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Sina
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Anzahl der Antworten 26
zuletzt 31. Jan.

Aggression bei Hundekontakt

Hallo ihr Lieben! Ich schildere euch kurz meine aktuelle Situation. Sam(unkastriert, RR) habe ich seit wenigen Wochen/Monaten. Nächste Woche wird er nun 4 Jahre alt. Über seine vorherige Wohnsituation kann man nur spekulieren, allerdings kannte er weder die Leine, noch die „Basics“ wie Sitz/Platz und co. Auch gegenüber Männern ist Sam sehr misstrauisch, in manchen Situationen total panisch/ängstlich, anfangs auch nur draußen getrunken und nur vor dem Spazierengehen gefressen, da vorher 18 Stunden am Tag alleine … Mittlerweile hat sich Sam ganz gut eingelebt, alle oben beschriebenen Situationen haben sich eingependelt und bessern sich so langsam. Jetzt zu meinem Hauptproblem: Hundekontakte. Mir ist bewusst, dass mein Hund sich nicht mit jedem Hund verstehen muss, allerdings würde ich einfach gerne an anderen Hunden ohne Vorfälle vorbeilaufen. Anfangs hat er mich regelmässig gebissen, beim Versuch an den anderen Hund zu gelangen. Auch einen Hundekampf haben wir leider schon hinter uns, nachdem ein unangeleinter Hund ihn zuerst angegriffen hat. Er hat den Hund am Hals gepackt und geschüttelt, war kaum davon abzuhalten- schon zum Töten bereit. Auch ich wurde zunehmend unentspannter nach den ganzen Vorfällen, zum Schutz für mich und auch für andere Artgenossen habe ich ihn an den Maulkorb gewöhnt und mehrere Hundetrainer kontaktiert. Nun ja… die Vorschläge der Trainer waren ja ganz nett, allerdings nicht für meinen Hund geeignet (Futter, Ablenkung, ausweichen, Halti, Würgehalsband, etc) Sam lässt sich auch vorher nicht ablenken, er fixiert extrem, geht in geduckter Haltung auf den Hund zu und macht auch vor Welpen nicht halt. Mittlerweile wird es viel besser, Sam beruhigt sich nach kurzer Zeit wieder, ich laufe aktuell auch ohne Maulkorb(außer in der Stadt) und er konnte auch mehrfach kontrolliert Kontakt zu einer Hündin haben. Allerdings ist es noch lang nicht gut, klar gibt es auch Tage an denen es mal besser/ schlechter ist. Hättet ihr vielleicht noch weitere Tipps? Besser ist noch nicht gut genug für mich, möchte endlich entspannt spazieren gehen 😊
 
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Dogorama-Mitglied
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25. Jan. 19:45
Bei einem Hund der zupackt, schüttelt und nicht loslässt, würde ich persönlich nur mit Maulkorb raus. Egal wo. Das Risiko einem „Tut-nix“ zu begegnen wäre mir viel zu groß. Kurze Randbemerkung: der Maulkorb, den er auf dem einen Foto auf deiner Pinnwand trägt, ist viel zu klein. Der Hund sollte damit ganz normal hecheln und trinken können. Falls du einen passenden kaufen möchtest, kann ich chic&scharf empfehlen. Die bieten eine Riesenauswahl und vor allem gute Beratung. Trainieren würde ich erstmal auf Distanz. Zuerst herausfinden in welcher Entfernung er noch entspannt bleibt. Jegliches ruhige Verhalten loben und belohnen. Dann immer näher, aber immer nur solange er entspannt bleibt. Wenn er Hunde in ein paar Metern Distanz aushält, würde ich mich nach Social Walks umsehen. Vielleicht findest du über Dogorama ja auch jemanden der bereit ist mit dir zu trainieren.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 19:45
Bei einem Hund der zupackt, schüttelt und nicht loslässt, würde ich persönlich nur mit Maulkorb raus. Egal wo. Das Risiko einem „Tut-nix“ zu begegnen wäre mir viel zu groß. Kurze Randbemerkung: der Maulkorb, den er auf dem einen Foto auf deiner Pinnwand trägt, ist viel zu klein. Der Hund sollte damit ganz normal hecheln und trinken können. Falls du einen passenden kaufen möchtest, kann ich chic&scharf empfehlen. Die bieten eine Riesenauswahl und vor allem gute Beratung. Trainieren würde ich erstmal auf Distanz. Zuerst herausfinden in welcher Entfernung er noch entspannt bleibt. Jegliches ruhige Verhalten loben und belohnen. Dann immer näher, aber immer nur solange er entspannt bleibt. Wenn er Hunde in ein paar Metern Distanz aushält, würde ich mich nach Social Walks umsehen. Vielleicht findest du über Dogorama ja auch jemanden der bereit ist mit dir zu trainieren.
 
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Sina
25. Jan. 19:48
Bei einem Hund der zupackt, schüttelt und nicht loslässt, würde ich persönlich nur mit Maulkorb raus. Egal wo. Das Risiko einem „Tut-nix“ zu begegnen wäre mir viel zu groß. Kurze Randbemerkung: der Maulkorb, den er auf dem einen Foto auf deiner Pinnwand trägt, ist viel zu klein. Der Hund sollte damit ganz normal hecheln und trinken können. Falls du einen passenden kaufen möchtest, kann ich chic&scharf empfehlen. Die bieten eine Riesenauswahl und vor allem gute Beratung. Trainieren würde ich erstmal auf Distanz. Zuerst herausfinden in welcher Entfernung er noch entspannt bleibt. Jegliches ruhige Verhalten loben und belohnen. Dann immer näher, aber immer nur solange er entspannt bleibt. Wenn er Hunde in ein paar Metern Distanz aushält, würde ich mich nach Social Walks umsehen. Vielleicht findest du über Dogorama ja auch jemanden der bereit ist mit dir zu trainieren.
Ich finde man muss ein bisschen abwägen oder nicht? Immerhin hat der andere Hund ihn zuerst angegriffen. Natürlich keine Entschuldigung, allerdings wäre es ja nie so ausgegangen, wenn der Hund an der Leine gewesen wär und nicht gebissen hätte. Wobei das jetzt alles Spekulationen sind. Hab mittlerweile einen anderen Maulkorb, auch von chic und scharf! Aber herzlichen Dank 😊 die Seite ist wirklich gut.
 
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Anna S.
25. Jan. 19:52
Vielleicht helfen dir ein paar Tipps aus "Hunde verstehen". Der hat oft solche Vorfälle in seinen Videos. Aber Vorsicht, jeder Hund ist anders. https://youtu.be/9TGl2rUyj1A
 
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Nadine
25. Jan. 20:02
Hallo Sina, wir haben exakt das gleiche problem😉 Wir sind mittlerweile bei social walks angekommen, nach über 1 Jahr. Wir haben angefangen mit Distanz. Die Toleranz lag anfangs bei der Größe eines Fußballfeldes 😢 jetzt sind es so ca. 5 Meter. Frontale Begegnungen machen ihr noch immer zu schaffen. Wir versuchen IMMER im Bogen zu laufen und sie nicht den Stress auszusetzen. Denn Hunde benötigen 1 Woche um Stress abzubauen. Sie hat aber mittlerweile Hunde kumpels die sie regelmäßig trifft zum toben etc.
 
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Alexandra
25. Jan. 20:03
Bei einem Hund der zupackt, schüttelt und nicht loslässt, würde ich persönlich nur mit Maulkorb raus. Egal wo. Das Risiko einem „Tut-nix“ zu begegnen wäre mir viel zu groß. Kurze Randbemerkung: der Maulkorb, den er auf dem einen Foto auf deiner Pinnwand trägt, ist viel zu klein. Der Hund sollte damit ganz normal hecheln und trinken können. Falls du einen passenden kaufen möchtest, kann ich chic&scharf empfehlen. Die bieten eine Riesenauswahl und vor allem gute Beratung. Trainieren würde ich erstmal auf Distanz. Zuerst herausfinden in welcher Entfernung er noch entspannt bleibt. Jegliches ruhige Verhalten loben und belohnen. Dann immer näher, aber immer nur solange er entspannt bleibt. Wenn er Hunde in ein paar Metern Distanz aushält, würde ich mich nach Social Walks umsehen. Vielleicht findest du über Dogorama ja auch jemanden der bereit ist mit dir zu trainieren.
Ich kann mich der Vorgehensweise nur anschließen, auf Distanz gehen, ausprobieren wann er noch entspannt ist etc. Ich kann mir vorstellen dass es grade zu Anfang eine sehr große Entfernung sein muss aber dann immer kleinschrittiger werden und dann klappt es sicher 😊 Den Maulkorb würde ich auch nehmen aber auch aus dem Grund, dass ich mir gut vorstellen kann, wenn du den anderen Hund schon siehst, sich auch bei dir gleich eine Anspannung aufbaut. Das merkt dein Hund ja. Wenn du den Maulkorb verwendest und du für dich schon mal grundsätzlich entspannter bist, weil erstmal nichts schlimmeres passieren kann, überträgt sich das sicherlich auch positiv auf deinen Hund. Wenn es der Weg zulässt kannst du auch versuchen schon frühzeitig einen größeren Bogen zu laufen, am anderen Hund vorbei. Oder dich etwas abseits stellen und ihn beschäftigen. Damit dieser nicht Frontal auf euch zukommt. Solche Situationen habe ich manchmal mit Charly auch, wir haben ein paar Hunde in der Straße mit denen er einfach nicht warm wird und bevor er aus dem Fell fährt gehe ich so vor.
 
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Jennifer
25. Jan. 20:05
Würde mich Jana mit dem Maulkorb anschließen. Das ist wirklich nicht ohne. Auch wenn "der andere anfängt" ist immer mit Teilschuld oder Auflagen zu rechnen. Das ist für alle Seiten blöd. Du hast ihn noch nicht so lange und wenn er gut daran gewöhnt ist, könnt ihr damit beide wahrscheinlich entspannter laufen und Hundekontakt trainieren. Zu deiner eigentlichen Frage. Ich würde empfehlen ein paar Schritte zurückzugehen und nicht gleich ein entspanntes Vorbeilaufen zu fordern. Wenn er mittlerweile draußen sitzt, lasse ihn sitzen sobald ihr einen Hund in der Ferne seht und dreht dann um. Immer wieder sitzen lassen und umdrehen bevor das fixieren und die gedruckte Haltung anfängt. Für das Umdrehen und weitergehen immer wieder belohnen. Wenn Futter nicht klappt, vielleicht ein Spielzeug, Schnuppern durfen oder kurze Renneinheit mit dir zusammen. Mit viel Geduld und Training kann sich der Abstand dann wahrscheinlich verkleinern. Das sollte hinauslaufen auf er sitzt und schaut einfach (kein drohendes fixieren), während z.B. ein Hund auf der anderen Seite vorbeiläuft. Auch dann wieder belohnen mit was auch immer für ihn funktioniert und in die andere Richtung laufen. Das sollte im besten Fall dazu führen, dass ihr irgendwann andere Hunde vorbei laufen lassen könnt, während er sitzt und keine Anstalten macht auf den anderen zuzugehen. Erst wenn das Sitzen klappt (und er vielleicht auch Mal seinen Blick vom Hund abwendet und zu dir schaut), würde ich überhaupt mit dem Vorbeilaufen beginnen. Hört sich langwierig an, kann aber schneller gehen als man denkt. Man muss einfach dran bleiben. Wenn du ihn sitzen lässt konzentriere dich auf ihn, aber atme bewusst und entspannt. Kenne das selbst, das man mit der womöglich eigenen Anspannung und Ungewissheit was oder ob etwas passieren könnte den hund verrückter macht als nötig. Wenn Platz besser klappt, kannst du auch das nehmen, aber dann ist er wahrscheinlich schneller im Fixiermodus. Viel Erfolg und vor allem Geduld! 😊
 
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Nadine
25. Jan. 20:05
Unser Trainer übrigens arbeitet nur positiv. Es wird alles gelobt was sie gut macht. Sie hat ein markerwort. Wir haben auch erstmal Monate nur für die Bindung benötigt. Also ich würde dir raten einen Trainer zu suchen, der mit euch einzeltraining macht. Und der positiv arbeitet. Ohne diese Dinge sie du beschrieben hast 🤗
 
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Anna
25. Jan. 20:07
Ich finde man muss ein bisschen abwägen oder nicht? Immerhin hat der andere Hund ihn zuerst angegriffen. Natürlich keine Entschuldigung, allerdings wäre es ja nie so ausgegangen, wenn der Hund an der Leine gewesen wär und nicht gebissen hätte. Wobei das jetzt alles Spekulationen sind. Hab mittlerweile einen anderen Maulkorb, auch von chic und scharf! Aber herzlichen Dank 😊 die Seite ist wirklich gut.
Rechtlich sieht es leider nicht so prickelnd aus. Haftet der jenige der mehr schaden anrichtet und da interessiert niemanden wer angefangen hat und wer angeleint war. Da hat Jana schon recht. Ich habe auch eine Hündin die auf fremde Hunde nicht steht allerdings erst nach dem sie öfters von freilaufenden tutnixen angegriffen oder gebissen wurde. Danach fingen die Probleme an und auch trotz Training bei jedem neuen Vorfall wurde sie rückfällig. Mittlerweile sind wir aus dem gröbsten raus und ich kann sie ohne Probleme nach hinten schicken und ihr vermitteln das ich es alleine schaffe die Situation zu regeln. Maulkorb trägt sie bis heute allerdings nur noch dann wenn ich weiß es ist mehr Verkehr im Wald. Wochenende oder mittags beim guten Wetter. Das wichtigste ist Du darfst nicht zulassen dass dein Hund anfängt zu fixieren. Du musst ihn ganz genau beobachten und rechtzeitig reagieren. Seine komfortzone einschätzen, zum Anfang Richtung wechseln, beschäftigen, ihn rechtzeitig aus der Streß Situation raus holen oder besser gesagt gar nicht erst zulassen das es zum Streß kommt. Das ist lange und mühsame Prozess, man muss damit rechnen das es immer wieder zum rückfällen kommen kann. Für jedes ruhiges Verhalten reichlich belohnen. Ich habe auch immer die Besitzer von den Hunden die sie verbellt hat gefragt ob die lust haben mit uns zusammen zu gehen damit sie merkt dass nichts passiert. Somit hat sie viele kumpels gewonnen oder gelernt ruhig zu bleiben. Sehr wichtig am Ball bleiben, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen auch wenn Du blöde Kommentare kassieren solltest. Am allen wichtigsten sichere deinen Hund so lange mit Maulkorb ab und bleib entspannt.
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 20:15
Ich finde man muss ein bisschen abwägen oder nicht? Immerhin hat der andere Hund ihn zuerst angegriffen. Natürlich keine Entschuldigung, allerdings wäre es ja nie so ausgegangen, wenn der Hund an der Leine gewesen wär und nicht gebissen hätte. Wobei das jetzt alles Spekulationen sind. Hab mittlerweile einen anderen Maulkorb, auch von chic und scharf! Aber herzlichen Dank 😊 die Seite ist wirklich gut.
Mal ein Bsp aus meinem Alltag. Merle macht ihr Geschäft, ich hab sie neben mir an der Leine. Hebe den Haufen auf und plötzlich springt mein Hund ängstlich zur Seite. Ein anderer Hundebesitzer kam vorbei und hat sich gedacht, ach einmal ungefragt schnüffeln ist schon drin. Und solche Leute gibt es zu Haufen. Wenn dein Hund dann zupackt bekommst du eh die Maulkorbauflage und darfst beim Amt vorstellig werden. Wesenstest usw. Und auch wenn ich es auch wie die Pest hasse wenn fremde Hunde ungefragt ankommen, wenn ich meinen Hund da nicht zu 100% kontrollieren kann, dann wäre der Maulkorb das sicherste für euch und andere und vor allem bist du dann auch entspannter bei Hundebegegnungen, da keine Beißerei entstehen kann
 
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Dogorama-Mitglied
25. Jan. 20:20
Zur eigentlich Frage wurde schon alles an guten Tipps gegeben