Ich finde es auch wichtig, dass Hundehalter zwischen Spielen und Fiddeln unterscheiden lernen. Aber deshalb Kontakte zu vermeiden finde ich falsch.
Fiddeln ist eine Ausweichstrategie. Wenn ein Hund dominant auftritt und der andere Hund unterwürfiges Meideverhalten zeigt, gibt es ja auch keinen Grund, die Begegnung zu vermeiden. Die Hunde regeln die Situation erfolgreich selbst, warum also vermeiden?
Wenn ein Hund bedrängt wird und nicht ausweichen kann, würde ich ihm da raus helfen, unabhängig davon, ob er fiddelt oder seine Hilflosigkeit anders zeigt.
Übrigens habe ich mit Yoshi auch einen Hund, der mit fremden Hunden spielt. Das wird nicht immer erwidert, dann gibt er auf. Aber fiddeln sehe ich ihn nur bei Menschen.
Na ja, Kontakte vermeiden, bei denen man schon ahnen kann, dass sie schief gehen, finde ich eigentlich gar nicht verkehrt.
Am Ende zählt ja nicht die Quantität, sondern die Qualität ;-) Wir haben lieber wenige gute Kontakte, statt viele semi-gute mit einigen guten und einigen schlechten.
Fiddeln ist ja eine Reaktion auf eine (vermeintliche) Bedrohung, um zu deeskalieren und sich selbst als 'harmlos' darzustellen. Hunde, die zunächst versuchen mit Fiddeln einer Begegnung auszuweichen, können bei Misserfolg die Strategie wechseln und zum Beispiel fliehen oder angreifen. Situativ und abhängig vom Hund betrachtet kann es also schon nachteilig sein, Hunde in Begebenheiten zu bringen, denen sie nicht gewachsen sind.
Wenn ich sehe, dass ein fremder Hund Meideverhalten zeigt, dann bin ich übrigens auch so nett und gehe mit meiner woanders hin. Denn dieser möchte das ja so nicht, wieso ihn also nötigen?
Begegnungen kann man auch an die Bedürfnisse der Hunde anpassen, indem man zum Beispiel erst einmal eine Weile parallel läuft oder hin und wieder weg (alles den Hunden angepasst) oder nachschnüffeln lässt... Da gibt es viele Möglichkeiten, die Hunden angenehmer sind, als dieses häufig betriebene Aufeinanderzugehen und stehen bleiben.