Kann man machen, braucht man aber nicht... Glaub nicht, dass das krankheitsbedingt ist.. sowas ist eigentlich typisch...
Willkommen im Club!
Es soll sie ja geben, die Hunde, die nix machen. Ansonsten ist immer die Frage wer führt? Hunde sind stille Beobachter und schnell wird man zum Dosenöffner degradiert. Hunde trauen sich auch Jobs zu übernehmen, die sie gar nicht bewältigen können. Angriff ist dann die beste Verteidigung.
Das lernt der Hund, wenn er mehrmals angefragt hat: „Blöde Situation, was machst Du jetzt???“ Nix, welche blöde Situation?
Das ist geradezu eine Einladung für den Hund, das Rudel zu beschützen. Dann wird aus dem ängstlichsten Hund eine Rakete.
Die Übung heißt „hinter mir“ und wird nicht geübt, wenn der Hund schon nach vorne stürzt. Der Raum vor und neben mir ist erst einmal tabu. Da gibt es auch keine Ausnahmen. Meist reicht eine leichte Körperdrehung und die geöffnete Hand, um Präsenz zu zeigen und das auch mit Überzeugung zu tun. Die sichere Zone wird nicht verlassen! Punkt!
Die Hunde entspannen sichtlich und Trainingserfolge stellen sich auch wieder ein, wenn geklärt ist, wer die Richtung vorgibt. Und immer raus aus brenzligen Situationen. Man selbst und auch der Hund darf sich nicht auf den anderen Hund ausrichten, also auf die eigenen Zehenspitzen achten.
Der eigene Hund darf auch maximal 1 Sekunde zum anderen Hund schauen innerhalb von einer Minute. Muss also in der Lage sein, seine direkte Umgebung / mich wahrzunehmen, sonst zack, bumm, und wir haben wieder das Theater.
Eine Strichliste an der Tür hilft, zu dokumentieren, wann entscheide ich und in welchen Situationen entscheidet der Hund. Wenn der Hund entscheiden darf, muss es dafür ein Kommando zur Freigabe geben. Kommandos müssen klar und verständlich sein und der Hund muss auch ansprechbar sein (Aufmerksamkeitssignal oder mit Namen ansprechen).
Je mehr man übt, um so selbstsicherer wird man und kann in schwierigen Situationen rechtzeitig einschreiten. Heißt aber auch, die Situation niemals eskalieren lassen. Dann heißt das Zauberwort Distanz.
Ich übe Situationen, ohne Fremdhunde oder Wildkontakt. Ich stelle mir einfach vor, das mir gleich etwas vor die Füsse springt und sammle meine Hunde ein.