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Herbert
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zuletzt 18. Sept.

Agressive Gegenreaktionen trotz Unterwürfigkeit

Hätte mal eine Frage zur Verhaltenspsychologie zwischen Hunden. Meine Hündin Balou ist jetzt genau 1 Jahr alt. Sie war von Anfang an sehr unterwürfig und sensibel. Als Welpe hat sie sich zwar mit übergrosser Freude jedem Hund aufgedrängt, aber auch mit Rückenlage und Bauch zeigen. Selbst beim spielen hat sie immer wieder spitze Angstschreie los gelassen. Jetzt stürmt sie immer noch auf jeden Hund mit heftig wedelnden Schwanz und Unterwerfung (klein machen) zu. Beim Fangmichdoch spielen ist sie extrem schnell und wendig, was dazu führt das viele Hunde da nicht mitkommen. Meistens beende ich dann dieses Spiel durch weitergehen und Rückruf. Was auch blitzartig funktioniert. Auch habe ich das Gefühl, dass sie dann ganz dankbar ist, so aus dieser Nummer wieder rauszukommen. Es gibt aber immer wieder Hunde, die auf diese Unterwürfigkeit und das schnelle Fangmich auf einmal hochagressiv reagieren - wo selbst ihre Besitzer mit dieser Reaktion sehr überrascht sind. Bei Balou hinterlässt dass aber keinerlei Reaktion, sie tut so als wäre alles normal. Jetzt meine Frage: Kann man mir einen Tipp geben, warum bei Unterwürfigkeit (Rangordnung ist geklärt), dann doch agressives Verhalten ausgelöst werden kann? Muss ich den Kontakt zu anderen Hunden und möglichen Spielkameraden unterbinden - was ich sehr schade finden würde. Aber beim letzten Vorfall, war die Hündin schon am Ohr bzw. an der Gurgel bei Balou und bereit zum zubeissen.
 
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Karin
16. Sept. 18:42
Hallo, nach deiner Beschreibung sehe ich deine Hündin als eher unsicher und überfordert an.
Das wedeln vor Freude wird eher ein fideln aus Unsicherheit sein. Das auf Hunde zustürmen mögen die Hunde nur seeehr selten und ich würde es unterbinden. Grundsätzlich ist es für jeden Hund gut zu erlernen sich auch mal zurückzunehmen , erstmal bei Begegnungen an der Leine zu bleiben. Sie würde sehr viel lernen wenn du dich mit einem anderen Hund treffen könntest, gezielt gemeinsam spazieren gehst, sie kontrolliert in den Freilauf lässt und sie so erstmal das 1x1 lernen kann. Ich befürchte wenn du das so weiter laufen lässt bekommt sie mal dermaßen ne Ansage die dann auch eskalieren könnte .
 
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Herbert
16. Sept. 18:44
Fűr einen einjährigen Hund, einen Laufhund noch dazu, finde ich persönlich den Umfang zu gering.. 5 bis 7 km solltest du schon täglich laufen... kannst ja auch Pausen machen.. 😉 Ich bin mit meinem einjährigen Pflegi täglich mindestens 1 Stunde unterwegs. Dazwischen auch mal 1 oder 2 Tage, wo wir nur um den Block gehen...
Ich gehe mit Balou auch mindestens 1 bis 1 1/2 Stunden und 6 - 10 km täglich. Zuhause ist sie dann auch total entspannt und schläft oder liegt auf den Rücken mit breit abgestreckten Hinterläufen. Mehr Entspannung ist glaube ich nicht möglich - was ja beweist das ihr Auslauf ausreichend ist.
 
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Lilian
16. Sept. 18:45
Vielleicht wäre es gut sie nicht un diese massive Unterwürfigkeit gehn zu lassen. Wenn die Vizsls Hündin die ich betreue sich unterwürfig hinschmeisst und alle Hunde über ihr rumwuseln rufe ich sie da raus. Sie soll im Umgang auf Augenhöhe bleiben. Unterwürfigkeit macht Sinn wenn der andere aggressiv ist oder auf sie los geht. Vielleicht provoziert ja Unterwürfigkeit ohne dass es einen Grund gibt auch Aggression. Oder sie spürt eine Aggression aber wenn es bei fast jedem Hund ist eher unwahrscheinlich. Menschen werden ja selbst auch oft latent aggressiv wenn jemand sehr unterwürfig ist.
 
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Cindy
16. Sept. 18:46
Das ist. Käse.. diese Theorien gehen auf eine Studie zurűck, wo man Hunde tierquälerisch in viel zu kleinen Käfigen gehalten hat. Lies dazu mal die Stellungnahme dazu von Tierarzt Rűckert.🙂 Außerdem schűtzt nichts so gut die Gelenke wie eine gut aufgebaute Muskulatur! Junghunde in Watte zu packen, ist im Gegenteil schädlich, auch psychisch. Die műssen sich bewegen!!!
Ja gut aber zwischen bewegen und Fahrrad fahren ist gibt es ja noch Unterschiede....
 
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Herbert
16. Sept. 18:47
Hallo, nach deiner Beschreibung sehe ich deine Hündin als eher unsicher und überfordert an. Das wedeln vor Freude wird eher ein fideln aus Unsicherheit sein. Das auf Hunde zustürmen mögen die Hunde nur seeehr selten und ich würde es unterbinden. Grundsätzlich ist es für jeden Hund gut zu erlernen sich auch mal zurückzunehmen , erstmal bei Begegnungen an der Leine zu bleiben. Sie würde sehr viel lernen wenn du dich mit einem anderen Hund treffen könntest, gezielt gemeinsam spazieren gehst, sie kontrolliert in den Freilauf lässt und sie so erstmal das 1x1 lernen kann. Ich befürchte wenn du das so weiter laufen lässt bekommt sie mal dermaßen ne Ansage die dann auch eskalieren könnte .
Das sehe ich nun auch so. Ich versuchs jetzt mal mit Erziehung. Also lasse sie nicht mehr einfach ihr Ritual zur Spielaufforderung so weiter durchführen. Bisher hatte ich die Einstellung “lass das mal die Hunde unter sich klären”, aber jetzt ist schon 1 Jahr und sollte auch gute Manieren lernen. Sie ist ja extrem lernbereit und folgsam!!! Also helfe ich ihr bei der Weiterentwicklung.
 
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Herbert
16. Sept. 18:50
Vielleicht wäre es gut sie nicht un diese massive Unterwürfigkeit gehn zu lassen. Wenn die Vizsls Hündin die ich betreue sich unterwürfig hinschmeisst und alle Hunde über ihr rumwuseln rufe ich sie da raus. Sie soll im Umgang auf Augenhöhe bleiben. Unterwürfigkeit macht Sinn wenn der andere aggressiv ist oder auf sie los geht. Vielleicht provoziert ja Unterwürfigkeit ohne dass es einen Grund gibt auch Aggression. Oder sie spürt eine Aggression aber wenn es bei fast jedem Hund ist eher unwahrscheinlich. Menschen werden ja selbst auch oft latent aggressiv wenn jemand sehr unterwürfig ist.
Guter Hinweis. Danke! Werde da auch entsprechende Erziehung einbringen. Bisher dachte ich immer “lass dass die Hunde selbst ausmachen”.
 
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Dogorama-Mitglied
16. Sept. 19:02
Ja gut aber zwischen bewegen und Fahrrad fahren ist gibt es ja noch Unterschiede....
Nein, beim Fahrradfahren läuft der Hund gleichmäßig. Das trainiert die Muskulatur (sofern man den Hund nicht nur traben lässt..)
Komm gerne in meinen Radfahrthread..
Hier sprengen wir durch unsere Nebendiskussion eher diesen Thread..
 
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Dogorama-Mitglied
16. Sept. 19:05
Das sehe ich nun auch so. Ich versuchs jetzt mal mit Erziehung. Also lasse sie nicht mehr einfach ihr Ritual zur Spielaufforderung so weiter durchführen. Bisher hatte ich die Einstellung “lass das mal die Hunde unter sich klären”, aber jetzt ist schon 1 Jahr und sollte auch gute Manieren lernen. Sie ist ja extrem lernbereit und folgsam!!! Also helfe ich ihr bei der Weiterentwicklung.
Aber mach das, indem du immer ihre Entspannung belohnst..., erst dann freigeben.. Nicht verhindern, sondern geistige Grundhaltung verändern, verstehst du? 🙂
 
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Franziska
16. Sept. 19:07
Ich kann die Situation aus dem Text leider gar nicht einschätzen.
Ist es aktive Demut? Ist es eine Spielaufforderung? Ist es ein beschwichtigendes Verhalten? Bretert dein Hund den den Raum des anderen Hund rein? Was sind die Signale die vorher von beiden Hunden gezeigt werden, usw.
Hier würde denke nur ein Video weiterhelfen.😊
 
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Herbert
16. Sept. 19:23
Aber mach das, indem du immer ihre Entspannung belohnst..., erst dann freigeben.. Nicht verhindern, sondern geistige Grundhaltung verändern, verstehst du? 🙂
Da mir schon am Anfang unserer Beziehung aufgefallen ist, dass sie extrem sensibel ist, habe ich nur mit Belohnungen und sehr ruhigem verhalten sie erzogen. Das funktioniert auch sehr gut. Sie ist sehr darauf bedacht es richtig zu machen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Erziehungsinhalte die wohl ihre Mutter ihr nicht geben konnte - noch nachholen können. Bin ja im Hundeverein, dort kann ich das dann beibringen.