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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 29. Okt.

Aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen.

Hallo liebe Community, meine Hündin (ca. 7 Jahre) verhält sich immer mal wieder aggressiv gegenüber Artgenossen. Sie geht nach vorne und schnappt, gebissen hat sie bis jetzt noch nicht. Ich habe sie vor drei Jahren aus dem Tierheim adoptiert und über ihre Vorgeschichte weiß ich leider überhaupt nichts. Wir haben mittlerweile schon so viel ausprobiert aber leider hat keine Trainingsmethode nachhaltig geholfen. Über ein Markersignal+Lekerli lässt sie sich noch am besten regulieren. Leider tappe ich aber immer noch im Dunkeln was bei ihr der Trigger bzw. die Ursache ist… Das merkwürdige ist, das sie das angespannte/aggressive Verhalten grundsätzlich immer bei Hundebegegnungen zeigt, sobald der andere Hund ihr aber sympathisch ist oder nicht auf ihr Verhalten eingeht, möchte sie meistens sofort spielen. Ich würde gerne verstehen, warum sie meint, erst so aggressiv agieren zu müssen bzw. bin ich immer offen für konstruktive Ratschläge. Aktuell gewöhne ich sie an einen Maulkorb, um mehr Sicherheit zu haben. Nur leider wird das Problem dadurch auch nicht gelöst… Evtl. hat jemand eine ähnliche Problematik? Danke für euer Rückmeldungen 😊
 
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Selina
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26. Okt. 23:35
Ich finde gut, dass Andreas das Spiel in Ausführungszeichen gesetzt hat ;-) Einander fremde Hunde spielen für gewöhnlich nicht miteinander. Schau dir mal das Thema Fiddeln genauer an, da kannst du vielleicht noch ein wenig was lernen: https://sprichhund.de/4fs-fiddle-about/ All die Verhaltensweisen, die du beschreibst, lassen vermuten, dass deine Hündin keinen Kontakt zu (ihr fremden) Artgenossen wünscht bzw. dieser zu unangenehm von statten geht. Das ist übrigens keine Seltenheit, denn Menschen tendieren dazu Hundebegegnungen möglichst unangenehm für Hunde anzugehen (frontale Annäherung, schnelles Aufeinandertreffen, an einem Ort verharren, Lautäußerungen, Hunden nicht ausreichend Ausweichmöglichkeiten bieten etc.). Wie gut bist du denn im Bilde, was hündische Kommunikation betrifft? Ich hänge dir mal noch die Eskalationsleiter an, denn die finde ich für solche Einschätzungen (ganz grob) super hilfreich :)
Ich widerspreche Dir nur sehr ungern weil deine Beiträge immer super sind aber diesmal muss ich das leider. Das stimmt nämlich so nicht, ich kenne einige fremde Hunde die gerne mit anderen fremden spielen und Evoli gehört dazu. Ich finde es wichtig über Fiddeln aufzuklären, weil ich denke, dass einige das gar nicht kennen, aber das zu pauschalisieren "fremde Hunde nie miteinander spielen" ist auch einfach eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen kann... sorry...🙈
 
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Andreas
26. Okt. 23:20
Ursachenforschung dürfte schwierig werden, bei 4 Jahren unbekannte Vorgeschichte … Spielt angeleint/unangeleint eine Rolle? Geschlecht des anderen Hundes? Größe/Rasse/Farbe (Hunde können durchaus Aversionen entwickeln, wenn sie mit einem bestimmten Hund schlechte Erfahrungen gemacht haben, diese auf äußere Ähnlichkeit projizieren)? Es ist ja durchaus anzunehmen, dass Liese Raum und Ressourcen verteidigen musste, und mit dem schnappen muss gar keine finale Beißabsicht verfolgt werden, sondern eine Warnung. Ist das schnappen nur bei Erstkontakten zu beobachten, oder auch bei Hunden, die sie schon kennt? Passiert das nur einmalig bei der Kontaktaufnahme oder auch während des „Spiels“? Sind die Sinne gesund (sehen, hören, riechen), sprich kann sie den Gegenüber (rechtzeitig) ausreichend wahrnehmen/abschätzen? Wie sicher/souverän ist deine Hündin insgesamt, auch und gerade in unbekannten Situationen? Vor einer „Therapie“ würde ich sorgfältig nach Gesetzmäßigkeiten/Auslösern fahnden. Für deinen Hund macht sein Verhalten sicher Sinn, fragt sich nur welchen … Sorry, sind nur Fragen, aber es macht schon einen Unterschied, ob sie angstmotiviert oder dominant-aggressiv ist …
 
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Sonja
26. Okt. 23:27
Es kann sein, dass sie die Erfahrung gemacht hat, dass Angriff als Abschreckung erfolgreich ist. Und vielleicht ist das nur notwendig, wenn sie den anderen Hund nicht gut einschätzen kann, oder wenn sie ihn bedrohlich findet. Um das genauer zu interpretieren, müsste man aber die Körpersprache bei der gesamten Hundebegegnung analysieren.
 
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Steffi
26. Okt. 23:32
Ich finde gut, dass Andreas das Spiel in Ausführungszeichen gesetzt hat ;-) Einander fremde Hunde spielen für gewöhnlich nicht miteinander. Schau dir mal das Thema Fiddeln genauer an, da kannst du vielleicht noch ein wenig was lernen: https://sprichhund.de/4fs-fiddle-about/ All die Verhaltensweisen, die du beschreibst, lassen vermuten, dass deine Hündin keinen Kontakt zu (ihr fremden) Artgenossen wünscht bzw. dieser zu unangenehm von statten geht. Das ist übrigens keine Seltenheit, denn Menschen tendieren dazu Hundebegegnungen möglichst unangenehm für Hunde anzugehen (frontale Annäherung, schnelles Aufeinandertreffen, an einem Ort verharren, Lautäußerungen, Hunden nicht ausreichend Ausweichmöglichkeiten bieten etc.). Wie gut bist du denn im Bilde, was hündische Kommunikation betrifft? Ich hänge dir mal noch die Eskalationsleiter an, denn die finde ich für solche Einschätzungen (ganz grob) super hilfreich :)
 
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Selina
26. Okt. 23:35
Ich finde gut, dass Andreas das Spiel in Ausführungszeichen gesetzt hat ;-) Einander fremde Hunde spielen für gewöhnlich nicht miteinander. Schau dir mal das Thema Fiddeln genauer an, da kannst du vielleicht noch ein wenig was lernen: https://sprichhund.de/4fs-fiddle-about/ All die Verhaltensweisen, die du beschreibst, lassen vermuten, dass deine Hündin keinen Kontakt zu (ihr fremden) Artgenossen wünscht bzw. dieser zu unangenehm von statten geht. Das ist übrigens keine Seltenheit, denn Menschen tendieren dazu Hundebegegnungen möglichst unangenehm für Hunde anzugehen (frontale Annäherung, schnelles Aufeinandertreffen, an einem Ort verharren, Lautäußerungen, Hunden nicht ausreichend Ausweichmöglichkeiten bieten etc.). Wie gut bist du denn im Bilde, was hündische Kommunikation betrifft? Ich hänge dir mal noch die Eskalationsleiter an, denn die finde ich für solche Einschätzungen (ganz grob) super hilfreich :)
Ich widerspreche Dir nur sehr ungern weil deine Beiträge immer super sind aber diesmal muss ich das leider. Das stimmt nämlich so nicht, ich kenne einige fremde Hunde die gerne mit anderen fremden spielen und Evoli gehört dazu. Ich finde es wichtig über Fiddeln aufzuklären, weil ich denke, dass einige das gar nicht kennen, aber das zu pauschalisieren "fremde Hunde nie miteinander spielen" ist auch einfach eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen kann... sorry...🙈
 
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Steffi
26. Okt. 23:36
Ich widerspreche Dir nur sehr ungern weil deine Beiträge immer super sind aber diesmal muss ich das leider. Das stimmt nämlich so nicht, ich kenne einige fremde Hunde die gerne mit anderen fremden spielen und Evoli gehört dazu. Ich finde es wichtig über Fiddeln aufzuklären, weil ich denke, dass einige das gar nicht kennen, aber das zu pauschalisieren "fremde Hunde nie miteinander spielen" ist auch einfach eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen kann... sorry...🙈
Selina, ich habe doch geschrieben, "für gewöhnlich" ;-)
 
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Selina
26. Okt. 23:37
Selina, ich habe doch geschrieben, "für gewöhnlich" ;-)
Das klingt aber so als würde ein Hund, der mit Fremden spielt, eine totale Ausnahme sein...🙈
 
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Selina
26. Okt. 23:39
Und ich meine das jetzt echt nicht böse, du hast so viel Ahnung, dass ich da selbst noch echt viel davon lerne. Und auch ich habe hinterfragt ob das jedes Mal spielen ist oder vielleicht doch Fiddeln und habe genauer auf Evoli geachtet aber kann wirklich sagen dass es spielen ist.
 
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Steffi
26. Okt. 23:40
Das klingt aber so als würde ein Hund, der mit Fremden spielt, eine totale Ausnahme sein...🙈
Ja, das ist eine Seltenheit. Aber vielleicht ist in dem Zusammenhang die Definition von Spiel auch bedeutend. Ich habe oft das Gefühl, dass das ein wenig missverstanden wird, denn ich beziehe mich da stets auf ein ausgeglichenes Spiel, an dem alle Beteiligten Freude haben. Es gibt natürlich auch Spiel, bei dem ein Hund mehr profitiert, als der andere oder Spiel, das kippt oder Fiddeln das zu Spiel wird etc.pp. ;-) https://sprichhund.de/nettes-spiel/
 
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Selina
26. Okt. 23:46
Ja, das ist eine Seltenheit. Aber vielleicht ist in dem Zusammenhang die Definition von Spiel auch bedeutend. Ich habe oft das Gefühl, dass das ein wenig missverstanden wird, denn ich beziehe mich da stets auf ein ausgeglichenes Spiel, an dem alle Beteiligten Freude haben. Es gibt natürlich auch Spiel, bei dem ein Hund mehr profitiert, als der andere oder Spiel, das kippt oder Fiddeln das zu Spiel wird etc.pp. ;-) https://sprichhund.de/nettes-spiel/
Nee da bin ich ganz bei dir, ein Spiel ist immer ausgeglichen, hat Pausen, jeder ist mal überlegen und unterlegen und oft gibt es ein Spielgesicht. Zwischendrin wird gemeinsam an den gleichen Stellen geschnüffelt oder auch mal kurz gebuddelt und dann geht es eine Runde weiter. Ich wusste nicht, dass das so eine Seltenheit ist. Ab welchem Alter würdest du sagen dreht sich das? Weil Welpen spielen ja noch generell viel, Junghunde testen dann langsam mal Grenzen aus, ab wann sagst du spielen Hunde nicht mehr und es wird oft zu Fiddeln? Vielleicht sollten wir da einen extra Thread aufmachen. Ich finde das gerade hoch interessant und würde gerne mehr darüber wissen und diskutieren😅
 
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Steffi
26. Okt. 23:46
Und ich meine das jetzt echt nicht böse, du hast so viel Ahnung, dass ich da selbst noch echt viel davon lerne. Und auch ich habe hinterfragt ob das jedes Mal spielen ist oder vielleicht doch Fiddeln und habe genauer auf Evoli geachtet aber kann wirklich sagen dass es spielen ist.
Ich hoffe immer, dass die Menschen ihre Hunde am besten kennen und auch besser einschätzen können, als andere :) Heißt, wenn du stets das Gefühl hast, dass deine Evoli happy damit ist und die anderen Hunde ebenso, dann kannst du deinem Gefühl doch sicher trauen. Solltest du unsicher sein, so ist es gut nochmal genau zu schauen oder auch gemeinsam mit anderen zu überprüfen ob dem Gefühl getraut werden kann. Ich dachte auch seeehr lange, Yukina würde mit fremden Hunden spielen, bis ich mich ausführlich mit dem Thema Fiddeln auseinander gesetzt habe, viele Videos gemacht und analysiert habe und zum Schluss gekommen bin, dass Yukina in den meisten Fällen einfach völlig überfordert war. Zwar oft auch von einer freudigen Erregungslage begleitet, doch am Ende stets zum Ungunsten mindestens eines Tieres (das oft auch sie war)... Heute verzichte ich auf alle Begegnungen, bei denen sie nicht von vornherein locker bleibt und auch freudig Interesse verkündet, welches von einer gewissen Ruhe begleitet wird. Sie ist mir sehr dankbar dafür, dass wir so viele Kontakte mittlerweile meiden, denn sie ist danach immer richtig erleichtert ^^