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Jens
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Anzahl der Antworten 55
zuletzt 9. Juni

Hat keinen Bock mehr zu Apportieren

Habe erst mit 1 Jahr mit dem Hütehund angefangen zu Apportieren. So gut wie jeden Tag bis zu 15 Minuten. Dabei habe ich ihn über alle Maßen gelobt und belohnt. Mit 2 Jahren fing es an dass er weniger Interesse zeigte, er nahm Apportel ging dann pinkeln und lies ihn dann fallen. Es wurde nur noch Semi und ich lies ihn lieber nur noch 4,5 mal richtig Apportieren als 10 mal werfen und nur 3 mal einwandfrei gebracht zu bekommen. Auch fing ich an ihn die noch fliegende Beute zu holen um seine Motivation zu steigern. Davor musste er immer sitzen und Blickkontakt aufbauen. In den letzten Monaten ist es eskaliert. Er rennt, manchmal geht er auch nur noch Richtung Apportel um dann Grass zu fressen obwohl er weiß dass er das nicht soll und ich das hasse da er sich manchmal ein paar Stunden später übergibt. Habe anfangs ihn zu mir zitiert und ihn neu geschickt bis er es nach 4,5 Anläufen leistete. Zerren und anspielen mit dem Apportel hatte ich vor nem Jahr auch schon begonnen. Auch hier ist die Motivation exponentiell schwindend. Hat jmd. Erfahrung damit oder kann eine Einschätzung geben? Danke
 
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Julia 🐾Nero
9. Juni 07:05
Jens schrieb, dass das „Problem“ dadurch gelöst wurde, das nun das ganze Futter über den Dummy erarbeitet wird. (Edit: kann wohl mehrdeutig verstanden werden.) Da beschreibst du einen Knackpunkt. Ein Hund möchte etwas sinnvolles tun. Viele Hunde zeigen von sich aus schon Verhalten, das sie für sinnvoll befinden, aus dem ein tolles gemeinsames Hobby werden kann. „Hat keinen Bock mehr zu apportieren“ beschreibt keinen Hund, der aus seiner Sicht etwas sinnvolles tut. Es hört sich auch nicht nach Befriedigung eines inneren Bedürfnisses an. Die Motivation schwindet und der Hund frisst wohl aus dem Stress heraus Gras. Man könnte darauf schauen, ob der Hund allgemein nicht sonderlich viel Spaß am Apportieren hat, ob ihn das „Drumherum“ frustriert und stresst, oder ob die Art wie mit dem Dummy gearbeitet wird nichts für ihn ist. Der Dummy bietet ja einige Möglichkeiten, vielleicht findet sich eine die den Hund mehr erfüllt und an der er Freude empfindet. Das komplette Futter an Leistung zu knüpfen gibt schon ein unangenehmen Geschmack. Muss der Hund denn Prüfungen erfüllen oder warum entsteht um das Dummytraining so ein Druck? Wenn es nur um ein Hobby und Beschäftigung geht, sollte doch der Spaß für alle Beteiligten im Vordergrund stehen.
Die Inkorporation von Futter kann aus einer sinnlosen eine sinnvolle Beschäftigung machen.
Holzhantel apportieren mäh, Felldummy mit Frühstück apportieren yay.

Falls der Hund sich wirklich unwohl oder gestresst fühlen würde, weil Jens etwas unangenehmes im Handling macht, dann würde er sicher nicht wegen ein bisschen Trockfutter plötzlich doch apportieren. Außer er wurde vorher 3 Tage hungern gelassen, wovon ich nichts lesen kann.

Natürlich kann man auch nach anderen gemeinsamen Aktivitäten schauen und der Hinweis ist nicht falsch.
Ich finde nur die Reaktionen hier reichlich übertrieben.
Jens geht es offensichtlich nicht darum den Hund zum apportieren zu zwingen, sonst könnte er auch über Strafe arbeiten, sondern den Hund zu motivieren.
Darin sehe ich grundsätzlich kein Problem und von Erpressung oder gemeinem Umgang zu sprechen ist einfach nicht verhältnismäßig.

Dass ein junger Hund (3 jähriger intakter Rüde) draußen mal weniger Konzentration oder Interesse hat mitzuarbeiten ist auch nicht ungewöhnlich.
Ist halt die Frage, wie man mit dieser Situation umgeht.
Gerade durch solche Schwierigkeiten zu arbeiten ist oft wertvoll.
Wenn wir beim Sport sind möchte meiner zu Beginn auch lieber zu den Hündinnen rennen oder den ganzen Platz markieren, was er beides nicht darf.

Ich finde einfach das Narrativ, dass hier ein Hund schlecht behandelt wird nicht angebracht.
Hinweise auf Veränderung, um die Aktivität wieder spannend oder wertvoll zu machen sind super.
Da gab es ja auch schöne Ideen.
Mit Zwang, Erpressung und schlechten Umgang zu kommen ist aus meiner persönlichen Sicht übertrieben.

Bezüglich ob es das ganze Futter ist oder "nur" das Frühstück macht für mich persönlich keinen großen Unterschied, aber ich lese es so, dass es sich um das Frühstück handelt.

PS: Nero hat irgendwann auch aufgehört zu apportieren. Ist mit dem Futterdummy durch die Gegend gelaufen oder hat ihn fallen gelassen und ist zum schnüffeln.
Wir haben es dann komplett neu mit Klicker aufgebaut. Jetzt macht er es wieder super gerne. Keine Ahnung was davor schief gelaufen ist oder der Auslöser war.
Man kann es einfach sein lassen oder nach Lösungen suchen.
 
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Ingrid
9. Juni 09:20
Ein Hütehund muss nicht apportieren. Mich wundert nur das er das Interesse verloren hat.
Das Grasfressen solltest Du Deinem Hund nicht verbieten , erstens er braucht es gerade und es ist Wichtig für sein Wohlbefinden .Durch das verbale Verbieten löst Du Stress in ihm aus und er verbindet es negativ mit Deinem "Training" dadurch Übersprungshandlung , mehr Gras und er verliert den Spass .
 
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Mailin
9. Juni 09:30
Die Inkorporation von Futter kann aus einer sinnlosen eine sinnvolle Beschäftigung machen. Holzhantel apportieren mäh, Felldummy mit Frühstück apportieren yay. Falls der Hund sich wirklich unwohl oder gestresst fühlen würde, weil Jens etwas unangenehmes im Handling macht, dann würde er sicher nicht wegen ein bisschen Trockfutter plötzlich doch apportieren. Außer er wurde vorher 3 Tage hungern gelassen, wovon ich nichts lesen kann. Natürlich kann man auch nach anderen gemeinsamen Aktivitäten schauen und der Hinweis ist nicht falsch. Ich finde nur die Reaktionen hier reichlich übertrieben. Jens geht es offensichtlich nicht darum den Hund zum apportieren zu zwingen, sonst könnte er auch über Strafe arbeiten, sondern den Hund zu motivieren. Darin sehe ich grundsätzlich kein Problem und von Erpressung oder gemeinem Umgang zu sprechen ist einfach nicht verhältnismäßig. Dass ein junger Hund (3 jähriger intakter Rüde) draußen mal weniger Konzentration oder Interesse hat mitzuarbeiten ist auch nicht ungewöhnlich. Ist halt die Frage, wie man mit dieser Situation umgeht. Gerade durch solche Schwierigkeiten zu arbeiten ist oft wertvoll. Wenn wir beim Sport sind möchte meiner zu Beginn auch lieber zu den Hündinnen rennen oder den ganzen Platz markieren, was er beides nicht darf. Ich finde einfach das Narrativ, dass hier ein Hund schlecht behandelt wird nicht angebracht. Hinweise auf Veränderung, um die Aktivität wieder spannend oder wertvoll zu machen sind super. Da gab es ja auch schöne Ideen. Mit Zwang, Erpressung und schlechten Umgang zu kommen ist aus meiner persönlichen Sicht übertrieben. Bezüglich ob es das ganze Futter ist oder "nur" das Frühstück macht für mich persönlich keinen großen Unterschied, aber ich lese es so, dass es sich um das Frühstück handelt. PS: Nero hat irgendwann auch aufgehört zu apportieren. Ist mit dem Futterdummy durch die Gegend gelaufen oder hat ihn fallen gelassen und ist zum schnüffeln. Wir haben es dann komplett neu mit Klicker aufgebaut. Jetzt macht er es wieder super gerne. Keine Ahnung was davor schief gelaufen ist oder der Auslöser war. Man kann es einfach sein lassen oder nach Lösungen suchen.
Das mit der Erpressung kam von mir. So hart wie es sich anhört meinte ich es gar nicht. Schließlich sind wir ja alle nicht dabei und können die Situation nicht abschließend beurteilen. So wie sich der Text von Jens liest, kommt es für mich aber dennoch sehr gezwungen, d.h. unentspannt, rüber. Ich möchte niemanden angreifen, wir sind ja alle nicht perfekt. Nur einen Denkanstoß geben, ob nicht eine andere Aktivität mehr spaß bringen würde.
 
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Babs
9. Juni 10:48
Hallo Jens, der Harzer Fuchs ist in meinen Augen eine sehr anspruchsvolle Rasse. Sie lieben das Hüten, treffen selbstständig Entscheidungen und arbeiten eng mit ihrem Sozialpartner zusammen. Zu apportieren gehört in erster Linie nicht zu ihren "Aufgaben" und unterfordert sie, dass heißt, ihnen wird irgendwann langweilig. Wenn Du magst, dann schau Dir mal Danny Knabe mit seinem Harzer Fuchs an. Dann verstehst Du, was ich meine denke ich. Nun ist das schon das nun Plus Ultra für einen Hütehund, dass er so hüten darf und ist nicht der Alltag für den normalen Hundebesitzer. Ich würde Dir Sportarten vorschlagen, die viel mit der gemeinsamen Körpersprache, enge Zusammenarbeit mit dem Sozialpartner und Kopfarbeit zu tun haben, wie Treibball, Curving, Distanzarbeit ...
 
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Frank
9. Juni 11:10
Das mit der Erpressung kam von mir. So hart wie es sich anhört meinte ich es gar nicht. Schließlich sind wir ja alle nicht dabei und können die Situation nicht abschließend beurteilen. So wie sich der Text von Jens liest, kommt es für mich aber dennoch sehr gezwungen, d.h. unentspannt, rüber. Ich möchte niemanden angreifen, wir sind ja alle nicht perfekt. Nur einen Denkanstoß geben, ob nicht eine andere Aktivität mehr spaß bringen würde.
Dem schließe ich mich an.

Schon bei den ersten Zeilen im Opener beschleicht mich das Gefühl dass dem Hund die Aportiererei einfach zum Hals heraus hängt.

Viel hängt aber auch davon ab wie das dem Hund verkauft wird - wie gut ist der Halter da engagiert dabei?
Wie Jochen das schon angedeutet hat, den Sport variieren, Wettrennen zum Aportel, dabei anfeuern, lachen, selbst Freude zeigen.
Macht auch bei uns einen riesen Unterschied.
Generell apportieren wir nur 2 - 3x die Woche, manchmal tagelang garnicht.
Dazu kommen 2-3xFahrradfahren und 1x die Woche Hoopers und 1x Agility.
Ausserdem spielen wir viel mit dem (Wurf-)Zergel.
Aber alles im Team(!), mit positivem freudigem Feedback und Einladung zum Miteinander!

Bei täglichem Abspulen eines Aportierprogrammes nur damit der Hund Beschäftigung hat [edit] und ich das Gefühl habe, ich laste ihn aus - hätte mein Hund schnell keinen Bock mehr
......egal wie oft und wie begeistert ich ihn dafür lobe.
LG 🌻