Wayne hatte anfangs auch vor allen Geräuschen Angst, auch Fernseher etc. Er hat allerdings sehr schnell den Unterschied zwischen echten Geräuschen und abgespielten Geräuschen verstanden, und ganz so schlimm war es bei ihm wohl auch nicht (jedenfalls wenn meine Erinnerung mich nicht trügt).
Vor lauten Geräuschen oder Geräuschen, wo er den Ursprung nicht recht schnell bestimmen kann (Wunderkerzen, über ihn fliegende Dinge oder vor allem Tiere, laut röhrende Fahrzeuge, Stimmen bei "interessanter" akustik oder hinter Hecken) erschreckt er sich auch heute noch oft.
Auch wenn man lange gesagt hat, man soll nicht trösten, ist das mittlerweile überholt. Man darf und soll für den Hund da sein. Wichtig dabei ist, nicht selbst mit zu leiden, aber eben unterstützung zu bieten - wie auch immer der Hund die in dem Moment annehmen kann. Würde ich einfach nur da stehen und entspannt bleiben, und dabei Waynes Emotionen ignorieren, würde er sich nur immer weiter rein steigern. Wenn ich mich aber runter hocke, ihn zu mir einlade, ein wenig Körperkontakt biete, zeige woher das geräusch kam (ich darf mittlerweile zum beispiel Wunderkerzen selbst anzünden) und vielleicht noch ein paar kekse streuen zum runter kommen, kann er mittlerweile mit den meisten Dingen schnell wieder entspannen. Und an viele Geräusche, die wir regelmäßig hören, hat er sich so schon gewöhnt.
Mein Ansatz wäre also zunächst, Tools aufzubauen, wie man der Hündin in der konkreten Situation beistehen kann. Damit man selbst handlungsfähig wird. Parallel viiiiel Stressabbau. Und ein Entspannungssignal konditionieren. Da hat Wayne zum Beispiel nicht auf die klassische Konditionierung angesprochen, aber durch mein konsequentes "Geräusche im Hausflur checken" hab ich mir ein "alles gut" aufgebaut, dass ich in vielen sozialen Situationen nutzen kann - wo er halt noch nicht komplett im Tunnel ist.
Falls sie gezielt Geräusche trainieren möchte (hierbei definitiv den Hinweis vom Frauchen im Kopf behalten!!!), würde ich die Geräusche nur in Situationen dazu bringen, die positiv sind und wirklich Spaß machen. Als Beispiel, Wayne findet Donner richtig schrecklich. Aber wenn ich per Lightningmaps auf den Donner vorbereitet bin und in der Zeit der ersten Donnerschläge mit ihm trickse - was Spaß macht und wo er denken muss -, wird aus Panik leichte Irritation. Und wenn ich ihn zum weiter machen motiviere, rückt der Donner in den Hintergrund, solange es nicht direkt über uns ist. Man kann nicht gleichzeitig Spaß und Angst haben.
Er beruhigt sich bei Gewitter auch immer schneller und ich führe es darauf zurück. Der erste schreck ist aber für ihn trotzdem noch schlimm, bis das Denken wieder einsetzen kann - aber auch hier hilft ihm meine Nähe und Unterstützung. An Spaß ist dann allerdings nicht mehr zu denken, meistens gehen wir dann zu seiner Höhle, er legt sich rein und ich machs mir mit nem Buch davor so gemütlich wie möglich und halte wenns besonders laut ist meine Hand rein.