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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. Dez.

Wild & Hund- Was sollte ich beachten?

Im alltäglichen Zusammenleben gibt es immer wieder Situationen, in denen man als Hundehalter auf Wildtiere trifft. Dabei kann es zu einer Gefährdung für beide Seiten kommen. Da dieses Thema in diversen Beiträgen immer wieder aufkommt, würde ich gerne die wichtigsten Punkte in diesem Thread bündeln.
 
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Silke
24. Nov. 16:18
Ich glaube die Jägerschaft hat sich schon etwas gewandelt. Früher wurde ich regelmäßig angemacht. Scheibe runter und dumme Sprüche abgesondert… immer mit der Attitüde als seien sie blaublütige Großwaldbesitzer und allmächtig in ihrem Revier. Heute auch Scheibe runter, aber nettes Pläuschchen über Wildschweine und Jagdhunde. Was ich bis heute nicht verstehe nach 23 Jahren Hundehaltung, dass ich noch nie einen Jäger auf zwei Beinen gesehen habe… dürfen unsere Naturschützer nicht in ihrem Revier laufen?
Das kann ich von meiner Ecke hier gar nicht bestätigen. In direkter Nachbarschaft haben wir einen Jäger. Der hat irgendeine Bracke, einen Dackel und einen Beagle. Alle sehr gut jagdlich ausgebildet, nebenher noch liebe Familienhunde und gut sozialisiert. Der ist viel mit seinen Hunden zu Fuß unterwegs. Die Bracke und der Beagle sind auch ganz lieb. Vom Dackel halte ich Abstand weil der echt kernig ist.😂 Der Jäger hat augenscheinlich auch oft Besuch von anderen Jägern und dann gehen die auch mal einfach nur ganz normal Gassi.
Und dann ist bei uns im Hundeverein auch noch ein ganz liebes Jägerpaar mit einen Deutsch Drathaar und einem Deutsch Kurzhaar. In den Hundeverein sind die eingetreten um den Hunden neben der Jagd noch Beschäftigung zu bieten. Auch das sind ganz tolle liebe Hunde.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Nov. 16:22
Ich glaube die Jägerschaft hat sich schon etwas gewandelt. Früher wurde ich regelmäßig angemacht. Scheibe runter und dumme Sprüche abgesondert… immer mit der Attitüde als seien sie blaublütige Großwaldbesitzer und allmächtig in ihrem Revier. Heute auch Scheibe runter, aber nettes Pläuschchen über Wildschweine und Jagdhunde. Was ich bis heute nicht verstehe nach 23 Jahren Hundehaltung, dass ich noch nie einen Jäger auf zwei Beinen gesehen habe… dürfen unsere Naturschützer nicht in ihrem Revier laufen?
Natürlich sind nicht alle Jäger so, aber meine Geschichte ist noch nicht mal ein Jahr her. Leider scheint der Wandel noch nicht zu uns durchgerungen zu sein.
Sehr merkwürdig fand ich auch den Jäger, der fragte, weshalb mein Hund an der Schleppleine sei. Ich habe ihm erklärt, dass er einen Jagdtrieb entwickelt habe und wir erst ein Antijagdtraining machen bevor er wieder frei laufen darf. Seine Antwort war, dass Hunde frei laufen sollten. Wenn er mal einen Hasen jage, sei das nicht so schlimm. Äh ja. Ok.
Und die, die nicht mehr gut laufen können, und deshalb aus dem Autofenster heraus schießen, gibt es hier auch. Und Jagdhunde, die zwar freundlich auf uns zukommen, aber nicht abrufbar sind, oder die allein im Dorf spazieren gehen.. Ich weiß, dass negative Erlebnisse oft besser im Gedächtnis bleiben, aber viele positive gibt es auch leider nicht.
Diese Hündin ist uns häufig allein entgegegekommen und hat sich immer freundlich verhalten. Nur dieses Mal war sie blöderweise läufig, was für mich erst nicht klar war. Natürlich war es echt nicht einfach, meinen pubertierenden Rüden zum Weitergehen zu animieren.
 
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Dogorama-Mitglied
24. Nov. 16:29
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Wildtiere sollten natürlich nicht gestört werden. Es sollte bei Begegnungen auch kein unnötiges Risiko eingegangen werden. Leider gibt es einige resistente Halter, die sich nicht daran halten. Den jagenden Hund abzuschießen halte ich für falsch. Stattdessen sollte es Geldstrafen in Höhe mehrerer tausend Euro und gemeinnützige Arbeit mit Wildtieren geben.
 
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Melanie
24. Nov. 16:37
Mit meiner Cattle Hündin Mayvi hatte ich unglaubliches Glück. Einmal ging ein Reh wenige Meter von uns entfernt ab, das zweite mal ein Hase, wenige Tage später einige Fasane.
Mayvi war zu den Zeitpunkten unter 5 Monate alt und jedes mal so erstaunt, dass sie Hilfe bei mir suchte, wie sie reagieren soll. Da hatte ich natürlich die perfekte Möglichkeit sie freundlich zu mir zu rufen und sie dementsprechend feiern und loben zu können, dass sie in ihrer Verwirrung sofort folgte.

Seit den Vorfällen ist sie zwar aufmerksam und folgt mit Blicken dem Wild, kommt aber nicht im Ansatz auf die Idee hinterher zu gehen.

Solche Situationen sind Gold wert und können einigen (nicht allen) für die Zukunft helfen, den eigenen Hund von Anfang an entsprechend zu prägen.
Natürlich gilt das nicht für alle Hunde, sondern nur für ein paar einzelne Individuen. :)

Mit den hier ansässigen Jägern kann ich absolut nichts negatives berichten. Ganz im Gegenteil. Die sind froh und dankbar, wenn man sich freundlich mir ihnen unterhält und dabei eben auch Fragen stellt, welche Gegenden man die nächste Zeit besser meiden sollte mit Hund, um das Wild nicht zu stören. Auch hier gilt für mich die Regel: Kommunikation ist der Schlüssel zu einem guten Miteinander
 
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Andrea
24. Nov. 16:47
Da wir letztens eine Wildschweinbegegnung hatte, habe ich das einen befreundeten Jäger auch gefragt. Er hat mir gesagt, dass, falls man das Wild bemerkt, es am wichtigsten ist sich zu entfernen und dabei möglichst wie ein normaler Spaziergänger verhalten, d.h. insbesondere auf den Wegen bleiben. Da viele Wildschweine mittlerweile Erfahrungen mit Wölfen haben, ist es möglich, dass sie aggressiv auf Hunde reagieren. Deswegen den Hund möglichst nah bei sich behalten. Ein Abweichen vom Weg kann als Jäger interpretiert werden, wo einige wohl auch aggressiv reagieren.

Abgesehen davon, gerade im Frühjahr, kann auch wenige Meter neben dem Weg bereits Jungtiere verborgen sein. Stöbert der Hund sie auf, kann das ein Todesurteil sein. Deswegen insbesondere im Frühling, aber auch jetzt, dem Hund nur dort führen wo man 100% einsehen kann und sich reasonably sicher sein kann, dass da kein Tier liegt.

Persönlich ist Cheery eh immer mindestens an der Schleppleine, da der Rückruf gerade nicht funktioniert. Wenn sie zu sehr vom Weg abweicht wird sie zurück geholt. Von Mäusen/Vögeln kann ich sie abrufen, größeres Wild macht ihr (zumindest im Moment) Angst.
 
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Sabine
24. Nov. 17:58
Platz funktioniert bei uns auch auf größter Entfernung. Ich muss halt nur laut genug brüllen.😂 Aber ich habe auch einen absoluten Streber.
Schonmal an Handzeichen gedacht? Ein kurzer Pfiff, mein Arm geht nach oben und Zack, der Obelix 💖🐾 sitzt. Geht bis 50m . Wir trainieren aber noch weiter.
 
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Jochen
24. Nov. 18:50
Schonmal an Handzeichen gedacht? Ein kurzer Pfiff, mein Arm geht nach oben und Zack, der Obelix 💖🐾 sitzt. Geht bis 50m . Wir trainieren aber noch weiter.
Habe ich mit meinem ersten Hund (der konnte vor lauter will to please kaum laufen) gemacht, bis er irgendwann so halb schräg und mit dem Po über dem Boden schwebend wackelig dastand, wollte gerade das „sitz“ erneuern, habe aber zum Glück geschnallt, was ich da eigentlich von ihm verlange bei kaltem Süffwetter. Fortan reichte mir das Stehenbleiben.
 
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Sabine
24. Nov. 19:32
Habe ich mit meinem ersten Hund (der konnte vor lauter will to please kaum laufen) gemacht, bis er irgendwann so halb schräg und mit dem Po über dem Boden schwebend wackelig dastand, wollte gerade das „sitz“ erneuern, habe aber zum Glück geschnallt, was ich da eigentlich von ihm verlange bei kaltem Süffwetter. Fortan reichte mir das Stehenbleiben.
🤣🤣🤣🤣 bei Schietwetter ist das ja auch fiese und gemein!
 
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Silke
24. Nov. 19:54
Schonmal an Handzeichen gedacht? Ein kurzer Pfiff, mein Arm geht nach oben und Zack, der Obelix 💖🐾 sitzt. Geht bis 50m . Wir trainieren aber noch weiter.
Es gibt sicher sehr viel was man machen kann.😅
Für uns funktioniert es so wie wir das machen sicher und zuverlässig. Ist auch nicht der erste Hund wo ich das so handhabe. Captain und auch die Hunde davor wussten ganz genau wann was verbindlich ist.😂
 
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Dogorama-Mitglied
24. Nov. 20:51
Also ganz ehrlich gesagt ( sorry Benni ) , finde ich, dass viele Hunde der Jäger überhaupt nicht zuverlässig funktionieren. Ich kenne wirklich viele, hier und in Österreich. Die Hälfte davon hat die Hunde im Griff, die andere Hälfte nicht. Und tatsächlich ist oft ein ganz normaler Spaziergang mit denen , ohne Leine, nicht gut möglich. Und so manches Mal begegnet mir hier der ein oder andere freilaufende Jagdhund, der schon gesucht wird... Und ich war 3 Jahre mit einem Jäger zusammen.
Da stimme ich dir zu. Jagdgebrauchshunde sind auf gewisse Leistungsmerkmale gezüchtet worden.

Leider ist nicht jeder Halter (Jäger) in der Haltung dann auch dem Hund gewachsen und entsprechend konsequent.

Der zeitliche Faktor spielt bei Jägern ebenso eine Rolle, wie bei anderen Haltern.

Wenn der Hund seinen Zweck erfüllt und jagdlich brauchbar ist,legen manche gar keinen Wert auf Gehorsam.

Wenn der Hund bei den Prüfungen seine Tauglichkeit bewiesen hat, wird häufig nicht mehr adäquat mit Ihm umgegangen.

Leider ist dieses Phänomen in allen Rassen, Klassen und Schichten vertreten.