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Jana
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Anzahl der Antworten 54
zuletzt 20. Feb.

Aggressionen gegenüber Ersthündin

Liebe Community, Ich bin echt ein bisschen verzweifelt. Wir haben uns vor knapp einem Jahr Gioia, eine Mischlingshündin aus Bosnien, in unser bestehendes Rudel geholt (kastrierte Hündin + intakter Rüde). Es ist alles gut gelaufen, die Zusammenführung hat super geklappt. Phoebe, die erste Hündin, hat ihre Position klar verteidigt und ihr auch mal die Zündung eingestellt. Sie hat ihr gezeigt, wo ihr Platz im Rudel ist. Nun ist Gioia vorgestern so brutal auf Phoebe los gegangen. Hat sie komplett verbissen und sich richtig festgebissen. Nicht ins Genick oder die Ohren. Direkt in die Kehle! Das war das Schlimmste, was ich in meinem Leben je gesehen hab! Wir haben sie dann auseinander genommen, logischerweise. Heute wollte sie wieder auf Phoebe los. Ey reicht mittlerweile, wenn ich mit ihr zur Türe rein komme. Keine zwei Sekunden und Gioia will auf sie los! Mir gehts jetzt nicht primär um Tipps, sondern eher darum, zu klären, ob jemand vielleicht das Gleiche durchhat und wie sich das entwickelt hat! Wir haben einen Termin mit einer Verhaltenspsychologin und sind auch fürs Training angemeldet. Liebe Grüße
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 14:11
Ich habe dafür jetzt keine Quelle, aber soweit ich weiß leben Hunde seit ihrer Domestizierung nicht mehr in Rudeln, sondern in losen Verbänden (zumindest als Straßenhunde). Rudel gibt es bei Wölfen, als Familienverbund, mit Vater Mutter und Nachkommen. Da Hunde keine Jäger sind, sondern lange vom Abfall menschlicher Siedlungen gelebt haben, brauchen sie den engen Familienverbund nicht mehr um Großwild zu jagen, sondern sind leben in losen Gruppen ohne Hierarchien "nebeneinander". Deshalb kann Mehrhundehaltung durchaus schwierig sein, wenn sich die Hunde nicht mögen und sich nicht aus dem Weg gegen können. Ich drück euch die Daumen, dass sich die Lage wieder entspannt!
Meine Rudel lebten gar nie ohne Hierarchie nebenher!
Und auch das jetzige Rudel ist durch die Junghündin derzeit in einer Neustruktur die ich als Hundehalter sehr genau beobachten muss und konsequent eingreife wenn die Junghündin meint den bigboss raus zu hängen.
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 14:30
Ich habe dafür jetzt keine Quelle, aber soweit ich weiß leben Hunde seit ihrer Domestizierung nicht mehr in Rudeln, sondern in losen Verbänden (zumindest als Straßenhunde). Rudel gibt es bei Wölfen, als Familienverbund, mit Vater Mutter und Nachkommen. Da Hunde keine Jäger sind, sondern lange vom Abfall menschlicher Siedlungen gelebt haben, brauchen sie den engen Familienverbund nicht mehr um Großwild zu jagen, sondern sind leben in losen Gruppen ohne Hierarchien "nebeneinander". Deshalb kann Mehrhundehaltung durchaus schwierig sein, wenn sich die Hunde nicht mögen und sich nicht aus dem Weg gegen können. Ich drück euch die Daumen, dass sich die Lage wieder entspannt!
Gut erklärt. Aber sue haben trotzdem ne art Hackordnung.

Der größte arsch setzt sich durch. XD

Das passt uns Menschen freilich nicht.
Hunden übrigens auch nicht.

Bei uns haben sie nicht die Möglichkeit abzuhauen, wenn sie drangsaliert werden.

Sie müssen sich also arrangieren oder verteidigen.

Also scheppert es,wenn zu viel Frust aufkommt und der Mensch nicht in der Lage ist, die gute Stimmung in der Gruppe zu halten.

Hunde sind opportonisten und bleiben freiwillig bei dem, von dem sie am meisten haben.

Rudel hast du gut erklärt, das gibt es bei Hunden in der Form nicht.
Es gibt freundschaften und lose Gruppen, die sich gern mal zusammenhorten.

Bei diversen Ressourcen ist dann aber jeder sich selbst der nächste.
Einen Hund der nem anderen Hund freiwillig sein essen schenkt, wird es nicht gros geben, außer er ist satt und das futter ihm nix wert.
In nem Rudel sind alle Tiere verwandt und bestehen aus eltern und jungtieren.
Das hat man in dr Hundehaltung quasi auch fast nie, auser bri zuchten.

Hunde verlassen ihre Welpen auch nach wenigen wochen, während z.b. wölfe sogar noch ne ganze weile im familienvetnabd leben und den nächsten navhwuchs mit betreuen.

Hunde sind weder Wölfe noch Rudeltiere.

ABER sue sind Anpassungsfähig und auf ein soziales miteinander sekektiert.
Weshalb es oft ganz gut klappt ;)
Wären Hunde Rudeltiere, würden se sehr wahrscheinlich auch jeden Eindringling versuchen zu töten.
Is schon ganz gut so xD das die keine sind -hüstel-
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 14:33
Ich habe dafür jetzt keine Quelle, aber soweit ich weiß leben Hunde seit ihrer Domestizierung nicht mehr in Rudeln, sondern in losen Verbänden (zumindest als Straßenhunde). Rudel gibt es bei Wölfen, als Familienverbund, mit Vater Mutter und Nachkommen. Da Hunde keine Jäger sind, sondern lange vom Abfall menschlicher Siedlungen gelebt haben, brauchen sie den engen Familienverbund nicht mehr um Großwild zu jagen, sondern sind leben in losen Gruppen ohne Hierarchien "nebeneinander". Deshalb kann Mehrhundehaltung durchaus schwierig sein, wenn sich die Hunde nicht mögen und sich nicht aus dem Weg gegen können. Ich drück euch die Daumen, dass sich die Lage wieder entspannt!
Wieder was dazugelernt. Danke ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 14:33
Gut erklärt. Aber sue haben trotzdem ne art Hackordnung. Der größte arsch setzt sich durch. XD Das passt uns Menschen freilich nicht. Hunden übrigens auch nicht. Bei uns haben sie nicht die Möglichkeit abzuhauen, wenn sie drangsaliert werden. Sie müssen sich also arrangieren oder verteidigen. Also scheppert es,wenn zu viel Frust aufkommt und der Mensch nicht in der Lage ist, die gute Stimmung in der Gruppe zu halten. Hunde sind opportonisten und bleiben freiwillig bei dem, von dem sie am meisten haben. Rudel hast du gut erklärt, das gibt es bei Hunden in der Form nicht. Es gibt freundschaften und lose Gruppen, die sich gern mal zusammenhorten. Bei diversen Ressourcen ist dann aber jeder sich selbst der nächste. Einen Hund der nem anderen Hund freiwillig sein essen schenkt, wird es nicht gros geben, außer er ist satt und das futter ihm nix wert. In nem Rudel sind alle Tiere verwandt und bestehen aus eltern und jungtieren. Das hat man in dr Hundehaltung quasi auch fast nie, auser bri zuchten. Hunde verlassen ihre Welpen auch nach wenigen wochen, während z.b. wölfe sogar noch ne ganze weile im familienvetnabd leben und den nächsten navhwuchs mit betreuen. Hunde sind weder Wölfe noch Rudeltiere. ABER sue sind Anpassungsfähig und auf ein soziales miteinander sekektiert. Weshalb es oft ganz gut klappt ;) Wären Hunde Rudeltiere, würden se sehr wahrscheinlich auch jeden Eindringling versuchen zu töten. Is schon ganz gut so xD das die keine sind -hüstel-
Danke ☺️
 
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Dogorama-Mitglied
17. Feb. 14:47
Danke ☺️
Gib dazu auch weit mehr.

Ich hatte ne freundin für mich auf ein Seminar von fachleuten geschickt zum Thema.
Es gibt zwar Hunderudel, aber eben nicht so, wie man ein Rudel defeniert. Hier bei uns in Haushalten sind es faktisch fast nie rudel. Auch der Mensch is kein "Rudel Führer". Ist einfach noch son altbackenes Ding. Wir sind eher ne Art "Elternteil".

Hunde leben je nach Ressourcen Angebot auch anders :)

Daher isses da gesamt auch nicht allzu pauschalisierbar.

Es ist einiges mit dem Wolf gemein, aber eben auch nicht alles.
:) Hunde sind in Bezug dessen uuultraspannend, aber so extrem individuell wie wir menschen auch ^^

Man kann regional auch andere Verhaltensweisen beobachten.

Es gibt wohl auch hunde die in gruppen von fähigen Tieren, gemeinsam größere beute schlagen. Leider noch nicht festgehalten aber es wird im blick behalten.

Gibt zum Thema Hunde auch nen Buch, was ich mir aber noch bestellen muss um das mal in ruhe nachzulesen.

"Streuner Hunde"ausm Kosmos Verlag.

Es gibt halt ganz viel spannendes.

Was aber extrem wichtig ist,auch straßenhunde haben ein anderes leben als die Hunde die bei uns leben ^^

Alles unterschiedlich :D und je mach Begebenheit angepasst halt.
Also wenn du da ne spannende Lektüre zum thema suchst. Kann sicher nicht Schaden.

Da stehen wohl spannende Beobachtungen drin.
 
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Sandra
17. Feb. 14:54
Jana, ich stelle mal eine vorsichtige Frage, ist nicht bös gemeint.
Bist du Chef/ Dominant genug?
Ich hatte in meinem Clan nie Probleme, selbst nicht mit weniger verträglichen fremden Hunden, die ich in der Urlaubsbetreuung hatte.
Ich hab das immer so erklärt, dass ich so sehr Chef bin, dass da kein leerer Raum ist, für den Hund sich stark machen könnte.
Aber ich stelle die Aussage gerne zur Diskussion, 100% sicher bin ich mir nicht.
 
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Sophia
17. Feb. 14:59
Gib dazu auch weit mehr. Ich hatte ne freundin für mich auf ein Seminar von fachleuten geschickt zum Thema. Es gibt zwar Hunderudel, aber eben nicht so, wie man ein Rudel defeniert. Hier bei uns in Haushalten sind es faktisch fast nie rudel. Auch der Mensch is kein "Rudel Führer". Ist einfach noch son altbackenes Ding. Wir sind eher ne Art "Elternteil". Hunde leben je nach Ressourcen Angebot auch anders :) Daher isses da gesamt auch nicht allzu pauschalisierbar. Es ist einiges mit dem Wolf gemein, aber eben auch nicht alles. :) Hunde sind in Bezug dessen uuultraspannend, aber so extrem individuell wie wir menschen auch ^^ Man kann regional auch andere Verhaltensweisen beobachten. Es gibt wohl auch hunde die in gruppen von fähigen Tieren, gemeinsam größere beute schlagen. Leider noch nicht festgehalten aber es wird im blick behalten. Gibt zum Thema Hunde auch nen Buch, was ich mir aber noch bestellen muss um das mal in ruhe nachzulesen. "Streuner Hunde"ausm Kosmos Verlag. Es gibt halt ganz viel spannendes. Was aber extrem wichtig ist,auch straßenhunde haben ein anderes leben als die Hunde die bei uns leben ^^ Alles unterschiedlich :D und je mach Begebenheit angepasst halt. Also wenn du da ne spannende Lektüre zum thema suchst. Kann sicher nicht Schaden. Da stehen wohl spannende Beobachtungen drin.
Ich glaube, Pizzahunde von Günther Bloch ist eins der besten Bücher dazu, aber das bekommt man inzwischen nur noch vergoldet 🙈 danke für den Buchtipp, dazu wollte ich mich schon immer mal tiefer einlesen...
 
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Jana
17. Feb. 15:06
Jana, ich stelle mal eine vorsichtige Frage, ist nicht bös gemeint. Bist du Chef/ Dominant genug? Ich hatte in meinem Clan nie Probleme, selbst nicht mit weniger verträglichen fremden Hunden, die ich in der Urlaubsbetreuung hatte. Ich hab das immer so erklärt, dass ich so sehr Chef bin, dass da kein leerer Raum ist, für den Hund sich stark machen könnte. Aber ich stelle die Aussage gerne zur Diskussion, 100% sicher bin ich mir nicht.
Das ist auch ein Problem ja. Ich hätte wahrscheinlich mehr Chef sein müssen, mehr eingreifen müssen und ihnen nicht so viel Raum für ihre Spielchen lassen dürfen.
 
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Anna
17. Feb. 15:08
Wie ist das wird der 1. Hund immer als erstes gestrichelt und bekommt als 1. Fressen ?
 
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Sandra
17. Feb. 15:16
Das ist auch ein Problem ja. Ich hätte wahrscheinlich mehr Chef sein müssen, mehr eingreifen müssen und ihnen nicht so viel Raum für ihre Spielchen lassen dürfen.
Und wenn du dann noch „schlechter“ drauf bist…
Stress Arbeit, Familie o.ä.
Andere Sorgen, halt irgendetwas was sich noch ein bisschen weniger präsent sein lässt…
Das reicht dann um es kippen zu lassen.