Emma tut mir leid, weil ihr so viel Freude und Lebensqualität verloren geht durch die Angst. Ich hatte bisher nur völlig problemlose Hunde, die jede Sekunde mit viel Selbstbewusstsein und Freude durchs Leben gelaufen sind. Was ICH daraus lerne: mehr Geduld zu haben. Ich dränge sie nicht, aber ich hätte es einfach gerne etwas schneller, damit sie das erste Mal in ihrem Leben ganz entspannt sein kann.
Die Idee mit dem Spaziergang und der Freundin ein Leckerli in die Hand drücken und einfach schauen, ob Emma kommt oder nicht, finde ich gut. Wir werden es mal mit einem Würstchen versuchen (hat sie noch nie im Leben bekommen), wird sie sicher extrem spannend finden und so ein Würstchen ist auch etwas länger, dass es nicht so dicht an den Händen ist, sondern etwas weiter nach unten geht. Vielleicht holt sie es sich. Wenn nicht, ist es auch okay.
Ich muss vielleicht auch konsequent die Freundin coachen. Sie macht, wie es schon einige hier geschrieben haben, aus lauter Liebe fast alles falsch. Sie versucht immer wieder auf sie zuzugehen , sagt immer wieder ihren Namen oder sie beugt sich mal nach vorne. Das erlebt Emma alles als bedrohlich.
Ich habe einen Freund, der ab und zu zu Besuch kommt. Der findet Hunde einfach uninteressant. Der setzt sich auf einen Stuhl an den Tisch, Emma wartet. Eine halbe Minute, dann geht sie zu ihm hin und stupst ihn sogar an, weil er oben auf dem Tisch Leckerlis hat und sie keins bekommen hat. Sie macht das bei jemandem, der sich überhaupt nicht für sie interessiert. Soweit muss ich die Freundin auch bekommen, dass sie auch sich so verhält.
Das "Problem", ist das wi Menschen unsere Tiere oftmals einfach zu "vermenschlichen". Das Tier tun wir oftmals unbewusst indem wird für uns unangenehme Dinge/Situationen automatisch auch für sie als negativ ansehen. Wie du schreibst sie "tut dir leid weil", ja aus unserer menschlicher Sicht wäre es vielleicht so wenn wi in derselben Situation sind, aber Hunde erleben/empfinden, einfach vieles anders als wir. Für den Hund mag es völlig ok sein von deiner Freundin Abstand zu halten weil sie ihr vielleicht einfach zu "aufdringlich" ist. 😉 Ist ja nicht so das sie generell Menschen nicht mag oder von allen " nicht Rudelmitglieder"/Fremden Angst hat. Sonst würde sie ja auch nicht zu deinen anderen bekannten gehen😉. Aber sie möchte sich offensichtlich selbst entscheiden zu wem und wann sie direkten Körper-Kontakt haben möchte. Es gibt Hunde, ohne "Vorgeschichte", die ähnlich sind. Meiner zum Beispiel; er lässt sich nicht gerne von "Fremden und nicht Rudelmitglieder" anfassen. Selbst ihm Bekannte Gassibekanntschaften und/oder Freunde mag er es nicht wenn die "den ersten Schritt machen" 🤗 Aber , nach der ersten verbalen Begrüßung geht er hin, stubste sie an und möchte dann gestreichelt werden. Beim Fremden/weniger Bekannten hält er Abstand, nimmt ihre Witterung auf und entscheidet dann ob die ihn anfassen dürfen oder nicht, wenn er dann zu ihnen hingeht und gestreichelt zu werden genießt er es auch. 🙃😉. Anfang war es auch nicht einfach das meinen Freunden/Bekannten "klarzumachen", besonders nicht in der Welpenzeit...😏 aber mittlerweile akzeptieren und verstehen sie das. Bei Fremden ist es schwieriger, es gibt Leute die es einfach nicht verstehen wollen, und für die ist er dann gleich ein "scheuer Angsthund", oder halt ein aggressiver wenn er deutlich "sagt" ,also knurrt oder Lefzen hebt, das er nicht angefasst werden will, (er knurrt leise und weicht zurück...) Also ein einfach mit deiner Freundin darüber offen sprechen..😉