Home / Forum / Verhalten & Psychologie / 2. Läufigkeit (aktuell), Wesensänderung zu Aggression

Verfasser-Bild
Petra
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 17
zuletzt 16. Jan.

2. Läufigkeit (aktuell), Wesensänderung zu Aggression

Mein Riesenschnauzermädel ist mit eineinhalb Jahren nun gerade seit ein paar Tagen in ihrer zweiten Läufigkeit und hat jetzt überraschend eine (für mich als Laie) nicht wirklich nachvollziehbare Aggression gegenüber ihrer bisher „besten Freundin“ an den Tag gelegt (kennen und vertragen sich seit Abby als Welpe bei uns eingezogen ist), komplett mit fixierendem Blick und aufgestelltem Kamm, erst Knurren und dann knurrt die andere Hündin (schon etwas älter und kastriert) auch und dann wird’s ernst, inklusive beißen; und das an mehreren Tagen sobald sie sich zu nahe kommen, egal in wessen Revier. Nun weiß ich natürlich, dass die Läufigkeit sich oft auf das Verhalten auswirkt, aber so drastisch und heftig? Während der ersten Läufigkeit gab es solche Ansätze gar nicht. (Rüden die wir draußen treffen und wo wir net rechtzeitig Abstand einnehmen können findet sie interessant, andere Weibchen haben wir vorsichtshalber vermieden.)
 
Beitrag-Verfasser
Olli
Beliebteste Antwort
13. Jan. 12:03
Naja, sie ist immer noch nicht voll erwachsen. Da können solche Wesensänderungen schon vorkommen. Gut ist ja, dass sie noch Rüden mag. Leider lässt sich Freundschaft nicht erwingen und die Mädels sind, wenn es denn kracht, wesentlich unnachgiebiger. Ihr könnt nur probieren, regelmäßig angeleint spazieren zu gehen, solltet aber auch im Hinterkopf haben, dass die beiden sich dauerhaft nicht mehr vertragen.
 
Beitrag-Verfasser
Olli
13. Jan. 12:03
Naja, sie ist immer noch nicht voll erwachsen. Da können solche Wesensänderungen schon vorkommen. Gut ist ja, dass sie noch Rüden mag. Leider lässt sich Freundschaft nicht erwingen und die Mädels sind, wenn es denn kracht, wesentlich unnachgiebiger. Ihr könnt nur probieren, regelmäßig angeleint spazieren zu gehen, solltet aber auch im Hinterkopf haben, dass die beiden sich dauerhaft nicht mehr vertragen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
13. Jan. 13:15
Japp, das kann dann gerade unter Hündinnen knallen. Deine Süße braucht noch ein paar Läufigkeiten und deine Führung und Schutz um damit umgehen zu lernen. Auch für dich heißt es dazulernen. Die Hormone können zeitweise für ein komplett anderes Verhalten sorgen als man es vorher kannte. Hier waren die dritte und vierte echt extrem. Seit der fünften ist Suki aber wieder viel enstpannter. Es ist halt eine Entwicklungsprozess der je nach Rasse eine ganze Weile dauert. Dafür kommt es nach der Läufigkeit zu recht großen Sprüngen was die geistige Reife angeht.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Carmen
13. Jan. 13:57
Ich bin keine Expertin und wir hatten mit unseren Hündinnen nie das Problem. Ich kann mir aber vorstellen, dass deine Hündin andere Hündinnen als Konkurrenz sieht, während sie läufig ist. Und die andere Hündin reagiert darauf.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Petra
13. Jan. 14:30
Japp, das kann dann gerade unter Hündinnen knallen. Deine Süße braucht noch ein paar Läufigkeiten und deine Führung und Schutz um damit umgehen zu lernen. Auch für dich heißt es dazulernen. Die Hormone können zeitweise für ein komplett anderes Verhalten sorgen als man es vorher kannte. Hier waren die dritte und vierte echt extrem. Seit der fünften ist Suki aber wieder viel enstpannter. Es ist halt eine Entwicklungsprozess der je nach Rasse eine ganze Weile dauert. Dafür kommt es nach der Läufigkeit zu recht großen Sprüngen was die geistige Reife angeht.
Danke für die Antwort! war dann bei euch quasi jede Läufigkeit anders von den Auswirkungen als die vorherigen? Und wenn die jeweils wieder rum waren, haben sich dann die Veränderungen wieder gelegt?
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Jan. 16:09
Hallo Petra, Lumis zweite Läufigkeit war im Herbst und ihr Verhalten extremer als bei der ersten. Sie war gerade Hündinnen gegenüber deutlich gereizter und hatte sich zweimal mit einer Eurasier-Hündin buchstäblich in der Wolle. Diese ist mit 2,5 Jahren auch noch recht jung und war schon häufig wild und robust im Spiel. Das akzeptiert Lumi nun nicht mehr und zeigt deutlich ihre Grenze..findet die andere Hündin dann doof und es gibt Zoff. Seit der Läufigkeit haben die Damen sich noch nicht wieder getroffen, ich weiß also nicht, ob es jetzt wieder besser gehen würde. Ich habe aber auch festgestellt, dass Lumi einen Sprung gemacht hat. In einigen Dingen ist sie ruhiger, andererseits ist sie selbstbewusst er und zeigt deutlicher, wenn ihr etwas nicht passt. Ach ja, das Fressverhalten hatte sich auch verändert. Sehr wenig Appetit und das recht lange. Jetzt frisst sie wieder normal.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
13. Jan. 16:29
Ja, das ist gar nicht so ungewöhnlich. Zum eine ist ihr Stresspegel durch die Hormone erhöht, dann kommt hinzu, dass ihre Freundin potentiell als Rivalin (hinsichtlich der Fortpflanzung) gesehen werden kann und außerdem wollen Hündinnen während der Läufigkeit oft keine Energie für unnötige Dinge (Kontakt zu anderen Hündinnen zählt dazu, hat nämlich in dieser Zeit keinen Zweck) aufbringen. Wartet mal ein wenig ab und bringt die zwei nicht wieder und wieder in diese Situation. Nach der Läufigkeit (so etwa zwei Wochen nach der Blutung wäre gut) könnt ihr dann versuchen im Rahmen eines Social Walks wieder Vertrauen aufzubauen :) Nicht selten enden Freundschaften beim Erwachsenwerden :/
 
Beitrag-Verfasser
Dogorama-Mitglied
13. Jan. 17:56
Japp, das kann dann gerade unter Hündinnen knallen. Deine Süße braucht noch ein paar Läufigkeiten und deine Führung und Schutz um damit umgehen zu lernen. Auch für dich heißt es dazulernen. Die Hormone können zeitweise für ein komplett anderes Verhalten sorgen als man es vorher kannte. Hier waren die dritte und vierte echt extrem. Seit der fünften ist Suki aber wieder viel enstpannter. Es ist halt eine Entwicklungsprozess der je nach Rasse eine ganze Weile dauert. Dafür kommt es nach der Läufigkeit zu recht großen Sprüngen was die geistige Reife angeht.
Sie braucht aber auch Erziehung. Das heftige Maßregeln geht gar nicht. Müsste das aus eigener Erfahrung im Rudel erleben wie die ältere die jüngere wirklich töten wollte. Bei Ina greif ich sofort ein. Wenn sich die Hündinnen nur sporadisch sehen, geht das in solchen Phasen über den Gehorsam. Und nicht um den Schutz der Hündin die pöbelt. Wenn ihr jetzt einfällt sie zwickt Menschen unterbindet man das ja auch. Alles unter dem Deckmantel der Pubertät, der Hormone schön zu reden geht gar nicht. Zumal solche Hündinnen oft von Jahr zu Jahr schlimmer werden.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
13. Jan. 18:35
Danke für die Antwort! war dann bei euch quasi jede Läufigkeit anders von den Auswirkungen als die vorherigen? Und wenn die jeweils wieder rum waren, haben sich dann die Veränderungen wieder gelegt?
Ja. Bei der ersten war sie gerade erst 7,5 Monate jung. Die stand voll neben sich und war total überfordert und hin und hergerissen. Hormonchaos im pubertierenden Hundehirn. Bei der zweiten lief es bereits besser. Sie hielt sich und die Umgebung sauber (brauchten noch nie ein Höschen), litt auch nicht groß unter den Hormonen. Klar gab es Phasen wo sie lustlos und träger war. Aber auch wo sie energiegeladen und nervig war. Ab der dritten kam die Zickigkeit dazu. Hündinnen die ebenfalls zeitnah läufig waren wollte sie durchaus klarmachen das sie hier die first lady ist. Rüden die aufdringlich wurden oder den Hintern zu nahe kamen bekamen eine Ansage. Etwas das vorher nie der Fall war. Da benahm sie sich entweder unterwürfig oder aber ging weg. Nun wurde gebellt und Abstand eingefordert. Bei der vierten ging es rund. Madame war hinter allem her was noch Eier hatte. War launisch, zickig und am liebsten hätte ich sie sofort selber kastriert. Läufigkeit Nr. 5 war wieder anders. Ich brauchte das Trainingspensum nicht mehr verändern. Die Hormone haben sie gefühlsmäßig nicht mehr in ein ganz so großes Chaos gestürzt. Die Zickigkeit blieb fast ganz aus. Nur das Rüden abchecken wollen ist geblieben. Läufigkeit Nr. 6 lief sogar richtig gut ab. Sogar weitere läufige Hündinnen waren kein Problem mehr. Im Mai wird sie zum 7.mal läufig. Ganz praktisch zur Leinenpflicht bei uns. Bei jeder Läufigkeit wurde übrigens normal gefuttert und getrunken. Jaulen und Fiepen waren nur selten zu hören. Ansonsten gab es einen erhöhten Kuschelbedarf. Im großen und ganzen verschwinden die Auffälligkeiten wieder. Bei manchen muss man aufpassen das sich manche Dinge nicht festigen können.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
13. Jan. 18:42
Sie braucht aber auch Erziehung. Das heftige Maßregeln geht gar nicht. Müsste das aus eigener Erfahrung im Rudel erleben wie die ältere die jüngere wirklich töten wollte. Bei Ina greif ich sofort ein. Wenn sich die Hündinnen nur sporadisch sehen, geht das in solchen Phasen über den Gehorsam. Und nicht um den Schutz der Hündin die pöbelt. Wenn ihr jetzt einfällt sie zwickt Menschen unterbindet man das ja auch. Alles unter dem Deckmantel der Pubertät, der Hormone schön zu reden geht gar nicht. Zumal solche Hündinnen oft von Jahr zu Jahr schlimmer werden.
Training und Erziehung brauchen die doch eigentlich immer. Mit Schutz war auch eher der Schutz der eigenen Hündin vor zb aufdringlichen Rüden oder auch anderen zickigen Hündinnen gemeint. Ebenso wie Schutz vor Überforderung. Man lernt gemeinsam Hund und Halter mit der Situation umzugehen. Es ist etwas wo man sich zum einen einlesen muss und zum anderen beobachten und individuell eingreifen muss da es einfach echt unterschiedlich abläuft.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Christa
13. Jan. 19:33
Also das hört sich fast an wie bei den Menschen.Manche Frauen sind auch anders als sonst wenn der Hormonhaushalt spinnt 😀 bei einem mehr beim anderen weniger.