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Jörg
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Anzahl der Antworten 310
zuletzt 12. Juli

Aggression beim Hund.

Nur mal so für die Menschen die immer schreiben das es immer am Halter liegt wenn ein Hund Aggression zeigt. https://youtube.com/shorts/-ZKH5FgyxjE?si=-1TvRrOs3h6rjmCN Was sagt ihr dazu und welcher Meinung habt ihr zu dem Thema Agresion. Das ganze ist ein schwieriges Thema daher bitte bleibt freundlich.
 
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Julia 🐾Nero
28. Juni 10:53
Da ist noch soviel nicht erforscht, aber ich glaube auch das „Aggression“ nicht nur von Erfahrung/Haltung- und Erziehung abhängig ist. Die Epigenetik darf man nicht außer Acht lassen. War das mit den Silberfüchsen in Russland nicht auch, dass sich die Tiere nicht nur charakterlich sondern auch optisch nach mehreren Generationen total unterschieden? Was ist eigentlich mit der Cockerwut? War das nicht auch genetisch bedingt?
Bei US Linien vom Malinois wurde eine Genvariation identifiziert, die ideopatische Aggressionsschübe begünstigt und es wird empfohlen Hunde mit dieser Variation von der Zucht auszuschließen.

Und das ist ein Gen bei einer Rasse. Wie viele Genvariationen grundsätzlich bei Hunden und speziell rassebedingt Aggressionsverhalten fördern ist weitgehend unbekannt.

Es ist aber bewiesen, dass aggressive Eltern mit erhöhter Wahrscheinlichkeit aggressive Nachkommen zeugen.
 
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Julia 🐾Nero
28. Juni 12:08
Du hast keinen kreiert aber du würdest auch kein akzeptieren. Denn wenn selbst wenn man immer nur freundlich gestimmte Hunde zum züchten nimmt gibt es doch auch bei diesen Hunde Aggressions verhalten selbst über Generationen hinweg.
Es geht ja nicht um Aggressionverhalten, sondern um die Bereitschaft es auszuüben und die Intensität in der es ausgeübt wird.
Das kann und wird in selektiver Zucht entweder gefördert oder vermindert und hängt davon ab, wozu der Hund gebraucht wird.
 
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Jörg
28. Juni 12:12
Das ist doch aber auch kein Umkehrschluss, sondern eine Ausnahme . So wie wenn du sagst, es gibt auch weisse Tiger - trotzdem sind die allermeisten bräunlich-gelb mit schwarzen Streifen. Hast du dir denn die Silberfuchs-Versuchsreihe mal angeschaut? Da findest du das bestätigt, was ich hier sage. Das hab ja nicht ich mir ausgedacht, das sind Ergebnisse von über 60 Jahren wissenschaftlicher Zucht auf die Wesensmerkmale "Zahmheit" einerseits und "Aggression" andererseits.
Die Frage die man sich diesbezüglich erstmal stellen müsste, hätten diese Tiere überhaupt nachkommt miteinander gezeugt? Und auch wenn Hunde schon sehr lange vom Menschen als Haustiere gehalten werden ist nicht immer das was lange Zeit als für richtig angesehen worden ist heute der Mass Stab.
 
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Jörg
28. Juni 12:16
Es geht ja nicht um Aggressionverhalten, sondern um die Bereitschaft es auszuüben und die Intensität in der es ausgeübt wird. Das kann und wird in selektiver Zucht entweder gefördert oder vermindert und hängt davon ab, wozu der Hund gebraucht wird.
Baumann sagt zum Beispiel das Aggression kein Verhalten ist. Demnach sind die vier F ein verhalten. Nicht die Aggression an sich. Vielmehr könnte man sagen das es eine Reaktion auf eine Situation ist.
 
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Julia 🐾Nero
28. Juni 12:24
Absolut, da sind noch viele Fragen offen, aber der Fuchsversuch gibt schon recht deutliche Hinweise und wurde ja über die Jahrzehnte auch mehrmals von anderen Wissenschaftlern begutachtet und diskutiert. Und ja, die Erscheinungsform der zahmen Füchse hat sich ebenfalls verändert - Fellfarbe, Ohren, Schnauzenform etc. Cocker bin ich nicht sicher, es gab mal Vermutungen, dass rote Fellfabe mit Tendenz zu aggressiven Reaktionen einhergeht, weiss aber nicht, ob sich irgendwie bestätigt hat.
Es findet auch eine natürliche Domestikation bei Füchsen statt.
Das beobachtet man bei Füchsen, die in urbanen Gebieten leben.
Das geht natürlich viel langsamer, als in der gezielten Zucht, aber die Veränderungen sind die gleichen wie im Zuchtexperiment.

Füchse, die weniger scheu sind können in urbanen Gebieten besser Nahrung finden, sind weniger gestresst und vermehren sich natürlich besser, als Füchse die scheu sind. Und es treten auch die gleichen optischen Veränderungen auf.

Wer Interesse am Phänomen hat kann das Stichwort "urbane Domestikation" zur Suche nutzen.
 
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Julia 🐾Nero
28. Juni 12:34
Baumann sagt zum Beispiel das Aggression kein Verhalten ist. Demnach sind die vier F ein verhalten. Nicht die Aggression an sich. Vielmehr könnte man sagen das es eine Reaktion auf eine Situation ist.
Und glaubst du nicht, dass man gezielt Hunde verpaaren kann, die besonders schnell eine starke Reaktion auf eine Situation zeigen?

Man macht ja auch das Gegenteil. Beispiel sogenannter Labbi Test.
 
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Sigi
28. Juni 12:42
Baumann sagt zum Beispiel das Aggression kein Verhalten ist. Demnach sind die vier F ein verhalten. Nicht die Aggression an sich. Vielmehr könnte man sagen das es eine Reaktion auf eine Situation ist.
Jörg ich möchte mich ja nicht ein mischen lese nur mit.
Aber es einfach auszudrücken: Auf Agression gezüchtete Hunde haben eine kürzere Zündschnurr wie normale Hunde.
(Reagieren schneller auf Stuationen.)
 
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Jörg
28. Juni 12:44
Und glaubst du nicht, dass man gezielt Hunde verpaaren kann, die besonders schnell eine starke Reaktion auf eine Situation zeigen? Man macht ja auch das Gegenteil. Beispiel sogenannter Labbi Test.
Doch das glaube ich schon nur wie die Reaktion aussieht ist bei jedem Tier individuell oder warum ist Impulskontrolle und noch weitere Dinge da auch mit ein Thema.
 
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Jörg
28. Juni 12:47
Jörg ich möchte mich ja nicht ein mischen lese nur mit. Aber es einfach auszudrücken: Auf Agression gezüchtete Hunde haben eine kürzere Zündschnurr wie normale Hunde. (Reagieren schneller auf Stuationen.)
Das habe ich auch dementiert. Klar sind diese Hunde nervöser und alle diese Dinge aber Aggressiver?
 
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Julia 🐾Nero
28. Juni 12:51
Doch das glaube ich schon nur wie die Reaktion aussieht ist bei jedem Tier individuell oder warum ist Impulskontrolle und noch weitere Dinge da auch mit ein Thema.
Impulskontrolle dient ja dazu einen Impuls zu unterdrücken
Ob der Impuls Flucht oder Kampf ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Darunter auch die Genetik des Hundes.

Bsp die Rasse meines Hundes ist darauf selektiert in fight zu gehen und nicht in flight.
Das heißt aber nicht, dass die Hunde unkontrollierbar aggressiv sind.
Dennoch ist ihr erster Impuls, ihre erste Reaktion auf eine bedrohliche Situation fight.
Das muss man natürlich lenken und kontrollieren können. Durch positive Erfahrungen, Sozialisierung, Erziehung und Training. Der Impuls wird aber immer fight bleiben, außer der Hund wird traumatisiert und misshandelt usw aber in diese Extremen müssen wir nicht gehen.

Und dann gibt es natürlich auch immer Ausreißer, die wären dann aber nicht Rassestandard und würden nicht zur weiteren Zucht eingesetzt werden.