Aber funktioniert genau so nicht das Prinzip der Konditionierung? Auch wenn das Leckerli irgendwann nach einer gewissen Anzahl an Belohnungen ausbleibt, das entsprechende Hirnareal wird ja dennoch aktiviert, ergo, das entsprechende Hormon (sorry keine Ahnung ob das jetzt Dopamin, Serotonin o.Ä. ist, auf jeden Fall ein Hormon, dass ein positives Gefühl auslöst) wird ja ausgeschüttet.
Nicht umsonst haben die Hund bei Pawlow beim Klingeln der Glocke gesabbert. Und diese Hormonausschüttung ist die dann nicht eigentlich mit dem Empfangen einer Belohnung gleichzusetzen?
Ja, das stimmt. Aber die Autorin (?) behauptet, dass alle Hunde durch positive Verstärkung zu "Leckerchen-Zombies" werden. Sie schreibt sinngemäß, dass diese Hunde nur dann "funktionieren", wenn es Futter gibt. Das bedeutet im Umkehrschluss, bekommt er keine Leckerlis mehr, "funktioniert" er auch nicht mehr. Aber das ist einfach falsch.
Auch die Behauptung, dass viele Hundehalter ausschließlich mit positiver Verstärkung arbeiten, also nie Grenzen setzen oder Führung übernehmen, halte ich für Schwachsinn.
Ich finde soziales Lernen super interessant, aber wie gesagt, glaube ich, dass die menschlichen Möglichkeiten eher begrenzt sind und deshalb eine Kombi aus Belohnung und Führung sinnvoll ist. Dies Schwarz-Weiß-Denken in dem Artikel ist mir zu einseitig.