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Sabine
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zuletzt 18. Feb.

Warum müssen Mischlinge jetzt so klangvolle "Rassebezeichnungen" haben?

Hallo zusammen, ich bin eben über den "Italian Daniff" gestolpert und dachte "Hoppla, eine Rasse, die du gar nicht kennst"...bis sich herausstellte, dass es sich um einen Mischling aus Dogge und Cane Corso handelt. Außer, dass mir das fragwürdige, wilde Mischen irgendwelcher Trendrassen nicht gefällt, frage ich mich, warum der Mischling kein Mischling mehr sein darf, sondern ein "Cockerpoo", "Pomsky", etc.? Weil man "teurer Mischling" ungerne sagt? Also ich habe dann einen Laimix und einen Parwhat. Waren aber beide recht preiswert😂.
 
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Sonja
13. Feb. 07:59
Umgangssprachlich oder laut Wikipedia ist es legitim auch bei gemischten Hunderassen von Hybriden zu reden, auch wenn es manchen nicht passt. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hybridhund Den Absatz finde ich interessant: „Der besondere Vorteil einer Hybride ist der Heterosis-Effekt, also eine überproportionale Erhöhung der Fitness (Krankheitsresistenz, Fruchtbarkeit) bei den Nachkommen, welche durch die genetische Durchmischung erzielt wird.[5] Dieser Effekt selbst ist nicht erblich, sondern kommt durch die Hybridisierung zustande. Teilweise wird die Weiterzucht von Nachkommen einer Hybride ebenfalls als Hybride bezeichnet. Wird allerdings mit Hybridhunden weitergezüchtet, so sind die Würfe nicht mehr homogen, sondern zeigen eine sehr breite Variation im Phänotyp. Dies kann mit der Mendelschen Spaltungsregel und der Regel der unabhängigen Neukombination von Erbanlagen erklärt werden. Die ab der F2-Generation entstehende phänotypische Vielfalt kann erst durch eine längere Selektion, Inzucht und Linienzucht wieder stabilisiert werden.“
Umgangssprachlich wird vieles gesagt das nicht unbedingt korrekt ist...🙃 Es ist aber leider auch Tatsache daß sich ein Hund der als "Hybride" bezeichnet wird sich teurer besser verkaufen lässt als einer der mit "Mischling" bezeichnet wird. Das hat mit "passen" nichts zu tun...🤗 Kaum jemand würde ein Husky-Pomerian Mischling teuer kaufen, aber für einen Pomsky , besonders wenn er noch in Sonderfarbe ist wird da locker 2000€ und mehr hingeblättert. Schon absurd das für eine "Straßenmischung" mehr bezahlt wird als für einige Rassen Hunde...😉
 
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Sonja
13. Feb. 08:04
Nach der Definition? Bei einem Mischling zwischen Wolf und einer nah verwandten Art. In den USA gibt's zum Beispiel Coyote-Wolf Hybriden. Das wären echte Hybride. (Wobei man hier wieder diskutieren könnte inwieweit der Begriff Art zu definieren ist, da sich beide Arten in freier Wildbahn fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen zeugen).
Biologisch/Zoologisch gesehen ist es ein Hybride wenn die Chromosomenzahl der beiden Tierarten sich unterscheidet. Wolf und Coyote haben unterschiedliche Chromosomenanzahl, Hunde des "Urtypes" und Wolf nicht. Bei einigen Hunderassen wurde jedoch die Chromosomenanzahl, durch das eingegriffen des Menschen und zum Beispiel durch verpaaren von Hunden mit "Gendefekten/Genmutation" verändert.
 
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Sonja
13. Feb. 08:16
Vielleicht bischen offtopic aber: Habt ihr euch mal gefragt weshalb einige Hunde/Hunderassen "Wolfskrallen" haben aber Wölfe keine 🤔? Mich hat es interessiert da Rionnag ja sogar doppelte Wolfkrallen hat... Also habe ich einigen "Fachleuten" Löcher inden Bauch gefragt ( kann ziemlich hartnäckig sein wenn mich was interessiert🤣) . Mir wurde dann gesagt daß es die verschiedensten Theorien dazu gibt, eine zum Beispiel das die Urahnen der Wölfe welche hatten, da sich diese aber dann zurückentwickelten, und sich dann aber durch die "Domestizion des Wolf zum Hund" wieder entwickelten. Andere Theorie ist das es ursprünglich eine Genmutation gewesen ist, die sich dann teilweise weiter vererbte..... Irgendwie ist beides Möglich finde ich, dennschaut mal ein paar Millionen Jahre in der Evolution zurück: fleischfressende Dinosaurier hatten drei Zehen nach vorne und einen "Sporn" nach hinten der nicht immer den Boden berührte wie die anderen Zehen...😉🙃
 
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Sabine
13. Feb. 08:24
Vielleicht bischen offtopic aber: Habt ihr euch mal gefragt weshalb einige Hunde/Hunderassen "Wolfskrallen" haben aber Wölfe keine 🤔? Mich hat es interessiert da Rionnag ja sogar doppelte Wolfkrallen hat... Also habe ich einigen "Fachleuten" Löcher inden Bauch gefragt ( kann ziemlich hartnäckig sein wenn mich was interessiert🤣) . Mir wurde dann gesagt daß es die verschiedensten Theorien dazu gibt, eine zum Beispiel das die Urahnen der Wölfe welche hatten, da sich diese aber dann zurückentwickelten, und sich dann aber durch die "Domestizion des Wolf zum Hund" wieder entwickelten. Andere Theorie ist das es ursprünglich eine Genmutation gewesen ist, die sich dann teilweise weiter vererbte..... Irgendwie ist beides Möglich finde ich, dennschaut mal ein paar Millionen Jahre in der Evolution zurück: fleischfressende Dinosaurier hatten drei Zehen nach vorne und einen "Sporn" nach hinten der nicht immer den Boden berührte wie die anderen Zehen...😉🙃
Ich hatte einen Gos d'atura catala. Bei dieser Rasse tritt die doppelte Wolfskralle häufig auf. Damals wurde das mit seinem eigentlichen Dasein als Hütehund und der Geländegängigkeit in Verbindung gebracht, meines Wissens stimmt das aber nicht.
 
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Melanie
13. Feb. 08:45
Ja da ist sich "die Wissenschaft" ( das Wissen über Genetik schreitet ja voran) nicht mehr so ganz einig....aber eigentlich sind Wölfe und Hunde ( zumindest der Urtyp-Hund) schon dieselbe Art.... Aber hab auch schon mehrere Berichte darüber gelesen, dass es nicht mehr so klar "definiert" werden kann, da der Mensch durch die ganze Züchterei /Selektion " gehörig ins Handwerk der Natur/Evolution gepfuscht hat. Es ist sozusagen dadurch eine Entwicklung die über viele "Jahrzehntausende" gedauert hätte in einigen Jahrhunderten (resp in wenigen Jahrtausenden) beschleunigt worden. Eben durch Kreuzungen/ Mischungen die von Natur aus nie so gehäuft entstanden währe. Man muss ja nur die Plattnasen und Miniausgaben von Hunden neben einen Wolf "stellen" . Da würde jemand der nicht weiß das Wölfe eigentlich Ursprung des Hundes sind nicht glauben. Coyote und Wolf sind auch sehr ähnlich, habe mal gelesen das es eine Theorie sei das sich der Vorgänger der Wölfe und auch Coyoten gelegentlich auch in der Natur verpaarten , dadurch manchmal auch fruchtbare Nachkommen hervorgingen und daraus dann die heutigen Wölfe/Coyoten entwickelten. Also das gelegentlich vorkommen kann das beide Tierarten minimalen genetischen Anteil des andern aufweisen können.. . Eigentlich klingt es logisch da beide Arten ( im heutigen Nordamerika) in denselben Orten Heimisch sind. Also Evolution, schreitet voran heutzutage werden immer mal wider "neue Tierarten" entdeckt, die Evolution steht also nicht still. Aus den Dinos entstanden ja z.b. auch die Vögel....🙃😉
Da frag ich mich welche "Urtyp-Hunde": der Eurasier ist genetisch betrachtet besonders urtümlich (innerhalb der FCI 5), aber neben einem Wolf sehen sie aus wie ein Schoßhund. Vielleicht ein Senfhund in 10. Generation aus Rumänien? Die sehen urtümlicher aus, aber sind genetisch auch nur Hunde... vielleicht verstehen wir Genetik irgendwann so gut, dass wir sehen welche Gene eine Art so besonders machen und welche sozusagen nur "Optik" sind :D
 
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Dogorama-Mitglied
13. Feb. 08:52
Biologisch/Zoologisch gesehen ist es ein Hybride wenn die Chromosomenzahl der beiden Tierarten sich unterscheidet. Wolf und Coyote haben unterschiedliche Chromosomenanzahl, Hunde des "Urtypes" und Wolf nicht. Bei einigen Hunderassen wurde jedoch die Chromosomenanzahl, durch das eingegriffen des Menschen und zum Beispiel durch verpaaren von Hunden mit "Gendefekten/Genmutation" verändert.
Das ist so nicht korrekt. Der Artbegriff ist definiert als eine Population die sich unter natürlichen Bedingungen fortpflanzt. Räumliche oder zeitliche Barrieren können dies verhindern, oder genetische (wie die unterschiedliche Chromosomenzahl). Wölfe und Coyoten pflanzen sich an den Grenzen ihrer Verbreitungsgebiete fort und dort wo durch Habitatsfragmentierung passende Geschlechtspartner der eigenen Art fehlen. Domestizierte Arten haben keinen natürliches Habitat und fallen dementsprechend aus der Definition. Das meinte ich mit "der Artbegriff" ist schwierig.
 
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Salome
13. Feb. 08:55
Das ist so nicht korrekt. Der Artbegriff ist definiert als eine Population die sich unter natürlichen Bedingungen fortpflanzt. Räumliche oder zeitliche Barrieren können dies verhindern, oder genetische (wie die unterschiedliche Chromosomenzahl). Wölfe und Coyoten pflanzen sich an den Grenzen ihrer Verbreitungsgebiete fort und dort wo durch Habitatsfragmentierung passende Geschlechtspartner der eigenen Art fehlen. Domestizierte Arten haben keinen natürliches Habitat und fallen dementsprechend aus der Definition. Das meinte ich mit "der Artbegriff" ist schwierig.
Also wären Bären-Kreuzungen ein Beispiel für Hybriden, die sich in Chromosomenzahl nicht unterscheiden und fortpflanzungsfähig sind?

Da gibts ja mittlerweile Cappuccino-Bären.
 
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Michi
13. Feb. 09:04
Da frag ich mich welche "Urtyp-Hunde": der Eurasier ist genetisch betrachtet besonders urtümlich (innerhalb der FCI 5), aber neben einem Wolf sehen sie aus wie ein Schoßhund. Vielleicht ein Senfhund in 10. Generation aus Rumänien? Die sehen urtümlicher aus, aber sind genetisch auch nur Hunde... vielleicht verstehen wir Genetik irgendwann so gut, dass wir sehen welche Gene eine Art so besonders machen und welche sozusagen nur "Optik" sind :D
Genauso ist das. Die urtümlichen Rassen sind genetisch am nächsten zum Wolf obwohl sie optisch nicht so aussehen ( siehe mein Hund). Optik ist kein Indiz. Siehe Deutscher Schäferhund, wo ja jeder sagen würde, dass er den Hund verkörpert, der am Nächsten zum Wolf ist. Dem ist aber nicht so !
 
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Sonja
13. Feb. 09:21
Da frag ich mich welche "Urtyp-Hunde": der Eurasier ist genetisch betrachtet besonders urtümlich (innerhalb der FCI 5), aber neben einem Wolf sehen sie aus wie ein Schoßhund. Vielleicht ein Senfhund in 10. Generation aus Rumänien? Die sehen urtümlicher aus, aber sind genetisch auch nur Hunde... vielleicht verstehen wir Genetik irgendwann so gut, dass wir sehen welche Gene eine Art so besonders machen und welche sozusagen nur "Optik" sind :D
Genetik wird , hoffentlich, immer ein Teil-rätsel bleiben... Ein DSH sehe ich nicht wirklich als "Urtyp-Hund" an, ein Husky Utonagan etc aber schon... mit Urtyp meine ich genetisch gesehen und nicht vom optischen her. Bei eineigen Rassen trifft beides zwar zu, ist aber kein Muss...😉
Aber Guck dir mal einen Eurasier neben einem Wolf mit dickem Winterfell an, vergleiche Anatomie besonders Körperbau, Kopfform, relativ kleine Ohren etc... sind auch dem Wolf sehr ähnlich, 😉 Gibt ja auch unterschiedliche Wolfarten....
 
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Dogorama-Mitglied
13. Feb. 09:34
Also wären Bären-Kreuzungen ein Beispiel für Hybriden, die sich in Chromosomenzahl nicht unterscheiden und fortpflanzungsfähig sind? Da gibts ja mittlerweile Cappuccino-Bären.
Ja. Wenn es Arten sind die räumlich getrennt sind, aber noch nah genug miteinander verwandt sind um nachkommen zu Zeugen.
Allerdings weichen die natürlich vorkommenden Hybriden wieder den Artbegriff auf. Durch das schmelzen der Pole, verkleinert sich das Habitat der Eisbären und verlegt sich gen Süden. Dort gibt es dann Kreuzungen mit Grizzlys (Braunbären). Theoretisch könnten sich die beiden Arten komplett ineinander auflösen und eine neue Art bilden (bzw der Eisbär im Grizzly, während die südlichen Populationen ihren ursprünglichen Zustand bewahren würden). Das ist gar nicht so selten und kam z.b. beim Wisent vor, welches genetisch zwischen Auerochsen und Bison steht. Oder auch beim Menschen (Homo sapiens), in dem sich genetisch spuren anderer Menschenarten finden.