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Sabine
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Anzahl der Antworten 745
zuletzt 18. Feb.

Warum müssen Mischlinge jetzt so klangvolle "Rassebezeichnungen" haben?

Hallo zusammen, ich bin eben über den "Italian Daniff" gestolpert und dachte "Hoppla, eine Rasse, die du gar nicht kennst"...bis sich herausstellte, dass es sich um einen Mischling aus Dogge und Cane Corso handelt. Außer, dass mir das fragwürdige, wilde Mischen irgendwelcher Trendrassen nicht gefällt, frage ich mich, warum der Mischling kein Mischling mehr sein darf, sondern ein "Cockerpoo", "Pomsky", etc.? Weil man "teurer Mischling" ungerne sagt? Also ich habe dann einen Laimix und einen Parwhat. Waren aber beide recht preiswert😂.
 
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Eva
11. Jan. 09:55
Mein Hauptproblem (neben dem mischen mit Qualzuchten) ist, dass den Hunden mit den Namen bestimmte Eigenschaften zugedichtet werden. Der doodle ist angeblich Allergikerfreundlich, haart nicht, ruhig, der rundum perfekte Familienhund, jagt nicht,... Das stimmt aber einfach nicht und ist geschicktes Marketing - man kann es auch einfach Verarsche nennen. Das Allergiker Thema hatten wir ja erst. Das Fell ist ein reines Glücksspiel. Wie ein Hund, der mindestens zur Hälfte Jagdhund ist, sicher nicht jagen soll, erschließt sich mir auch nicht. Es gibt kein zuchtziel, also auch keine danach gerichtete Auswahl des Charakters der Elterntiere. Im Endeffekt ist es ein Überraschungspaket, von dem sich die Leute viel erhoffen und dann auch oft überfordert sind, wenn der angeblich ruhige und nicht jagende Hund Jagdtrieb entwickelt und Energie wie blöd hat. (seh ich so leider oft bei uns) Dazu kommt, dass manche "Züchter" vielleicht die Hunde selbst untersuchen lassen, aber die wenigsten werden ihre voll untersuchten Hunde mit Ahnentafeln und Gesundheitsuntersuchungen über mehrere Generationen dafür her geben. Auch das Wissen der "Züchter" kann nicht dem entsprechen, was sie anderswo verpflichtend haben müssen, genau wie die Erfahrungen vor dem ersten Wurf. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Durch die Paarung von verschiedenen Rassen gibt es keine bekannten rassespezifischen Krankheiten. Bzw eher die Rassespezifischen Krankheiten von 2 Rassen und mit Pech vermehrt man sich vielleicht noch neue hinzu. Da aber selten weit genug gezüchtet wird um das heraus zu finden, weiß man es einfach nicht. Wenn es in Richtung Australien Cobberdog geht oder auch beim Elo kann ich damit leben, da ist ein zuchtziel definiert, man züchtet über mehrere Generationen, man versucht eine neue Rasse zu kreieren. Aber es gibt für mich keinen einzigen vernünftigen Grund, alles mit zb dem Pudel oder Husky zu mischen, auch wenn die Elterntiere gesund sind.
Wobei das ja durchaus auch bei normalen Rassen passiert (Labrador als perfekter Familienhund ohne Jagdtrieb...)
Ein Problem ist dieses schön reden aber definitiv, nur aber nicht ausschließlich bei Doodles und Hybriden.
 
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Angelika
11. Jan. 10:02
🤔 Für mich sind das alles einfach nur Mischlinge. 🥰
 
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Bernadette
11. Jan. 10:04
Och, das ist schon vorgekommen, dass verdeckte Genmarker erst später in der neuen "Rasse" bzw. Einkreuzung zu Problemen führten. Bestes Beispiel ist da der MDR1 Defekt, der auf einen einzigen Collie Anno dazumal zurückzuführen ist. Auch andere Krankheiten sind da möglich. Ich bezweifle, dass die "Züchter" reihenweise große DNA Profile am Start haben um so ziemlich vieles zu vermeiden. Geschweige denn die nötige Ahnung dafür. Bei vielen Krankheiten spielen verschiedene DNA Sequenzen mit rein um diese auszulösen. Was bei der einen Rasse keine Komplikationen bereitete, ist dann bei der Mischung mit einer anderen Rasse ein Problem. Es handelt sich ja nicht um bunte Mixe.
Laut meinem Tierarzt kann ein Hund der aus Collie und nicht Collie (oder zumindest einer Rasse ohne MDR1 defekt) diesen Defekt schon mal nicht haben 🤷🏻‍♀️
 
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Bernadette
11. Jan. 10:06
Falls es sich beim Borador um eine Mischung zwischen Border Collie und Labrador handeln sollte kann ich nur sagen das ist eine schwierige Mischung. Die Schnelligkeit und Wendigkeit des Hütehundes gepaart mit dem starken Jagdtrieb das Labrador ist nicht einfach zu handhaben. Ich hatte 15 Jahre lang so einen Hund da hießen die aber noch nicht so sondern es war einfach ein Mischling und ein echter UPS Wurf. Nach jahrelange Arbeit war dieser Hund sogar gesellschaftsfähig, ich hätte ihn auch nie hergegeben aber noch mal würde ich es mir nicht antun.
Also ich empfinde meinen Hund als nicht schwierig 😅🤷🏻‍♀️
 
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Bernadette
11. Jan. 10:07
Nun gut der pomsky wird also aus der Qualzucht Variante des spitzes dem Pomeranian und einem Husky hergestellt. Das funktioniert nur mit künstlicher Befruchtung wegen des Größenunterschieds und die Geburt muss in der Regel per Kaiserschnitt erfolgen da die Welpen zu klein sind und der natürliche Geburtsvorgang nicht ausgelöst wird. Abgesehen davon wird der Charakter des pomsky meist schwierig da die Eigenschaften dieser Hunde nicht so gut zusammenpassen . Hier darf jeder sich seinen Teil zu denken.
Deshalb hab ich ja geschrieben, dass ich den Pomsky sehr kritisch sehe 🤔
 
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Sonja
11. Jan. 10:08
Laut meinem Tierarzt kann ein Hund der aus Collie und nicht Collie (oder zumindest einer Rasse ohne MDR1 defekt) diesen Defekt schon mal nicht haben 🤷🏻‍♀️
Dann würde ich mal drüber nachdenken den Tierarzt zu wechseln. Augenscheinlich gesunde Hunde, egal ob Collie oder nicht, können MDR1+/- sein (von Collies MDR1-/- vom Vermehrer + andere ungeteste Rassen und Mixe aus unseriösen Quellen ganz zu schweigen). Mischen die sich, sind auch kranke Welpen darunter. Mendel lernt man schon in der Schule, traurig, wenn ein studierter TA das vergessen hat.
Edit: MDR1 kann mittlerweile in vielen Rassen vorkommen, auch im DSH z.B..
 
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Bernadette
11. Jan. 10:08
Wobei das ja durchaus auch bei normalen Rassen passiert (Labrador als perfekter Familienhund ohne Jagdtrieb...) Ein Problem ist dieses schön reden aber definitiv, nur aber nicht ausschließlich bei Doodles und Hybriden.
Naja, dass der Labbi ein perfekter Familienhund ohne Jagdtrieb ist halte ich für ein Gerücht 😅
 
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Eva
11. Jan. 10:08
Laut meinem Tierarzt kann ein Hund der aus Collie und nicht Collie (oder zumindest einer Rasse ohne MDR1 defekt) diesen Defekt schon mal nicht haben 🤷🏻‍♀️
Dieser Logik folgend dürfte der Silken Windsprite nicht betroffen sein (ist er aber). Das Gen wird autosomal inkomplett dominant vererbt. Spätestens in der zweiten Generation von Hybriden wäre es aber auch ein Problem, wenn eine Krankheit rezessiv vererbt wird.
 
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Eva
11. Jan. 10:09
Naja, dass der Labbi ein perfekter Familienhund ohne Jagdtrieb ist halte ich für ein Gerücht 😅
Natürlich, das war ja auch meine Aussage😅
 
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Carola
11. Jan. 10:10
Also ich empfinde meinen Hund als nicht schwierig 😅🤷🏻‍♀️
Da gibt es sicherlich auch Unterschiede im Charakter wie bei Rassehunden. Mein Hund war ein erfolgreicher Jäger bevor er zu mir kam und diese Passion musste man schon im Griff haben.