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Jörg
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zuletzt 12. Juli

Aggression beim Hund.

Nur mal so für die Menschen die immer schreiben das es immer am Halter liegt wenn ein Hund Aggression zeigt. https://youtube.com/shorts/-ZKH5FgyxjE?si=-1TvRrOs3h6rjmCN Was sagt ihr dazu und welcher Meinung habt ihr zu dem Thema Agresion. Das ganze ist ein schwieriges Thema daher bitte bleibt freundlich.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 07:30
Dann sind es die Eltern aber nicht die Welpen. Es ist nicht vererbbar das ist Quatsch.
Doch es ist vererbbar, das ist kein Quatsch.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 07:35
Richtig ist, dass kein Welpe mit einem fixen Aggressionsverhalten zur Welt kommt. Aber was man eben schon beobachten kann – und was auch zuchtgeschichtlich teils eben gezielt selektiert wurde –, sind neurobiologische Voraussetzungen, die bestimmte Reaktionsweisen wahrscheinlicher machen: z. B. eine niedrige Reizschwelle, hohe Erregbarkeit, geringe Frustrationstoleranz oder ein besonders ausgeprägtes Verteidigungsverhalten. Diese Merkmale sind für sich genommen noch keine „Aggression“, aber sie erhöhen ganz klar die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hund unter Stress, Überforderung oder Frust schneller mit aggressiven Strategien reagiert – auch ohne negative Lernerfahrungen. Insofern sind Welpen aus solchen Linien nicht aggressiv geboren, aber sie bringen eine bestimmte Stressverarbeitungsarchitektur mit, die sich später deutlich im Verhalten zeigen kann, je nach Umwelt, Training und Belastung - siehe zB bestimmte Diensthund- , oder HSH - Linien.
Wenn man das auf die Spitze treibt, hat man aber nach einigen Generationen offenbar tatsächlich Tiere, die kaum mehr in der Lage sind, reguliert zu reagieren und für die offensive Aggression so ziemlich die einzig verfügbare Reaktion auf Umweltreize darstellt.

Da kann man dann schon umgangssprachlich sagen, die werden aggressiv geboren.

Dass diese Versuche oder Vermeherreien ser hässlich sind, muss man wohl nicht extra betonen.
Die Erkenntnisse daraus sind aber dennoch hochinteressant und erweitern das Verständnis dafür, was in der Zucht alles verkackt werden kann.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 07:41
Dem würde ich so nicht wieder sprechen. Und das hatte ich auch so ähnlich geschrieben nur nicht so ausführlich.
Dass da entsprechende physiologische Mechanismen im Tier ablaufen, ist ja klar - Aggression ist ja kein von der Körperchrmie unabhängiges Phänomen - aber wenn ein Lebewesen von Geburt an auf aggressives Reagieren ausgelegt ist, entspricht das dem, was man als "aggressiv geboren" bezeichnen kann.
 
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Fusel
27. Juni 07:43
So war es nicht gemeint natürlich hat der Halter die Verantwortung für den Hund und sein Verhalten. Mir geht es darum ob der Halter immer schuld ist. Oder ob es doch auch noch andere Faktoren mit Reinspielen können. Wie z.b. falsche Beratung, die Umgebung usw. warum ein Hund dieses Verhalten zeigt.
Ja natürlich ist auch falsche Beratung ein Thema. Worauf möchtest du mit "schuld" hinaus? Wenn ich dich falsch berate dir sage es ist legal ne Bank zu überfallen und du sie überfällst bin ich dann schuld?
 
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Jörg
27. Juni 07:48
Ja natürlich ist auch falsche Beratung ein Thema. Worauf möchtest du mit "schuld" hinaus? Wenn ich dich falsch berate dir sage es ist legal ne Bank zu überfallen und du sie überfällst bin ich dann schuld?
Zumindest würdest du in dem Fall einer Teilschuld unterliegen und ich wäre in dem Fall den du hier beschreibst nicht allein daran schuld. Und wenn man es jetzt auf Hunde übertragen würde wäre es ein Umwelt beeinflusstes Verschulden.
 
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Jörg
27. Juni 07:53
Dass da entsprechende physiologische Mechanismen im Tier ablaufen, ist ja klar - Aggression ist ja kein von der Körperchrmie unabhängiges Phänomen - aber wenn ein Lebewesen von Geburt an auf aggressives Reagieren ausgelegt ist, entspricht das dem, was man als "aggressiv geboren" bezeichnen kann.
Also mir ist kein Fall bekannt wo ein Hundewelpe auf die Welt kommt und der direkt auf Geschwister oder die Elterntiere mit Aggression reagiert hat. Und ich glaube das wäre von Natur aus für das Jungtier auch sehr kontraproduktiv da es mit dieses Verhalten nicht lange überleben würde.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 07:59
Also mir ist kein Fall bekannt wo ein Hundewelpe auf die Welt kommt und der direkt auf Geschwister oder die Elterntiere mit Aggression reagiert hat. Und ich glaube das wäre von Natur aus für das Jungtier auch sehr kontraproduktiv da es mit dieses Verhalten nicht lange überleben würde.
Dann darf ich dich auf die entsprechenden Zuchtversuche an Füchsen in Russland aufmerksam machen.

Und auf die vermurksten XXL-Bullies nach Venom (ich hoffe, ich hab den Namen richtig).

Das sind Fälle, wo die Tiere mit extrem erhöhtem Aggressionspotential und einer entsprechenden eingeschränkten Möglichkeit für Alternativreaktionen geboren wurden.
 
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* ᴀʟᴇxᴀꜱ ꜱᴄʜɴᴀᴜᴢᴇʀᴛʀᴜᴘᴘ
27. Juni 08:01
Doch es ist vererbbar, das ist kein Quatsch.
Sandra hat es gut beschrieben alles andere ist Quatsch.
 
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Dogorama-Mitglied
27. Juni 08:05
Sandra hat es gut beschrieben alles andere ist Quatsch.
Sandra sagt genau das, was ich sage.

Kurzfassung - man kann in der Zucht auf (extrem) gesteigertes Aggressionspotential selektieren und damit Tiere produzieren, die von Geburt dementsprechend auf aggressive Reaktionen ausgelegt sind.

Das entspricht dem, was man umgangssprachlich unter "aggressiv geboren" subsummieren kann.
 
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Jörg
27. Juni 08:07
Sandra sagt genau das, was ich sage. Kurzfassung - man kann in der Zucht auf (extrem) gesteigertes Aggressionspotential selektieren und damit Tiere produzieren, die von Geburt dementsprechend auf aggressive Reaktionen ausgelegt sind. Das entspricht dem, was man umgangssprachlich unter "aggressiv geboren" subsummieren kann.
Na dann lese bitte den ersten Satz von Sandra.