Magst/ Darfst du den Ansatz teilen? Ich bin ein bisschen neugierig.
Ja gerne. Ich bin ziemlich radikal zu rein positivem Training übergegangen. Wir haben ein Markersignal aufgebaut und ich bestätige ihr alles Verhalten, was für mich in Ordnung ist.
Sie ist an der Leine immer extrem ausgerastet, teilweise auch mit rückgerichteter Aggression und abschnappen. Die Methoden unserer damaligen Hundeschule waren eher aversiver Natur, darauf ausgerichtet unerwünschtes Verhalten zu maßregeln. Das hatte nur überhaupt nichts gebracht, im Gegenteil wurde es immer schlimmer. dann hieß es meiden und andere Wege gehen und es einfach ignorieren. So bin ich also immer umgedreht und allem aus dem Weg gegangen, bis ich darauf keinen Bock mehr hatte. Das muss auch anders gehen, dachte ich mir. Und es geht. In kleinen Schritten. Wir haben angefangen mit Klick-für-Blick mit viel viel Abstand. Und Management, wenn es mal zu eng wird (Leckerchen streuen und suchen, Schlecktube etc.) und auch dabei alles positive markern und verstärken. Inzwischen können andere Hunde recht nah an uns vorbei gehen und sie wendet sich ab und schnüffelt oder fragt mich nach Leckerchen. Sie ist ein sehr aufgeregter Hund und schnell gestresst, auch das wird besser. Ich schau, dass sie mehr Schlaf und Ruhe bekommt, baue gerade eine Komfortzone auf und ein Entspannungssignal. Insgesamt muss ich sagen, dass es bei ihr so ist, dass Methoden die Druck erzeugen und sie Deckeln, genau das Gegenteil von dem erzeugen, was man möchte. Ich wünschte mir ich hätte mich früher getraut da mehr auf mein Gefühl und weniger auf sogenannte Experten zu hören. Es wird bestimmt noch etwas dauern, bis wir die Folgen der vorherigen Methoden hinter uns lassen können, aber endlich macht es uns allen wieder Spaß und Freude rauszugehen.