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Michael
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Anzahl der Antworten 45
zuletzt 13. Nov.

Spielen beibringen

Hallo zusammen, ich hab ja einen ganz lieben und tollen Hund, der für Leckerchen fast schon alles tut, aber sobald es um nichts zu essen geht, spielt sie einfach nicht. Zerrspiele sind uninteressant, für das Seil interessiert sie sich so gar nicht. Bälle und Stöcke bewirken nicht mal, dass sie hinschaut, wenn man was wirft oder hin hält. Wenn ich ihr einen Ball hin Rolle, steht sie sogar auf und legt sich halt 2m weiter hin. Während alle anderen Hunde den Sachen nachjagen und sie verteidigen, liegt meine da und nagt stattdessen für sich an nem Ast oder läuft abseits und steckt die Nase ins Gras. Wie könnte ich sie irgendwie für das ein oder andere Spielzeug begeistern? Was wäre der erste Schritt um z. b. einen Ball oder einen Stock interessant zu machen? Vermutlich hat sie einfach nie gespielt und weiß gar nicht, was sie mit dem Zeug überhaupt anfangen soll. Aber alle Tipps die ich bisher gefunden habe, setzen irgendwie voraus, dass zumindest ein minimales Interesse am Spielzeug gezeigt wird, was schon überhaupt gar nicht der Fall ist. Hat vielleicht irgendwer eine Idee?
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 06:11
Warum ist es dir denn überhaupt so ein großes Anliegen, dass sie Gefallen am Ballspielen etc. findet? Du schreibst zwar, es ginge dir dabei nur um sie und nicht um dich, aber dann verstehe ich nicht so ganz, warum es dir so wichtig ist, ihr etwas anzugewöhnen, worauf sie offensichtlich keine Lust hat. Mein Bobby hatte auch null Interesse an Bällen, Frisbees und Co., der war glücklich und zufrieden mit unseren langen Spaziergängen, auf denen er nach Herzenslust schnuppern konnte, hier und da mal einen Artgenossen getroffen hat und wir für gelegentliche kleine "Abenteuer" die Wege verlassen haben, durchs Unterholz gestapft und z.B. auf umgefallenen Bäumen herumgekraxelt sind. Dem hat es auch ohne wildes Spielen mit mir an rein gar nichts gefehlt. Außerdem pflichte ich denen bei, die anmerken, dass dieses (stupide) Hinterherjagen im Grunde genommen auch keinen Mehrwert für einen Hund hat. Letztlich fördert das nur den Jagdtrieb und lässt die Hunde ganz wunderbar hochfahren. Nicht selten sehe ich, wie Menschen versuchen, ihre Hunde so "auszupowern" - mit dem Resultat, dass diese zwar körperlich an ihre Grenzen oder sogar darüber hinaus gehen, aber dabei mental immer mehr durchknallen und quasi kein Ende finden. Du schreibst selber, deine Hündin käme schwer zur Ruhe. Natürlich braucht sie ihre Bewegung, aber wenn du sie zum "Balljunkie" machst, wird sie dadurch unter Umständen nur noch aufgekratzter. Da würde ich eher auch die geistige Auslastung ins Visier nehmen.
Dem schließe ich mich an. Ballspiele sind ja nichts anderes als spielerisches Beuteverfolgen. Das muss manch einer mit viel Aufwand und üben von Impulskontrolle wieder abtrainieren. Warum muss ein erwachsener Hund mit Spielzeug spielen? Auch das Auslasten....Dieses Bälle verfolgen ersetzt ja keinen Spaziergang und belastet durch das abstoppen stark die Gelenke. Zudem findet der Spaß vom Mensch weg, statt mit ihm zusammen, statt. Du schreibst, sie spielt mit anderen Hunden. Das reicht doch völlig. Wenn sie auf Futter steht, gibt es so viele schöne Möglichkeiten, ob Unterwegs oder Zuhause, sie mit spannenden Suchspielen, Geruchsunterscheidung u.v.m. zu beschäftigen. Auch Du kannst mit ihr Rennspiele machen, sie verfolgen oder Dich verfolgen lassen und mal ordentlich raufen. Kurz: sei froh, dass Dein Hund nicht so auf Spielzeug und vor allem nicht auf das verfolgen des sich bewegenden Objektes steht. So habt ihr viele Möglichkeiten zusammen etwas zu erleben und zu erfahren.
 
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Angela
6. Juli 06:22
Alles Gedanken, die ich auch schon hatte. Klar ist nicht alles toll - aber irgendwas muss sie doch auch irgendwie mal toll finden. dass bei überhaupt nichts auch nur Grundinteresse vorhanden ist, finde ich in erster Linie sehr schade - zumal sie grundsätzlich ein sehr aktiver Hund ist und eher wenig ruht, sondern eher so auffordert "mach was mit mir". So lange dann leckerchen im Spiel sind, zeigt sie auch an allem möglichen Interesse (nur halt nicht an Spielzeug) und ich kann ihr ja schlecht ihr ganzes essen dann bei solchen Gelegenheiten verabreichen nur dass sie mal spielt. ich würde ihr einfach gerne beibringen, mal nem Ball hinterher zu jagen oder ner Frisbee oder nem simplen Stock.. irgendwie muss ich sie ja auch auslasten. Aber da fehlen mir wie gesagt einfach die allerersten Schritte.
Arbeite doch einfach mit dem Futterbeutel? Den kannst Du werfen, wenn das Dein Ding ist, zergeln wenn Du vorsichtig anfängst und beim Apportieren schüttet sie zusätzlich Oxytocin aus und das stärkt Eure Bindung.
 
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Emely
6. Juli 06:46
Hallo guten Tag👩‍🦰 Alle Hunde sind so wie sie in der Werbung gezeigt werden😅😉 (Dachte ich mal, als ich noch keine Ahnung hatte) Dein Hund hat vielleicht eine andere Mentalität, vielleicht kommt er gar nicht aus Deutschland... ?🤷🏽‍♀️ Meine Hündin spielt mit mir auch nicht oder nicht viel, manchmal hat sie Lust mit mir im Garten Ball zu spielen aber das ist nicht besonders ausgeprägt. Ich denke, dass der Straßenhund schon was fest in seinen Zellen verankert hat, da ging es ums nackte überleben... Ich stille ihre Bedürfnisse damit, dass wir sehr viel in der Natur unterwegs sind, riechen, frei zu laufen mal alleine und mal im Rudel ist alles was sie will! Sie hat sich auch zur Aufgabe gemacht, ein sehr guter Wachhund zu sein (passt ganz genau auf wer mir zu nah kommt, finde ich Persönlich gut und muss man auch mit umgehen können). Ursprünglich hatte ich für Sie allen Scheiß an Spielsachen gekauft, hat sie nicht wirklich interessiert... Der Fokus lag auf anderen Dingen und somit stellte ich mich auf meinen Hund ein und musste lernen das es ganz anders läuft aber nicht zum Nachteil, habe sehr viel freude mit ihr.
Mir geht es ganz genauso mit meinem Straßenhund. Sie liebt es durch den Wald zu laufen, sie schnüffelt, beobachtet Tiere im Baum, gräbt nach Mäusen und Kaninchen und wäre am liebsten ohne uns Gassi. Sie sind halt als Jäger aufgewachsen☺️
 
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Emely
6. Juli 06:48
Genau so ist es bei uns auch. Unser Jack interessiert Spielen überhaupt nicht , der jagt lieben mit Virko durch den Garten.
Ja und ich muss sagen, ich sehe sie so glücklicher, als mit jedem Ball oder Knochen den ich ihr gegeben habe.
 
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Emely
6. Juli 06:53
Dem schließe ich mich an. Ballspiele sind ja nichts anderes als spielerisches Beuteverfolgen. Das muss manch einer mit viel Aufwand und üben von Impulskontrolle wieder abtrainieren. Warum muss ein erwachsener Hund mit Spielzeug spielen? Auch das Auslasten....Dieses Bälle verfolgen ersetzt ja keinen Spaziergang und belastet durch das abstoppen stark die Gelenke. Zudem findet der Spaß vom Mensch weg, statt mit ihm zusammen, statt. Du schreibst, sie spielt mit anderen Hunden. Das reicht doch völlig. Wenn sie auf Futter steht, gibt es so viele schöne Möglichkeiten, ob Unterwegs oder Zuhause, sie mit spannenden Suchspielen, Geruchsunterscheidung u.v.m. zu beschäftigen. Auch Du kannst mit ihr Rennspiele machen, sie verfolgen oder Dich verfolgen lassen und mal ordentlich raufen. Kurz: sei froh, dass Dein Hund nicht so auf Spielzeug und vor allem nicht auf das verfolgen des sich bewegenden Objektes steht. So habt ihr viele Möglichkeiten zusammen etwas zu erleben und zu erfahren.
Ich weiß es hört sich komisch an, aber mein Hund spielt gerne verstecken und fangen mit mir. Er sucht mich wirklich und versteckt sich vor mir wenn ich dran bin, ich liebe ihn dafür.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 06:56
Arbeite doch einfach mit dem Futterbeutel? Den kannst Du werfen, wenn das Dein Ding ist, zergeln wenn Du vorsichtig anfängst und beim Apportieren schüttet sie zusätzlich Oxytocin aus und das stärkt Eure Bindung.
Hauptsächlich wird Oxytocin bei körperlicher Zuwendung und bei Blickkontakt ausgeschüttet, weshalb es auch “kuschelhormon" genannt wird 💕
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 06:58
Ich weiß es hört sich komisch an, aber mein Hund spielt gerne verstecken und fangen mit mir. Er sucht mich wirklich und versteckt sich vor mir wenn ich dran bin, ich liebe ihn dafür.
Das ist suuuper niedlich ...und macht Euch gemeinsam Spaß.👌🤩
 
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Emely
6. Juli 07:00
Das ist suuuper niedlich ...und macht Euch gemeinsam Spaß.👌🤩
Auf jeden Fall, er springt mich dann immer stolz an und rennt um mich herum, wenn er mich gefunden hat🙈😍
 
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Peter
6. Juli 07:22
Ich stimme hier Nike, Christina und Co. zu, wenn sie sagen: sei froh, dass dein Hund nicht auf Bälle und Frisbees steht! Eh alles Kommerz und unnatürlich. Wie schon gesagt wurde: gemeinsame Aktivitäten über Stock und Stein, zusammen rennen, einen schwierigen Felsen erklimmen, zusammen einer Fährte nachgehen, mit Hunde Kumpels spielen lassen... Das sind die richtigen Spiele, die euch beiden was bringen, nämlich Spaß und Bindung! Die blöden Spielsachen sind nur ein Ersatz...

Mein früherer Hund war so ein Ball Junky. Er war bekannt dafür, immer etwas im Maul zu tragen. Die Leute fanden es niedlich, wenn ein schwarzer 38kg Brocken Zeug durch die Gegend trägt... Aber es war fast zwanghaft und deshalb nicht schön.

Bei meinem jetzigen Hund hab ich das bisher vermieden. Zwar apportieren wir und das ist einem Labrador mehr oder weniger in die Wiege gelegt, aber es hat eher den Charakter von Arbeit und mit Teamplay zu tun (weil es Strukturen und Regeln und Kommunikation und Vertrauen beinhaltet) anstatt stupide einem Ball hinterher zu hetzen. Stupide und hetzen sind hier ganz bewusst gewählt. Außerdem ist es mega schlecht für die Gelenke.

Ich bin froh, dass Neo nicht so ein Ball Junky geworden ist und er dennoch seiner Veranlagung folgen kann. Ab und zu rollert er mal seinen Snackball durch die Gegend oder stupst nen ollen Fussball herum, aber das wars schon. Gestern haben wir seit langem mal wieder geboomert, im Prinzip wie apportieren, nur mit mehr fun ohne Regeln. Aber eigentlich fordert er es nicht ein und hat nach 3x werfen genug. Also fördere ich es auch nicht weiter.
 
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Dogorama-Mitglied
6. Juli 13:15
Darf ich fragen wie alt sie ist und wie lange ihr sie schon habt?
Unserer ist anfangs zb auch nicht der Spieltyp gewesen und bis heute auch eher wenig. Weder mit anderen Hunden, noch mit Spielzeug oder auch Menschen. Aus dem Tierschutz.
Auf Futter auch extrem fixiert, dafür versucht er alles.
Mit anderen Hunden ist es immer noch so, dass er darauf zb keine oder wenig Lust hat. Das höchste der Gefühle ist mal eine Runde zusammen drehen um die anderen Hunde dann irritiert guckend zurückzulassen 😂🙈.
Nach nem Jahr hat er sich tatsächlich doch mal für nen Ball begeistern können. Den musste aber ne Trainerin werfen, bis dahin ebenfalls kein Interesse und da plötzlich als hätte er nie was anderes gemacht, ab dann aber auch bei uns. Ohne besondere Animation oder so.
Irgendwann hat er auch mal angefangen n bissl zu zerren, aber da verliert er auch schnell das Interesse.
Wir finden das jetzt nicht so schlimm, machen dann eher Futtersuch-/Schnüffelspiele mit ihm.
Vielleicht braucht sie auch etwas Zeit?!
Die Trainerin sagte damals aber auch, dass nicht alle Hunde gerne spielen, Apportieren und co. Und ich stimme einigen zu, Man muss dann auch aufpassen dass die zb nicht totale Balljunkies oder so werden. Ist nicht immer gut wenn übertrieben viel gespielt wird….