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Jessi
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Anzahl der Antworten 22
zuletzt 27. Jan.

Abneigung gegenüber meinem Partner

Hallo zusammen, Ich bin ganz neu hier und hoffe, ihr könnt eure Erfahrungen und Ideen mit mir teilen, da ich leider echt überfragt bin. Wir haben seit 2,5 Monaten eine Hündin aus dem Tierschutz. Sie ist sterilisiert und jetzt 9 Monate alt. Sie ist wirklich ein super gelehriger pflegeleichter und verspielter Hund-bei mir. Anfangs hatte sie vor mir und meinem Partner ziemlich Angst. Noch dazu hatte sie Giardien gleich zu Beginn mit ziemlich viel Durchfall. Zu dieser Zeit war ich sehr oft mit ihr draußen und habe es relativ schnell geschafft eine Bindung zu ihr aufzubauen. Die Beziehung wurde zusehends besser zwischen ihr und mir. Anders sieht es bei meinem Partner aus. Ich bin mit Hunden Groß geworden er hingegen hatte nie großartig Kontakt zu Tieren. Bei ihm ist der Stand nach wie vor der gleiche wie gleich zu Beginn als sie zu uns gekommen ist. Sie möchte so gut wie keinen Kontakt zu ihm. Leckerlies nimmt sie wenn überhaupt zögerlich. Sie knurrt kurz wenn er nach Hause kommt und traut sich auch nur zu Fressen wenn ich zuhause bin. Ist er beim fressen in der Nähe schaut sie immer fragend zu ihm so nach dem Motto:darf ich essen ? Allgemein ist sie ein komplett anderer Hund wenn er da ist. Sie hat ihn immer im Blick, und verfolgt mich auf Schritt und tritt. Wenn wir alleine sind spielt sie mit mir stundenlang und übt Tricks mit mir. Sobald er da ist hat sie auf all das kaum noch Lust. Sie zeigt ein ganz klar abneigendes verhalten ihm gegenüber. Als ob sie einfach nichts mit ihm zutun haben möchte. Draußen spielt sie auch mal mit ihm was aber auch oft eher wieder in Panik umschwenkt. Man muss dazu sagen, dass ich der Part bin, der einen Großteil der Hundeversorgung übernimmt, da zeitliches Management nicht so seine Stärke ist 😂 Er versucht aber immer wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen. Habt ihr Tipps für uns wie er an sie ran kommen kann ? Vielen Dank schonmal
 
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Jessi
26. Jan. 09:22
Wir geben ihr natürlich die Zeit es ist ja wichtig das sie sich Stück für Stück in unser Leben integrieren kann. Ich danke euch erstmal vielmals für eure Tipps die wir natürlich versuchen umzusetzen, damit die kleine hoffentlich bald nicht mehr in Angst leben muss. Toll das es dieses Forum gibt. Liebe Grüße
 
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Roswitha
26. Jan. 09:25
Ich würde vorschlagen das der Partner alleine das Füttern übernehmen soll und zwar nur aus der Hand. Ich habe das auch gemacht, da unsere Emma mehr auf meinen fixiert war, aus welchem Grund auch immer.
 
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Nadine
26. Jan. 09:31
Qualitiytime mit deinem Freund 😊 Aus der Hand ✋️ füttern lassen. Und dann steigern, sprich, Spaziergänge Freund und Hund. Einfach damit sie ihre Skepsis verliert. Kein streicheln oä erzwingen/einfordern. Und ich würde ihr klar zu verstehen geben, dass sie dich nicht verfolgen/kontrollieren muss. Auch nicht, wenn du mit ihr alleine bist😉 Alles Gute für euch.
 
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Angelika
26. Jan. 09:44
Ist ja noch nicht so lange bei euch, und bei Tierschutzhunden oft bei Männern, da diese von der Stimme und Körpersprache oft forscher sind… Ihr könnt versuchen das er den Hund mal eher nicht direkt anspricht sondern ihn kommen lässt, eher ignorieren und so wie nebenbei mal ein Leckerlie zuwirft… bei der Gassirunde nimmt er den Hund an die Leine…. Futter bekommt er von ihm und er geht halt dann gleich auf Abstand….. das braucht halt oft Zeit, das wird schon
 
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Angelika
26. Jan. 09:49
Guten Morgen, wow erstmal vielen Dank für eure ganzen Antworten. 😊 ich möchte darauf nochmal näher eingehen. Wenn er Ihr leckerlies gibt geht er immer In die Hocke und lässt genügend Abstand. Teilweise nimmt sie sie dann an oftmals will sie sie aber auch einfach nicht fressen. Er kann ihr die tollsten Dinge hin legen und selbst wenn er die Wohnung verlässt rührt sie die Leckereien nicht an. Erst wenn ich nach Hause komme läuft sie los und sammelt Stück für Stück alles ein. Genauso sieht es mit ihrem fressen aus. Das bleibt solange unangerührt bis ich nach Hause komme und sie mit mir allein ist. Die Vermutung das sie Angst vor Männern hat hatte ich natürlich auch schon, allerdings freut sie sich bei jedem anderen Mann außer bei ihm. Ich hatte sie bereits mit bei mir an der arbeit, wo nur Männer arbeiten diese hat sie alle freudig begrüßt. Ebenso fahren wir regelmäßig meinen Vater besuchen wo sie immer sehr aufgeweckt ist und meinen Vater zum spielen auffordert. Genauso ist es wenn wir beim gassi gehen auf Männer treffen. Sie ist jedem gegenüber aufgeschlossen außer meinem Partner gegenüber. Wenn ich die beiden allein lasse liegt sie trotz offener Tür in einem anderen Raum. Es ist als wäre er garnicht da. Er hat es hat nie etwas getan oder war laut zu ihr. Und er leidet natürlich sehr darunter das sie auf seine kontaktversuche nicht reagiert. 😔
Vielleicht bemüht er sich zu sehr, da er denkt warum bei anderen und bei mir nicht… draußen die Männer haben ja auch nicht den Druck, das der Hund sie mögen muss und treten von der Körpersprache anders auf,,, nehmt den Druck raus,
 
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Sonja
26. Jan. 10:31
Guten Morgen, wow erstmal vielen Dank für eure ganzen Antworten. 😊 ich möchte darauf nochmal näher eingehen. Wenn er Ihr leckerlies gibt geht er immer In die Hocke und lässt genügend Abstand. Teilweise nimmt sie sie dann an oftmals will sie sie aber auch einfach nicht fressen. Er kann ihr die tollsten Dinge hin legen und selbst wenn er die Wohnung verlässt rührt sie die Leckereien nicht an. Erst wenn ich nach Hause komme läuft sie los und sammelt Stück für Stück alles ein. Genauso sieht es mit ihrem fressen aus. Das bleibt solange unangerührt bis ich nach Hause komme und sie mit mir allein ist. Die Vermutung das sie Angst vor Männern hat hatte ich natürlich auch schon, allerdings freut sie sich bei jedem anderen Mann außer bei ihm. Ich hatte sie bereits mit bei mir an der arbeit, wo nur Männer arbeiten diese hat sie alle freudig begrüßt. Ebenso fahren wir regelmäßig meinen Vater besuchen wo sie immer sehr aufgeweckt ist und meinen Vater zum spielen auffordert. Genauso ist es wenn wir beim gassi gehen auf Männer treffen. Sie ist jedem gegenüber aufgeschlossen außer meinem Partner gegenüber. Wenn ich die beiden allein lasse liegt sie trotz offener Tür in einem anderen Raum. Es ist als wäre er garnicht da. Er hat es hat nie etwas getan oder war laut zu ihr. Und er leidet natürlich sehr darunter das sie auf seine kontaktversuche nicht reagiert. 😔
Das ist 1:1 Yoshi. Und sie hat dann auch kein Problem mit Männern, auch nicht mit Deinem Partner. Es wäre einfach zu viel auf einmal, wenn sie sich jetzt auch ihm öffnen müsste. Und vermutlich hat sie auch ein Problem damit, wenn sich jemand auf sie zu bewegt. Bei der Arbeit kann sie wahrscheinlich auf die Leute zu gehen und bei Deinem Vater ergreift auch sie die Initiative. Beobachte mal ganz genau, was Dein Freund macht, ob er sich auf sie zu bewegt, sich frontal zu ihr befindet (seitlich ist bei unsicheren Hunden immer besser), ob er ihr direkt in die Augen schaut (das wirkt bedrohlich). Er soll in jeder Situation darauf achten, sie kommen zu lassen. Vielleicht hilft es, wenn er sich vorstellt, dass sie ein scheues wildes Tier ist. Darauf sollte die Erwartungshaltung zurückgeschraubt werden. Gefressen hat Yoshi im ersten halben Jahr sehr mäkelig. Wir mussten erst herausfinden, dass seine Umgebung ruhig, sicher und reizarm sein musste, damit er überhaupt frisst. Und ich musste immer dabei sein. Das hat sich erst vor wenigen Wochen geändert. Dein Partner sollte - für sie sichtbar - den Napf füllen und hinstellen. Dann setzt Ihr Euch beide ruhig hin und lasst ihr Zeit. Dein Partner übernimmt so den aktiven Teil und Du bist still dabei, um ihr Sicherheit zu geben. Wenn sie klar zu verstehen gibt, dass sie nichts mehr fressen will, wird der Napf weg gestellt. Auch dabei müsst Ihr geduldig sein. Yoshi hat zu Anfang bei jedem Geräusch aufgehört zu fressen, und lange da gestanden und gelauscht, geschnuppert und geschaut, bevor er weiter gefressen hat. Beim Leckerli geben kann er versuchen, sich mit dem Rücken zu ihr zu hocken und die Hand mit dem Leckerli nach hinten auszustrecken. In der Position verharren, bis sie kommt. Auf keinen Fall eine Bewegung auf sie zu machen. Nicht darauf reagieren, wenn sie es nimmt, auch nicht wenn sie es frisst. Wenn sie fertig ist und ihn anschaut, kann er sanft und leise mit ihr sprechen. Vorher würde ich eher die Luft anhalten.😉 Wenn Du nicht da bist und sie in dem anderen Raum liegt, liegt sie da entspannt oder verkriecht sie sich? Man muss sich bei einem so ängstlichen Hund über die Kleinigkeiten freuen, darf nicht erwarten, dass sie sich benimmt wie ein "normaler" Hund. Und bei allem Geduld, Geduld, Geduld. Es wird besser.
 
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Jessi
26. Jan. 10:56
Das ist 1:1 Yoshi. Und sie hat dann auch kein Problem mit Männern, auch nicht mit Deinem Partner. Es wäre einfach zu viel auf einmal, wenn sie sich jetzt auch ihm öffnen müsste. Und vermutlich hat sie auch ein Problem damit, wenn sich jemand auf sie zu bewegt. Bei der Arbeit kann sie wahrscheinlich auf die Leute zu gehen und bei Deinem Vater ergreift auch sie die Initiative. Beobachte mal ganz genau, was Dein Freund macht, ob er sich auf sie zu bewegt, sich frontal zu ihr befindet (seitlich ist bei unsicheren Hunden immer besser), ob er ihr direkt in die Augen schaut (das wirkt bedrohlich). Er soll in jeder Situation darauf achten, sie kommen zu lassen. Vielleicht hilft es, wenn er sich vorstellt, dass sie ein scheues wildes Tier ist. Darauf sollte die Erwartungshaltung zurückgeschraubt werden. Gefressen hat Yoshi im ersten halben Jahr sehr mäkelig. Wir mussten erst herausfinden, dass seine Umgebung ruhig, sicher und reizarm sein musste, damit er überhaupt frisst. Und ich musste immer dabei sein. Das hat sich erst vor wenigen Wochen geändert. Dein Partner sollte - für sie sichtbar - den Napf füllen und hinstellen. Dann setzt Ihr Euch beide ruhig hin und lasst ihr Zeit. Dein Partner übernimmt so den aktiven Teil und Du bist still dabei, um ihr Sicherheit zu geben. Wenn sie klar zu verstehen gibt, dass sie nichts mehr fressen will, wird der Napf weg gestellt. Auch dabei müsst Ihr geduldig sein. Yoshi hat zu Anfang bei jedem Geräusch aufgehört zu fressen, und lange da gestanden und gelauscht, geschnuppert und geschaut, bevor er weiter gefressen hat. Beim Leckerli geben kann er versuchen, sich mit dem Rücken zu ihr zu hocken und die Hand mit dem Leckerli nach hinten auszustrecken. In der Position verharren, bis sie kommt. Auf keinen Fall eine Bewegung auf sie zu machen. Nicht darauf reagieren, wenn sie es nimmt, auch nicht wenn sie es frisst. Wenn sie fertig ist und ihn anschaut, kann er sanft und leise mit ihr sprechen. Vorher würde ich eher die Luft anhalten.😉 Wenn Du nicht da bist und sie in dem anderen Raum liegt, liegt sie da entspannt oder verkriecht sie sich? Man muss sich bei einem so ängstlichen Hund über die Kleinigkeiten freuen, darf nicht erwarten, dass sie sich benimmt wie ein "normaler" Hund. Und bei allem Geduld, Geduld, Geduld. Es wird besser.
Es ist erstmal sehr beruhigend zu hören, dass es anderen auch so geht wie uns. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort 🥰 Wenn sie in den anderen Raum liegt verhält sie sich ganz entspannt. Und schläft. Sobald ich nach Hause komme kommt sie dann auch raus und setzt sich zu uns ins Wohnzimmer.
 
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Sandra
26. Jan. 11:48
Versuch doch mal, einen aufgeschlossenen Hundekumpel zu euch nach Hause zu holen. Dein Freund setzt sich auf den Boden und spielt nur mit dem Hundekumpel. Dabei darf er eure gar nicht beachten, es sei denn sie kommt von sich aus.
 
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Dogorama-Mitglied
26. Jan. 12:12
Kann es sein das durch zuviel , zuoft, zulange Annäherungsversuche wirklich Druck auf den Hund entstanden ist. Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Wenn die Ansprache verbal und körperlich nicht gleich sind hat der Hund ein Problem! Es ist manchmal besser weniger zu versuchen und selbst locker und frei zu sein. Euer Problem ist das ihr nicht bei 0 anfangt sondern im Minus seit. Ruhe, Gelassenheit und viel Zeit ist nötig. Geht zusammen spazieren und übergebt euch die Leine ohne das es für den Hund wichtig ist. Kurz belanglos! Und dein Freund schaut sich ein paar Youtube Videos über Körpersprache mit Hunden an. 🍀🍀🍀👍
 
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Sonja
26. Jan. 18:08
Es ist erstmal sehr beruhigend zu hören, dass es anderen auch so geht wie uns. Vielen Dank für deine ausführliche Antwort 🥰 Wenn sie in den anderen Raum liegt verhält sie sich ganz entspannt. Und schläft. Sobald ich nach Hause komme kommt sie dann auch raus und setzt sich zu uns ins Wohnzimmer.
Das ist doch schon ein riesiges Plus. Dass sie sich entspannen kann, wenn Du nicht da bist bzw. nur Dein Partner da ist. Ihr habt einen ganz besonderen Hund, bei dem teilweise andere Regeln gelten. Manchmal ist das frustrierend, man will einfach nur einen normalen Hund. Aber dann sieht man solche Kleinigkeiten, wie dass sie sich entspannen kann, und das muss man dann auch an dem messen, was für den Hund überhaupt möglich ist. Und gemessen daran ist das ganz viel.