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Jörg
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zuletzt 12. Juli

Aggression beim Hund.

Nur mal so für die Menschen die immer schreiben das es immer am Halter liegt wenn ein Hund Aggression zeigt. https://youtube.com/shorts/-ZKH5FgyxjE?si=-1TvRrOs3h6rjmCN Was sagt ihr dazu und welcher Meinung habt ihr zu dem Thema Agresion. Das ganze ist ein schwieriges Thema daher bitte bleibt freundlich.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
28. Juni 04:46
"Right from the start of the experiment, Belyaev hypothesized that the process of domestication was in part the result of changes in gene expression patterns—when genes “turn on” and “turn off” and how much protein product they produce. A recent study examining expression patterns at the genome level, in both domesticated foxes and a second line of foxes that has been under long-term selection for aggressive, rather than tame, behavior, suggests Belyaev was correct (Wang et al. 2018). This study identified more than one hundred genes in the prefrontal cortex of the brain that showed different gene expression patterns between domesticated and aggressive foxes. Some of those genes are linked to serotonin receptor pathways that modulate behavioral temperament, including tame and aggressive temperaments." https://evolution-outreach.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12052-018-0090-x
Aber wir sprechen doch von Hunden und nicht Füchsen. Füchse sind für mich Wildtiere der Hund ist ein Haustier. Und so lange sind diese Füchse nicht domestiziert die Zeit ist lächerlich. Das sind für meine Begriffe immer noch Tiere die Wildnis in sich tragen.
Wir Vergleichen schließlich auch kein Hunde mit Wölfen.
Ich will sehen wie ein ganzer Wurf von Hunden aggressiv gezüchtet ist.Zumindest die Mehrheit. Wird es nicht geben und selbst wenn einer aus der Reihe tanzt kann es zich andere Ursachen geben. Die Fälle die ich kenne da waren die Tiere angeboren krank und dadurch aggressiv. Mussten eingeschläfert werden.
 
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Jörg
28. Juni 05:18
Meine Aussage war, dass (extrem) erhöhtes Aggressionspotential durch gezielte Zucht herausselektiert werden kann (= dann ageboren ist)
Potential ist eine Voraussetzung heißt aber nicht das es zur Umsetzung kommt. Aggressions potential hat jeder Hund heißt aber noch lange nicht das jeder Hund es nutzt. Auch wenn du mehrere Generationen an Schwerverbrechern verpasst kommt kein Baby als Schwerverbrecher zur Welt auch wenn das Potential dafür vorhanden ist.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 09:10
Ein Mal versuch ich's noch, weil ich es für echt wichtig halte:

Diese auf aggressiv gezüchteten Füchse SIND angeboren krank.
So wie den Frenchies missgebildete Atmungsorgane angezüchtet wurden, wurde denen eine missgebildete Hirnfunktion angezüchtet.

Das Gleiche geht auch bei Hunden und wurde in krudem, unstrukturiertem Maßstab auch gemacht.


Die andere Hälfte der Füchse in dieser Versuchsreihe SIND domestiziert.
Sie haben sich in Farbe, Körperbau und Verhalten dem Jaushund extrem angenähert, sind zutraulich, kooperativ und trainierbar.

Der Versuch läuft seit 66 Jahren, das sind unzählige Generationen von Füchsen, aus denen sich inzwischen ganz klare Ergebnisse ablesen lassen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 09:21
Potential ist eine Voraussetzung heißt aber nicht das es zur Umsetzung kommt. Aggressions potential hat jeder Hund heißt aber noch lange nicht das jeder Hund es nutzt. Auch wenn du mehrere Generationen an Schwerverbrechern verpasst kommt kein Baby als Schwerverbrecher zur Welt auch wenn das Potential dafür vorhanden ist.
Wenn du dieses Potential durch gezielte Verpaarung herausselektierst und verstärkst, steigt von Generation zu Generation die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Umsetzung kommt.
Das ist das Grundprinzip von Zucht.

Und diese Tiere haben dann eben nicht mehr das für ihre Spezies durchschnittlich normale Aggressionspotential, sondern ein EXTREM GESTEIGERTES = sie reagieren viel häufiger und heftiger aggressiv, als ihre "normalen" Artgenossen.

Bez. Schwerverbrecher (absichtlich plakativ gehalten) - Wenn die Eltern das auf Grund einer vererbbaren Störung wären (ev irgendwas in Gehirnchemie/ Hormonhaushalt), hättest du gute Chancen, dass auch das Kind Schwerverbrecher wird.
 
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Jörg
28. Juni 09:30
Wenn du dieses Potential durch gezielte Verpaarung herausselektierst und verstärkst, steigt von Generation zu Generation die Wahrscheinlichkeit, dass es zur Umsetzung kommt. Das ist das Grundprinzip von Zucht. Und diese Tiere haben dann eben nicht mehr das für ihre Spezies durchschnittlich normale Aggressionspotential, sondern ein EXTREM GESTEIGERTES = sie reagieren viel häufiger und heftiger aggressiv, als ihre "normalen" Artgenossen. Bez. Schwerverbrecher (absichtlich plakativ gehalten) - Wenn die Eltern das auf Grund einer vererbbaren Störung wären (ev irgendwas in Gehirnchemie/ Hormonhaushalt), hättest du gute Chancen, dass auch das Kind Schwerverbrecher wird.
Denn Umkehrschluss lässt du in keiner Diskussion zu daher Versuche ich es jetzt auch nicht weiter.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 09:38
Denn Umkehrschluss lässt du in keiner Diskussion zu daher Versuche ich es jetzt auch nicht weiter.
Das versteh ich jetzt nicht...?

Welchen Umkehrschluss meinst du jetzt? Ich bin mir nicht bewusst, einen kreiert zu haben.

Bitte um Klärung.
 
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Jörg
28. Juni 09:54
Das versteh ich jetzt nicht...? Welchen Umkehrschluss meinst du jetzt? Ich bin mir nicht bewusst, einen kreiert zu haben. Bitte um Klärung.
Du hast keinen kreiert aber du würdest auch kein akzeptieren. Denn wenn selbst wenn man immer nur freundlich gestimmte Hunde zum züchten nimmt gibt es doch auch bei diesen Hunde Aggressions verhalten selbst über Generationen hinweg.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 10:08
Du hast keinen kreiert aber du würdest auch kein akzeptieren. Denn wenn selbst wenn man immer nur freundlich gestimmte Hunde zum züchten nimmt gibt es doch auch bei diesen Hunde Aggressions verhalten selbst über Generationen hinweg.
Das ist doch aber auch kein Umkehrschluss, sondern eine Ausnahme .

So wie wenn du sagst, es gibt auch weisse Tiger - trotzdem sind die allermeisten bräunlich-gelb mit schwarzen Streifen.

Hast du dir denn die Silberfuchs-Versuchsreihe mal angeschaut?
Da findest du das bestätigt, was ich hier sage.
Das hab ja nicht ich mir ausgedacht, das sind Ergebnisse von über 60 Jahren wissenschaftlicher Zucht auf die Wesensmerkmale "Zahmheit" einerseits und "Aggression" andererseits.
 
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Takumi
28. Juni 10:25
Da ist noch soviel nicht erforscht, aber ich glaube auch das „Aggression“ nicht nur von Erfahrung/Haltung- und Erziehung abhängig ist.

Die Epigenetik darf man nicht außer Acht lassen.

War das mit den Silberfüchsen in Russland nicht auch, dass sich die Tiere nicht nur charakterlich sondern auch optisch nach mehreren Generationen total unterschieden?

Was ist eigentlich mit der Cockerwut? War das nicht auch genetisch bedingt?
 
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Dogorama-Mitglied
28. Juni 10:32
Da ist noch soviel nicht erforscht, aber ich glaube auch das „Aggression“ nicht nur von Erfahrung/Haltung- und Erziehung abhängig ist. Die Epigenetik darf man nicht außer Acht lassen. War das mit den Silberfüchsen in Russland nicht auch, dass sich die Tiere nicht nur charakterlich sondern auch optisch nach mehreren Generationen total unterschieden? Was ist eigentlich mit der Cockerwut? War das nicht auch genetisch bedingt?
Absolut, da sind noch viele Fragen offen, aber der Fuchsversuch gibt schon recht deutliche Hinweise und wurde ja über die Jahrzehnte auch mehrmals von anderen Wissenschaftlern begutachtet und diskutiert.

Und ja, die Erscheinungsform der zahmen Füchse hat sich ebenfalls verändert - Fellfarbe, Ohren, Schnauzenform etc.

Cocker bin ich nicht sicher, es gab mal Vermutungen, dass rote Fellfabe mit Tendenz zu aggressiven Reaktionen einhergeht, weiss aber nicht, ob sich irgendwie bestätigt hat.