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Guido
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zuletzt 1. März

Welche Rolle spielt Dominanz in der Hund-Mensch-Beziehung?

Habe folgende Artikel zum Thema Dominaz be einer Mensch - Hund Beziehung gefunden. Bisher habe ich das nicht so gesehen. Klar entscheide ich wo wir spazieren gehen und wann es Futter gibt. Aber ist das dann Dominanz ? Würde eure Meinung dazu hören ?. Hier der Artikel dazu: Häufig stoße ich auf die Annahme, dass Anwendung des Dominanz-Hierarchie-Modells auf die Hund-Mensch-Beziehung zu einer Erhöhung von aggressiven Handlungen führen würde bzw. dass es Trainingsmethoden, die auf starken Zwang und Bestrafung basieren, rechtfertigen würde. Allerdings stimmt diese Annahme nur, wenn man Dominanz mit Aggression gleichsetzt. Wie oben schon ausführlich dargelegt, ist dem aber nicht so. Ganz im Gegenteil: Soziale Dominanz hat sich entwickelt, um die Kosten und Risiken von eskalierenden Kämpfen zu vermeiden, da es den Ausgang des Kampfes vorhersagbar macht. Mit anderen Worten: Dominanz hat sich entwickelt, um Gewalt möglichst gering zu halten und nicht, um sie zu erhöhen. Nun betrachte ich die Lebenssituation mit meinen beiden Hunden: Ich entscheide, was es wann zu futtern gibt (und dass Joggerscheiße nicht auf den Speiseplan gehört). Ich entscheide, wann wir spazieren gehen und wohin. Ich entscheide, zu wem meine Hunde Kontakt haben. Ich entscheide, wann und mit wem sich meine Hunde paaren dürfen (bzw., dass sie es eben nicht dürfen). Kurzum: ich entscheide über so ziemlich alle Aspekte im Leben meiner Hunde. Somit habe ich tatsächlich keinen Grund anzunehmen, dass ich nicht der dominante Part in unserer Beziehung bin. Und ehrlich gesagt fänd ich es auch merkwürdig, wenn es nicht so wäre. Selbstverständlich tue ich das immer mit der Prämisse, dass es meinen Hunden dabei gut geht. Ich muss nicht ständig und immer auf meiner Position beharren, aber wenn es drauf ankommt, gibt es keine Diskussion, dass ich entscheide, wie wir vorgehen. Ich muss auch keinen Alphawurf oder sonstige merkwürdige Methoden anwenden – denn, um es nochmals zu betonen: DOMINANZ HAT NICHTS MIT GEWALT ZU TUN! Meine Hunde vertrauen mir und sie folgen mir gern. Ich bin ihr wichtigster Sozialpartner. Sie wissen, dass ich für sie sorge und sie beschütze.
 
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Jens
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1. März 20:53
Dem Hund Entscheidungen abzunehmen kann man wohl wenig mit Zwang oder Dominanz gleichsetzen. Selbst in einem wilden Rudel wird wohl kaum darüber abgestimmt wo und was gejagt wird.

Ich verstehe nicht ganz welche Position der Autor versucht anzugreifen. Okay, Methoden bei denen der Hund physisch gerügt wird. Das bedeutet aber auch nicht gleich Gewalt. Hunde untereinander sind auch ruppig und weisen andere Tiere zurecht - Klassisch die Eskalationsstufen "Knurren, Bellen, in die Luft beißen" wenn der andere nervt.

Der Hund ist am Ende auf uns angewiesen, weil er in unserer Umgebung anders nicht gut zurecht käme. (Jedenfalls nicht wenn er nicht als Straßenhund sozialisiert wurde, und selbst dann ist das Leben als Haushund evolutionär betrachtet immer noch besser.)
 
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Jens
1. März 20:53
Dem Hund Entscheidungen abzunehmen kann man wohl wenig mit Zwang oder Dominanz gleichsetzen. Selbst in einem wilden Rudel wird wohl kaum darüber abgestimmt wo und was gejagt wird.

Ich verstehe nicht ganz welche Position der Autor versucht anzugreifen. Okay, Methoden bei denen der Hund physisch gerügt wird. Das bedeutet aber auch nicht gleich Gewalt. Hunde untereinander sind auch ruppig und weisen andere Tiere zurecht - Klassisch die Eskalationsstufen "Knurren, Bellen, in die Luft beißen" wenn der andere nervt.

Der Hund ist am Ende auf uns angewiesen, weil er in unserer Umgebung anders nicht gut zurecht käme. (Jedenfalls nicht wenn er nicht als Straßenhund sozialisiert wurde, und selbst dann ist das Leben als Haushund evolutionär betrachtet immer noch besser.)
 
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Kirsten
1. März 21:17
Ich verstehe gar nicht, dass sich diese Wichtigkeit, die um Dominanz gemacht wird, durchgehend hält 😄
Worauf soll es in dem Artikel denn hinauslaufen?

Na klar, ich treffe viele Entscheidungen, aber nicht, weil es für mich eine besondere Relevanz hat, sondern weil es sich sehr oft einfach aus der Art des Zusammenlebens ergibt oder eben auch deswegen, weil wir nicht alleine auf diesem Planeten leben, sondern auch auf die Interessen anderer Rücksicht nehmen.

Nun habe ich allerdings auch kein Thema damit, wenn mein Hund mich dran erinnert, dass es Abends um die Uhrzeit normalerweise schon lange Futter gegebenen hätte. Zu wem Mira Kontakt hat, entscheiden wir gemeinsam und auch die Wege darf Mira mitentscheiden und macht mich auf besondere Orte aufmerksam, an denen ich ohne sie einfach vorbeilaufen würde. Warum sollte sie ihre Kompetenzen auch nicht ins Zusammenleben einbringen dürfen?

Beziehungen sind immer von gegenseitiger Einflussnahme geprägt und ja in manchen Beziehungen ist es so, dass es dort ein Gefälle gibt. Na und?

Für mich ist die Frage noch Dominanz in der Mensch-und-Beziehung keine Rolle, mir liegt mehr daran am Herzen, ob es meinem Hund mit der Art wie wir zusammenleben gut geht.

Mich würde sehr interessieren, wie sich eine Situation definiert „in der es drauf ankommt“.
Wann dürfen denn keine Zweifel geäußert werden und es nicht zu einer Diskussion kommen?
Und wenn der Verfasser sowieso im Sinne der Hunde handelt, und diese das wissen, warum müsste er dann eine Diskussion fürchten?

Da das Dominanz-Hierarchie-Modell widerlegt ist, und der Wissenschaftler, der dran gearbeitet hat, selbst sehr bemüht war, diesen Kram zu widerrufen, macht es in meinen Augen keinen Sinn diesen Kram immer wieder aufzublasen. Die Haltung von Gehegewölfen ist mit der Haltung von Haushunden in durchschnittlichen Haushalten nicht wirklich vergleichbar.