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Dogorama-Mitglied
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zuletzt 11. Dez.

Wild & Hund- Was sollte ich beachten?

Im alltäglichen Zusammenleben gibt es immer wieder Situationen, in denen man als Hundehalter auf Wildtiere trifft. Dabei kann es zu einer Gefährdung für beide Seiten kommen. Da dieses Thema in diversen Beiträgen immer wieder aufkommt, würde ich gerne die wichtigsten Punkte in diesem Thread bündeln.
 
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B
28. Nov. 11:19
Da ist ALLES komplizierter. Ich habe da mal gewohnt und war mit einem Schweizer verheiratet...auch die Männer 😄
🙈🤣🤣 ich glaube daaa habe ich Glück. Aber ist noch ganz frisch 🥰😄 da sind wir alle noch unkompliziert 😄


Du bist doch hoffentlich nicht wegen uns dickköpfigen Ureinwohner weg 🙈🤭

Apropos, wer findet den Hund 🙈🙈🤣
 
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Michi
28. Nov. 11:20
🙈🤣🤣 ich glaube daaa habe ich Glück. Aber ist noch ganz frisch 🥰😄 da sind wir alle noch unkompliziert 😄 Du bist doch hoffentlich nicht wegen uns dickköpfigen Ureinwohner weg 🙈🤭 Apropos, wer findet den Hund 🙈🙈🤣
Dooooch....🤣
 
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Katja
28. Nov. 11:51
Ach, eins noch: falls wir doch mal in die Situation kommen sollten, würd ich immer versuchen, ne Gen-Analyse zu kriegen, ob‘s mein Hund wirklich war, bevor ich solche Auflagen akzeptiere…
Wolfsrisse werden ja auch so zugeordnet.

Aber lieber weiter trainieren, das bringt mehr… und der Hund ist auch entspannter, wenn er nicht meint, jedem Tier hinterherspringen zu müssen!😀

Für Unterhaltung muss dann natürlich anderweitig gesorgt werden: wir versuchen’s grad mit Fährtenarbeit. Hundine findet‘s prima, das mit uns zusammen zu machen!
 
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B
28. Nov. 11:55
Ach, eins noch: falls wir doch mal in die Situation kommen sollten, würd ich immer versuchen, ne Gen-Analyse zu kriegen, ob‘s mein Hund wirklich war, bevor ich solche Auflagen akzeptiere… Wolfsrisse werden ja auch so zugeordnet. Aber lieber weiter trainieren, das bringt mehr… und der Hund ist auch entspannter, wenn er nicht meint, jedem Tier hinterherspringen zu müssen!😀 Für Unterhaltung muss dann natürlich anderweitig gesorgt werden: wir versuchen’s grad mit Fährtenarbeit. Hundine findet‘s prima, das mit uns zusammen zu machen!
Fährten ist meeega super. Kann ich nur empfehlen. Bei unseren ist die Auslastung so, dass sie weniger das Bedürfnis haben erfolglos zu schnüffeln. Da bei einer Fährte doch der grössere Gewinn ist.

Bei uns werden alle Risse vorab immer dem Wolf zugeschoben. Was ich per se nicht gutheisse.
 
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B
28. Nov. 12:02
Die Rissbilder sind unterschiedlich.
Zitat;
-Hund
Das einzige hier aufgeführte Tier das Wildert. Alle anderen Tierarten jagen zur Nahrungsaufnahme.

Der Hund hetzt seine Beute. Er wird im normal Fall versuchen die Beute aus dem Verband heraus zu treiben und zu isolieren.
In vielen Fällen ist der Jagdtrieb des Haushundes damit befriedigt und die Hatz ist beendet. In wenigen Fällen wird das Beutetier jedoch gestellt. Nun kommt es im Vergleich zu Wolf zu einer ‘stümperhaften’ Art des Tötens. Da sich der Hund nicht gewohnt ist zu töten und ihm dies aus nicht beigebracht wurde, beisst er die Beute wahllos tot. Dies führt in den meisten Fällen zu grossflächigen Verletzungen die spezifisch sind.

Beute
Wildtiere: Kleinsäugetiere, Reh in seltenen Fällen (CH) Wildschwein.
Nutztiere: Kleinsäugetiere, Geflügel, Schafe.

Rissbild
Fell oder Federn gerupft.
Bauch oder Hinterlauf angefressen.
Bissspuren an den Läufen.
Verletzungen
Grossflächig.
Kein eröffnen des Bauches.
Keine primären Frasspuren.
Fell oder Federn gerupft.
Rissverletzungen die stark bluten verursacht durch das Schütteln der Beute.
Nutzungsverlauf
Beute wird nicht wirklich gefressen.
Nutzungsspuren meist aus Folgenutzern und Aasfressern.

-Luchs

Der Luchs ist ein Überraschungsjäger, der seine Beutetiere anschleicht, sie ohne lange Verfolgungsjagd überwältigt und durch einen gezielten Biss in die Kehle tötet.
Bevorzugt reisst der Luchs wilde Paarhufer, welche er im Verlauf mehrerer Nächte bis auf das Skelett, die Haut und den Pansen vollständig ausnutzt.

Beute

Wildtiere: Reh, Gemse, Fuchs, seltener Feld- und Schneehase
Nutztiere: Schaf (meist zwischen 30-40 kg), Ziege

Rissbild

Die Beute wird oft zugedeckt – “verblendet”.

Einzelne Körperteile (Kopf, Gliedmassen) werden nicht abgetrennt, das Skelett bleibt intakt.

Grössere Beutetiere werden nicht weit verzogen, allenfalls einige Dutzend Meter in Deckung geschleift.

Verletzungen

Kehlbiss mit wenigen blutigen Perforationen, wenig Gewebeverletzungen im Halsbereich (oft erst sichtbar nach Entfernung der Haut).

Kehlkopf perforiert.

Keine Verletzungen am übrigen Körper, allenfalls feine, die Haut durchdringende Krallenverletzungen (eher selten).

Nutzungsverlauf

Von hinten nach vorne. Verdauungstrakt (Pansen) wird nicht gefressen.

Die Haut wird oft übergestülpt. Die Knochen werden sauber „geputzt“.

Rippen sind oft abgefressen.

Ein erwachsenes Reh wird in ca. 4-5 Nächten genutzt.

Nutztiere werden oft schlechter ausgenutzt als Wildtiere.

Beutetiere eines Luchses werden vom Fuchs meist erst nach der Aufgabe durch den Luchs angenommen.

- Wolf
Der Wolf ist ein Hetzjäger und jagt nach Möglichkeit mit Rudelgefährten. Kleinere Beutetiere werden durch einen Biss in die Kehle getötet. Grössere Beute wird in der Regel zuerst an den Hinterläufen gepackt um sie lahm zu legen. Einmal gestellt, wird sie oft in die Nase gebissen und am Boden durch Bisse in die Kehle getötet. Der Wolf ist ein Nahrungsopportunist. Neben Beutetieren werden auch Abfälle und Früchte gefressen. Sein Beutetierspektrum reicht von der Maus bis zum Pferd. Bevorzugt werden jedoch mittlere und grössere wilde Paarhuferarten.

Beute
Wildtiere: Hirsch, Reh, Gemse, Wildschweine
Nutztiere: Schaf, Kuh, Hund, Pferd, Esel

Rissbild
Beutetier nicht zugedeckt.
Von grösseren Beutetieren Skelett und Decke intakt.
Von kleineren Beutetieren oft nur Hautfetzen, wenige Knochen und der Panseninhalt übrig.
Beutetiere können bei Störungen verschleppt und einzelne Körperteile abgetrennt werden.
Beutetier häufig an mehreren Stellen gleichzeitig angefressen.
Verletzungen
Die Verletzungen der Beutetiere sind intensiv – verglichen zu Luchsrissen.
Verletzungen an fast allen Körperpartien können auftreten.
Grössere Knochen können zertrümmert werden.
Bei grösseren Beutetieren meist Muskel- und Bandzerreissungen sowie Verletzungen der Nasenpartie und Kehlbisse.
Nutzungsverlauf
Zuerst oft Nutzung der Innereien, der Muskulatur der Keulen und des Rückens.
Beutetiere sind oft an verschiedenen Teilen gleichzeitig genutzt.
Werden Wölfe nicht gestört, so ruhen sie in der Nähe der Beute und nutzen sie später komplett.
Grössere Rudel können grosse Risse in sehr kurzer Zeit vollständig nutzen. Kleinere Familiengruppen oder einzelne Wölfe nutzen kleinere Beutetiere oft über mehrere Tage

/////////
Bilder und weitere Risse Infos, Quelle: https://jagen.blog/2019/06/21/rissbilder-was-sagen-sie-uns/
 
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Silke
28. Nov. 12:37
Die Rissbilder sind unterschiedlich. Zitat; -Hund Das einzige hier aufgeführte Tier das Wildert. Alle anderen Tierarten jagen zur Nahrungsaufnahme. Der Hund hetzt seine Beute. Er wird im normal Fall versuchen die Beute aus dem Verband heraus zu treiben und zu isolieren. In vielen Fällen ist der Jagdtrieb des Haushundes damit befriedigt und die Hatz ist beendet. In wenigen Fällen wird das Beutetier jedoch gestellt. Nun kommt es im Vergleich zu Wolf zu einer ‘stümperhaften’ Art des Tötens. Da sich der Hund nicht gewohnt ist zu töten und ihm dies aus nicht beigebracht wurde, beisst er die Beute wahllos tot. Dies führt in den meisten Fällen zu grossflächigen Verletzungen die spezifisch sind. Beute Wildtiere: Kleinsäugetiere, Reh in seltenen Fällen (CH) Wildschwein. Nutztiere: Kleinsäugetiere, Geflügel, Schafe. Rissbild Fell oder Federn gerupft. Bauch oder Hinterlauf angefressen. Bissspuren an den Läufen. Verletzungen Grossflächig. Kein eröffnen des Bauches. Keine primären Frasspuren. Fell oder Federn gerupft. Rissverletzungen die stark bluten verursacht durch das Schütteln der Beute. Nutzungsverlauf Beute wird nicht wirklich gefressen. Nutzungsspuren meist aus Folgenutzern und Aasfressern. -Luchs Der Luchs ist ein Überraschungsjäger, der seine Beutetiere anschleicht, sie ohne lange Verfolgungsjagd überwältigt und durch einen gezielten Biss in die Kehle tötet. Bevorzugt reisst der Luchs wilde Paarhufer, welche er im Verlauf mehrerer Nächte bis auf das Skelett, die Haut und den Pansen vollständig ausnutzt. Beute Wildtiere: Reh, Gemse, Fuchs, seltener Feld- und Schneehase Nutztiere: Schaf (meist zwischen 30-40 kg), Ziege Rissbild Die Beute wird oft zugedeckt – “verblendet”. Einzelne Körperteile (Kopf, Gliedmassen) werden nicht abgetrennt, das Skelett bleibt intakt. Grössere Beutetiere werden nicht weit verzogen, allenfalls einige Dutzend Meter in Deckung geschleift. Verletzungen Kehlbiss mit wenigen blutigen Perforationen, wenig Gewebeverletzungen im Halsbereich (oft erst sichtbar nach Entfernung der Haut). Kehlkopf perforiert. Keine Verletzungen am übrigen Körper, allenfalls feine, die Haut durchdringende Krallenverletzungen (eher selten). Nutzungsverlauf Von hinten nach vorne. Verdauungstrakt (Pansen) wird nicht gefressen. Die Haut wird oft übergestülpt. Die Knochen werden sauber „geputzt“. Rippen sind oft abgefressen. Ein erwachsenes Reh wird in ca. 4-5 Nächten genutzt. Nutztiere werden oft schlechter ausgenutzt als Wildtiere. Beutetiere eines Luchses werden vom Fuchs meist erst nach der Aufgabe durch den Luchs angenommen. - Wolf Der Wolf ist ein Hetzjäger und jagt nach Möglichkeit mit Rudelgefährten. Kleinere Beutetiere werden durch einen Biss in die Kehle getötet. Grössere Beute wird in der Regel zuerst an den Hinterläufen gepackt um sie lahm zu legen. Einmal gestellt, wird sie oft in die Nase gebissen und am Boden durch Bisse in die Kehle getötet. Der Wolf ist ein Nahrungsopportunist. Neben Beutetieren werden auch Abfälle und Früchte gefressen. Sein Beutetierspektrum reicht von der Maus bis zum Pferd. Bevorzugt werden jedoch mittlere und grössere wilde Paarhuferarten. Beute Wildtiere: Hirsch, Reh, Gemse, Wildschweine Nutztiere: Schaf, Kuh, Hund, Pferd, Esel Rissbild Beutetier nicht zugedeckt. Von grösseren Beutetieren Skelett und Decke intakt. Von kleineren Beutetieren oft nur Hautfetzen, wenige Knochen und der Panseninhalt übrig. Beutetiere können bei Störungen verschleppt und einzelne Körperteile abgetrennt werden. Beutetier häufig an mehreren Stellen gleichzeitig angefressen. Verletzungen Die Verletzungen der Beutetiere sind intensiv – verglichen zu Luchsrissen. Verletzungen an fast allen Körperpartien können auftreten. Grössere Knochen können zertrümmert werden. Bei grösseren Beutetieren meist Muskel- und Bandzerreissungen sowie Verletzungen der Nasenpartie und Kehlbisse. Nutzungsverlauf Zuerst oft Nutzung der Innereien, der Muskulatur der Keulen und des Rückens. Beutetiere sind oft an verschiedenen Teilen gleichzeitig genutzt. Werden Wölfe nicht gestört, so ruhen sie in der Nähe der Beute und nutzen sie später komplett. Grössere Rudel können grosse Risse in sehr kurzer Zeit vollständig nutzen. Kleinere Familiengruppen oder einzelne Wölfe nutzen kleinere Beutetiere oft über mehrere Tage ///////// Bilder und weitere Risse Infos, Quelle: https://jagen.blog/2019/06/21/rissbilder-was-sagen-sie-uns/
Sehr interessant. Bist du auch in der Jagd aktiv oder recherchierst du einfach nur viel?😅

Ich bin mir ziemlich sicher das ich im halbdunkeln mal einem Wolf begegnet bin. Captain hat zu der Zeit durch einige blöde Angriffe reaktiv auf andere Hunde reagiert. Deswegen war er in der Zeit viel an der Leine. Aber bei dem vermeintlichen Wolf stand er wie eine Salzsäule neben mir. Und vom Gangbild und der Körperhaltung hat auch alles zu einem Wolf und nicht zu einem Hund gepasst. Da hatte ich mich dann auch mal darüber informiert wie ein Wolf angreifen würde. Da wurde mir im nachhinein auch ein wenig anders. Das Tier ist immerhin nur ca 5m vor mir einfach über einen Feldweg spaziert.🙈
 
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Silke
28. Nov. 12:43
Ich finde es übrigens sehr schade und traurig das es immer noch so viele Menschen gibt die wildernde Hunde nicht so schlimm finden. Wird der eigene Hund von anderen Hunden angegriffen oder beim "spielen" gemobbt ist das Geschrei groß. Auch versuchen viele Hundehalter so viel Stress wie möglich von ihrem geliebten Vierbeiner fern zu halten. Aber die Wildtiere sind egal??
 
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B
28. Nov. 12:52
Sehr interessant. Bist du auch in der Jagd aktiv oder recherchierst du einfach nur viel?😅 Ich bin mir ziemlich sicher das ich im halbdunkeln mal einem Wolf begegnet bin. Captain hat zu der Zeit durch einige blöde Angriffe reaktiv auf andere Hunde reagiert. Deswegen war er in der Zeit viel an der Leine. Aber bei dem vermeintlichen Wolf stand er wie eine Salzsäule neben mir. Und vom Gangbild und der Körperhaltung hat auch alles zu einem Wolf und nicht zu einem Hund gepasst. Da hatte ich mich dann auch mal darüber informiert wie ein Wolf angreifen würde. Da wurde mir im nachhinein auch ein wenig anders. Das Tier ist immerhin nur ca 5m vor mir einfach über einen Feldweg spaziert.🙈
Ich recherchiere sehr viel.

Da ich noch Naturverbunden aufwachsen durfte, - mein Grossvater nahm sich damals sehr viel Zeit, um mit mir und dem Fernglas und die Wildtiere zu beobachten.

Ich wurde nie eine aktive Naturschützerin, jedoch liegt mir Naturschutz und Biodiversität sehr am Herzen.

Ich war als Kind jedes Wochenende auf dem Waldpfad und lernte Spuren lesen, schlafen und ernähren in der Natur. Wenn ich nicht mit meinen Eltern auf dem Hundesportplatz war.

Auch bei uns im Hundesport, wird die Natur und die Tiere dazu grossgeschrieben. So hatten wir auch schon Jäger mit bei uns und teilen auch den Stammtisch mit Menschen aus dem Forst, Jagd und Landwirtschaft.

Mich reizt es sehr die Jagdprüfung zu absolvieren.

Da es doch sehr ein spannendes Thema ist.
Die Krähen diese Alarmgeigen und Eichhörnchen sind jedoch auch so privat sehr nützlich, wenn man in der Natur umherschleicht.

Mein Vorteil da ich nicht jage, ich begne vielen Wildtieren mit der Zeit sehr nahe. Alleine eher, als mit Hundebegleitung.

Ich würde eher hegen und pflegen als zu jagen.

Mir ist es auch wichtig, all dieses Wissen und unterscheiden der verschiedenen Tiere und Spuren meinen zukünftigen Enkel und den Kindern meines jetzigen Partners weiter zu geben.

Und ganz wichtig wie verhalten wir uns, mit Hund und was bedeutet Litering oder unachtsame Weidezäune für unsere Natur.

So hatte ich gerade gestern Abend 2 Kinderbücher mit dem Thema Waldtiere und aktive Aufgaben als Geburtstagsgeschenk verpackt.
 
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Katrin
28. Nov. 12:56
Ich finde es übrigens sehr schade und traurig das es immer noch so viele Menschen gibt die wildernde Hunde nicht so schlimm finden. Wird der eigene Hund von anderen Hunden angegriffen oder beim "spielen" gemobbt ist das Geschrei groß. Auch versuchen viele Hundehalter so viel Stress wie möglich von ihrem geliebten Vierbeiner fern zu halten. Aber die Wildtiere sind egal??
Wild jagen geht meiner Meinung nach gar nicht, ist ein absolutes no go. Egal ob Mäuse, Fasane oder Rehe Suki hat da weder was auszubuddeln noch zu hetzen. Ich finde es immer schlimm wenn ich unterwegs Hunde sehe die über die Felder düsen um die Vögel aufzuscheuchen. Die Halter schicken sie sogar absichtlich los um ihnen ihren Spaß zu gönnen. Oftmals sind das dann auch genau jene Leute die dann über Baustellen klagen wie rumpöbeln an der Leine, nicht abrufbar etc.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Nov. 12:57
Michi, weil wildernde Hunde im Grunde auch nur als eine weitere Einflussgröße vom Regelalgorithmus gewertet werden könnten.
Ich hatte die Hoffnung, dass die Sinnhaftigkeit der Jagd, in diesem Thread gar nicht erst Teil einer Debatte wird.

Michi's Umgang damit betrachte ich als objektiv und absolut realistisch. 👍🏻

Wenn wir von natürlichen Regelungen sprechen, müssen wir zunächst jegliche menschliche Einflüsse auf diese Lebensräume ausschließen.

Das bedeutet im Detail: Rückbau jeglicher Infrastruktur (Straßen, Schienen, Energietrassen, Wasserkraftwerke etc.)

Renaturierung jeglicher landwirtschaftlicher Flächen.

Renaturierung jeglicher Siedlungen. (Dörfer + Städte)

Betrachtet man die ursprüngliche Vielfalt des Ökosystem, sind durch die menschliche Aktivität die Kulturfolger Nutznießer und die ursprünglichen Wildtiere Verlierer der Gleichung.

Ob nun Lebensraum für Siedlungen oder die Naherholungsgebiete, wo wir dann die Verbundenheit zur Natur erfahren möchten.

Die menschliche Aktivität stört immer und hat immer negative Auswirkungen.

Das liegt mitunter an den zahlreichen Individuen, welche sich rücksichtslos in der Natur bewegen.

Auch diverse Hundehalter müssen dort genannt werden, welche nicht auf befestigten Wegen bleiben.

Gerade im Winter ist gut zu beobachten, dass sich das Rehwild zu großen Sprüngen sammelt. Dann können Teile der Gruppen sich ausruhen und Energie sparen, während einzelne Rehe Wache halten. Auch bei Fressfeinden hilft die Gruppendynamik, wenn es zur Flucht kommt.

Sobald an einem hübschen Wintertag, nun die Spaziergänger ins Feld aufbrechen, werden die befestigten Wege verlassen und es wird zwischen den Äckern auf den Wiesenwegen spazieren gegangen.

Ob man einem anderen Hund ausweichen möchte, um die Begegnung zu vermeiden oder es einfach schöner findet. Es ist eine massive Störung für die Wildtiere, welche regelmäßig aus ihrem Energiesparmodus in die Flucht geraten.

Das führt zu erheblichen Verlusten an Wildtieren durch Erschöpfung und Krankheit.

Dieser Streß tritt auch bei einer Drückjagd auf.

Deshalb wird diese Jagd nur einmal im Jahr durchgeführt.

Es wird damit versucht, die vorgegebenen Abschusspläne zu erreichen.
Die sogenannte Freigabe des Wildes, welches tatsächlich erlegt werden darf, wird immer kurz vor der Jagd unter Berücksichtigung der tatsächlichen Bestände getroffen.

Rehwild auf einer Drückjagd zu erlegen, steht in meiner Region im Widerspruch zur jagdlichen Ethik/Knigge.

Sollte die Forstwirtschaft Druck machen, wird zwar Rehwild frei gegeben, aber es wird dann zB. ausdrücklich erwähnt: Der Schuss auf flüchtiges Rehwild ist nicht gestattet. Jedes Stück Rehwild, welches erlegt wird, ist vom Schützen zu übernehmen.

Das sorgt dafür, dass die Schützen dann immer sagen können "lieber Forstwirt, leider war das Reh flüchtig, zu schnell und stand nicht passend."

So läuft es bei uns ab.

Rehwild wird ausschließlich beim Ansitz erlegt und liegt dann auch im Knall. Das heißt, es ist direkt tot.

Bislang habe ich es einmal erlebt, dass dies nicht der Fall war.

Wie Michi, war ich selbst jahrelang Vegetarier. Sogar zwischenzeitig Veganer. Ich hab das Fleisch einfach vermisst und übe im Rahmen der Eigenverantwortung, nun die Selbstversorgung aus.

Da kann ich bei so manchen Vorurteilen über die Auswirkungen der Jagd inzwischen nur noch müde lächeln.

Die Produkte des alltäglichen Gebrauches richten so viel Tierleid in den Ställen an, aber das Erlegen von Bambi ist dann böse.
Weil man dieses Tier sieht.
Die anderen Tiere, welche millionenfach ausgebeutet und schlecht gehalten werden, sind nicht in der realen Wahrnehmung.

Die massiven Auswirkungen und das Tierleid, welches durch den intensiven Anbau von Gemüse, Getreide etc. entsteht, wird ebenso ausgeblendet.
(Tötung jeglicher Schädlinge. Mäuse, Vögel, Insekten)

Die tatsächlichen Zusammenhänge werden nicht betrachtet und geraten nicht in den Fokus.

Populistisch betrachtet, bin ich als links-grüner Hippie zur Jagd gekommen und wollte einfach nur die Möglichkeit haben, mal selbstständig und für mich vertretbar an Fleisch zu kommen.

Eben eigenverantwortlich.

Ich habe im Laufe der Zeit bemerkt, dass diverse Vorurteile einfach nicht stimmen und es einen großen Mangel an Informationen gibt, welche manchmal Kritikern einfach fehlen.

Das größte Problem ist, wie in allen Schichten der Gesellschaft:
Es gibt immer einen Menschen, der als negatives Beispiel eine ganze Gruppe schädigt.

Ich glaube jeder hat mal einen Radfahrer gesehen, der über eine rote Ampel fährt.

Das spricht dann aber nicht für alle Radfahrer.

Da die Zusammenhänge der Jagd sehr individuell und regional unterschiedlich sind, kann ich nur raten, immer alle notwendigen Informationen zu sammeln und in einen Dialog zu treten.

Miteinander, statt gegeneinander.