Ich bin nicht nur gerade ziemlich unglücklich damit, sondern von Anfang an 🙈.
Nur hatte ich Anfangs noch sehr große Hoffnung, dass wir das durch Training gut in den Griff bekommen können.
Durch bedürfnisorientiertes, kleinschrittiges Training durch positive Verstärkung.
Jetzt nach zwei Jahren muss ich aber feststellen, dass das nicht klappt, vor allem wenn das Bedürfnis in der bedürfnisorientierten Erziehung nicht dem entspricht, was man immer glaubt.
Ich habe ja auch lange geglaubt, er ist einfach zu erregt, zu unsicher, er kann einfach nicht anders oder ich biete ihm einfach noch nicht das Alternativerhalten, das für ihn wertvoller ist.
Was macht man aber wenn man feststellt, er ist nicht zu erregt, er ist gar nicht unsicher, er entscheidet sich aktiv dazu und kein Angebot ändert seine Meinung, egal wie toll und spaßig es ist.
Dann bleibt eigentlich nur "lass es, weil ich es sage".
Und das erfodert eine Rollenverteilung und Beziehung mit der sich einschließlich mir sehr viele Leute unwohl zu fühlen scheinen.
Vor allem weil sich diese Beziehung nicht auf eine Situation reduzieren lässt (zum Beispiel nur bei Hundebegegnungen), sondern 24/7 gelebt werden muss.
Ich verstehe dein 24/7 Problem und da ist was wahres dran obwohl ich es ein kleines bisschen anders sehe.
Weiter unten lass ich, der Hund sei angeblich gezüchtet um zu funktionieren.
Ich persönlich und meine Familie möchten gar keinen Hund, der einfach nur funkt und zu 109% ferngesteuert ist.
Du musst deinen Hund nicht von morgens bis abends bevormunden und rumkommandieren. Und du kannst durchaus gestatten, dass er nen eigenen Kopf hat und auch mal ohne Erlaubnis etwas tut.
Das einzige was 24/7 gelebt werden muss ist die Konsequenz. In dem Moment, wo du ihm du keine Ansage machst, ist das in Ordnung. Wenn du allerdings nur Ansage machst dann muss die auch gelten und im Zweifel durchgesetzt werden.
Das ist erzieherisch ein bisschen ein Eiertanz und auch anspruchsvoll. Wahrscheinlich ist es auch einfacher, wenn der Hund einfach GAR NICHTS darf, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Sowas wäre nicht mein Ding.
Dabei würde ich va auch im eigenen Verhalten klar unterscheiden zwischen einer Phase des Trainings, wo bestimmte Dinge zu etablieren sind und dem, was anschließend im angestrebten Alltagsverhalten passiert.
Das eine ist eben die Ausbildung in der darunter erstmal lernen muss und da sind andere Methoden gefragt und eventuell ist auch der Einsatz einer Hausleine mal sinnvoll für begrenzte Zeit. Außerdem eventuell ein paar kleine Tricks, im Alltag die dem Hund klar machen, dass er halt der Hund ist und du der Mensch. Und werden im Zweifel die Verantwortung trägt und bei Bedarf (!) sagt, wo es lang geht. Das klingt jetzt evtl härter als es gemeint ist, aber ich denke du erkennst den Punkt.
Hast du mal in Erwägung gezogen, ein paar Privatstunden zu nehmen bei dir zu Hause und bei euren Gassiwegen? Am besten löst man solche Probleme ursächlich UND AN DEM ORT, wo sie entstehen.
Das gibt es nicht geschenkt und mit nem 1000er musst du schon rechnen für ein 10er Ticket. Das kann Allerdings schon ausreichen und könnte dich um Quantensprünge vorwärts bringen, wenn der Trainer was taugt. Abgesehen von Hundetrainern gibt es übrigens auch Hundeverhaltenstherapeuten (Zusatzausbildung) , die auf genau sowas spezialisiert sind.