Im Falle des TE vermisse ich aber auch etwas die Kompromissbereitschaft der Cousine.
So wie ich es verstanden habe, geht es ihm ja nicht darum den Hund aus Trotz auf Teufel komm raus mitzuschleppen. Er hätte ihn ja zuhause gelassen, wenn es möglich gewesen wäre, und wäre gerne zur Feier gegangen.
Nun liegt es ja nicht an ihm, dass er seine Familie nicht sehen kann.
Man hätte da vielleicht ausmachen können, dass der Hund auf seiner Decke/angeleint bleibt, nicht im Haus rumläuft etc, oder dass man nur kurz zum Essen bleibt.
Aber klar, man muss es nunmal akzeptieren.
Generell finde ich aber beide festgefahrenen Ansichten ohne Kompromissbereitschaft nicht gut. Ob es nun darum geht darauf zu bestehen, dass der Hund unbedingt mit muss, oder ihn generell ohne Begründung abzulehnen. (Wobei wir hier natürlich nicht wissen, ob es nicht doch eine plausible Begründung gab, aber ich denke das wäre wahrscheinlich erwähnt worden)
Im Endeffekt ist es da jetzt die Entscheidung vom Gastgeber, wie wichtig es ihm ist, den Hund nicht im Zuhause zu haben.
Meine Eltern wollten zum Beispiel auch nie Hunde im Wohnzimmer haben. Seit ich einen Hund habe, ist das aber ok für sie, weil ich sonst nicht so spontan besuchen kommen könnte (alleine lassen ist durch die Entfernung keine Option) bzw wir uns nur im Partykeller aufhalten würden, wo sie Hunde generell nicht stören und auch meine Onkels schon ihre Hunde dabei hatten. Für sie war es da offensichtlich wichtiger, dass ich weiterhin kurzfristig zu Besuch kommen kann und wir im gemütlichen Wohnzimmer sind.
Meine Schwester mag keine Hunde im Haus. Sie wohnt direkt gegenüber von meinen Eltern. Sie wollte letztes Weihnachten einladen, wären wir gekommen, hätte es aber wegen dem Hund einfach wieder bei meinen Eltern stattgefunden. (Wir waren nicht da, weil die Familie meines Freundes in der gegensätzlichen Ecke von Deutschland lebt und wir den Besuch also jährlich abwechseln.) Wenn ich in der Heimat zu Besuch bin, gehe ich entweder ohne Hund kurz Hallo sagen, wir treffen uns für einen kurzen Spaziergang oder im Garten (mit Hund an der Leine).
Dieses Jahr hat meine Schwester ein Kind und will nicht, dass das Kind im gleichen Raum ist wie der Hund, auch nicht wenn der Hund mit Maulkorb und Leine gesichert ist. Also mussten meine Eltern entscheiden, was ihnen wichtiger ist.
Wir sind jetzt ausgeladen, weil
- wir schon an Heiligabend und über Nacht da sind
- ich mir überhaupt nichts aus Weihnachten mache, meine Schwester aber schon
- meine Mutter nicht möchte, dass Wayne alleine in einem anderen Zimmer bleiben muss (wo nicht klar ist ob er es überhaupt dort entspannt schaffen würde, ich es aber drauf angelegt hätte und notfalls mein Freund und ich uns am Tisch und bei Wayne abgewechselt hätten).
Ich finde auch, man hätte eine Lösung finden können. Am Ende ist es aber nicht meine Entscheidung, und wenn es die Mehrheit (oder der Gastgeber) so will, akzeptiere ich das.