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Sandra
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Anzahl der Antworten 6
zuletzt 2. Juli

Abwehrverhalten unterbinden?

Heute früh war ich mit Yanka unterwegs, als ein Mann mit 2 Hündinnen vorbeikam. Da alle 3 interessiert schienen, haben wir uns auf Kontakt verständigt. Meine war eigentlich gar nicht aufdringlich, trotzdem war es der einen bereits zu viel. Sie hat kurz geknurrt und ein Zuschnappen angedeutet, meine hat sich brav zurückgezogen. Also normale hündische Kommunikation, in keiner Weise aggressiv - die andere hat einfach gesagt "lass mich", und meine "ok ok, bin schon weg". Trotzdem hat das Herrchen sofort eingegriffen, hat seine Hündin an seine Seite geholt und geschimpft. Meiner Meinung nach muss man sowas nicht unterbinden oder "bestrafen". Oder wie seht ihr das? Gibt es etwas, das dafür spricht, das zu tun?
 
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Mareen
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2. Juli 16:31
Meine Hündin macht das auch. Sie mag einfach keinen „aufdringlichen“ Kontakt. Entweder ist sie diejenige, die zum „Halloooo“ sagen kommt, oder sie wird zickig. Ich sage immer „typisch Weib“ zu ihr 😂 kommt halt ganz nach ihrem Frauchen 🤪 Das Verhalten von ihrem Herrchen finde ich nicht in Ordnung. Jeder Hund hat seine persönlichen Grenzen und einen eigenen Charakter, den man akzeptieren muss. Ein Hund muss nicht jeden anderen Hund an sich schnuppern lassen. Vor allem, wenn unsere Damen in die Läufigkeit gehen, werden sie bekanntlich ja noch zickiger als sonst, aber wir werden dieses Verhalten durch „Negativität“ und „Bestrafung“ sicherlich nicht ändern. Also nein, ich finde nicht, dass da irgendwas dafür spricht, seinen Hund für normales Verhalten zu „bestrafen“. Muss aber ein Lob an deine aussprechen 🥰 gut sozialisiert, dass sie sofort weiß, dass die andere Dame keinen zu nahen Kontakt möchte 🙂
 
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Mareen
2. Juli 16:31
Meine Hündin macht das auch. Sie mag einfach keinen „aufdringlichen“ Kontakt. Entweder ist sie diejenige, die zum „Halloooo“ sagen kommt, oder sie wird zickig. Ich sage immer „typisch Weib“ zu ihr 😂 kommt halt ganz nach ihrem Frauchen 🤪 Das Verhalten von ihrem Herrchen finde ich nicht in Ordnung. Jeder Hund hat seine persönlichen Grenzen und einen eigenen Charakter, den man akzeptieren muss. Ein Hund muss nicht jeden anderen Hund an sich schnuppern lassen. Vor allem, wenn unsere Damen in die Läufigkeit gehen, werden sie bekanntlich ja noch zickiger als sonst, aber wir werden dieses Verhalten durch „Negativität“ und „Bestrafung“ sicherlich nicht ändern. Also nein, ich finde nicht, dass da irgendwas dafür spricht, seinen Hund für normales Verhalten zu „bestrafen“. Muss aber ein Lob an deine aussprechen 🥰 gut sozialisiert, dass sie sofort weiß, dass die andere Dame keinen zu nahen Kontakt möchte 🙂
 
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Dogorama-Mitglied
2. Juli 16:31
Ich denke wohl eher das Problem liegt bei dem Herrchen, das dieser seinen Hund gar nicht selber richtig einschätzen kann und dieses normale Verhalten falsch versteht. Im schlimmsten fall beißt der Hund das nächste mal direkt zu, weil sie für ihr anderes verhalten bestraft wurde. Man kann solche Menschen versuchen darauf aufmerksam zumachen, aber die meisten lassen sich ja ungern etwas von anderen sagen.
 
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Kati
2. Juli 17:03
Wenige Leute können Hunde noch richtig lesen. Geschweige denn halten "Hündisch" aus. Der Hund möge sich immer zurückhaltend und freundlich benehmen. So funktioniert das aber zwischen Hunden nicht! Da wird auch mal deutlich gesprochen. Ich kann's auch irgendwo verstehen, insbesondere bei Größenunterschieden. Entweder hat man Angst, weil der Eigene der kleinere ist oder der Größere und man hat Angst vor Problemen. Zumindest ich lasse meinen ungern zu kleineren Hunden. Nicht, weil er was tut, aber weil ich Angst habe Herrchen/Frauchen sehen irgendwas und meiner ist der Trottel dabei. Trotzdem finde ich es schade. Maßregeln würde ich sowas nicht. Ich freue mich eher daran, wenn die Hunde fair miteinander kommunizieren. Ich hab da aber auch ein sehr schön kommunizierendes Exemplar, auch wenn er ab und an Schäferhund-typisch etwas Kontroletti ist... Natürlich lässt man das nicht eskalieren und nimmt den eigenen zurück, wenn er aufdringlich wird.
 
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Sandra
2. Juli 20:29
Ok gut, dass ihr das auch so seht. Mir fiel jetzt für diese Situation auch wirklich kein Grund ein. Und ja, eigentlich ist es sogar bedenklich. Sollten wir denen mal wieder begegnen, sag ich was. Vielleicht hilfts ja.
 
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Dogorama-Mitglied
2. Juli 21:00
Wenn ich etwas Zeit habe und das Gegenüber aufnahmefähig/-willig ist, kommt von mir in solchen Situationen gerne das bekannte Beispiel mit der Eskalationsleiter. Die meisten niederschwelligen Signale (Körperhaltung, Bewegungen) bei Begegnungen bekommen viele Hundehalter ja nicht wirklich mit, da fängt es erst an, wenn die Hunde laut werden. Wenn man dann erklärt das es sich dabei um ein fein abgestuftes "Warnsystem" handelt und man als Mensch da, durch ein Verbot des Knurrens/Bellens, eingreift und den Hund so dazu bringt das Knurren/Bellen beim nächsten Mal gleich zu überspringen und direkt zum Schnappen überzugehen - dann ist das für die Meisten ganz gut nachvollziehbar. Aber, wie gesagt, das Gegenüber muss dafür aufnahmefähig/-willig sein....
 
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Nadine
2. Juli 21:24
Ich muss zu meiner Schande eingestehen, ich hatte den Reflex Anfangs auch. Als ich mit einer Betreuungshündin (die ich auch noch nicht lange kannte) unterwegs war und nach abgesprochenem Kontakt ein anderer Hund genervt hat und von ihr gemaßregelt wurde, wollte ich einfach aus Reflex schimpfen. Nicht böse, aber ich war doch erstmal überrascht. Eben ganz klassisch nicht genug wissen über Hundesprache. Die Besitzerin des anderen Hundes hat sie dann direkt dafür gelobt, dass sie es genau richtig gemacht hat, und das war für mich ein richtiges aha Erlebnis. Mittlerweile, mit eigenem Hund, hab ich mich natürlich viel mehr mit Körpersprache beschäftigt. Und ich lobe sowohl andere Hunde, die Wayne maßregeln, als auch ihn, wenn er andere Hunde angemessen maßregelt und dabei auch Bestätigung bei mir sucht. Und habe die Hoffnung, dass es zusätzlich auf die Besitzer einen ähnlichen Effekt hat wie es ihn auf mich hatte. Bevor es zu arg wird, gehe ich natürlich trotzdem dazwischen.