu bringt anständig zu gehen, sollte man sich keinen Hund zulegen. Da war sie eine Woche bei uns. Und jeder oder viele, die uns sehen, möchten gerne miterziehen und mir zeigen, wie ich den Hund zu halten habe. Der eben Besagte hatte selbst noch nie einen Hund, aber viele gute Ratschläge. Ich denke, das kommt mit der Zeit und viel Geduld, und in meinem Fall, irgendwann mit der Hundeschule. Kopf hoch und drüberstehen!!!
 
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Dogorama-Mitglied
22. Apr. 14:55
Es geht auch nicht alleine um die Jahre an Erfahrungen, sondern mit welchen Hunden du Erfahrungen gemacht hast. Mein Vater hatte schon immer PS gemacht für Auslandshunde und dadurch hab ich viel gelernt und hab seit 3 Jahren auch meinen eigenen Auslandshund, der mit vielen und aggressiven Baustellen herkam und gewisse Dinge bekommt man manchmal auch einfach nicht mehr hin. 3 Jahre Misshandlung kann ich ihm auch nicht nehmen zum beispiel. Für andere bin ich dann die böse, wenn er zeigt, dass er jemanden nicht mag, dabei ist das ganz normale Hundesprache, dass geht mir ziemlich überall vorbei. Weil ganz ehrlich einen kleinen Welpe ohne Vorgeschichte, bekommt jeder hin, mit etwas Ahnung und Verstand, oft versauen diese Leute ihren Hund selbst, aber mit Hunden die Vorgeschichten haben, ist das nicht so einfach und das kapieren viele Leute nicht. Mach dir darüber absolut keinen Kopf und genieße die Zeit mit deinem Hund :)
Hut ab für dass Du Dir das zur Aufgabe gemacht hast 👍
Leider bekommt "das mit dem Welpen" ja eben nicht jeder hin... Sonst gäbe es ja nicht so viel Hunde mit Baustellen und in den Tierheimen... Die waren ja mal Welpen 😣... Wir haben hier ja auch genug Hunde die in Tierheimen versauern weil sie total verkorkst sind... Da brauchst Du nicht extra einen "Auslandstierschutzhund" um ein gutes Beispiel zu finden.