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Jörg
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 310
zuletzt 12. Juli

Aggression beim Hund.

Nur mal so für die Menschen die immer schreiben das es immer am Halter liegt wenn ein Hund Aggression zeigt. https://youtube.com/shorts/-ZKH5FgyxjE?si=-1TvRrOs3h6rjmCN Was sagt ihr dazu und welcher Meinung habt ihr zu dem Thema Agresion. Das ganze ist ein schwieriges Thema daher bitte bleibt freundlich.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 10:22
Naja ich sag mal so, zu jedem Lebewesen gehört Aggression dazu, denn es ist genetisch verankert und soll dem Lebewesen das Überleben sichern. Es wird nur eingesetzt, wenn ein Lebewesen sich bedroht fühlt oder eine Ressource sichern möchte. Sprich Wut oder Angst führen dazu. Natürlich ich das Potenzial der Aggression je nach Rasse individuell. Ich muss aber auch ehrlich gestehen, dass ich aggressive Hunde selten begegne. Wir hatten damals in der Tierpension einen Belgischen Schäferhund, der musste Nonstop einen Maulkorb tragen und nur eine Person konnte in den Zwinger. Ich denke aber, wenn es nicht gerade ein Hund aus einer dubiosen Zucht ist (aber selbst da wäre das Problem Menschengemacht) und der Hund keinen Hirntumor hat, löst die falsche Haltung und Erziehung ein erhöhtes Aggressionsverhalten aus.
Das ist absolut richtig! Du siehst kaum aggressive Hunde, weil die meisten Rassen hier (zum Glück) einfach keine Veranlagung für so etwas haben und viel tolerieren wie z.b bei einem belgischen Schäferhund oder verschiedenen Molossern. Bei einem normalen Labrador, Wiszla oder Malteser muss man schon sehr viel falsch machen und heraufbeschwören damit die wirklich problematisch werden, viele sind natürlich unerzogen aber mehr als Kommandos zu ignorieren oder Respektlosigkeiten passieren da halt nicht. Man muss sich ja nur mal anschauen wofür verschiedene Rassen gezüchtet wurden.
 
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Celine
11. Juli 10:31
Das ist absolut richtig! Du siehst kaum aggressive Hunde, weil die meisten Rassen hier (zum Glück) einfach keine Veranlagung für so etwas haben und viel tolerieren wie z.b bei einem belgischen Schäferhund oder verschiedenen Molossern. Bei einem normalen Labrador, Wiszla oder Malteser muss man schon sehr viel falsch machen und heraufbeschwören damit die wirklich problematisch werden, viele sind natürlich unerzogen aber mehr als Kommandos zu ignorieren oder Respektlosigkeiten passieren da halt nicht. Man muss sich ja nur mal anschauen wofür verschiedene Rassen gezüchtet wurden.
Jaa da bin ich ganz bei dir.
Viele Menschen sehen ja auch schon in Hunden „Aggression“, obwohl es einfach nur pöbelhaftes Verhalten ist.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 11:01
Jaa da bin ich ganz bei dir. Viele Menschen sehen ja auch schon in Hunden „Aggression“, obwohl es einfach nur pöbelhaftes Verhalten ist.
Das was viele unter "Aggression" wahrnehmen ist übrigens meistens Dominanzverhalten.
 
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Celine
11. Juli 11:31
Das was viele unter "Aggression" wahrnehmen ist übrigens meistens Dominanzverhalten.
Nicht einmal dominanz..es reicht schon Unsicherheit aus.
Scheinattacken, weil der andere Hund ein „nein, ich habe kein Bock auf dich“ ignoriert.
 
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Tom
11. Juli 11:33
Ich bin nicht nur gerade ziemlich unglücklich damit, sondern von Anfang an 🙈. Nur hatte ich Anfangs noch sehr große Hoffnung, dass wir das durch Training gut in den Griff bekommen können. Durch bedürfnisorientiertes, kleinschrittiges Training durch positive Verstärkung. Jetzt nach zwei Jahren muss ich aber feststellen, dass das nicht klappt, vor allem wenn das Bedürfnis in der bedürfnisorientierten Erziehung nicht dem entspricht, was man immer glaubt. Ich habe ja auch lange geglaubt, er ist einfach zu erregt, zu unsicher, er kann einfach nicht anders oder ich biete ihm einfach noch nicht das Alternativerhalten, das für ihn wertvoller ist. Was macht man aber wenn man feststellt, er ist nicht zu erregt, er ist gar nicht unsicher, er entscheidet sich aktiv dazu und kein Angebot ändert seine Meinung, egal wie toll und spaßig es ist. Dann bleibt eigentlich nur "lass es, weil ich es sage". Und das erfodert eine Rollenverteilung und Beziehung mit der sich einschließlich mir sehr viele Leute unwohl zu fühlen scheinen. Vor allem weil sich diese Beziehung nicht auf eine Situation reduzieren lässt (zum Beispiel nur bei Hundebegegnungen), sondern 24/7 gelebt werden muss.
Ich verstehe dein 24/7 Problem und da ist was wahres dran obwohl ich es ein kleines bisschen anders sehe.
Weiter unten lass ich, der Hund sei angeblich gezüchtet um zu funktionieren.
Ich persönlich und meine Familie möchten gar keinen Hund, der einfach nur funkt und zu 109% ferngesteuert ist.

Du musst deinen Hund nicht von morgens bis abends bevormunden und rumkommandieren. Und du kannst durchaus gestatten, dass er nen eigenen Kopf hat und auch mal ohne Erlaubnis etwas tut.

Das einzige was 24/7 gelebt werden muss ist die Konsequenz. In dem Moment, wo du ihm du keine Ansage machst, ist das in Ordnung. Wenn du allerdings nur Ansage machst dann muss die auch gelten und im Zweifel durchgesetzt werden.
Das ist erzieherisch ein bisschen ein Eiertanz und auch anspruchsvoll. Wahrscheinlich ist es auch einfacher, wenn der Hund einfach GAR NICHTS darf, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Sowas wäre nicht mein Ding.
Dabei würde ich va auch im eigenen Verhalten klar unterscheiden zwischen einer Phase des Trainings, wo bestimmte Dinge zu etablieren sind und dem, was anschließend im angestrebten Alltagsverhalten passiert.
Das eine ist eben die Ausbildung in der darunter erstmal lernen muss und da sind andere Methoden gefragt und eventuell ist auch der Einsatz einer Hausleine mal sinnvoll für begrenzte Zeit. Außerdem eventuell ein paar kleine Tricks, im Alltag die dem Hund klar machen, dass er halt der Hund ist und du der Mensch. Und werden im Zweifel die Verantwortung trägt und bei Bedarf (!) sagt, wo es lang geht. Das klingt jetzt evtl härter als es gemeint ist, aber ich denke du erkennst den Punkt.

Hast du mal in Erwägung gezogen, ein paar Privatstunden zu nehmen bei dir zu Hause und bei euren Gassiwegen? Am besten löst man solche Probleme ursächlich UND AN DEM ORT, wo sie entstehen.

Das gibt es nicht geschenkt und mit nem 1000er musst du schon rechnen für ein 10er Ticket. Das kann Allerdings schon ausreichen und könnte dich um Quantensprünge vorwärts bringen, wenn der Trainer was taugt. Abgesehen von Hundetrainern gibt es übrigens auch Hundeverhaltenstherapeuten (Zusatzausbildung) , die auf genau sowas spezialisiert sind.
 
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Julia 🐾Nero
11. Juli 16:43
Ich verstehe dein 24/7 Problem und da ist was wahres dran obwohl ich es ein kleines bisschen anders sehe. Weiter unten lass ich, der Hund sei angeblich gezüchtet um zu funktionieren. Ich persönlich und meine Familie möchten gar keinen Hund, der einfach nur funkt und zu 109% ferngesteuert ist. Du musst deinen Hund nicht von morgens bis abends bevormunden und rumkommandieren. Und du kannst durchaus gestatten, dass er nen eigenen Kopf hat und auch mal ohne Erlaubnis etwas tut. Das einzige was 24/7 gelebt werden muss ist die Konsequenz. In dem Moment, wo du ihm du keine Ansage machst, ist das in Ordnung. Wenn du allerdings nur Ansage machst dann muss die auch gelten und im Zweifel durchgesetzt werden. Das ist erzieherisch ein bisschen ein Eiertanz und auch anspruchsvoll. Wahrscheinlich ist es auch einfacher, wenn der Hund einfach GAR NICHTS darf, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen. Sowas wäre nicht mein Ding. Dabei würde ich va auch im eigenen Verhalten klar unterscheiden zwischen einer Phase des Trainings, wo bestimmte Dinge zu etablieren sind und dem, was anschließend im angestrebten Alltagsverhalten passiert. Das eine ist eben die Ausbildung in der darunter erstmal lernen muss und da sind andere Methoden gefragt und eventuell ist auch der Einsatz einer Hausleine mal sinnvoll für begrenzte Zeit. Außerdem eventuell ein paar kleine Tricks, im Alltag die dem Hund klar machen, dass er halt der Hund ist und du der Mensch. Und werden im Zweifel die Verantwortung trägt und bei Bedarf (!) sagt, wo es lang geht. Das klingt jetzt evtl härter als es gemeint ist, aber ich denke du erkennst den Punkt. Hast du mal in Erwägung gezogen, ein paar Privatstunden zu nehmen bei dir zu Hause und bei euren Gassiwegen? Am besten löst man solche Probleme ursächlich UND AN DEM ORT, wo sie entstehen. Das gibt es nicht geschenkt und mit nem 1000er musst du schon rechnen für ein 10er Ticket. Das kann Allerdings schon ausreichen und könnte dich um Quantensprünge vorwärts bringen, wenn der Trainer was taugt. Abgesehen von Hundetrainern gibt es übrigens auch Hundeverhaltenstherapeuten (Zusatzausbildung) , die auf genau sowas spezialisiert sind.
Mit 24/7 meinte ich die Art der Beziehung.
Die hat man oder man hat sie nicht. Bedeutet natürlich nicht, dass man konstant rumkommandiert und dem Hund jeden Schritt vorgibt.
Je besser die Beziehung definiert und etabliert ist, umso weniger muss eigentlich vorgegeben werden und schlussendlich nur noch situativ.
Sehr ähnlich zu dem was du geschrieben hast.

Ich hab das vor einigen Beiträgen schon erwähnt. Wir waren bei zwei Hundeschulen, 3 freiberuflichen Trainern, einem Zentrum für Verhaltenstherapie und 2 Hundesportvereinen. Darunter fielen auch Hausbesuche.

Beim Zusatz Verhaltenstherapeut muss man echt aufpassen. Der Begriff ist wie so vieles nicht geschützt und jeder Trainer kann sich nach 60 Minuten Online Seminar so nennen.

Das war in der ersten Schule der Fall.
Grundsätzlich gibt es zwei Lager bei den Trainern. Die einen sagen er ist unsicher, überfordert und schlecht sozialisiert (also Fokus auf Desensibiliserung und Sozialisierung). Gefährlich oder ungefährlich scheiden sich dann die Geister.
Die anderen sagen er ist dominant und ihm fehlt einfach Führung, Grenzen und Regeln (also Beziehungsarbeit).

Das Zentrum in dem wir waren hatte allerdings tatsächlich Expertise und Schwerpunkt auf diesem Gebiet. Da waren wir zur Anamnese, weil ich dachte Nero wäre vielleicht.. wie sage ich das nett.. "zurückgeblieben" oder special needs.
Die haben ihn aber nach 5 Stunden als sehr klar im Kopf, "normal/gesund" und ansprechbar diagnostiziert.
Jetzt im Nachhinein kann ich das gut auf der Baumann Skala als operant einordnen.

Ich habe schon einige 1000€ ausgegeben 🙈. Am Geld soll es nicht scheitern.
 
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Tom
11. Juli 17:58
Mit 24/7 meinte ich die Art der Beziehung. Die hat man oder man hat sie nicht. Bedeutet natürlich nicht, dass man konstant rumkommandiert und dem Hund jeden Schritt vorgibt. Je besser die Beziehung definiert und etabliert ist, umso weniger muss eigentlich vorgegeben werden und schlussendlich nur noch situativ. Sehr ähnlich zu dem was du geschrieben hast. Ich hab das vor einigen Beiträgen schon erwähnt. Wir waren bei zwei Hundeschulen, 3 freiberuflichen Trainern, einem Zentrum für Verhaltenstherapie und 2 Hundesportvereinen. Darunter fielen auch Hausbesuche. Beim Zusatz Verhaltenstherapeut muss man echt aufpassen. Der Begriff ist wie so vieles nicht geschützt und jeder Trainer kann sich nach 60 Minuten Online Seminar so nennen. Das war in der ersten Schule der Fall. Grundsätzlich gibt es zwei Lager bei den Trainern. Die einen sagen er ist unsicher, überfordert und schlecht sozialisiert (also Fokus auf Desensibiliserung und Sozialisierung). Gefährlich oder ungefährlich scheiden sich dann die Geister. Die anderen sagen er ist dominant und ihm fehlt einfach Führung, Grenzen und Regeln (also Beziehungsarbeit). Das Zentrum in dem wir waren hatte allerdings tatsächlich Expertise und Schwerpunkt auf diesem Gebiet. Da waren wir zur Anamnese, weil ich dachte Nero wäre vielleicht.. wie sage ich das nett.. "zurückgeblieben" oder special needs. Die haben ihn aber nach 5 Stunden als sehr klar im Kopf, "normal/gesund" und ansprechbar diagnostiziert. Jetzt im Nachhinein kann ich das gut auf der Baumann Skala als operant einordnen. Ich habe schon einige 1000€ ausgegeben 🙈. Am Geld soll es nicht scheitern.
Da gehe ich zu 100% mit.

Was ich sagen wollte ist, dass die Art der Beziehung zwischen dir und deinem Hund, die du anstrebst und die gut funktioniert, natürlich auch am Ende (!) auch 24/7 durchgehalten und gelebt werden kann und für keinen von euch problematisch sein sollte.

Der Weg dahin ist eventuell steinig und beinhaltet Dinge, die du wahrscheinlich dauerhaft nicht tun möchtest die aber zu LernZwecken wichtig sein können. Hausleine, Absperrungen oder ähnliches, was nicht schön ist, dem Hund aber wichtige Grenzen geben kann.

GUTE Leute und gute Trainer oder Verhaltenstherapeuten können dir dabei helfen. Aber wahrscheinlich nicht in der Hundeschule, sondern in eurem Fall nur im Einzelunterricht und bei euch zu Hause und im Alltag. indem sie euren Umgang miteinander beobachten, analysieren und gut verstehen. Und darauf basierend Tipps geben, die du dann am Ende aber selbst umsetzen musst.
Eine gut erzogenen Hund kann man nicht beim Trainer kaufen oder konsumieren.
Das muss man dann selber machen.

Du hast recht, Trainer oder Tier-Therapeut oder Ernährungsberater oder Tierheilpraktiker kann sich leider in Deutschland jeder nennen. Du auch ab morgen mit nem Gewerbeschein für 25€ und ohne jegliches Fachwissen.
Für den Human-Heilpraktiker braucht man in Deutschland immerhin wenigstens einen Hauptschulabschluss,
Für den Tier Heilpraktiker und sonstige Berufe nicht.
Ist staatlich nicht reguliert und überwacht. Deshalb musst du da selbst aufpassen, wer sein Honorar auch tatsächlich wert ist, sinnvolles Fachwissen hat und euch helfe könnte

Ich selbst habe 2018 mit über 40 Jahren Hundeerfahrung eine Hündin aus extrem schwierigem Hintergrund als angeblichen Problemhund adoptiert. Gegen meine Fam eigentlich, aber hat nach 4 Wochen gut funktioniert. Weil ich sie haben wollte und es mir zugetraut habe.
Da waren schon 3 Trainer dran, die das aus meiner Sicht einfach falsch angegangen sind. Deshalb problematischer Hund dann.

Habe 3 Jahre dran gearbeitet und danach war mir klar, dass ich eigentlich zufrieden bin, aber mit meinem eigenen Werkzeugkasten nicht mehr weiterkomme und ich DANN habe einen Trainer meines Vertrauens mit Einzelunterricht mal drüber schauen lassen. Was so läuft, wie er das sieht und was ich besser machen könnte.
Das war richtig spannend.

Wenn du die komplette Story möchtest, dann sag gerne Bescheid.
 
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Dogorama-Mitglied
11. Juli 18:38
Da gehe ich zu 100% mit. Was ich sagen wollte ist, dass die Art der Beziehung zwischen dir und deinem Hund, die du anstrebst und die gut funktioniert, natürlich auch am Ende (!) auch 24/7 durchgehalten und gelebt werden kann und für keinen von euch problematisch sein sollte. Der Weg dahin ist eventuell steinig und beinhaltet Dinge, die du wahrscheinlich dauerhaft nicht tun möchtest die aber zu LernZwecken wichtig sein können. Hausleine, Absperrungen oder ähnliches, was nicht schön ist, dem Hund aber wichtige Grenzen geben kann. GUTE Leute und gute Trainer oder Verhaltenstherapeuten können dir dabei helfen. Aber wahrscheinlich nicht in der Hundeschule, sondern in eurem Fall nur im Einzelunterricht und bei euch zu Hause und im Alltag. indem sie euren Umgang miteinander beobachten, analysieren und gut verstehen. Und darauf basierend Tipps geben, die du dann am Ende aber selbst umsetzen musst. Eine gut erzogenen Hund kann man nicht beim Trainer kaufen oder konsumieren. Das muss man dann selber machen. Du hast recht, Trainer oder Tier-Therapeut oder Ernährungsberater oder Tierheilpraktiker kann sich leider in Deutschland jeder nennen. Du auch ab morgen mit nem Gewerbeschein für 25€ und ohne jegliches Fachwissen. Für den Human-Heilpraktiker braucht man in Deutschland immerhin wenigstens einen Hauptschulabschluss, Für den Tier Heilpraktiker und sonstige Berufe nicht. Ist staatlich nicht reguliert und überwacht. Deshalb musst du da selbst aufpassen, wer sein Honorar auch tatsächlich wert ist, sinnvolles Fachwissen hat und euch helfe könnte Ich selbst habe 2018 mit über 40 Jahren Hundeerfahrung eine Hündin aus extrem schwierigem Hintergrund als angeblichen Problemhund adoptiert. Gegen meine Fam eigentlich, aber hat nach 4 Wochen gut funktioniert. Weil ich sie haben wollte und es mir zugetraut habe. Da waren schon 3 Trainer dran, die das aus meiner Sicht einfach falsch angegangen sind. Deshalb problematischer Hund dann. Habe 3 Jahre dran gearbeitet und danach war mir klar, dass ich eigentlich zufrieden bin, aber mit meinem eigenen Werkzeugkasten nicht mehr weiterkomme und ich DANN habe einen Trainer meines Vertrauens mit Einzelunterricht mal drüber schauen lassen. Was so läuft, wie er das sieht und was ich besser machen könnte. Das war richtig spannend. Wenn du die komplette Story möchtest, dann sag gerne Bescheid.
Also ich weiß ja nicht was ein Schulabschluss mit der Qualität eines Hundetrainers oder ähnlichen zu tun haben soll...und ich finde du übersiehst ein bisschen, dass man nicht alles lernen kann. Souveränität, Führung, Konsequenz, sind alles Dinge, die man entweder hat oder nicht. Die Theorie reich zu werden oder gesund und fit zu sein sind offene Bücher aber nur wenige erreichen es, weil die Praxis genauso wie beim Leben mit Hund einfach nochmal was anderes ist und charakterlich auch passen muss. Deswegen ist es auch so, dass ein Hund sich manchmal abrupt anders verhält in der Hand von zwei unterschiedlichen Menschen.
 
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Andreas
11. Juli 18:38
Ich kann mich noch gut an den Beitrag erinnern hier im Forum wo es um Listenhunde ging und fest behauptet wurde das nur die Halter schuld seien an dem Aggressionsverhalten ihrer Hunde, -so etwas wie zb Genetische Veranlagung gäbe es nicht- Zumindest wurde das von den meisten Listenhund Haltern in diesem Thread behauptet. Umso bemerkenswerter finde ich es jetzt das du anscheinend deine Meinung dazu etwas überdacht hast und mittlerweile in Betracht ziehst das nicht nur die Halter "schuld" sind. (Der Listenhund Thread war jetzt nur ein Beispiel für dieses Thema, damit möchte ich keine Grundsatz Diskussion darüber beginnen ob Listenhunde gefährlicher sind als andere Hunde.) Ich empfinde das Aggressionsverhalten bei Hunden als völlig natürlich , wir Menschen sind oft nicht anders , Aggression gehört genau so zur Kommunikation wie viele andere Verhaltensweisen und sollte nicht unterdrückt werden , dass könnte sonnst für noch mehr Frust sorgen , wichtig ist wie man als Halter damit umgeht um das Aggressionsverhalten in kontrollierbare Bahnen zu lenken ohne das ein Individuum dadurch schaden nimmt. Wichtig ist vor allem auch sich die Frage zu stellen warum ein Hund zb Status aggressiv ist , was war ursprünglich der Auslöser und wie könnte sich der Mensch im Umgang mit seinem Hund anders verhalten dabei spielt vor allem das zusammenleben im Häuslichen Umfeld eine sehr große Rolle dass was draußen auffällig ist hat meist seinen Ursprung im zusammenleben miteinander.
..Dankeschön.. toller Beitrag.

ich lese nochmals von Anfang an, da mich das Thema interessiert und mir persönlich etwas das Problembewusstsein fehlt.
 
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Christiane
11. Juli 19:09
So war es nicht gemeint natürlich hat der Halter die Verantwortung für den Hund und sein Verhalten. Mir geht es darum ob der Halter immer schuld ist. Oder ob es doch auch noch andere Faktoren mit Reinspielen können. Wie z.b. falsche Beratung, die Umgebung usw. warum ein Hund dieses Verhalten zeigt.
Ich denke trotz allem das der Hund keine Schuld hat am verhalten denn ein Hund spiegelt in der Regel die Menschen, heißt für mich also wenn ich meinem Hund Sicherheit und klare Regel vermittel ( durch Körperhaltung und konsequente klare Regeln) ist eine aggressive Verhaltensweise des Hundes nicht zu befürchten. Ja es ist wirklich der Mensch der das Verhalten eines Hundes spiegelt.