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TT
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 28
zuletzt 22. Okt.

Aggresives Sozialverhalten

Guten Tag. Wir haben unsere Familie erweitert mit einer sehr lieben und Jungen Hündin. Sie ist 3 Jahre jung. Labrador/Dalmatiner Mischling Unkastriert Sehr lieb zu Kinder und Erwachsenen Wir haben folgendes Problem momentan. Sobald andere Artgenossen gesichtet werden geht die kleine zu 70% in lauerstellung und legt sich hin. 30% kriegt sie schwer den blick weg und versucht sich zu nähern. In beiden fällen ist es sehr schwer sie aus der Situation heraus zu bekommen. Manchmal erkennen wir eine Begegnung vorher und lassen sie leicht mit abstand dazu Sitz machen und stellen uns dazwischen. Das funktioniert auch nicht immer. Oft ist es so das sie mit Männchen und Weibchen gleichermaßen schlecht klar kommt. Es geht so ca 20-30 Sekunden sehr angespannt gut und dann kippt der Gemütszustand extrem schnell. Sie Bellt und will unbedingt mit kraft auf den anderen Hund los. Manchmal wenn man die Seite wechselt zeigt sie sehr kurzes Interesse und geht weiter. Je geringer der Abstand desto kritischer. Stürmische Hunde und Hunde die direkt Informationen sammeln wollen werden auch direkt angebellt und Körperlich angegangen. Ihr Verhalten gegenüber Artgenossen steht vollkommen im Wiederspruch zu Menschen und Kindern. Wir sind dankbar für Tipps und Ratschläge!
 
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Ilona
22. Okt. 10:32
Wenn's von dir ein Versehen war dann passt das für mich. Hast mich auf dem falschen Fuß erwischt und hab mich von dir bevormundet gefühlt, deshalb war es mir wichtig das klarzustellen.
Ach weisst du, das ist das allerletzte was ich möchte. Ich kenne solch schwierige Situationen. Es ist nicht leicht. EUCH alles Gute🙂
 
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TT
22. Okt. 10:52
Moin Mahony so wie du schreibst ist dein Hund unsicher 🤔ich hab ein paar Fragen wie lange habt ihr den Hund schon? Wo kommt dein Hund her ( Tierheim,Ausland,privat)?War dein Hund schon in einer Hundeschule? Ist das Verhalten beim Freilauf ? Oder auch an der Leine?
Huhu. Haben die Hündin seit 1 Woche. Sie läuft ausschließlich an der Leine. Freilaufen ist noch nicht drin.
 
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TT
22. Okt. 10:52
Moin Mahony so wie du schreibst ist dein Hund unsicher 🤔ich hab ein paar Fragen wie lange habt ihr den Hund schon? Wo kommt dein Hund her ( Tierheim,Ausland,privat)?War dein Hund schon in einer Hundeschule? Ist das Verhalten beim Freilauf ? Oder auch an der Leine?
Laila kommt aus einem Privat Haushalt.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Okt. 11:04
Gut Layla ist 3 Jahre alt. Sozialisation evtl. nicht richtig gelaufen. Bindungsaufbau, Grenzen kennen lernen, Erziehung, wahrscheinlich auch falsch gelaufen. Jetzt musst du davon ausgehen dass dein Hund ein festsitzendes Fehlverhalten zeigt. Jetzt ist die Frage wie hundeerfahren bist du. Das betrifft vor allem das Lesen deines Hundes, deine Reaktionsgeschwindigkeit auf gewisse Reize, dies entsprechend abzubrechen und umzulenken. Ich bin so wohl bei Menschen wie bei Tieren für klare Kommunikation. Nur dann weiß dein Hund was richtig bzw falsch ist. Kommt ein Problemhund zu mir in Pflege, Versuche ich schwierige Begegnungen zu vermeiden. Fahre mit ihm in die Pampa, übe Bindung, Rückruf und Spiel mit ihm. Wenn der Hund sich dann an mir orientiert beginnt Schritt 2. Ich laufe die normalen Wege. Aber nicht zu Stoßzeiten wenn alle unterwegs sind sondern danach! So können einzelne Begegnungen besser gemanagt werden. Ich arbeite grundsätzlich mit clicker, mit Futter, mit viel Lob. Zuhause gibt es klare Regeln.zu beginn kein auf das Sofa, nicht ins Bett. Schmusen mit dem Hund auf dem Boden! Er lernt vom ersten Tag dass ich alles beginne und alles beende. Ständiges hinterherlaufen und anstupsen wird unterbunden. Dafür gehe ich über den Tag verteilt mehrmals in den Garten und lass den Hund dort über spielen und Leckerchen suchen die Möglichkeit sich frei zu bewegen. Denn nur ohne Leine kann der Hund Stress abbauen. Wenn du dich jetzt als Anfänger bezeichnest, würde ich dir raten Hilfe mit ins Boot zu holen.
 
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Sonja
22. Okt. 11:36
Die Lauerstellung nehmen viele Hunde ein, die nicht wissen, wo die Situation hin führt. Darauf kann Spiel oder Angriff folgen. Das ist von der individuellen Situation abhängig. Die Hunde kommunizieren dabei körpersprachlich, das kriegen wir Menschen gar nicht mit. Schaut auch darauf, welche Position sie zu Euch einnimmt. Ist sie hinter oder dicht neben Euch, hat sie Angst um sich selbst. Ist sie vor Euch, zwischen Euch und dem fremden Hund, will sie Euch beschützen. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass Ihr Euch für die Gegenmaßnahmen zwischen sie und den fremden Hund platziert. Euren Hund aus der Situation holen geht auch viel besser mit wegschieben, seinen Raum einnehmen. Wegziehen funktioniert in der Regel nicht. Solange Euer Vertrauen noch gegenseitig aufgebaut werden muss, solltet Ihr Hunde nicht an sie ran lassen. Also die anderen Halter ansprechen und nicht bitten, sondern freundlich und bestimmt fordern, dass ihr Hund bei ihnen bleibt, gleich mit der Begründung, dass Eurer ein Problem damit hat. Nicht diskutieren. Wenn die Halter nicht hören, was viel zu oft vorkommt, selber den anderen Hund massiv abblocken, darauf reagieren dann auch viele Halter. Nehmt für Hundebegegnungen, die Ihr nicht vermeiden könnt, supertolle Leckerli und ein Lieblingsspielzeug mit, vesucht Euch interessanter zu machen als der andere Hund ist. Konzentriert Euch 100% auf Euren Hund, es ist egal, was der andere Hund macht, außer Ihr müsst den anderen Hund abblocken. Versucht, mit Ablenkung zu vermeiden, dass sie in Lauerstellung geht. Jede Regung in Eure Richtung wird sofort überschwänglich gelobt, dabei kann Clickern hilfreich sein. Ziel ist, dass Eure einen Hund sieht und sich Euch zuwendet, weil von Euch was Tolles zu erwarten ist. Wenn Ihr so eine Situation auf Euch zukommen seht, atmet tief durch, bleibt locker und souverän und ruhig die Stimme leise und freundlich. Jede Form der Anspannung bei Euch überträgt sich sofort auf den Hund. Ich überliste mich immer, indem ich mir sage "toll, eine Hundebegegnung, willkommene Trainingssituation". Geht diesen Situationen nicht komplett aus dem Weg, davon wird es nicht besser. Aber Schritt für Schritt die Schwierigkeiten steigern, so wie Birgit es beschrieben hat.
 
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Dogorama-Mitglied
22. Okt. 12:22
Die Laila ist ein großer Hund mit Erfahrung egal in welche Richtung. Ein Mensch der blockiert muss das auch innerlich tun. Blockieren bedeutet in Hundesprache "ICH setzte eine Grenze" diese Grenze muss so deutlich sein, dass sie der Hund versteht und akzeptiert Da birgt sich die größte Gefahr, dass man sich in den Augen des Hundes sogar noch abwertet, weil er an einem vorbei prescht, sich womöglich noch in die Leine reinstellt oder nach seinen Menschen schnappt. Also ich würde mit meiner ganzen Erfahrung mit großen und teilweise bissigen Hunde kein so ein Kaliber blockieren, wenn ich mir nicht 100% sicher bin, dass er das akzeptiert. Denn jeder Erfolg für den Hund, eine Blockade zu übergehen ist für für den Mensch ein Misserfolg. Das sollte jedem Hundehalter klar sein.
 
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S.W.🌸
22. Okt. 12:25
Die Lauerstellung nehmen viele Hunde ein, die nicht wissen, wo die Situation hin führt. Darauf kann Spiel oder Angriff folgen. Das ist von der individuellen Situation abhängig. Die Hunde kommunizieren dabei körpersprachlich, das kriegen wir Menschen gar nicht mit. Schaut auch darauf, welche Position sie zu Euch einnimmt. Ist sie hinter oder dicht neben Euch, hat sie Angst um sich selbst. Ist sie vor Euch, zwischen Euch und dem fremden Hund, will sie Euch beschützen. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass Ihr Euch für die Gegenmaßnahmen zwischen sie und den fremden Hund platziert. Euren Hund aus der Situation holen geht auch viel besser mit wegschieben, seinen Raum einnehmen. Wegziehen funktioniert in der Regel nicht. Solange Euer Vertrauen noch gegenseitig aufgebaut werden muss, solltet Ihr Hunde nicht an sie ran lassen. Also die anderen Halter ansprechen und nicht bitten, sondern freundlich und bestimmt fordern, dass ihr Hund bei ihnen bleibt, gleich mit der Begründung, dass Eurer ein Problem damit hat. Nicht diskutieren. Wenn die Halter nicht hören, was viel zu oft vorkommt, selber den anderen Hund massiv abblocken, darauf reagieren dann auch viele Halter. Nehmt für Hundebegegnungen, die Ihr nicht vermeiden könnt, supertolle Leckerli und ein Lieblingsspielzeug mit, vesucht Euch interessanter zu machen als der andere Hund ist. Konzentriert Euch 100% auf Euren Hund, es ist egal, was der andere Hund macht, außer Ihr müsst den anderen Hund abblocken. Versucht, mit Ablenkung zu vermeiden, dass sie in Lauerstellung geht. Jede Regung in Eure Richtung wird sofort überschwänglich gelobt, dabei kann Clickern hilfreich sein. Ziel ist, dass Eure einen Hund sieht und sich Euch zuwendet, weil von Euch was Tolles zu erwarten ist. Wenn Ihr so eine Situation auf Euch zukommen seht, atmet tief durch, bleibt locker und souverän und ruhig die Stimme leise und freundlich. Jede Form der Anspannung bei Euch überträgt sich sofort auf den Hund. Ich überliste mich immer, indem ich mir sage "toll, eine Hundebegegnung, willkommene Trainingssituation". Geht diesen Situationen nicht komplett aus dem Weg, davon wird es nicht besser. Aber Schritt für Schritt die Schwierigkeiten steigern, so wie Birgit es beschrieben hat.
Super geschrieben 👍
 
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Sonja
22. Okt. 12:35
Die Laila ist ein großer Hund mit Erfahrung egal in welche Richtung. Ein Mensch der blockiert muss das auch innerlich tun. Blockieren bedeutet in Hundesprache "ICH setzte eine Grenze" diese Grenze muss so deutlich sein, dass sie der Hund versteht und akzeptiert Da birgt sich die größte Gefahr, dass man sich in den Augen des Hundes sogar noch abwertet, weil er an einem vorbei prescht, sich womöglich noch in die Leine reinstellt oder nach seinen Menschen schnappt. Also ich würde mit meiner ganzen Erfahrung mit großen und teilweise bissigen Hunde kein so ein Kaliber blockieren, wenn ich mir nicht 100% sicher bin, dass er das akzeptiert. Denn jeder Erfolg für den Hund, eine Blockade zu übergehen ist für für den Mensch ein Misserfolg. Das sollte jedem Hundehalter klar sein.
Da hast Du sicher recht. Ich meinte auch eher das frühzeitige Blockieren, wenn noch ein gewisser Abstand da ist. Bei uns laufen viele Hofhunde frei, die ihr Territorium sehr weit abstecken. Da reicht aber, dass ich mich ihnen zugewandt hoch aufrichte und sie sehr bestimmt weg schicke. Je näher die Hunde sind, desto größer die Gefahr, dass das nicht funktioniert.