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Sabine
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zuletzt 18. Feb.

Warum müssen Mischlinge jetzt so klangvolle "Rassebezeichnungen" haben?

Hallo zusammen, ich bin eben über den "Italian Daniff" gestolpert und dachte "Hoppla, eine Rasse, die du gar nicht kennst"...bis sich herausstellte, dass es sich um einen Mischling aus Dogge und Cane Corso handelt. Außer, dass mir das fragwürdige, wilde Mischen irgendwelcher Trendrassen nicht gefällt, frage ich mich, warum der Mischling kein Mischling mehr sein darf, sondern ein "Cockerpoo", "Pomsky", etc.? Weil man "teurer Mischling" ungerne sagt? Also ich habe dann einen Laimix und einen Parwhat. Waren aber beide recht preiswert😂.
 
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Lola
28. Sept. 10:25
Jetzt muss ich doch mal fragen...Pomsky ist eine Mischung aus...??
Aus Zwergspitz (Pomeranian) und Husky
 
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Martina
28. Sept. 10:26
Aus Zwergspitz (Pomeranian) und Husky
Danke 🙈
 
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Sabina
28. Sept. 10:29
Mich stört es massiv wenn ich gefragt werde was für ein Doodle mein Hund ist und sie als Hybrid Hund bezeichnet wird. Ein Hundetrainer (wir waren grade auf der Suche nach einer Welpenschule) nannte sie Designer Hund. Da war für mich klar daß ich dort nicht hingehen werde. In meinen Ohren klingt das Alles sehr abwertend. Für mich ist sie schlicht ein Mischling aus Pudel und Collie, nicht mehr, aber VOR ALLEM nicht weniger. Meine Entscheidung für sie war einfach aufgrund ihres Wesens und unserer gegenseitigen Sympathie und der Überzeugung daß es passt, eine reine Bauchentscheidung. Mich stört es regelrecht wenn man sie als Modehund bezeichnet, nur weil Pudel drin steckt. Das Wort Designerhund hat mich sogar getroffen. Das wird ihr einfach nicht gerecht. Denn sie ist ein unglaublich tolles und liebes Tier. Klar haben auch wir unsere Baustellen, aber dafür ist sie schließlich ein Lebewesen und es stört mich daß manche Menschen immer versuchen, sie zu kategorisieren. Dabei wird ihr tolles Wesen überhaupt nicht beachtet. Denn sie ist ja ein Modehund und das macht mich echt traurig, denn es wird ihr nicht gerecht. Für mich ist sie einfach genau der richtige Hund, unabhängig davon wie alle möglichen Doodles gehypt werden. Sie ist genau richtig so wie sie ist❤️
Kann ich total nachvollziehen, gerade beim Wort Designerhund oder Modehund hab ich das Gefühl dass es auch despektierlich gemeint ist.
Aber letztlich ist es ja auch egal solang man selbst zu schätzen weiß was man für tolle Begleiter hat 🥰
 
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Claudia
28. Sept. 10:47
Mich stört es massiv wenn ich gefragt werde was für ein Doodle mein Hund ist und sie als Hybrid Hund bezeichnet wird. Ein Hundetrainer (wir waren grade auf der Suche nach einer Welpenschule) nannte sie Designer Hund. Da war für mich klar daß ich dort nicht hingehen werde. In meinen Ohren klingt das Alles sehr abwertend. Für mich ist sie schlicht ein Mischling aus Pudel und Collie, nicht mehr, aber VOR ALLEM nicht weniger. Meine Entscheidung für sie war einfach aufgrund ihres Wesens und unserer gegenseitigen Sympathie und der Überzeugung daß es passt, eine reine Bauchentscheidung. Mich stört es regelrecht wenn man sie als Modehund bezeichnet, nur weil Pudel drin steckt. Das Wort Designerhund hat mich sogar getroffen. Das wird ihr einfach nicht gerecht. Denn sie ist ein unglaublich tolles und liebes Tier. Klar haben auch wir unsere Baustellen, aber dafür ist sie schließlich ein Lebewesen und es stört mich daß manche Menschen immer versuchen, sie zu kategorisieren. Dabei wird ihr tolles Wesen überhaupt nicht beachtet. Denn sie ist ja ein Modehund und das macht mich echt traurig, denn es wird ihr nicht gerecht. Für mich ist sie einfach genau der richtige Hund, unabhängig davon wie alle möglichen Doodles gehypt werden. Sie ist genau richtig so wie sie ist❤️
Ich kann dich so gut verstehen.
Wenn man so einen Mix hat ist man ganz schnell der schlechteste Mensch auf der Welt.
Mir hängt das inzwischen schon so zum Hals raus.
Die Leute gehen jedesmal drauf los,dass ich ja einen "Designerhund" habe.
Diese Hunde gibt es ja nur von Vermehrern und die werden auch nicht erzogen,weil sie ja nur für Instagram da sind.
Das sind ja keine richtigen Hunde und jeder Rassehund ist ja besser.
Wie dumm kann man eigentlich sein dafür Geld auszugeben?
Das sind alles Aussagen von Hundebesitzern.

Ich frage mich wieso es die Leute so stört?
Es gibt auch gute "Züchter" von den Mixen, die jeden Test machen und die sich ordentlich bemühen,dass es allen Tieren gut geht.
Wenn der Hund aus guten Verhältnis stammt darf man auch einiges Verlangen, egal ob Rassehund oder Mischling.
Die Leute geben alles für die Hunde und scheuen keine Kosten, damit alles ordentlich läuft und dann darf man auch was verlangen, schließlich ist das kein Kinderspiel.
Den Leuten denen es nicht passt das es neue Mixe gibt, die müssen sich ja keinen kaufen, aber sie sollen die Entscheidungen der anderen respektieren.
Solange es den Hunden gut geht ist es doch egal ob er Rassehund oder Mischling ist.
 
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Nadine
28. Sept. 11:08
Ich kann dich so gut verstehen. Wenn man so einen Mix hat ist man ganz schnell der schlechteste Mensch auf der Welt. Mir hängt das inzwischen schon so zum Hals raus. Die Leute gehen jedesmal drauf los,dass ich ja einen "Designerhund" habe. Diese Hunde gibt es ja nur von Vermehrern und die werden auch nicht erzogen,weil sie ja nur für Instagram da sind. Das sind ja keine richtigen Hunde und jeder Rassehund ist ja besser. Wie dumm kann man eigentlich sein dafür Geld auszugeben? Das sind alles Aussagen von Hundebesitzern. Ich frage mich wieso es die Leute so stört? Es gibt auch gute "Züchter" von den Mixen, die jeden Test machen und die sich ordentlich bemühen,dass es allen Tieren gut geht. Wenn der Hund aus guten Verhältnis stammt darf man auch einiges Verlangen, egal ob Rassehund oder Mischling. Die Leute geben alles für die Hunde und scheuen keine Kosten, damit alles ordentlich läuft und dann darf man auch was verlangen, schließlich ist das kein Kinderspiel. Den Leuten denen es nicht passt das es neue Mixe gibt, die müssen sich ja keinen kaufen, aber sie sollen die Entscheidungen der anderen respektieren. Solange es den Hunden gut geht ist es doch egal ob er Rassehund oder Mischling ist.
Warum doodles von manche Leuten kritisch gesehen werden, wird hier zb diskutiert: https://dogorama.app/de-de/forum/Rasse-spezifisches/Labradoodle_-_Aufklaerung-Iqwn5iRmXI4YoJ90iaHP/

Ich glaube das große Problem ist, dass man sehr gut informiert sein muss, um zu wissen, ob es wirklich eine gute Zucht gibt. Es gibt sicher einige Leute, die sich informieren, alles haarklein überprüfen und wirklich gute Züchter finden. Aber die fehlende Kontrolle über einen Zuchtverein, wo ja zumindest eine Richtung festgelegt werden würde, fehlt einfach. Dadurch wird alles wild mit Pudel verpaart und als allergikerfreundlich beworben - was einfach nicht stimmt. Eine wirkliche Wesensbeschreibung gibt es auch nicht, aber jeder verspricht dass es tolle Familienhunde sind. Versteh mich nicht falsch, sind es bestimmt auch oft, wenn die Menschen auf das Wesen und die Anlagen der Eltern achten. Aber im Endeffekt ist und bleibt es ein Glücksspiel, und darum verstehe ich auch nicht wenn mit dem Wesen argumentiert wird. Ja, wenn man sich in den einen Hund zufällig verliebt hat, klar. Aber mir kann keiner erzählen, dass er bei über 350 anerkannten Rassen keine Rasse findet, die vom Wesen passt.

Dadurch, dass es gerade so boomt, macht man es den Vermehrern und auch der Welpenmafia etc leicht. Es gibt sowieso keine Papiere, die Leute haben gehört doodles sind leicht zu erziehen und schon wird einer mal schnell gekauft.
Also für mich ist nicht die Verpaarung an sich das Problem, sondern dass jede Familie einen haben will und damit extrem viel Nachfrage generiert wird. Die von den seriösen Menschen nicht gedeckt wird.

Das alles heißt nicht, dass es "schlechtere Hunde" wären. Aber immer, wenn etwas "in Mode" ist, gibt es Menschen, die sich daran ohne jegliche Moral bereichern. Und bei Mischlings"rassen" ist das deutlich einfacher, da es keinerlei Kontrollinstanz gibt. Bei Rassehunden haben wenigstens manche schonmal vom Zuchtverband gehört...

Und es ist natürlich alles kein Grund auf Leute loszugehen, die einen solchen Hund haben. Aber dass diese Mischungen generell so viel verkauft (und natürlich gekauft) werden, kann ich trotzdem kritisch sehen.
 
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Annika
28. Sept. 11:54
Einige heutige Rassen waren ja anfangs auch Hybride oder Mischlinge. Zum Beispiel der Dobermann war eine Mischung aus Fleischerhund, Pinscher, Schäferhund und vermutlich auch Jagdhund. Kreuzung ist nunmal der einzige Weg neue Rassen zu schaffen.

Ob es erforderlich ist neue Rassen zu schaffen kommt ja ganz auf das Zuchtziel an, oder?
Wenn es nur um äußere Erscheinung oder oberflächliche Eigenschaften geht ist es sicherlich fragwürdig zu kreuzen.
Das haben die Rassen aber teilweise auch selber bereits geschafft, durch fragwürdige Selektion nach äußeren Merkmalen und das sehe ich nicht weniger kritisch.

Wenn es bei Hybriden nun darum geht den Genpool zu vergrößern um Gesundheitliche Vorteile wiederherzustellen oder um auch „Fehlfarben“, die ansonsten kerngesund sind, wieder salonfähig zu machen, dann finde ich Kreuzungen - egal wie man sie nennen will, ob Mischling oder Hybrid - durchaus sehr sinnvoll.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 12:13
Einige heutige Rassen waren ja anfangs auch Hybride oder Mischlinge. Zum Beispiel der Dobermann war eine Mischung aus Fleischerhund, Pinscher, Schäferhund und vermutlich auch Jagdhund. Kreuzung ist nunmal der einzige Weg neue Rassen zu schaffen. Ob es erforderlich ist neue Rassen zu schaffen kommt ja ganz auf das Zuchtziel an, oder? Wenn es nur um äußere Erscheinung oder oberflächliche Eigenschaften geht ist es sicherlich fragwürdig zu kreuzen. Das haben die Rassen aber teilweise auch selber bereits geschafft, durch fragwürdige Selektion nach äußeren Merkmalen und das sehe ich nicht weniger kritisch. Wenn es bei Hybriden nun darum geht den Genpool zu vergrößern um Gesundheitliche Vorteile wiederherzustellen oder um auch „Fehlfarben“, die ansonsten kerngesund sind, wieder salonfähig zu machen, dann finde ich Kreuzungen - egal wie man sie nennen will, ob Mischling oder Hybrid - durchaus sehr sinnvoll.
Deswegen finde ich zum Beispiel den Pomsky auch in Ansätzen nachvollziehbar. Der fällt für mich in die selbe Kategorie wie der Eurasier, der Elo und all die anderen Spitz Mischlinge. Süße, hübsche Hunde, möglichst mit einem Spitz Charakter, nur etwas schmusiger und optisch ausgefallen. Trotzdem glaube ich die meisten wären mit einem Spitz in der passenden Größe genauso zufrieden und hätten sich nicht mit dem Jagdtrieb rumärgern müssen.

Ich bin persönlich kein Fan der Rassezucht, gerade die geschlossenen Zuchtbücher finde ich ein Unding. Aber trotzdem sollte es irgendeine Regulation für die Hybridzucht geben. So haben Vermehrer ein leichtes Spiel und die wenigen Züchter die wirklich hinter ihrer neuen Rasse stehen, haben kaum eine Möglichkeit sich von diesen abzugrenzen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 12:14
Ich denke aber, dass man dabei das massiv veränderte Nutzungs- und Vertriebsverhalten der so erzeugten Hunde nicht wegignorieren kann.

Optische und Bequemlichkeitskriterien haben häufig die von körperlicher und charakterlicher Gesundheit und Stabilität abgelöst und gleichzeitig lassen sich über das Internet Hunde - wie Markensneaker - als unter miesesten Bedingungen erzeugte Massenware verklopfen.
 
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Dogorama-Mitglied
28. Sept. 12:22
Ich denke aber, dass man dabei das massiv veränderte Nutzungs- und Vertriebsverhalten der so erzeugten Hunde nicht wegignorieren kann. Optische und Bequemlichkeitskriterien haben häufig die von körperlicher und charakterlicher Gesundheit und Stabilität abgelöst und gleichzeitig lassen sich über das Internet Hunde - wie Markensneaker - als unter miesesten Bedingungen erzeugte Massenware verklopfen.
Das finde ich grade bei den ganzen Pudel Mischlingen heftig. Die sind alle komplett unterschiedlich, aber einen wirklich ausgewogen habe ich erst einmal getroffen (und das war vom Charakter und Körperbau her ein Labrador mit furchtbarem Fell). Die die ich kennengelernt haben waren entweder total energiegeladen und triebig, fast schon "drüber" oder totale Schlaftabletten (der Hund war nach 30 Minuten normalem Spaziergang psychisch am Ende. Insgesamt habe ich nur einen getroffen den ich als Nervenstark einschätzen würde. Natürlich ist das nur mein persönlicher Eindruck, aber ich fand es schon komisch. Da die Ausgangsrassen eigentlich gute Eigenschaften mitbringen. Aber viele davon passen anscheinend nicht so gut zusammen.
 
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Annika
28. Sept. 12:24
Deswegen finde ich zum Beispiel den Pomsky auch in Ansätzen nachvollziehbar. Der fällt für mich in die selbe Kategorie wie der Eurasier, der Elo und all die anderen Spitz Mischlinge. Süße, hübsche Hunde, möglichst mit einem Spitz Charakter, nur etwas schmusiger und optisch ausgefallen. Trotzdem glaube ich die meisten wären mit einem Spitz in der passenden Größe genauso zufrieden und hätten sich nicht mit dem Jagdtrieb rumärgern müssen. Ich bin persönlich kein Fan der Rassezucht, gerade die geschlossenen Zuchtbücher finde ich ein Unding. Aber trotzdem sollte es irgendeine Regulation für die Hybridzucht geben. So haben Vermehrer ein leichtes Spiel und die wenigen Züchter die wirklich hinter ihrer neuen Rasse stehen, haben kaum eine Möglichkeit sich von diesen abzugrenzen.
Du hast schon recht, aber hier liegt auch wieder Verantwortung bei den Käufern. Man sollte die Zuchtstätte vorher schon gründlich unter die Lupe nehmen oder?
Wer offiziell Züchter ist kann dennoch einfach nur scharf aufs Geld sein und wie ein Vermehrer handeln. Die Vermehrer haben gegenüber den Züchtern durch niedrigere Preise einen Vorteil, solange es Menschen gibt, die für den Welpen in der Anschaffung möglichst wenig Geld ausgeben wollen.

Ich bin überzeugt, wenn man als Käufer gut hinschaut und den Züchter sorgfältig auswählt, dass man dann einen Züchter findet der es mit seinen Tieren ehrlich meint.

Trotzdem wäre es sicher schöner wenn sich seriöse Züchter (auch die von Hybriden) von unseriösen Vermehrern klarer abgrenzen könnten.