Jens schrieb, dass das „Problem“ dadurch gelöst wurde, das nun das ganze Futter über den Dummy erarbeitet wird. (Edit: kann wohl mehrdeutig verstanden werden.)
Da beschreibst du einen Knackpunkt.
Ein Hund möchte etwas sinnvolles tun. Viele Hunde zeigen von sich aus schon Verhalten, das sie für sinnvoll befinden, aus dem ein tolles gemeinsames Hobby werden kann.
„Hat keinen Bock mehr zu apportieren“ beschreibt keinen Hund, der aus seiner Sicht etwas sinnvolles tut. Es hört sich auch nicht nach Befriedigung eines inneren Bedürfnisses an.
Die Motivation schwindet und der Hund frisst wohl aus dem Stress heraus Gras.
Man könnte darauf schauen, ob der Hund allgemein nicht sonderlich viel Spaß am Apportieren hat, ob ihn das „Drumherum“ frustriert und stresst, oder ob die Art wie mit dem Dummy gearbeitet wird nichts für ihn ist.
Der Dummy bietet ja einige Möglichkeiten, vielleicht findet sich eine die den Hund mehr erfüllt und an der er Freude empfindet.
Das komplette Futter an Leistung zu knüpfen gibt schon ein unangenehmen Geschmack.
Muss der Hund denn Prüfungen erfüllen oder warum entsteht um das Dummytraining so ein Druck?
Wenn es nur um ein Hobby und Beschäftigung geht, sollte doch der Spaß für alle Beteiligten im Vordergrund stehen.
Die Inkorporation von Futter kann aus einer sinnlosen eine sinnvolle Beschäftigung machen.
Holzhantel apportieren mäh, Felldummy mit Frühstück apportieren yay.
Falls der Hund sich wirklich unwohl oder gestresst fühlen würde, weil Jens etwas unangenehmes im Handling macht, dann würde er sicher nicht wegen ein bisschen Trockfutter plötzlich doch apportieren. Außer er wurde vorher 3 Tage hungern gelassen, wovon ich nichts lesen kann.
Natürlich kann man auch nach anderen gemeinsamen Aktivitäten schauen und der Hinweis ist nicht falsch.
Ich finde nur die Reaktionen hier reichlich übertrieben.
Jens geht es offensichtlich nicht darum den Hund zum apportieren zu zwingen, sonst könnte er auch über Strafe arbeiten, sondern den Hund zu motivieren.
Darin sehe ich grundsätzlich kein Problem und von Erpressung oder gemeinem Umgang zu sprechen ist einfach nicht verhältnismäßig.
Dass ein junger Hund (3 jähriger intakter Rüde) draußen mal weniger Konzentration oder Interesse hat mitzuarbeiten ist auch nicht ungewöhnlich.
Ist halt die Frage, wie man mit dieser Situation umgeht.
Gerade durch solche Schwierigkeiten zu arbeiten ist oft wertvoll.
Wenn wir beim Sport sind möchte meiner zu Beginn auch lieber zu den Hündinnen rennen oder den ganzen Platz markieren, was er beides nicht darf.
Ich finde einfach das Narrativ, dass hier ein Hund schlecht behandelt wird nicht angebracht.
Hinweise auf Veränderung, um die Aktivität wieder spannend oder wertvoll zu machen sind super.
Da gab es ja auch schöne Ideen.
Mit Zwang, Erpressung und schlechten Umgang zu kommen ist aus meiner persönlichen Sicht übertrieben.
Bezüglich ob es das ganze Futter ist oder "nur" das Frühstück macht für mich persönlich keinen großen Unterschied, aber ich lese es so, dass es sich um das Frühstück handelt.
PS: Nero hat irgendwann auch aufgehört zu apportieren. Ist mit dem Futterdummy durch die Gegend gelaufen oder hat ihn fallen gelassen und ist zum schnüffeln.
Wir haben es dann komplett neu mit Klicker aufgebaut. Jetzt macht er es wieder super gerne. Keine Ahnung was davor schief gelaufen ist oder der Auslöser war.
Man kann es einfach sein lassen oder nach Lösungen suchen.